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Vorlauftemperatur – so stellen Sie Ihre Heizung optimal ein

Letzte Aktualisierung am 21. September 2022 von Mika Lehmann

Bild:  E-Delict / stock.adobe.com

Bei der Vorlauftemperatur handelt es sich um die Temperatur des Heizwassers im Heizkessel. Es ist wichtig, diese richtig einzustellen, denn dann arbeitet das Heizsystem effektiv und nachhaltig. So sparen Sie Energiekosten ein und schonen die Umwelt.

Warum muss die Vorlauftemperatur richtig eingestellt werden?

Ein Heizsystem arbeitet nur dann effizient, wenn das Verhältnis von Vorlaufenergie und dem Bedarf an Wärmeenergie ausgewogen ist. Wird viel Wärmeenergie benötigt, ist in der Regel auch eine hohe Vorlauftemperatur erforderlich. Die Bedingungen hierfür ändern sich je nach Außentemperatur und Jahreszeit, weshalb es empfehlenswert ist, stets auf die optimale Vorlauftemperatur zu achten. Ist es draußen kalt, muss die Vorlauftemperatur höher sein als in den warmen Monaten.

Beachten Sie, dass ein Zentralheizsystem aus einem Heizkreis besteht. Hier zirkuliert warmes Heizungswasser, welches zu den Heizkörpern und den Heizschlangen der Fußbodenheizung geführt wird. Es gibt verschiedene Methoden, das Heizungswasser vorab zu erwärmen. Dies geschieht in der Regel mit einem Heizkessel, aber auch mittels Solarthermie oder über gespeicherte Wärmeenergie. Auf dem Weg zu den Heizkörpern und zu den Heizschlangen der Fußbodenheizung verliert das Heizungswasser an Wärme. Um diesen Wärmeverlusten entgegenzuwirken, ist es wichtig, die Vorlauftemperatur richtig einzustellen. Sie sollte also nie die Temperatur betragen, die am Verbraucher benötigt wird, sondern immer darüber liegen, um den Wärmeverlust auszugleichen. Jedoch ist der Energieaufwand stets höher, je höher die Vorlauftemperatur sein soll. Bei schlechter Wärmedämmung und geringen Außentemperaturen können die Wärmeverluste enorm sein.

Es gibt zudem verschiedene weitere Einflussfaktoren, die sich auf die Vorlauftemperatur auswirken. Hierzu gehört etwa der Energiestandard von Haus und Heizung, die Heizlast und Heizungsart selbst. Der Dämmstandard des Hauses und die Effizienz der Heizungsanlage haben dementsprechend einen enormen Einfluss darauf, wie energiesparend das Heizsystem arbeitet. Die Höhe der Vorlauftemperatur ist also wesentlich davon abhängig, in welchem Zustand sich Heizung und Haus befinden. Bei einem alten, unsanierten Wohnhaus sind stets große Wärmeverluste zu verzeichnen, was mit einer hohen Vorlauftemperatur ausgeglichen werden kann. Diese betragen unter Umständen bis zu 90 Grad Celsius, während in gut gedämmten Häusern Vorlauftemperaturen bis zu 45 Grad Celsius hinreichend sind.

Auch die Heizungsart wirkt sich wesentlich auf die Vorlauftemperatur aus. Die verschiedenen Heizarten benötigen unterschiedliche Vorlauftemperaturen, damit die Systeme richtig laufen können. Hinzu kommt die Heizflächengröße; je größer sie ist, desto geringer müssen die Vorlauftemperaturen ausfallen. Bei einer Fußbodenheizung beträgt diese zumeist stets unter 45 Grad Celsius.

Wie stellt man die Vorlauftemperatur richtig ein?

Möchten Sie die Vorlauftemperatur korrekt einstellen, ist es erforderlich, die Außen- oder Innentemperaturregelung zu justieren. Wurde das Gebäude noch nicht energetisch saniert, ist es sinnvoll, die Außentemperatur zu regeln. Anschließend ermitteln Sie die Vorlauftemperatur über die Heizkurve oder die Heizkennlinie. Mithilfe der Kurve passen Sie die Leistung der Heizung an die Vorlauftemperatur an. Um diese Einstellungen vorzunehmen, wenden Sie sich an Ihren Heizungshersteller. Je nach Hersteller ist die Einstellung der Heizkurve verschieden.

Es ist möglich, die Vorlauftemperatur selber einzustellen, aber es ist besser, dies einer Fachkraft zu überlassen. Sowohl das Auslesen als auch die Anwendung der Heizkurve an sich erfordert Übung. Wählen Sie die Vorlauftemperatur falsch, erhöhen Sie im schlimmsten Falle den Energieverbrauch auf unnötige Weise und verringern die Leistungsfähigkeit Ihrer Heizung.

Es ist sinnvoll, die Vorlauftemperatur bei einem hydraulischen Abgleich neu justieren zu lassen, um Ihre Heizung auf effiziente und nachhaltige Weise zu nutzen. Eine Fachkraft stellt die passende Vorlauftemperatur individuell ein und beachtet dabei verschiedene Einflusstemperaturen. Bedenken Sie, dass zu hohe Vorlauftemperatur zu größeren Wärmeverlusten führen können. Sind die Vorlauftemperaturen zu niedrig gewählt, kann das Haus sich nicht richtig erwärmen und die Stromkosten steigen trotzdem unnötig an.

Optimale Vorlauftemperaturen bei verschiedenen Heizsystemen

Je nach Heizsystem sind verschiedene Vorlauftemperaturen erforderlich, damit das System korrekt und nachhaltig arbeitet. Bestimmte Vorlauftemperaturen haben sich beim Einstellen von Heizungsanlagen als Richtwerte etabliert, sollten aber von einem Heizungstechniker stets auf Ihre individuelle Situation abgestimmt werden. Nicht jedes Haus ist gleich gedämmt und verfügt über die gleiche Anzahl von Heizkörpern.

Vorlauftemperaturen bei Standard-Heizsystemen

Im Altbau ist eine Vorlauftemperatur von 90 Grad Celsius empfehlenswert, während bei einer Brennwertheizung eine Vorlauftemperatur von 60 bis 70 Grad Celsius ein guter Richtwert ist. Bei einer Fußbodenheizung beträgt die Vorlauftemperatur in der Regel unter 45 Grad Celsius.

Vorlauftemperatur bei Wärmepumpen

Bei Wärmepumpen kann man generell annehmen, dass eine niedrigere Vorlauftemperatur ausreicht. Als optimal gelten Werte zwischen 30 und 40 Grad, höher als 50 bis 55 Grad sollte die Vorlauftemperatur bei einer Wärmepumpe nicht sein. Die niedrigeren Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe ergeben sich aus dem Arbeitsprozess, der ihr zugrunde liegt. Denn die Wärmepumpe heizt das Gebäude indem sie Wärmequellen aus der Umwelt nutzt. Dabei wird Wärme über ein Kältemittel aus Außenluft, Erdwärme oder Grundwasser aufgenommen, welche das Kältemittel zum Verdampfen bringt. Dieser Dampf strömt dann zu einem sogenannten Verdichter, wo mit zunehmendem Druck auch die Temperatur steigt, wodurch das Mittel eine höhere Temperatur als das Heizsystem erreicht. Anschließend kann die Wärme über den Verflüssiger an das Heizsystem abgegeben werden. Das hat zur Folge das der Druck auf das Kältemittel sinkt, wodurch es sich wieder verflüssigt und sobald der Druck den ursprünglichen Wert erreicht zurück zum Verdampfer fließt. Dort kann es erneut Wärme aus der Umwelt aufnehmen und der Prozess beginnt von vorne. Bei Wärmepumpen kann man davon ausgehen, dass mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur auch weniger Energie zum Heizen benötigt wird. Bei einer zu hohen Einstellung steigen dementsprechend auch die Energiekosten. Dies schont zusätzlich den Kompressor und führt dazu, dass die Wärmepumpe langlebiger ist.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur?

Möchte man das Verhältnis zwischen Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur auf den Punkt bringen, so kann man sagen, dass die Rücklauftemperatur das Gegenteil der Vorlauftemperatur ist. Die Vorlauftemperatur entspricht dem Wert, mit dem das Heizungswasser aus dem Heizkessel in den Heizkreislauf strömt. Hierbei verliert das Heizwasser Wärme; läuft es nun zurück in den Heizkessel, hat es eine geringere Rücklauftemperatur. Die Rücklauftemperatur bezeichnet also die Temperatur, die das Heizwasser hat, nachdem es durch das Heizsystem wieder in den Heizkessel geflossen ist. Generell ist die Rücklauftemperatur damit niedriger als die Vorlauftemperatur. Man misst sie am Ende des Heizkreislaufs, kurz bevor das Heizwasser wieder in den Kessel strömt, um sich dort erneut zu erwärmen.

Die Rücklauftemperatur ist immer ein Mischergebnis, da sich ein moderner Heizkreislauf stets auf Räume mit unterschiedlichem Wärmebedarf verteilt. Das Messergebnis ist dennoch wichtig für die Einstellung der gesamten Heizanlage. Messen Fachleute die Vorlauftemperatur und Rücklauftemperatur und bringen beide Werte in ein Verhältnis, können sie so Aussagen zur Verteilung des Wassers im Heizkreislauf treffen – und aufspüren, ob dieses falsch verteilt ist. Dann ist ein hydraulischer Abgleich erforderlich, um die korrekte Verteilung des Wassers im Heizkreislauf wieder herzustellen.

Besonders im Hinblick auf die Brennwerttechnik spielt die Rücklauftemperatur eine entscheidende Rolle. Sie sollte 45 Grad Celsius nicht überschreiten. Anderenfalls würde das im Abgas enthaltene Wasser nicht kondensieren. Kondensiert es, wird weitere Energie freigesetzt, die genutzt werden kann. Sind die Rücklauftemperaturen korrekt eingestellt, steigt die Effizienz der Brennwerttherme. Ein ideales Brennwertsystem arbeitet in der Regel mit Vorlauftemperaturen von 60 Grad Celsius und Rücklauftemperaturen von 45 Grad Celsius.

Die Differenz, die sich aus Vorlauf- und Rücklauftemperatur ergibt, wird Spreizung genannt. Ist die Spreizung hoch, muss weniger Wasser durch die Leitungen fließen, um eine bestimmte Wärmemenge zu erzeugen. Bei einer niedrigen Spreizung ist es erforderlich, eine größere Wassermenge in das Heizsystem einzuspeisen. Mittels eines hydraulischen Abgleichs stellt die Fachkraft dieses Verhältnis korrekt ein. So kann Ihre Heizung mit einer ausgewogenen Spreizung wieder effizient arbeiten.

Um die Energie des Energieträgers Öl oder Gas im Brennwertkessel also optimal auszunutzen, ist eine möglichst niedrige Brennwerttemperatur wünschenswert. Der Heizungstechniker passt die Durchlaufmengen zudem individuell den einzelnen Räumen an. Dies gilt insbesondere, wenn Sie über Heizkörper verfügen, die zwar eine gleiche Leistung aufweisen, aber unterschiedlich weit vom Heizkessel entfernt sind. Diese müssen so eingestellt werden, dass die gleiche Wassermenge bei ihnen ankommt. Nur so kann eine optimale Beheizung Ihrer Räume erzielt werden. Generelle Richtwerte für die Vorlauf- und Rücklauftemperatur sind deshalb nicht hinreichend, um das Heizsystem vorteilhaft einzustellen. Nach einem erfolgreichen hydraulischen Abgleich ist die Differenz zwischen Vorlauf und Rücklauf eher hoch. Ein Abgleich lohnt sich auch bei alten Heizkesseln, denn diese verbrauchen in der Regel rund 30 Prozent mehr Energie als ein modernes Modell.

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