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Fensteraufbau – Bauteile und ihre Funktion

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Foto von hedgehog94 – stock.adobe.com

Ein Fenster ist deutlich mehr als bloß ein Rahmen mit Glas, der in eine Wand eingebaut ist. Es ist eine ausgeklügelte Komposition aus verschiedenen Einzelbauteilen, die das Fenster schlussendlich zu einem komplizierten Hightechprodukt machen.

Bauteile rund um das Fenster

Rund um das Fenster befinden sich mit dem Sturz, der Brüstung und der Laibung wichtige Bauteile, die im Mauerwerk zu finden sind.

Sturz

Ein Fenster wird an dessen Oberseite durch den Sturz begrenzt. Der Sturz, der oftmals aus Stahl besteht, wird oberhalb des Fensters als tragendes Bauteil im Mauerwerk des Hauses verankert. Als tragendes Bauteil nimmt der Sturz eine grundlegende, stabilisierende Funktion ein, indem er die Last des Mauerwerksgewichts verteilt. So verhindert der Sturz, dass durch das hohe Mauerwerksgewicht das darunterliegende Fenster beschädigt wird.  

Brüstung

Unterhalb des Fensters befindet sich die Brüstung. Sie stellt die untere Begrenzung eines Fensters von der Fensterunterkante bis zum Fußboden dar. Wie hoch die Brüstung eines Fensters mindestens sein muss, ist gesetzlich vorgeschrieben. Mit dieser gesetzlichen Mindesthöhe soll verhindert werden, dass Personen aus dem Fenster fallen. Daher geht die Brüstung in den meisten Fällen bis zur Gürtellinie. Lediglich bei bodentiefen Fenstern ist keine Brüstung vorhanden. Jedoch sind auch hier entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Laibung

Die Laibung ist die Mauerwerksfläche, die links und rechts an den Fensterrahmen angrenzt. Daher wird sie oftmals auch als Fensteranschluss bezeichnet. Der Laibung kommt als Übergangszone zwischen dem Mauerwerk und dem Fensterrahmen vor allem in Sachen Wärmedämmung eine besondere Bedeutung zu. Es gilt hierbei auf eine optimale Abdichtung zu achten, um einen ungewollten Wärmeaustausch von innen nach außen zu verhindern. Zudem wird über die Laibungstiefe die mögliche Einbautiefe des Fensters festgelegt.

Fensterrahmen und Fensterflügel

Grundsätzlich setzt sich ein Fenster aus zwei größeren Bauteilen zusammen. Hierbei handelt es sich um den Fensterrahmen und den Fensterflügel:

Fensterrahmen

Beim Fensterrahmen, auch Blendrahmen genannt, handelt es sich um das Fundament eines Fensters. Er ist der unbewegliche Teil des Fensters, der fest im Mauerwerk montiert ist. Entfernen Sie den Blendrahmen eines Fensters, werden die Laibung, die Brüstung sowie der Sturz sichtbar.

Fensterflügel

Der Fensterflügel ist der bewegliche Teil des Fensters und beinhaltet die Verglasung. Verbunden ist der Flügel mit dem Blendrahmen, an dem der Flügel im geschlossenen Zustand anliegt. Je nach Art der Fensterkonstruktion kann der Fensterflügel mit Kippen, Schwingen oder Schieben geöffnet werden. Jedoch gibt es auch Fensterkonstruktionen, bei denen auf Flügel vollständig verzichtet wird. Bei der sogenannten Festverglasung liegt die Glasscheibe direkt am Blendrahmen an.

Fensterbeschläge

Je nach gewünschter Funktion verfügt ein Fenster über verschiedene Beschläge. Diese Metallkonstruktionen befinden sich im Fenster- und Flügelrahmen des Fensters, sodass sie lediglich beim Öffnen des Fensters zum Vorschein treten. In Abhängigkeit der Beschlagsart lassen sich die Fenster folglich drehen, kippen, drehen und kippen, schieben oder gar nicht öffnen.

  • Drehöffnung: Drehbeschläge sind die einfachere Form der Drehkippbeschläge. Diese ermöglichen eine Drehöffnung des Fensters. Ein Kippen ist hierbei jedoch nicht möglich.
  • Kippöffnung: Das Gegenstück zu den Drehbeschlägen sind die Kippbeschläge. Diese ermöglichen Ihnen das Kippen eines Fensters, wie es oft bei Kellerfenstern der Fall ist.
  • Dreh-Kipp-Öffnung: Mit Drehkippbeschlägen, wie sie heutzutage als Standard gelten, können Sie ein Fenster mit nur einem Griff sowohl drehen als auch kippen.

Je nach Öffnungsart des Fensters müssen unterschiedliche Beschlagkomponenten eingebaut und aufeinander abgestimmt werden.

Drehgriff

Mithilfe des Fenstergriffs, auch Fensterolive genannt, können Sie den Fensterflügel öffnen, schließen und kippen. Ermöglicht werden diese Fensterbewegungen durch die Griffdrehung in Kombination mit den entsprechenden Drehkippbeschlägen.  

Schere

Bei der Schere handelt es sich um einen Fensterbeschlag, der für das Kippen des Fensterflügels verantwortlich ist. Grundsätzlich kann hierbei nochmals zwischen der Funktionsschere sowie der Fang- und Putzschere unterschieden werden. Die Funktionsschwere ist der Beschlag, der für die eigentliche Kippbewegung des Fensters zuständig ist. Zudem wird durch sie der Öffnungswinkel des Fensterflügels begrenzt und das Fenster an der Kante festgehalten. Die Fang- und Putzschere dient der zusätzlichen Sicherheit. Sollte die Funktionsschere versagen, sichert die Fang- und Putzschere den Fensterflügel ab und hält diesen im Rahmen. Befestigt sind die Scheren am sogenannten Scherenlager.

Ecklager

Das Ecklager befindet sich unter dem Rahmen des Fensters und trägt das Gewicht des gesamten Fensterflügels. In Zusammenarbeit mit dem Scherenlager bildet das Ecklager den Drehpunkt des Fensterflügels.

Zapfen

Die Fensterzapfen sind am Fensterflügel angebracht und für das Schließen eines Fensters verantwortlich. Sie greifen beim Schließen des Fensterflügels in das Schließblech des Fensterrahmens und verschließen somit das Fenster vollständig. Grundsätzlich können hierbei zwei Arten von Zapfen unterschieden werden. Die Rollzapfen sind die klassische Zapfenvariante, die über keine besonderen Zusatzfunktionen verfügen. Pilzkopfzapfen sorgen aufgrund ihrer besonderen Form für eine erhöhte Einbruchsicherheit, indem sie beim Schließen fest in das Schließblech einrasten.

Schließblech

Das Schließblech ist am Fensterrahmen angebracht und stellt das Gegenstück zum Zapfen dar. Gemeinsam sind diese beiden Beschläge für das Geschlossenhalten der Fensterflügel verantwortlich.

Weitere Bauteile am Fensterrahmen

Setzpfosten

Beim Setzpfosten, der auch als Mittelpfosten bekannt ist, handelt es sich um einen vertikalen Pfosten. Dieser wird bei zweiflügligen Fenstern in der Mitte der beiden Flügel verbaut und verleiht dem Fenster so die nötige Stabilität. Sichtbar wird der Setzpfosten erst, wenn Sie beide Fensterflügel öffnen.

Stulp

Die Alternative zum Setzpfosten ist ein Stulpfenster. Bei diesem wird auf den vertikalen Pfosten in der Mitte verzichtet. Aufgrund der dadurch fehlenden Stabilität können bei einem Stulpfenster die beiden Fensterflügel nicht zeitgleich geöffnet werden. In den meisten Fällen wird bei dieser Fensterlösung ein Fensterflügel mit einer Dreh-Kipp-Öffnung und der andere mit einer Drehöffnung versehen.

Fensterglas

Fensterglas ist nicht gleich Fensterglas. Denn heutzutage sind verschiedene Isolierverglasungen und Funktionsverglasungen möglich, welche den Fenstern besondere Eigenschaften verleihen.

Isolierverglasung

Früher bestanden Fenster zum größten Teil aus einer Einfachverglasung. Allerdings sind diese in Sachen Wärmedämmung und Wärmeffizienz nicht förderlich. Daher bestehen moderne Fenster heutzutage aus Isolierverglasungen, bei denen mehrere Glasscheiben miteinander verbunden werden. Je nachdem, wie viele Glasscheiben miteinander verbunden sind, ist von einer Zweifachverglasung, Dreifachverglasung oder Vierfachverglasung die Rede.

Funktionsverglasung

Fenster sind heutzutage nicht mehr nur dafür da, dass Tageslicht und Frischluft ins Innere des Hauses gelangen können. Sie können je nach individuellem Wunsch auch weitere grundlegende Funktionen erfüllen. So gibt es je nach Bedarf auch spezielle Verglasungen, die vor Sonne, Schall oder Einbrüchen schützen.

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