Trauermücken auf einer gelben Klebefalle in einem Blumentopf

Trauermücken erkennen und bekämpfen

Trauermücken (Sciaridae) – sie sind der Albtraum eines jeden Pflanzenliebhabers und allein in Deutschland gibt es über 350 Arten. Fast jeder Zimmerpflanzengärtner muss sie früher oder später einmal bekämpfen. Denn die kleinen, schwarzen Fliegen, die bis zu sieben Millimeter groß werden, fühlen sich besonders in der Nähe von Blumentöpfen und Doldenblütlern wohl. Dabei wirkt vor allem Blumenerde, die einen dauerfeuchten Zustand aufweist, anziehend auf die Mücken. Auch Blumenerde mit einem hohen Anteil an organischen Humusbestandteilen, wie beispielsweise Kompost, stellt einen wahren Mückenmagnet dar. Verfügt eine Ihrer Pflanzen über solche Erdeigenschaften, lockt dies die kleinen Fliegen vom Garten ins Haus. Oftmals schleppen Sie sich die kleinen Mücken aber auch über minderwertige Blumenerde ein, in der die Larven beziehungsweise die Eier der Schädlinge bereits enthalten sind.

Die Larven der Trauermücke erkennen Sie an ihrer wurmartigen, schlanken Form, ihrem weißen bis grauen Körper und ihrem schwarz gefärbten Kopf. Dabei sind die Larven circa fünf bis sieben Millimeter lang. Ist die Erde feucht genug, verpuppen sich die Larven nach 13 Tagen, sodass etwa sechs Tage später kleine Trauermücken schlüpfen. Die erwachsenen Trauermücken kennzeichnen sich durch einen schwarzen und dünnen Körper. Daher werden sie oftmals auch mit Fruchtfliegen verwechselt. Allerdings besitzt die Trauermücke deutlich größere Flügel sowie längere Beine und Flügel als vergleichsweise die Fruchtfliege. Die durchschnittliche Lebensdauer der Trauermücken beträgt zwischen drei und sieben Tagen. Dabei legt ein Weibchen in dieser Zeit bis zu 160 Eier, aus denen wieder neue Larven und folglich auch Mücken entstehen.

Welche Schäden verursachen Trauermücken und wie erkennen Sie einen Befall?

Die erwachsenen Trauermücken sind zwar lästig, doch schaden sie weder uns Menschen noch Ihren Pflanzen. Viel schädlicher sind hingegen die in der Erde lebenden Trauermückenlarven. Denn diese bedienen sich nicht nur an den in der Erde enthaltenen, abgestorbenen Pflanzenteilen, sondern auch an den Wurzeln Ihrer Pflanzen. Dies ist vor allem für junge Pflanzen, wie Stecklinge oder Keimlinge, verheerend, welche aufgrund der beschädigten Wurzeln und der dadurch verminderten Nährstoff- und Wasseraufnahme absterben können. Zudem können durch die verletzten Wurzeln auch Bakterien leichter in den Pflanzenorganismus eindringen und dort bestimmte Pflanzenkrankheiten auslösen. Bei älteren Pflanzen sind die Larven meist für ein vermindertes Pflanzenwachstum sowie für den Verlust des gesunden und vitalen Erscheinungsbildes verantwortlich.

Daher äußert sich ein Trauermückenbefall oftmals durch einen kümmerlichen Pflanzenwuchs oder im schlimmsten Falle durch das Eingehen der Pflanze. Zudem erkennen Sie einen Trauermückenbefall beim Gießen oder beim Berühren Ihrer Pflanze. Denn dadurch werden die kleinen Mücken, welche auf der Erde Ihrer Zimmerpflanze verweilen, aufgescheucht und kreisen folglich um die Pflanze. Auch das Auftreten von Trauermückenlarven in Kombination mit den herumschwirrenden Trauermücken ist ein klares Indiz für einen Befall. Sollten Sie bei einer Ihrer Pflanzen eines dieser Anzeichen erkennen, ist es besonders wichtig, diese Pflanze in Quarantäne zu stellen. Denn anderenfalls würde sich der Trauermückenbefall auf Ihre anderen, bislang gesunden Pflanzen ausweiten. Zudem bietet es sich an, die betroffene Pflanze für einige Zeit nicht zu gießen. Dadurch kann der Topfballen der Pflanze kurzzeitig austrocknen, wodurch den Larven die organische Nahrung entzogen wird. Folglich sterben die Larven ab und werden von Mikroorganismen zersetzt.

Hausmittel gegen einen Trauermückenbefall

Um einen Trauermückenbefall zu bekämpfen, bietet sich unter anderem die Verwendung folgender Hausmittel an:

  • abgebrannte Streichhölzer: Abgebrannte Streichhölzer müssen Sie kopfüber in die Blumenerde stecken. Dadurch tragen die Schwefelbestandteile im abgebrannten Zündkopf zum Absterben der Larven bei.
  • Kaffeesatz: Ein weiteres Hausmittel stellt getrockneter Kaffeesatz dar, welchen Sie über die Blumenerde der befallenen Pflanze streuen sollten. Dank dieser Kaffeesatzschicht wird verhindert, dass die Weibchen ihre Eier ablegen und somit die Fortpflanzung der Schädlinge unterbrochen. Positiver Nebeneffekt ist die düngende Wirkung des Kaffeesatzes.
  • Backpulver und Natronpulver: Des Weiteren bieten sich auch Backpulver oder Natronpulver zur Trauermückenbekämpfung an. Streuen Sie hierfür das Pulver auf die Blumenerde und befeuchten dieses anschließend. Wird das feuchte Pulver nun von den Larven aufgenommen, sterben diese dadurch ab.
  • Teebaumöl, Lavendelöl und Neemöl: Auch Teebaumöl, Lavendelöl und Neemöl können zur Bekämpfung von Trauermücken verwendet werden. Hierfür müssen Sie lediglich 20 Tropfen des Öles in einem Liter Gießwasser vermischen und damit die Pflanzen gießen. Nehmen die Larven nun das Öl auf, sterben diese daran.

Nützlinge gegen einen Trauermückenbefall

Eine weitere Methode zur Bekämpfung eines Trauermückenbefalls liegt im Einsatz von Nützlingen. Hierbei können Sie unter anderem auf Nematoden zurückgreifen. Grundsätzlich wird dabei die Art Steinernema feltiae verwendet, wobei es sich um winzige Fadenwürmer handelt. Diese werden über das Gießwasser in die Erde gebracht, wo Sie als Parasiten die Larven der Schädlinge töten. Die tötende Wirkung der Nematoden macht sich etwa zwei bis drei Wochen nachdem Sie über das Gießwasser der Erde zugeführt wurden bemerkbar. Auch wenn Nematoden für Trauermückenlarven schädlich sind, haben diese weder für uns Menschen noch für die Pflanze eine Beeinträchtigung zur Folge. Vielmehr tragen diese nicht nur zur Bekämpfung, sondern auch zur Vorbeugung eines neuen Trauermückenbefalls bei.

Neben Nematoden können Sie auch Raubmilben der Art Hypoaspis aculeifer, Hypoaspis miles und Macrocheles robustulus gegen einen Trauermückenbefall einsetzen. Dabei werden die Eier der Nützlinge auf den Boden der Töpfe gestreut. Da sich die Raubmilben dann erst noch entwickeln müssen, ist deren Wirksamkeit etwas langsamer als vergleichsweise die der Nematoden. Allerdings können die Raubmilben nach dem Schlüpfen über mehrere Wochen zur Bekämpfung der Eier, Larven und Puppen der Trauermücken eingesetzt werden. Auch ein vorbeugender Einsatz ist mit diesen Nützlingen möglich.

Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit Ihren Trauermückenbefall mithilfe von Bakterien der Art Bacillus thuringiensis subsp. Israelensis loszuwerden. Die winzigen Bakterien werden der Erde über das  Gießwasser zugeführt, wo sie dann von den Trauermückenlarven verspeist werden. In den Larven entfalten die Bakterien dann ihre Wirkung. Denn die Giftstoffe, welche von den Bakterien produziert werden, schaden der Verdauung der Larven, sodass die Larven absterben.

Synthetische Mittel gegen einen Trauermückenbefall

Haben die Hausmittel und die Nützlinge keine Wirkung erzielt, können Sie im Rahmen der Trauermückenbekämpfung auch auf Pflanzenschutzmittel zurückgreifen. Allerdings ist auf die Anwendung von synthetischen Mitteln vor allem in Wohnräumen zu verzichten, um Sie und Ihre Mitbewohner vor dadurch entstehenden, möglichen Risiken zu schützen. Eine Anwendung sollte lediglich im Freien erfolgen.

Wie können Sie einem Trauermückenbefall vorbeugen?

Um einem Trauermückenbefall vorzubeugen, sollten Sie darauf achten, Ihre Pflanzen möglichst nicht zu feucht und eher trocken zu halten. Hierfür bietet es sich an, die Pflanzen lieber mehrmals pro Woche zu gießen, aber dafür mit weniger Wasser. Zudem ist es ratsam das Gießwasser den Pflanzen nicht von oben, sondern über einen Untersetzer zu verabreichen. So ermöglichen Sie, dass das Pflanzensubstrat zwischendurch immer wieder von oben her abtrocknen kann und folglich nicht vollständig durchnässt. Unterstützt wird dieser Trocknungsvorgang durch eine Sandschicht, welche auf der Erde aufgebracht wird und schnell wieder abtrocknet. Folglich verhindern Sie, dass Trauermücken ihre Eier ablegen. Denn grundsätzlich werden die Eier nur dort abgelegt, wo die Erde feucht ist. Auch schimmelnder Blumenerde kann man so vorbeugen.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Vorbeugung von Trauermücken stellt die Pflanzenerde dar. Daher sollten Sie schon beim Pflanzenkauf darauf achten, in welcher Blumenerde diese gepflanzt sind. Sollten Sie im Laden bereits Ablagerungen auf der Erde oder einen unangenehmen Geruch wahrnehmen, deutet dies auf eine zu feuchte Erde hin. Da dies jedoch ein Nährboden für die Vermehrung von Trauermücken darstellt, sollten Sie sich lieber für eine andere Pflanze ohne diese Anzeichen entscheiden. Auch beim Ein- oder Umtopfen der Pflanzen kommt der richtigen Blumenerde eine wichtige Rolle zu. Hierbei sollten Sie eine Erde verwenden, die über einen hohen mineralischen Anteil verfügt. Absehen sollten Sie jedoch von Erden mit einem hohen organischen Anteil, da diese die Fortpflanzung der Mücken fördern.

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