Letzte Aktualisierung am 12. Februar 2021 von Mika Lehmann
Gerade im Herbst oder im Winter, wenn die Temperaturen ungemütlich werden, neigen wir dazu die Heizung voll aufzudrehen. Bei Kälte freut man sich dann auf die angenehm warme Temperatur Zuhause. Doch wie sieht die optimale Raumtemperatur eigentlich aus? Stellen wir die Heizung vielleicht zu warm ein? Wir zeigen die verschiedenen Faktoren von denen die optimale Raumtemperatur abhängt, welche Richtwerte hier gelten und wie man diese am besten realisiert.
Unterschiedliche Faktoren
Pauschal lässt sich das allgemeingültige Optimum bei der Raumtemperatur gar nicht nennen. Schließlich ist diese von vielen verschiedenen Umwelteinflüssen sowie dem persönlichen eigenen Empfinden abhängig. Außerdem unterscheidet sie sich auch von Raum zu Raum – im Wohnzimmer halten wir uns stetig auf, hier sollte es also angenehm warm sein, die Schlafräume hingegen müssen nicht so stark beheizt werden.
Entscheidend sind auch die Tages- und Jahreszeit. Das heißt über das Jahr hinweg schwankt die optimale Raumtemperatur von Innenräumen. Auch im Laufe eines Tages gibt es hier Unterschiede.
Ungefähre Richtwerte bei der Raumtemperatur
Die optimale Luftfeuchtigkeit hängt vor allem von der Nutzung des Raums ab. Welche Heizung Sie in Ihrem Zuhause haben, ist zweitrangig – die ideale Temperatur kann man mit beinahe jeder funktionalen Heizung erreichen. Wichtig ist nur diese richtig einzustellen. Wir gehen hier von Temperaturen in Grad Celsius (°C) aus.
Für die verschiedenen Räume gelten folgende Richtwerte als optimale Raumtemperatur:
- Wohnzimmer: Hier sollte die Temperatur angenehm eingestellt sein, da man sich hier vor allem in seiner Freizeit aufhält und sich entspannen möchte. Hier sollte die Temperatur etwa 20 bis 22 °C betragen
- Schlafzimmer: Im Schlafzimmer muss weniger geheizt werden. Häufig werden die Räume tagsüber nicht genutzt. Natürlich sollte es für einen erholsamen Schlaf auch nicht eiskalt sein. Die optimale Raumtemperatur für das Schlafzimmer beträgt daher etwa 16 bis 18 °C
- Küche: Die Küche heizt sich durch die Verwendung von Gerätschaften wie Elektroherd, Backofen oder Geschirrspüler in der Regel von selbst. Daher reicht es die Heizung so einzustellen, dass sie etwa 18 bis 20 °C beträgt
- Badezimmer: Vor allem tagsüber muss im Bad weniger geheizt werden. Nach dem Duschen sollte es allerdings angenehm warm im Badezimmer sein, um nicht zu frieren, solange man nass ist und die Dusche verlässt. Dementsprechend ist es sinnvoll die Heizung hier so einzustellen, dass 20 bis 24 °C herrschen
- Kinderzimmer: Anders als beim Schlafzimmer, halten sich Kinder auch tagsüber in ihrem Zimmer auf. Daher ist es hier wichtig, für eine gleichmäßige, angenehme Temperatur von etwa 20 bis 23 °C zu sorgen.
Wie muss ich meine Heizung für die optimale Raumtemperatur einstellen?
Wie Sie Ihre Heizung einstellen müssen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, ist vor allem von der jeweiligen Heizungsart abhängig. Bei älteren Heizungen ist das Thermostat häufig etwas ungenauer, sodass sich die Heizung hier nur auf die Stufen 1-5 einstellen lässt. Bei modernen Heizungen lässt sich die Temperatur hingegen bis aufs Grad genau einstellen. Hier ist es also besonders einfach, die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
Bei einem Thermostat entsprechen die Stufen etwa folgenden Temperaturen:
- Stufe 1: 10-12 °C
- Stufe 2: 14-16 °C
- Stufe 3: 18-20 °C
- Stufe 4: 23-25 °C
- Stufe 5: 26-28 °C
Bleibt Ihre Wohnung oder Ihr Einfamilienhaus auch bei einer hohen Einstellung der Heizung noch kalt, sollten Sie umgehend einen professionellen Heizungsbauer kontaktieren. Andernfalls könnte es Zuhause besonders ungemütlich werden, sobald die Temperaturen weit unter 0 fallen. Dann wird es nicht nur ungemütlich, denn sollten die Temperaturen im Innenbereich unter 15 °C fallen, droht sogar Schimmel.
Um Heizkosten zu sparen und trotzdem die ideale Raumtemperatur aufrecht zu erhalten, sollten Sie, falls möglich, die automatische Heizkörpersteuerung nutzen. So können Sie einstellen, dass die Heizung am Tag beispielsweise runterfährt, wenn Sie bei der Arbeit sind oder in der Nacht, wenn Sie schlafen. Mit etwas Abstand zu Ihrer Heimkehr oder dem Aufwachen können Sie die Heizung dann wieder hochfahren lassen. Das spart nicht nur Energie, sondern senkt auch die Heizkosten. Sollte das bei Ihnen nicht möglich sein, können Sie auch nachträglich einen programmierbaren Thermostaten einbauen lassen.
Kleiner Tipp: Sobald die Sonne untergeht, die Rollläden runterlassen. So kann die Wärme besser in der Wohnung bleiben.
Richtiges Heizen für die optimale Lufttemperatur
Wichtig ist auch die Heizung richtig zu nutzen. Bestenfalls sollte der Heizkörper also frei stehen können. Das heißt möglichst nicht mit Möbeln zustellen oder mit Vorhängen verdecken, denn dann kann sich die Wärme im Raum nicht richtig entfalten und Sie heizen quasi umsonst.
Des Weiteren sollte natürlich auch im Winter regelmäßig gelüftet werden. Das ist nicht nur wichtig für den Sauerstoffgehalt in der Luft sondern auch für die Luftfeuchtigkeit. Schließlich ist zu trockene Heizungsluft schlecht für die Atemwege, während zu hohe Luftfeuchtigkeit zum Beispiel Schimmel am Fenster begünstigt. Es kommt also auf den Luftaustausch an. Den erreicht man am besten indem man mehrfach stoßlüftet statt das Fenster dauerhaft auf Kipp zu haben.
Info: Für ein angenehmes Raumklima, ist es auch notwendig regelmäßig die Heizkörper zu reinigen, da diese im eingeschalteten Zustand wie eine Umwälzpumpe wirkt und so Staub in der Raumluft aufwirbelt.
Heizung in Schuss halten
Grundsätzlich sollten Sie Ihre Heizung regelmäßig kontrollieren. Zum Teil kann sich beispielsweise Luft im Heizkörper sammeln. In einem solchen Fall muss die Heizung entlüftet werden, damit das warme Wasser im Heizkörper optimal aufsteigen kann. Sie können die Heizung entweder selbst entlüften oder einen professionellen Heizungsbauer engagieren.
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