Heizungsbauer gesucht? Handwerksprofis aus der Region finden

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Zentralheizung und Kühlsystem in einem Kesselraum

Heizungsarten im Vergleich

Letzte Aktualisierung am 29. August 2022 von Mika Lehmann

Bild: visivasnc / stock.adobe.com

Eine gute Heizung hält nicht nur konstant die Temperatur im angenehmen Bereich, sondern ist dabei auch noch energieeffizient und schont den Geldbeutel. Gleichzeitig handelt es sich bei einer Heizung auch um ein Langzeitprojekt: Wenn man sich heute eine Heizung installiert, sollte sie möglichst lange halten und nicht nach wenigen Jahren schon veraltet sein oder zu teuer werden. Damit Ihnen das nicht passiert stellen wir hier alle gängigen Heizungsarten vor und geben Ihnen einen Überblick über Ihre Vor- und Nachteile.

Gasheizung

Die Gasheizung ist einer der Klassiker der Heizungsarten, die man in vielen Haustypen findet. Das hat verschiedene Gründe: Gasheizungen sind relativ kompakt und können daher in den verschiedensten Bauformen genutzt werden. Außerdem lässt sich Gas sowohl aus fossilen, als auch aus erneuerbaren Quellen gewinnen, ist dadurch sehr günstig und kann auch mit Solarthermie kombiniert werden, um die Nachhaltigkeit weiter zu steigern. Moderne Gas-Brennwertkessel erhitzen das Wasser nicht nur direkt mit der entstehenden Flamme, sondern nutzen auch die Hitze der entstehenden Abgase, um Wasser zu erhitzen. Das macht sie besonders effizient. Auch in Häusern ohne Gasanschluss kann eine Gasheizung mit Flüssiggastanks eingesetzt werden.

Vorteile

  • Hoher Wirkungsgrad
  • Geringe Anschaffungskosten
  • Platzsparend
  • Betrieb mit erneuerbarem Biogas möglich
  • Kombination mit Solarthermie möglich

Nachteile

  • Erdgas ist ein fossiler Brennstoff
  • Abhängigkeit von Gaspreisen

Ölheizung

Auch die Ölheizung wird noch in vielen Gebäuden verwendet. Bei ihr wird entweder schwefelarmes Heizöl oder Bio-Heizöl verbrannt und damit Wasser erhitzt, das dann in Heizkörpern oder als Warmwasser in Bad und Küche genutzt werden kann. Ähnlich wie bei den Gas-Brennwertkesseln wird auch bei den modernen Öl-Brennwertkesseln die Hitze der Abgase weiter genutzt und es lässt sich damit eine Effizienz von bis zu 98% erzielen. Sie lässt sich auch als Öl-Solar-Hybridheizung mit einer Solaranlage kombinieren. Dadurch profitiert man bei passendem Wetter von der Umweltfreundlichkeit der Solaranlage und profitiert gleichzeitig von der Zuverlässigkeit und hohen Effizienz der Öl-Brennwertheizung.

Vorteile der Ölheizung

  • Altbauten verfügen oft über einen Öllagerraum → kein Umbau nötig
  • Zuverlässigkeit
  • Hohe Effizienz (bis zu 98%)

Nachteile der Ölheizung

  • Öl ist ein fossiler Brennstoff
  • Hoher CO2-Ausstoß
  • Ölpreise werden wahrscheinlich steigen
  • Öl braucht relativ viel Platz zum Lagern
  • Wird seit 2020 nicht mehr staatlich gefördert

Holzheizung

Die meisten Leute müssen bei Holzheizung wahrscheinlich unwillkürlich an einen Kamin denken. Anders als dieser haben moderne Holzheizungen aber eine erstaunlich hohe Effizienz und können dadurch tatsächlich mit konventionellen Heizungen konkurrieren. Im Gegensatz zu Gas- oder Ölheizungen kann man bei Holzheizungen jedoch nicht einfach die Brennstoffzufuhr abstellen und es dauert daher ein Weilchen, bis die Verbrennung aufhört. Aufgrund dieser Eigenheit ist bei Holzheizungen ein Pufferspeicher Standard. Dieser speichert die überschüssige Wärme der Verbrennung und gibt sie dann wieder ab, wenn sie benötigt wird.

Arten von Holzheizungen

Vorteile

  • Holz ist ein nachwachsender Rohstoff
  • Geringe Preisschwankungen bei Holz
  • Holzpellets sind Abfallprodukt der Holzwirtschaft und damit sehr günstig
  • Effiziente Technik wenn Abfallstoffe der Holzwirtschaft genutzt werden

Nachteile

  • Hoher Aufwand bei manuellen Stückholzheizungen
  • Hohe Anschaffungskosten bei Pelletheizungen
  • Hoher Platzbedarf für Lagerung des Holzes

Wärmepumpe – Kombination mit anderen Heizungsarten sinnvoll

Im Gegensatz zu den meisten anderen Heizungsarten funktionieren Wärmepumpen komplett ohne Brennstoff. Sie nutzen die Umgebungsenergie auf Luft, Erde oder Wasser und bringen sie in das Haus. Ähnlich wie ein Kühlschrank benötigt die Wärmepumpe dafür nur Strom, um die Umgebungswärme von einem Ort zum anderen zu bringen. Da die Umgebungsenergie im Vergleich zu Brennstoffheizungen eher gering ist, sollte man Wärmepumpen immer gemeinsame mit einem erfahrenen Heizungstechniker planen und installieren lassen. Außerdem ist ein Einbau ohne eine gute Dämmung gar nicht zu empfehlen, da sonst die gewonnene Wärme sehr schnell verloren geht.

Arten von Wärmepumpen

  • Luft-Luft-Wärmepumpe
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Vorteile von Wärmepumpen

  • Geringe Heizkosten
  • Unabhängig von fossilen Energieträger
  • Staatliche Fördermittel verfügbar
  • Wartungsarm

Nachteile von Wärmepumpen

  • Gute Dämmung eine Voraussetzung
  • Besser für Neubauten geeignet
  • Genehmigungspflichtige Nutzung
  • Relativ hohe Anschaffungskosten
  • Gute Planung wichtig

Blockheizkraftwerk

Mit einem Blockheizkraftwerk können Sie nicht nur Heizen und Wasser wärmen, sondern auch noch zusätzlichen Strom mit hohem Wirkungsgrad produzieren – die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung. Kern des Blockheizkraftwerks ist ein Verbrennungsmotor, der einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Dabei entsteht genau wie im Auto auch Abwärme, die zum Heizen genutzt werden kann. Als Brennstoffe kommen Gas, Öl oder auch Holz infrage.

Vorteile

  • Hoher Wirkungsgrad durch Kraft-Wärme-Kopplung und verschiedene Brennstoffe
  • Zusätzliche Stromversorgung

Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Hoher Planungsaufwand

Brennstoffzellenheizung – Kraft-Wärme-Kopplung mit Wasserstoff

Sie wollen mit Ihrer Heizung nicht nur Heizen, sondern auch gleichzeitig umweltfreundlichen Strom produzieren? Dann ist die Brennstoffzellenheizung genau das richtige. Ähnlich wie bei einem Blockheizkraftwerk kann man mit einer Brennstoffzellenheizung auch heizen und Strom erzeugen. Durch diese Kombination und den relativ umweltfreundlichen Wasserstoff können Sie einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent erreichen. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Kohlekraftwerk kommt auf maximal 45, die meisten liegen aber zwischen 30 und 40.

Vorteile

  • Gemeinsame Erzeugung von Strom und Wärme
  • Hohe staatliche Förderung
  • Kompakte und lärmarme Heizung
  • Unabhängigkeit von Strompreisen
  • Senkung der Gesamtenergiekosten

Nachteile

  • Abhängigkeit vom Wasserstoffpreis
  • Relativ hohe Anschaffungskosten
  • Höherer Wartungsaufwand als bei konventionellen Heizungen

Elektroheizung – Viele Heizungsarten und viele Möglichkeiten

Bei einer Elektroheizung erhitzt sich ein elektrisch leitendes Material, wenn es vom Strom durchlaufen wird. Je nach Art der Heizkörper kann man dadurch entweder in Kombination mit einem Durchlauferhitzer warmes Wasser aufbereiten oder die Wärme wird bei Elektrodirektheizungen direkt an die Raumluft abgegeben.

Arten von Elektroheizungen

Vorteile

  • Günstige Anschaffungskosten
  • Einfache Installation
  • Verschiedene Heizungsarten verfügbar

Nachteile

  • Nur bei erneuerbaren Stromquellen umweltfreundlicher
  • Abhängigkeit von Stromkosten
  • Sehr viel teurer als Öl- oder Gasheizungen
  • Leitungen müssen an den höheren Strombedarf angepasst werden

Solarthermie – Warmwasserbereiter auf dem Dach

Solaranlagen beschränken sich nicht nur auf Photovoltaik-Anlagen, sondern können auch zur Warmwasserbereitung und zur Unterstützung einer anderen eingebauten Heizung genutzt werden. Im Gegensatz zu Photovoltaik-Anlagen wird die Energie der Sonne hier aber nicht in Elektronen umgewandelt, sondern heizt direkt einen darunter liegenden Wasserspeicher auf. Da die Einstrahlung der Sonne in der Regel schwankt wird sie für gewöhnlich mit permanent verfügbaren Heizungsarten kombiniert und auch ein Wärmespeicher gehört standardmäßig dazu, damit man die gewonnene Energie auch nachts nutzen kann.

Vorteile

  • Heizung mit Erneuerbaren Energien
  • Keine Brennstoffkosten
  • Hohe staatliche Förderungen

Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Dach muss passend ausgerichtet und groß genug sein
  • Heizen muss man oft erst dann, wenn die Sonne schwächer wird

Häufig gestellte Fragen zum Thema Heizungsarten

Welche Heizungsarten werden ab 2020 gefördert?

Ab 2020 werden weiterhin Solarthermie-Anlagen, Wärmepumpen, Gasheizungen, Pelletheizungen und Holzvergaserkessel vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) gefördert, solange sie mit erneuerbaren Energien kombiniert werden. Ölheizungen werden seit Anfang 2020 nicht mehr gefördert, auch wenn man sie mit erneuerbaren Energien kombiniert. Ersetzt man eine Ölheizung durch eine Heizung mit erneuerbaren Energien, kann man sogar einen Zuschuss in Höhe von 45 Prozent der Kosten erhalten.

Welche Heizungsart ist am günstigsten?

Bei den Anschaffungskosten sind die Elektroheizungen am günstigsten, denn sie sind auch in kleinen Varianten erhältlich und können ergänzend in einen Raum gestellt werden. Leider verursachen mobile Elektroheizungen hohe Betriebskosten und sind nicht als Hauptheizung zu empfehlen. Bei den Betriebskosten gewinnen mit durchschnittlich weniger als 5 Cent pro Kilowattstunde ganz klar die Pelletheizungen, die Anschaffungskosten sind jedoch sehr hoch. Da sie staatlich gefördert werden, kann sich der Einbau aber trotzdem sehr lohnen.

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6 Kommentare zu „Heizungsarten im Vergleich“

  1. Meine Eltern haben die Ölheizung in ihrem Haus und sind glücklich damit. Wie Sie sagen, die Effizienz ist bis zu 98 %. Normalerweise bestellen sie Heizöl zusammen mit ihren Nachbarn. Da mehr Heizöl geliefert wird, spart man beim Gesamtpreis.

    1. Heizöl-Sammelbestellungen machen nicht in jeder Konstellation Sinn. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Bestellmengen von mehr als 30.000 Liter keine weitere Ersparnis bringen, da in einem Tankwagen (Hängerzug) grundsätzlich nicht mehr Heizöl transportiert werden kann. Mehr Infos unter heizoel.kaufen-online.eu

  2. wolfgang Krähenbühl

    Da bei dieser Heizform Holz verbrannt wird, bleibt logischerweise etwas Rest “Glut” übrig, quasi wie beim Grillen oder Lagerfeuer. Der Pufferspeicher speichert die überflüssige Wärme ab und so geht diese nicht verloren. Auch wir wollen auf Pellets umsteigen, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist und die Preisschwankungen ehr gering ausfallen.

  3. Zufolge einer Haussanierung bin ich am Überlegen, ob wir uns für ein anderes Heizungssystem entschieden sollen. Es werden in diesem Beitrag alle die Möglichkeiten ganz deutlich beschrieben, aber ich finde, dass fossile Brennstoffe wie Gas und Heizöl nach wie vor die sicherste und zuverlässigste Alternativen bleiben.

  4. Sehr interessanten Beitrag über all die Heizungsmöglichkeiten. Viele Leute bevorzugen traditionellen Methoden wie Heizöl und Gas. Wahrscheinlich weil, wie Sie anführen, die neueste Heizmethoden für Neubauten besser geeignet sind und diejenigen, die in einem alten Gebäude wohnen, nicht immer die Möglichkeit haben, das Heizungssystem zu erneuern.

  5. Ich finde den Vergleich zwischen Wärmepumpen und Kühlschränke sehr erfolgreich! Damit habe ich verstanden, wie Wärmepumpen eigentlich funktionieren. Für meine neue Wohnung bin ich auf der Suche nach einer effizienten Heizung und informiere mich daher über das Thema. Dein Beitrag hat mir einen guten Überblick über die verschiedenen Heizungsarten angeboten. Danke!

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