Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
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Auf vielen Häusern sind sie bereits zu sehen, und auf Neubauten könnten sie durch eine Solarpflicht schon bald gesetzlich vorgeschrieben sein – Solarthermieanlagen sind eine ebenso kostengünstige wie die Umwelt schonende Technologie, mit der Wasser durch die Kraft der Sonne erhitzt wird. Dieses Wasser kann im Haus je nach Anlage als Warmwasser für Duschen, Waschmaschine oder Spülmaschine verwendet werden oder sogar einen Beitrag zur Heizung leisten. Diese Wärme muss nicht durch die Heizung produziert werden und sorgt so für eine bessere Umweltbilanz des Hauses. Da freut sich nicht nur das Klima, sondern auch der Geldbeutel, muss doch weniger Geld für fossile Brennstoffe oder Strom ausgegeben werden.
Eine der wichtigsten Fragen bei dem Einbau von Solarthermieeinlagen sind die bevorstehenden Kosten. Sowohl die Kosten für die Bauteile als auch für den Einbau und die Wartung sollten dabei beachtet und der Amortisationszeit gegenübergestellt werden. Hier erfahren Sie mehr zu diesem Thema und zu möglichen Förderprogrammen für Ihre neue Solarthermieanlage. Auf blauarbeit.de finden Sie zahlreiche Heizungsinstallateure, die den Einbau der Solarthermieanlage übernehmen und Sie zu Kosten, Amortisationszeit und Fördermöglichkeiten beraten können.
Materialkosten für eine Solarthermieanlage
Wenn Sie sich für eine Solarthermieanlage entscheiden, so stehen Sie vor der Wahl, ob Sie nur das Warmwasser durch diese Anlage erzeugen oder auch Ihre Heizung mit dieser Anlage unterstützen wollen. Solarthermieanlagen, welche die Heizung unterstützen, müssen anders konzipiert werden und verlangen neben einer größeren Fläche auch einige weitere Bauteile, die das Material und den Einbau entsprechend verteuern.
Sonnenkollektoren
Die eigentliche Aufnahme der wertvollen Sonnenenergie spielt sich in den Sonnenkollektoren ab. Hier wird Wasser durch schwarze Röhren gepumpt, wobei es durch die Strahlen der Sonne erwärmt wird. Der Preis inklusive Halterungen richtet sich nach dem Quadratmeter, wobei die Preisspanne zwischen 300 Euro (einfache Flachkollektoren) und 600 Euro (hochwertige Vakuumröhren) liegt. Die Größe der Anlage richtet sich hierbei nach dem Warmwasserbedarf. Die Faustformel lautet, dass pro Person im Haushalt der Warmwasserbedarf durch 1,5 m² Flachkollektoren oder 1 m² Vakuumröhrenkollektoren gedeckt wird. Die notwendige Fläche verdoppelt sich, wenn auch die Heizung mit Wärme versorgt werden soll. Flachkollektoren sind hier kosteneffizienter, sofern ausreichend Platz auf dem Dach vorhanden ist.
Weitere Bauteile
Für den Betrieb der Solarthermieanlage werden weitere Bauteile wie Röhren, Pumpen und Kleinteile benötigt. Die Kosten für diese Bauteile liegen bei etwa 800 Euro und ändern sich nicht signifikant mit der Größe der Anlage. Ein weiteres wichtiges Bauteil ist der Speicher. Ist dieser veraltet, sollte er durch ein modernes Modell ausgetauscht werden, welches die Temperatur des Warmwassers intelligent reguliert und so auch in der Nacht warmes Wasser aus den Solarkollektoren zur Verfügung stellt. Ein guter Warmwasserspeicher für einen Einfamilienhaushalt ist für 1500 Euro bis 2000 Euro erhältlich.
Kosten für den Einbau
Wenn Sie eine Solarthermieanlage auf Ihrem Dach installieren lassen wollen, so können das die meisten Fachfirmen innerhalb eines Arbeitstages mit zwei Fachkräften erledigen. Dabei kommen, je nach Dach, entsprechende Hilfsmittel wie Hebebühnen oder Gerüste zum Einsatz, die ein sicheres Arbeiten ermöglichen. Geht man von einem Arbeitstag von 8 Stunden, also von insgesamt 16 Arbeitsstunden, sowie einem üblichen Stundenlohn für Dachdecker von 50 Euro aus, so ergeben sich 800 Euro Arbeitskosten. Bei besonders großen Solarthermieanlagen, verwinkelten Dächern oder schwierigen Umständen kann sich die Arbeitszeit auch verlängern oder ein dritter Mitarbeiter notwendig werden.
Rechenbeispiel für die Anschaffung
In einem Einfamilienhaus mit fünf Bewohnern, das durch die Solarthermieanlage mit Warmwasser versorgt und beheizt werden soll, wird eine Fläche von 10 m² Vakuumröhren oder 15 m² Flachkollektoren benötigt. Beim Einbau von Flachkollektoren kommen Materialkosten von 4500 Euro zuzüglich 800 Euro für Röhren, Pumpen und Kleinmaterial zusammen. Der vorhandene Warmwasserspeicher soll weiterverwendet werden. Der Einbau kostet dank einfacher Umstände 800 Euro. Insgesamt ergeben sich so Kosten in Höhe von 6100 Euro.
Laufende Kosten und Amortisation
Laufende Kosten
Wie jedes System zur Erzeugung von Warmwasser bedarf auch eine Solarthermieanlage einer regelmäßigen Wartung, damit sie optimal arbeitet und Sie sich über eine lange Lebensdauer der Anlage freuen können. So benötigen die Umwälzpumpe und die Regelung der Anlage Strom, um zu funktionieren. Die Kosten für den Betrieb dieser Bauteile belaufen sich auf 30 Euro pro Jahr. Alle zwei Jahre sollte im Herbst eine Wartung der Solarthermieanlage erfolgen. Die Reinigung, die Überprüfung aller Bauteile und der eventuelle Austausch von Solarflüssigkeit und Korrosionsschutz ist bei einem Wartungsvertrag mit der Einbaufirma häufig günstiger, kann zusammen mit der Wartung der Heizung erfolgen und kostet selten mehr als 100 Euro. Auf das Jahr gerechnet ergeben sich so laufende Kosten von 80 Euro.
Amortisation
Die genaue Amortisationszeit einer Solarthermieanlage hängt stark von den Energiepreisen ab. Je höher diese sind, desto höher die Ersparnis durch die Anlage und desto kürzer die Zeit, in der die Investition ausgeglichen wurde. Auch das Wetter und die Sonnenstunden spielen hier eine Rolle. Üblicherweise wird angenommen, dass eine Solarthermieanlage nach 15 bis 20 Jahren Ihre Investition eingespart hat. Bei einer angegebenen Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren können Sie sich so im letzten Drittel der Lebensdauer Ihrer Anlage über praktisch kostenlosen Strom freuen.
Förderung für Ihre Solarthermieanlage
Die umweltschonenden und effizienten Solarthermieanlagen werden durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert, was sich positiv auf die Amortisation und die Erschwinglichkeit der Anlage auswirkt. Voraussetzung für die Bewilligung der Förderung ist, dass der Einbau durch einen Energieeffizienz-Experten erfolgt. Dieser muss bescheinigen, dass Ihr Haus durch die Sanierung eine bessere Energieeffizienzstufe erreicht. Auf blauarbeit.de finden Sie zahlreiche Heizungsinstallateure, die Sie in diesem Bereich gerne unterstützen. Zusätzlich muss die Förderung vor dem Beginn des Einbaus beantragt werden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so können Sie sich über einen attraktiven Kredit oder einen Zuschuss zu Ihrer Sanierung in Höhe von bis zu 45 % der Investitionskosten freuen.