Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Mika Lehmann
Wer kennt es nicht – man kommt aus der warmen Dusche und friert. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollte man die Badheizung gut planen. Doch grundsätzlich zählt die Heizung an sich zu einem der größten Energieverbraucher innerhalb eines Haushaltes. Um die Energiekosten dabei nicht unnötig zu strapazieren, aber dennoch eine ausreichende Wärme im Bad zu haben, bietet es sich an, vor dem Kauf oder der Installation einer neuen Badheizung den exakten Wärmebedarf zu ermitteln. So müssen Sie in Ihrem Bad zukünftig nicht frieren und sparen dabei Energiekosten. Wir zeigen Ihnen wie Sie den Wärmebedarf berechnen, welche Heizungsausführungen und Heizungstypen für Ihr Bad geeignet sind und welche Kosten sich dahinter verbergen.
Wie wird der Wärmebedarf berechnet?
Um den exakten Wärmebedarf für Ihr Badezimmer bestimmen zu können, benötigen Sie folgende Daten:
Baujahr der Immobilie: Mit dem Baujahr erhalten Sie einen Aufschluss über die Wärmedämmung sowie die Bausubstanz Ihrer Immobilie. Denn je nach Baujahr unterlagen die Wärmedämmung und die Bausubstanz teils anderen Rahmenbedingungen. Demzufolge weisen ältere Immobilien meist eine schlechtere Dämmung auf als vergleichsweise Neubauten. Daher wird für die Beheizung älterer Immobilien meist mehr Heizleistung bei einem Heizkörper benötigt als bei neueren Immobilien. Die Tabelle verdeutlicht Richtwerte für die Heizleistung in Watt pro Quadratmeter (W/m²), welche für das jeweilige Baujahr benötigt wird, um die persönliche Wunschtemperatur im Raum zu erhalten. Wurde eine ältere Immobilie energetisch saniert, ist hierbei nicht mehr das Baujahr, sondern das Jahr der Sanierung relevant.
Baujahr/Wunschtemperatur | 18 °C | 20 °C | 24 °C |
bis 1982 | 112 W/m² | 122 W/m² | 142 W/m² |
1983-1994 | 91 W/m² | 99 W/m² | 116 W/m² |
ab 1995 | 74 W/m² | 81 W/m² | 95 W/m² |
Badezimmergröße: Auch die Badezimmergröße hat einen Einfluss auf den Wärmebedarf. Denn je größer ein Bad, desto mehr Heizleistung wird benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur zu erhalten.
Wunschtemperatur: Ein weiterer Faktor bei der Bestimmung des Wärmebedarfs stellt Ihre gewünschte Badezimmertemperatur dar. Denn je nach persönlichem Empfinden werden unterschiedliche Temperaturen als warm oder kalt eingestuft, die wiederum andere Heizleistungen erfordern.
Mithilfe dieser Daten und nachfolgender Formel sind Sie dann in der Lage, die benötigte Wärmeleistung Ihres Badheizkörpers zu berechnen: Benötigte Leistung (in W) = Raumgröße (in m2) * Heizleistung (in W/m2)
Ein Beispiel: Ihre Immobile wurde 1994 erbaut, die Größe Ihres Bades beläuft sich auf 10 m2 und gewünscht ist eine Raumtemperatur von 20 °C. Die benötigte Leistung Ihres Heizkörpers beläuft sich infolge der Berechnung (W = 10 m2 * 99 W/m2 = 990 W) somit auf 900 Watt.
Auf Grundlage der berechneten Wärmeleistung können Sie dann Ihren benötigten Heizkörper auswählen. Um hierbei jedoch die richtige Wahl zu treffen, bietet es sich an, einen Fachmann zurate zu ziehen.
Geeignete Heizungsausführungen für das Bad
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, mit denen Ihr Badheizkörper betrieben werden kann:
- Elektrische Badheizkörper: Diese Heizkörperausführung wird mit Strom betrieben und eignet sich besonders als Zusatzheizung optimal. Demnach werden elektrische Heizer vor allem als Handtuchwärmer oder auch für die Übergangszeit eingesetzt, in der die Zentralheizung noch außer Betrieb ist. Als vollwertige Heizung eignet sich diese Ausführung jedoch weniger, da die Strompreise nach wie vor teuer sind. Somit würde ein Betrieb dieser Heizkörperausführung Ihre Energiekosten deutlich erhöhen. Vorteil dieser Ausführung liegt in ihrer einfachen Montage. Denn aufgrund des Strombetriebes müssen für diesen Heizkörper keinerlei Rohre verlegt werden. Eine einfache Steckdose ist hierbei ausreichend.
- Wasserbetriebene Badheizkörper: Diese Heizkörperausführung wird durch die Zentralheizung mit Warmwasser gespeist und ist in vielseitigen Variationen erhältlich. Angeschlossen wir diese Ausführung an der bestehenden Heizungsanlage, weshalb für die Installation ein Fachmann erforderlich ist.
- Badheizkörper im gemischten Betrieb: Heizkörper im Mischbetrieb werden sowohl mit Wasser als auch mit Strom betrieben. Hierbei können Sie wahlweise entscheiden, wann der Betrieb über die Zentralheizung und wann über den Strom erfolgen soll. So werden die Vorteile beider Heizsysteme in dieser Ausführung kombiniert. Allerdings ist nicht jeder Heizkörper für den Mischbetrieb geeignet. Um herauszufinden, welche spezifischen Heizkörper sich für solch einen gemischten Betrieb eignen, können Sie einen Fachmann fragen.
Geeignete Heizkörpertypen für das Bad
Neben den verschiedenen Heizungsausführungen werden zudem noch unterschiedliche Heizkörpertypen differenziert. Folgende eignen sich dabei besonders gut für Ihr Bad:
- Flachheizkörper: Der Flachheizkörper ist auch als Heizwand geläufig. Geeignet ist dieser Heizkörpertyp vor allem für größere Badezimmer, bei denen neben einer guten Heizleistung auch eine angenehme Strahlungswärme gewünscht ist.
- Flächenheizkörper: Der Flächenheizkörper verfügt über schmale Einbaumaße, sodass er sich dezent in Ihr Badezimmer einfügt. Erhältlich ist dieser Typ in den unterschiedlichsten Varianten. Neben verschiedenen Oberflächenbearbeitungen gibt es hierbei auch Modelle, die mit einer praktischen Einsparung zum Aufhängen von Handtüchern oder Kleidungsstücken ausgestattet sind.
- Paneelheizkörper: Der Paneelheizkörper verläuft parallel zur Wand und kann je nach Variante in vertikaler oder horizontaler Richtung angebracht werden. Zudem wird bei diesem Typ zwischen einlagigen und doppellagigen Heizkörpern unterschieden. Etwas kostengünstiger gestaltet sich hierbei der einlagige Paneelheizkörper, der zum Betrieb nur wenig Heizungswasser benötigt. Allerdings ist seine Leistung auf 350-1.00 Watt begrenzt und folglich vor allem für kleinere Badezimmer geeignet. Für mehr Heizleistung benötigen Sie einen doppellagigen Paneelheizkörper.
- Röhrenheizkörper: Der Röhrenheizkörper setzt sich aus verschiedenen Heizsäulen zusammen und kann sowohl in vertikaler als auch in horizontaler Richtung an der Wand angebracht werden. Dabei besteht die Wärmeverteilung des Röhrenheizkörpers jeweils zu einer Hälfte aus Strahlungs- und Konvektionswärme. Dadurch erhalten Sie mit diesem Heizkörpertyp ein angenehmes Raumklima in Ihrem Bad. Vorteil ist hierbei, dass auch naheliegende Gegenstände erwärmt werden können. Erhältlich sind Röhrenheizkörper in vielseitigen Ausführungen, Formen, Farben und Designs.
Abgesehen von diesen verschiedenen Heizkörpertypen, können Sie Ihr Bad auch über eine Fußbodenheizung erwärmen. Dieser Heizungstyp wird unter den Bodenplatten verlegt und meist mit Wärme aus der Zentralheizung betrieben. Hier stehen Systeme, die mit Warmwasser betrieben werden oder elektrische Fußbodenheizungen zur Verfügung. Vorteil dieser Heizung ist dabei die dauerhafte Beheizung des Bodens, wodurch kalte Füße der Vergangenheit angehören.
Kosten und Preise der verschiedenen Heizungstypen
Grundsätzlich sollten Sie für die Installation einer neuen Badheizung Kosten zwischen 300 und 500 Euro einplanen. Allerdings können die Kosten je nach Heizungstyp und zusätzlichen Designwünschen erheblich teurer ausfallen.
Im Schnitt müssen Sie je nach Heizungstyp daher mit folgenden Kosten inklusive Installation rechnen:
Heizkörpertyp | Wärmeleistung (in Watt) | Kosten (inklusive Einbau) |
---|---|---|
Flachheizkörper |
200 – 3.000 W |
150 – 750 € |
Flächenheizkörper |
200 – 2.500 W |
300 – 1.000 € |
Paneelheizkörper |
350 – 1.500 W |
250 – 1.000 € |
Röhrenheizkörper |
50 – 120 W (pro Heizsäule) |
200 – 1.000 € |
Fußbodenheizung |
50 – 200 W/m² |
40 – 80 € (pro m²) |
Um einen genaueren, aussagekräftigeren Preis bestimmen zu können, werden weitere Parameter, wie beispielsweise die gewünschte Wärmeleistung, benötigt. Lassen Sie sich daher ein Angebot von einem Fachmann erstellen.