Heizungsbauer gesucht? Handwerksprofis aus der Region finden

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Ein Innengerät einer Klimaanlage hängt an einer Wand und steht auf 21 Grad Celsius.

Heizen mit Klimaanlage – Kostenrechner und Tipps

Foto von Lazy_Bear – iStock

Bei Klimaanlagen denkt man oft nur ans Kühlen, doch moderne Modelle können auch heizen. Wie funktioniert das, welche Vor- und Nachteile hat es und wann lohnt es sich? Das beantworten wir hier.

Wie funktioniert das Heizen mit Klimaanlagen?

Was haben Kühlschränke, Split-Klimaanlagen und Wärmepumpen gemeinsam? Sie haben in der Regel einen Kompressor und transportieren Wärmeenergie von A nach B. Meistens denkt man dabei an eine Richtung, aber bei einigen Modellen kann man den Kältemittelkreislauf auch umdrehen. Wärmepumpen können dann im Sommer kühlen und Klimaanlagen heizen, wenn es wieder kalt wird. Genau genommen sind Klimaanlagen auch Luft-Luft-Wärmepumpen. Das bedeutet, dass sie die Wärme der Luft entziehen und sie draußen oder drinnen wieder an die Luft abgeben.

Gut zu wissen: Aktuell wird auch an elastokalorischen Wärmepumpen geforscht, die keine Kompressortechnik nutzen. In ein paar Jahren funktionieren neue Kühlschränke und Wärmepumpen vielleicht ganz anders.

Was du vor dem Kauf wissen solltest

Auf folgende Angaben solltest du achten, wenn du nach passenden Klimaanlagen suchst:

  • Nicht jede Klimaanlage eignet sich auch zum Heizen. In der Regel wird die Heizfunktion jedoch gut sichtbar beworben oder du findest irgendwo den Begriff „reversibel“ im Laden oder auf der Hersteller-Website. Das bedeutet, dass man den Kältemittelkreislauf umkehren kann.
  • SCOP – Dieser Wert gibt an, wie effizient die Klimaanlage im Jahresdurchschnitt ist. Ein Wert von 5 bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom 5 kWh Wärme transportiert werden. In der Regel liegt der Wert zwischen 4 und 5.
  • Leistungsaufnahme zeigt an, wie hoch der Stromverbrauch beim Heizen oder Kühlen ist. In der Regel ist die Leistungsaufnahme beim Heizen etwas höher.
  • Kältemittel – In den nächsten Jahrzehnten werden Schritt-für-Schritt Kältemittel verboten, die einen starken Einfluss auf die Erderwärmung haben (fluorierte Treibhausgase/F-Gase). Sie sind aktuell aber noch erlaubt. Du solltest also darauf achten, dass die Klimaanlage auch eine Umstellung auf natürliche Kältemittel unterstützt. Das sind:
    • R290 Propan
    • R600a Isobutan
    • R1270 Propen
    • R717 Ammoniak
    • R718 Wasser
    • R744 Kohlendioxid

Wie viel kostet das Heizen mit Klimaanlage?

Die Kosten hängen vor allem davon ab, wie lange man die Klimaanlage nutzen möchte und ob sie allein heizt. In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass die Anlage in der Heizperiode 10 Stunden am Tag genutzt wird und wir nutzen die maximal mögliche Leistungsaufnahme. In deinem Alltag kann es jedoch ganz anders aussehen, denn es gibt einige Faktoren für die tatsächlichen Betriebskosten:

  • Welche Zieltemperatur soll erreicht werden?
  • Sind weitere Heizungen vorhanden?
  • Wie gut ist das Haus gedämmt?
  • Wie kalt wird es draußen?
  • Gibt es auf dem Dach eine Photovoltaikanlage?

Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine Klimaanlage mit drei Innengeräten. Kleinere Anlagen mit nur einem Gerät kann man auch schon für ungefähr 1.500 Euro kaufen und einbauen lassen. Ihre Leistungsaufnahme liegt bei ungefähr 0,7 kW. Auch die Nutzungsstunden können bei dir ganz anders aussehen und die tatsächliche Leistungsaufnahme hängt vom Wärmebedarf ab. Für ein genaues Angebot lohnt es sich, Kontakt zu Heizungs- und Klimatechnikern aus deiner Nähe aufzunehmen.

Bei der Schätzung der Gesamtkosten sollte man unbedingt den zukünftigen CO2-Preis berücksichtigen. Wenn die neue Klimaanlage eine bestehende Holzheizung entlastet, ist die Ersparnis nicht so hoch. Bei einer Ölheizung sieht es aber schon ganz anders aus. Ab 2027 richtet sich der CO2-Preis am europäischen Markt aus und er könnte dann sehr stark ansteigen. Mehrere hundert Euro pro Tonne sind möglich.

Vorteile

  • Klimaanlagen sind günstiger als eine neue Wärmepumpe und lassen sich schneller einbauen.
  • Der Wirkungsgrad von Klimaanlagen ist wesentlich höher als bei den meisten anderen Heizungsarten. Öl, Gas, Holz oder Strom können den Wirkungsgrad von Wärmepumpen nicht erreichen.
  • Keine Extrakosten durch den CO2-Preis. Während Öl und Gas garantiert jährlich teurer werden, ist das bei Strom nicht der Fall.
  • Klimaanlagen wirken sich nicht nur auf die Temperatur aus, sie können auch die Luft filtern und die Luftfeuchtigkeit regulieren. Das merkt man besonders mit Allergien gegen Tierhaare, Pollen oder Hausstaub.
  • Durch ihre Inneneinheit verändert sich die Temperatur besonders schnell. Das ist besonders praktisch, wenn man einen Raum nur zeitweise nutzt.
  • Bei einem sehr gut gedämmten Haus werden keine klassischen Heizkörper benötigt.

Nachteile

  • Die Klimaanlage muss mit einer Zentralheizung zusammen genutzt werden, denn sie kann kein Warmwasser bereitstellen.
  • Im Gegensatz zu anderen Heizungen machen auch die Innengeräte Geräusche. Bei einer Wärmepumpe gibt es nur an der Außeneinheit Lüfter. Moderne Klimaanlagen sind jedoch auch mit voller Leistung maximal so laut wie ein Kühlschrank.
  • Für den Einbau ist mindestens eine Kernbohrung nötig, damit Elektroleitungen und Leitungen für das Kältemittel verlegt werden können. Diese Arbeiten sollten nur Fachkräfte durchführen.
  • Klimaanlagen sind zwar effizient, aber nicht so effizient wie Erdwärme- oder Grundwasser-Wärmepumpen. Wenn eine größere Investition für dich kein Problem ist und sich dein Grundstück eignet, lohnen diese Heizungsarten sich vielleicht mehr.
  • Die Filter der Klimaanlage müssen öfter gereinigt werden, wenn man sie auch im Winter nutzt. Ein guter Zeitraum ist zweimal im Jahr.

Wann lohnt sich der Kauf?

Beim Heizen können auch Klimaanlagen sehr effizient sein, eignen sich aber nicht für jedes Gebäude. Für einen günstigen Einsatz sollte das Gebäude gut gedämmt sein. Auch mit einer Photovoltaikanlage lohnt sich die Anschaffung. Außerdem bedeutet die Anschaffung der Klimaanlage nicht, dass man die alte Heizung austauschen muss. Man kann auch dadurch Kosten sparen, dass die bestehende Heizung entlastet wird. In den nicht so kalten Übergangsmonaten übernimmt die Klimaanlage dann den Großteil der Arbeit und wenn es wirklich kalt wird unterstützt sie nur. Eine Klimaanlage zum Heizen lohnt sich auch dann sehr, wenn sich dein Heizbedarf auf nur einen Raum konzentriert. Split-Klimaanlagen mit nur einem Innengerät sind besonders günstig und kosten ohne Einbau weniger als 1.000 Euro.

Förderung

Auch Klimaanlagen können als Luft-Luft-Wärmepumpen mit staatlicher Förderung eingebaut werden. Dafür müssen sie jedoch mindestens 65 Prozent der Wärme im Haus bereitstellen können. Es reicht also nicht, sich ein einzelnes Innengerät einzubauen. Zur Orientierung gibt es auf der BAFA-Website eine Liste mit förderfähigen Geräten. Eine Energieberatung kann dabei helfen, die beste und günstigste Heizlösung für dein Gebäude zu finden.

Monoblock-Klimaanlage zum Heizen?

Monoblock-Klimaanlagen haben in Gegensatz zu Split-Modellen nur ein Gerät mit einem Luftschlauch. Den hängt man in der Regel einfach aus dem Fenster oder es gibt eine Anschlussmöglichkeit dafür. Egal welche Variante man wählt, sie können nie so effizient wie Split-Klimaanlagen mit Kältemittel sein. Aus diesem Grund eignen sie sich schlecht zum Heizen, sollten aber auch im Sommer nur als Notlösung eingesetzt werden. Beispielsweise für eine Dachgeschoss-Wohnung, die im Sommer gefährliche Temperaturen erreicht.

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