Letzte Aktualisierung am 12. August 2025 von David Schäff
Immer wieder berichten Medien über dreiste Haustürgeschäfte, bei denen vor allem ältere Menschen Opfer von betrügerischen Handwerkern werden. Jüngstes Beispiel: Ein Rentner aus Niedersachsen zahlte 16.000 Euro für eine völlig mangelhafte Dachreparatur – ausgeführt von selbsternannten „Fachleuten“, die unangekündigt an seiner Haustür standen. Der Schaden: groß. Die rechtliche Handhabe: oft schwierig.
Die Masche: Überraschung, Druck, Abzocke
Die Vorgehensweise ist fast immer gleich: Ein Handwerker klingelt unangekündigt bei dir. Er behauptet, dringende Mängel am Dach, an der Fassade oder Einfahrt entdeckt zu haben. Oft ist die Rede von angeblich herabfallenden Dachziegeln, akuter Einsturzgefahr oder enormen Folgekosten, wenn nicht „sofort gehandelt“ wird. Der Ton ist alarmierend, das Auftreten fordernd – der Druck steigt.
Viele lassen sich in solchen Momenten überrumpeln und vergeben einen Auftrag – oft ohne schriftlichen Vertrag, ohne Kostenvoranschlag und ohne die Möglichkeit, das Angebot in Ruhe zu prüfen.
Kein Auftrag an der Tür – das ist dein gutes Recht
Wichtig: Du bist nicht verpflichtet, einem Handwerker an der Haustür einen Auftrag zu erteilen. Im Gegenteil – seriöse Handwerksbetriebe arbeiten nicht mit Haustürgeschäften. Sie kommen auf Termin, haben einen offiziellen Internetauftritt, sind im Handelsregister eingetragen und erstellen verbindliche Angebote.
So schützt du dich:
- Nichts überstürzen! Lass dich nie zu einer Sofort-Entscheidung drängen.
- Keine Barzahlung! Zahle nichts direkt – schon gar nicht in bar.
- Ausweis und Betrieb prüfen. Frag nach einem Ausweis und dem Namen des Unternehmens. Recherchiere selbst.
- Nachbarn fragen. Oft sind ganze Wohnviertel Ziel solcher Maschen – sprich mit deinen Nachbarn.
- Polizei rufen. Wenn du dich bedrängt fühlst oder etwas komisch vorkommt: Ruf lieber einmal zu viel die Polizei als einmal zu wenig.
Dein gutes Recht: Widerruf bei Haustürgeschäften
Wenn du einem Handwerker an der Tür einen Auftrag erteilt hast, hast du in der Regel ein 14-tägiges Widerrufsrecht – auch bei Handwerksleistungen. Das Problem: Viele dieser “Handwerker” arbeiten ohne gültige Verträge und sind oft schnell wieder verschwunden, bevor du rechtlich etwas unternehmen kannst.
Wenn du betroffen bist, solltest du sofort juristischen Rat einholen und Anzeige erstatten.
Vertrauen ist gut – Nachweis ist besser
Lass dir im Zweifel einen schriftlichen Nachweis wie z.B. den Gewerbeschein oder einen Meisterbrief zeigen. Ebenso kannst du nach einem schriftlichen Vertrag verlangen und dich einer Einwilligung an der Haustüre verweigern.
Fazit: Lass dich nicht einschüchtern und suche dir im Zweifel Unterstützung
Lass dich nicht unter Druck setzen. Kein Handwerker kann dich ohne schriftlichen Vertrag zwingen, etwas zu bezahlen. Ein seriöser Handwerksbetrieb klingelt nicht einfach unangemeldet an deiner Tür. Falls du dich in einer solchen Situation wiederfindest, frage nach schriftlichen Nachweisen und unterschreibe nichts. Suche dir im Zweifel juristische Unterstützung oder alarmiere die Polizei.
Mit Blauarbeit auf der sicheren Seite
Bei Blauarbeit.de kannst du dir sicher sein, dass nur qualifizierte Handwerker zugelassen werden. Besonders bei meisterpflichtigen Gewerken – etwa bei Dachdeckern, Elektrikern oder Installateuren – müssen registrierte Handwerker einen entsprechenden Nachweis erbringen, um überhaupt Aufträge in diesen Bereichen annehmen zu dürfen.
Ein Elektriker wird zum Beispiel erst dann freigeschaltet, wenn er seinen Meisterbrief vorgelegt hat oder nachweist, dass ein Meister in seinem Betrieb arbeitet. Unsere Kolleginnen und Kollegen prüfen das sorgfältig – auch in Rücksprache mit den zuständigen Handwerkskammern. So kannst du dich darauf verlassen, dass du mit echten Profis zusammenarbeitest.
Blauarbeit.de ist deine Plattform für qualifizierte Handwerker – mit echten Bewertungen, klaren Profilen und geprüften Qualifikationen.
