Letzte Aktualisierung am 16. Juli 2025 von Mika Lehmann
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Deine Innenräume werden im Sommer zu heiß und Lüften bringt keine angenehmen Temperaturen? Dann kann es sich lohnen, eine moderne Klimaanlage im Haus einzubauen und die Kosten früh einzuplanen. Eine Übersicht über die Anschaffungs-, Einbau- und Betriebskosten gibt es hier.
- Kosten für einen Raum (25 m²)
- Kosten für 100 m² Wohnfläche und vier Räume
- Was muss man vor der Installation beachten?
- Kosten sparen
- Arten von Klimaanlagen und ihre Unterschiede
- Klimaanlage in einer Mietwohnung einbauen
- Warum lohnt sich der Einbau einer Klimaanlage?
- Weitere Kühlungsmaßnahmen
- Häufig gestellte Fragen
Kosten für einen Raum (25 m²)
Klimaanlage | 70 – 110 € |
Installation/Inbetriebnahme | 100 – 200 € |
Stromkosten | 140 € |
Wartungskosten | 100 € |
Gesamt | 410 – 550 € |
Die Kosten basieren auf der Installation einer Split-Anlage in einem 25 m² großen Raum mit schlechter Dämmung und hoher Sonneneinstrahlung. Je besser gedämmt das Zimmer, desto geringer der Stromverbrauch und die jährlichen Betriebskosten. Für das Beispiel in der Tabelle gehen wir davon aus, dass die Klimaanlage 10 Jahre lang genutzt wird.
Kostenrechner
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Anschaffungskosten
Zuerst muss man wissen, welche Kühlleistung man benötigt. Das hängt davon ab, wie gut das Haus gedämmt ist und wie stark der Sonneneinfall ist.
Bei guter Dämmung und wenig Sonneneinstrahlung rechnet man als Schätzung die Raumfläche in Quadratmetern mal 60. Bei schlechter Dämmung und viel Sonneneinstrahlung die Raumfläche in Quadratmetern mal 100.
In diesem Fall sieht die Rechnung also so aus: 25 x 100 = 2500 W
Wir benötigen eine Leistung von 2500 Watt bzw. 2,5 Kilowatt.
Für dieses Beispiel nutzen wir eine Split-Klimaanlage mit einer Kühlleistung von genau 2,5 kW. Sie hat die Energieeffizienzklasse A++ und kostet je nach Einbauzubehör 700 bis 1060 €.
Split-Klimaanlage – Kosten für den Einbau
Beim Einbau können die Kosten sehr unterschiedlich sein, denn sie sind von vielen Details abhängig. Handelt es sich um eine Split-Anlage für einen Raum, eine Multi-Split-Anlage für mehrere Räume oder soll sogar das Gebäude mit einem zentralen Lüftungssystem ausgestattet werden? Letzteres ist wesentlich aufwändiger und teurer, denn das gesamte Haus muss mit Lüftungskanälen ausgerüstet werden.
In diesem Beispiel handelt es sich um eine simple Split-Klimaanlage für ein Zimmer. Es gibt also nur ein Innengerät, ein Außengerät und die Kältemittelleitungen dazwischen. Die Kosten liegen wahrscheinlich zwischen 1.000 und 2.000 Euro, je nachdem wie weit die Entfernung zwischen Außen- und Innengerät ist und wo das Außengerät befestigt wird.
Wichtige Faktoren bei den Montagekosten sind:
- Anzahl der installierten Geräte
- Anzahl der nötigen Kernbohrungen
- Länge der Kältemittelleitungen
- Montageaufwand der Geräte
Einen genauen Preis erhältst du nur von einem Fachbetrieb. Selbst einbauen sollte man fest verbaute Klimaanlagen besser nicht, weil durch die Elektronikarbeiten Lebensgefahr besteht und kein Kühlmittel austreten sollte.
Für den Einbau gibt es Fördergelder vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Diese Zuschüsse sind aber besonders bei großen Anlagen und für Unternehmen interessant, um Mitarbeiter vor Hitze am Arbeitsplatz zu schützen. Falls es sich um eine größere Anlage handelt, solltest du dort einen Antrag stellen.
Betriebskosten berechnen
Für die Berechnung ist es wichtig, den Unterschied zwischen Kühlleistung und Stromverbrauch/Leistungsaufnahme zu kennen. Dieses Modell mit einer Kühlleistung von 2,5 kW braucht dafür nur 0,7 kW Strom.
Gehen wir vom durchschnittlichen Strompreis von 40 Cent pro kWh aus, kostet der Betrieb ungefähr 28 Cent pro Stunde. Nimmt man eine jährliche Nutzung von 500 Stunden an, liegen die Stromkosten bei 140 Euro pro Jahr. Wie hoch sie wirklich werden, hängt aber von der Häufigkeit und Intensität der Nutzung ab. Nicht immer braucht man die volle Kühlleistung oder die vollen 500 Stunden. An sehr heißen Sommertagen können 25 Grad schon ausreichen, um einen großen Unterschied zu spüren. Teste einfach, wie tief du mit der Temperatur gehen musst, um dich wohlzufühlen. So beugt man auch einer Erkältung durch zu hohe Temperaturunterschiede vor.
Kosten für 100 m² Wohnfläche und vier Räume
Klimaanlage | 490 € |
Installation/Inbetriebnahme | 250 € |
Stromkosten | 370 € |
Wartungskosten | 150 € |
Gesamt | 1260 € |
In unserem ersten Beispiel nehmen wir für die Rechnung nur einen Raum, der schlecht gedämmt ist. Diese Rechnung soll zeigen, dass ein Einbau mit sparsamer Nutzung auch möglich ist, wenn die Bedingungen nicht ideal sind. Wie sieht es aber aus, wenn du 100 m² in einem gut gedämmten Gebäude kühlen möchtest? Hier die Voraussetzungen:
Zimmer | Raumgröße | Nötige Kühlleistung |
---|---|---|
Wohnzimmer | 40 m² | 2,4 kW |
Schlafzimmer | 20 m² | 1,2 kW |
Küche | 20 m² | 1,2 kW |
Arbeitszimmer | 20 m² | 1,2 kW |
Gesamt | 100 m² | 6 kW |
Anschaffungskosten
In diesem Fall braucht man drei Innengeräte mit 1,5 kW Leistung und eins mit 2,5. Dazu eine passende Außeneinheit mit 7 kW Kühlleistung. Zusammen mit dem nötigen Installationszubehör kostet das mindestens 4.900 Euro. Der genaue Preis hängt davon ab, wie lang die Kältemittelleitungen sind und wie das Außengerät befestigt wird. Wir gehen davon aus, dass die Klimaanlage 10 Jahre lang genutzt wird.
Installationskosten
Für die Installation und Inbetriebnahme solltest du ungefähr 2.000 bis 3.000 Euro einplanen. Mehr Geräte, mehr Kältemittelleitungen und damit mehr Bohrungen erhöhen den Einbaupreis. Für eine genauere Berechnung findest du mit Blauarbeit schnell Angebote von Klimatechnik-Unternehmen aus deiner Nähe:
Betriebskosten
Bei diesem Beispiel wird es schon deutlich teurer. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh und einer Leistungsaufnahme von 1,85 kW zahlst du 74 Cent pro Stunde. Bei 500 Betriebsstunden sind das schon 370 Euro pro Jahr. Eine durchdachte Kombination mit Smart Home Systemen kann den hohen Stromverbrauch jedoch etwas reduzieren. Dazu kommen ungefähr 150 Euro pro Jahr für die Wartung.
Was muss man vor der Installation beachten?
Beide Kostenbeispiele zeigen, wie wichtig eine professionelle Planung ist. Auch bei gut gedämmten Häusern kann der nachträgliche Einbau teuer werden, wenn man viele Zimmer klimatisieren möchte. Unser erstes Beispiel zeigt aber auch, dass man neue Klimaanlagen sogar in nicht optimal gedämmten Gebäuden nachrüsten kann. Dann sollte man sich jedoch nur ein oder zwei wichtige Zimmer aussuchen, zum Beispiel Arbeits- oder Schlafzimmer.
- In wie vielen Räumen wird die kühle Luft wirklich gebraucht?
- Erlaubnis von Vermieter oder Wohneigentümergemeinschaft einholen
- Welches Klimagerät passt zum Raum?
- Förderung vor dem Einbau beantragen, wenn förderfähig
- Kostenvoranschläge von Installateuren einholen
Kosten sparen
- Räume gezielt aussuchen, nur die wichtigsten kühlen
- Ein Gerät für zwei Zimmer nutzen
- Zieltemperatur nicht zu tief setzen, an heißen Sommertagen können sich auch 25 bis 28 Grad kühl anfühlen
- Nur an sehr heißen Tagen nutzen
- Regelmäßige Wartung, damit die Anlage möglichst lange hält
Mit diesen Tipps kannst du die Klimaanlage nutzen, ohne unter zu hohen Betriebskosten zu leiden. Achte aber unbedingt auch auf deine Gesundheit: Gerade ältere Menschen haben ein geringeres Durstempfinden und ein hohes Risiko für Überhitzung. Ein kühles Zuhause ist in diesem Fall noch viel wichtiger.
Arten von Klimaanlagen und ihre Unterschiede
Bei der Unterscheidung gibt es zwei wichtige Kategorien: Monoblock-Geräte und Split-Geräte. Bei Monoblock-Geräten befinden sich die wichtigen Komponenten in einem Gehäuse, das im zu kühlenden Raum steht. Split-Geräte bestehen hingegen aus einem Gerät außerhalb des Gebäudes und mindestens einem Gerät zur Luftaufbereitung, das sich im Raum befindet.
Mobile Geräte – Geringe Effizienz, aber auch geringe Anschaffungskosten
Mobile Klimaanlagen werden in den meisten Fällen nicht festmontiert, sondern als mobile Geräte verkauft. Die Montage als Wandgerät ist möglich, jedoch meistens nicht nötig. In beiden Fällen führen sie die warme Luft einfach über einen Schlauch nach draußen, oft über ein geöffnetes Fenster. Der Wärmetransport über Abluft ist aber leider sehr ineffizient, sie verbrauchen also mehr Energie. Im Gegensatz zu anderen Arten sind sie darum sehr viel günstiger in der Anschaffung und ein Einbau ist nicht nötig. Gute Standklimageräte erhält man schon ab 100 Euro, Preise bis ungefähr 1000 Euro sind aber auch möglich.
Split-Klimaanlagen – Aufwändiger Einbau, dafür wesentlich höhere Effizienz
Monosplit-Klimaanlagen bestehen aus mindestens zwei Geräten, von denen sich ein Klimagerät zur Luftaufbereitung im Raum befindet und das andere außerhalb des Gebäudes. Ihre Funktion ist wesentlich durchdachter und effizienter als die von mobilen Klimaanlagen:
- Das Innengerät saugt warme Luft an, die ihre Wärme auf ein Kältemittel überträgt und gekühlt wieder in das Zimmer geblasen wird
- Das verdunstete Kältemittel gelangt durch eine Leitung zum Außengerät, wo es in einem Kompressor verdichtet wird
- Dabei heizt es sich zusätzlich auf und die Abgabe der Wärme an die Außenluft wird beschleunigt
- Ein Ventilator unterstützt die Abgabe an die Außenluft zusätzlich
- Das Kältemittel ist nun wieder flüssig und kühl und wird zurück in das Gebäude geleitet
Warum sind Split-Klimaanlagen so effizient?
- Die verwendeten Kältemittel nehmen Wärme sehr viel besser auf als Luft oder Wasser
- Die Leitungen sind besser isoliert als Luftschläuche für Monoblock-Geräte
- Effizientes Kältemittel = dünne Leitungen = weniger Fläche, die Wärme im Gebäude abgibt
- Mit Multi-Split-Klimaanlagen kann man mehrere Zimmer zuverlässig kühlen
Dein Kühlschrank funktioniert genau so, nur sind die Geräte hier wesentlich kleiner und näher beieinander. Ist eine lange Nutzung geplant, sind Split-Klimaanlagen immer zu bevorzugen und Standgeräten mit Luftschlauch weit überlegen. Multisplit-Klimaanlagen funktionieren ähnlich, es werden aber mehrere Innengeräte eingebaut und das Außengerät hat entsprechend auch eine höhere, abgestimmte Leistung.
Wärmepumpen
Wärmepumpe? Klimaanlage? Zwei Begriffe für Geräte, deren Grundfunktionen eigentlich genau gleich sind: Wärmeenergie möglichst effizient von A nach B transportieren. Nur die Richtung unterscheidet sich in den meisten Fällen. Moderne Wärmepumpen kannst du jedoch auch in beide Richtungen verwenden. Im Sommer können die Heizkörper die Wärme in der Wohnung aufnehmen und nach draußen transportieren. Eine zusätzliche Klimaanlage ist dann in gut gedämmten Gebäuden gar nicht nötig. Die Kühlleistung ist jedoch nicht so hoch wie bei eigens dafür entworfenen Klimageräten und die Luft wird auch nicht entfeuchtet oder gefiltert.
Zentrale Klimaanlage
Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung findet man in der Regel in gut gedämmten Neubauten, zum Beispiel in Passivhäusern. Dort sind sie besonders wichtig, weil sie für einen guten Luftaustausch sorgen. Die Nachrüstung im Altbau verursacht mehr baulichen Aufwand und lohnt sich im Vergleich zu den anderen Varianten in den meisten Fällen nicht. Manchmal werden diese Lüftungsanlagen auch Luft-Luft-Wärmepumpe genannt.
Klimaanlage in einer Mietwohnung einbauen
Auch in Mietwohnungen kannst du Klimageräte nachrüsten. Bei mobilen Klimageräten ist das kein Problem und du brauchst niemanden um Erlaubnis fragen, solange die Lautstärke der Anlage angemessen ist und keine bauliche Veränderung nötig ist.
Bei der festen Installation einer Split-Klimaanlage solltest du dagegen unbedingt die Genehmigung des Eigentümers oder der Wohneigentümergemeinschaft einholen, denn wahrscheinlich sind Wanddurchbrüche und andere größere Arbeiten notwendig. Auch hier musst du auf die Lautstärke achten und solltest dich von einem Installateur über passende Klimageräte informieren lassen.
Warum lohnt sich der Einbau einer Klimaanlage?
Klimaanlagen dienen nicht nur dem Komfort, sie können auch Leben retten. Im Jahr 2024 sind ungefähr 2.800 Menschen an Hitze gestorben. Besonders betroffen sind laut Robert-Koch-Institut Menschen ab 75 Jahren und Personen mit Herz-Kreislauf-, Lungen- oder psychischen Erkrankungen.
Außerdem kann man moderne Split-Klimaanlagen auch im Winter als Heizung nutzen. Das lohnt sich besonders dann, wenn du schon eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hast oder mit Öl heizt.
Weitere Kühlungsmaßnahmen
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