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Handwerker schraubt an einer Klimaanlage

Installationskosten für Klimaanlagen: Lohnt sich der Einbau?

Letzte Aktualisierung am 26. Juni 2023 von Mika Lehmann

Bild: Tay Theera / stock.adobe.com

Ihre Innenräume werden im Sommer zu heiß und Lüften bringt keine angenehmen Temperaturen? Dann kann es sich lohnen, eine moderne Klimaanlage im Haus einzubauen und die Kosten früh einzuplanen. Eine Übersicht über die Anschaffungs-, Einbau- und Betriebskosten gibt es hier.

Kosten für einen Raum (25 m²)

Klimaanlage700 – 1.100 €
Installation/Inbetriebnahme1.000 – 2.000 €
Betriebskosten1.400 €
Gesamt3.100 – 4.500 €
Klimaanlage70 – 110 €
Installation/Inbetriebnahme100 – 200 €
Betriebskosten140 €
Gesamt310 – 450 €

Die Kosten basieren auf der Installation einer Split-Anlage in einem 25 m² großen Raum mit schlechter Dämmung und hoher Sonneneinstrahlung. Je besser gedämmt das Zimmer, desto geringer der Stromverbrauch und die jährlichen Betriebskosten. Die Gesamtkosten beziehen sich auf eine Nutzungsdauer von 10 Jahren. Hochwertige Anlagen halten eher 15 bis 20 Jahre, sind aber in der Anschaffung teurer. Wartungskosten haben wir nicht in die Berechnung aufgenommen, da sie von sehr vielen Faktoren abhängig sind.

Kostenrechner

Dieser Rechner eignet sich nur für eine erste Kostenschätzung und kann kein Angebot von Handwerkern ersetzen. Für Angebote von Handwerkern aus Ihrer Nähe klicken Sie einfach hier und beschreiben Sie Ihren Auftrag:

Anschaffungskosten

Zuerst muss man wissen, welche Kühlleistung man benötigt. Das hängt davon ab, wie gut das Haus gedämmt ist und wie stark der Sonneneinfall ist. Mobile Anlagen sind zwar günstiger, aber dafür wesentlich ineffizienter als fest verbaute Anlagen. Sie sind schon ab 100 Euro erhältlich und kosten maximal 1000 Euro. Die höheren Beträge kann man aber auch direkt in eine Split-Anlage investieren, die wesentlich effizienter und leiser ist. Dabei wird der Kompressor außerhalb des Gebäudes angebracht und erzeugt so keine Wärme und Lärm innen.

Bei guter Dämmung und wenig Sonneneinstrahlung rechnet man die Raumfläche in Quadratmetern mal 60. Bei schlechter Dämmung und viel Sonneneinstrahlung die Raumfläche in Quadratmetern mal 100.

In diesem Fall sieht die Rechnung also so aus: 25 x 100 = 2500 W
Wir benötigen eine Leistung von 2500 Watt bzw. 2,5 Kilowatt.

Für dieses Beispiel nutzen wir eine Split-Klimaanlage mit einer Kühlleistung von genau 2,5 kW. Sie hat die Energieeffizienzklasse A++ und kostet je nach Einbauzubehör 700 bis 1060 €.

Kosten für den Klimaanlagen-Einbau

Beim Einbau können die Kosten sehr unterschiedlich sein, denn sie sind von vielen Details abhängig. Handelt es sich um eine Split-Anlage für einen Raum, eine Multi-Split-Anlage für mehrere Räume oder soll sogar das Gebäude mit einem zentralen Lüftungssystem ausgestattet werden? Letzteres ist wesentlich aufwändiger und teurer, denn das gesamte Haus muss mit Lüftungskanälen ausgerüstet werden.

In diesem Fall handelt es sich um eine simple Split-Klimaanlage für ein Zimmer. Es gibt also nur ein Innengerät, ein Außengerät und die Kältemittelleitungen dazwischen. Die Kosten liegen wahrscheinlich zwischen 1.000 und 2.000 Euro, je nachdem wie weit die Entfernung zwischen Außen- und Innengerät ist und wo das Außengerät befestigt wird.

Wichtige Faktoren bei den Montagekosten sind:

  • Anzahl der installierten Geräte
  • Anzahl der nötigen Kernbohrungen
  • Länge der Kältemittelleitungen
  • Montageaufwand der Geräte

Einen genauen Preis für Ihr Projekt erhalten Sie nur von einem Fachbetrieb. Selbst einbauen sollte man fest verbaute Klimaanlagen besser nicht, weil durch die Elektronikarbeiten Lebensgefahr besteht und kein Kühlmittel austreten sollte.

Für den Einbau gibt es Fördergelder vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Diese Zuschüsse sind aber besonders bei großen Anlagen und für Unternehmen interessant, um Mitarbeiter vor Hitze am Arbeitsplatz zu schützen. Falls es sich um eine größere Anlage handelt, sollten Sie einen Antrag stellen.

Betriebskosten berechnen

Für die Berechnung ist es wichtig, den Unterschied zwischen Kühlleistung und Stromverbrauch/Leistungsaufnahme zu kennen. Dieses Modell mit einer Kühlleistung von 2,5 kW braucht dafür nur 0,7 kW Strom.

Gehen wir vom durchschnittlichen Strompreis von 40 Cent pro kWh aus, kostet der Betrieb ungefähr 28 Cent pro Stunde. Nimmt man eine jährliche Nutzung von 500 Stunden an, liegen die Stromkosten bei 140 Euro pro Jahr. Wie hoch sie wirklich werden, hängt aber von der Häufigkeit und Intensität der Nutzung ab. Nicht immer braucht man die volle Kühlleistung oder die vollen 500 Stunden. An sehr heißen Sommertagen können 25 Grad schon ausreichen, um einen großen Unterschied zu spüren. Testen Sie einfach, wie tief Sie mit der Temperatur gehen müssen, um sich wohl zu fühlen. So beugt man auch einer Erkältung durch zu hohe Temperaturunterschiede vor.

Was bedeutet SEER?

SEER steht für Seasonal Energy Efficiency Ratio. Ähnlich wie der SCOP bei Wärmepumpen gibt dieser Wert an, wie viel Kühlung man für den verwendeten Strom erhält.

Kosten für 100 m² Wohnfläche und vier Räume

Klimaanlage4.900 €
Installation/Inbetriebnahme2.000 – 3.000 €
Betriebskosten3.700 €
Gesamt10.600 – 11.600 €
Klimaanlage490 €
Installation/Inbetriebnahme200 – 300 €
Betriebskosten370 €
Gesamt1.060 – 1.160 €

In unserem ersten Beispiel nehmen wir für die Rechnung nur einen Raum, der schlecht gedämmt ist. Diese Rechnung soll zeigen, dass ein Einbau mit sparsamer Nutzung auch möglich ist, wenn die Bedingungen nicht ideal sind. Wie sieht es aber aus, wenn Sie 100 m² in einem gut gedämmten Gebäude kühlen möchten? Hier die Voraussetzungen:

ZimmerRaumgrößeNötige Kühlleistung
Wohnzimmer40 m²2,4 kW
Schlafzimmer20 m²1,2 kW
Küche20 m²1,2 kW
Arbeitszimmer20 m²1,2 kW
Gesamt100 m²6 kW

Anschaffungskosten

In diesem Fall braucht man drei Innengeräte mit 1,5 kW Leistung und eins mit 2,5. Dazu eine passende Außeneinheit mit 7 kW Kühlleistung. Zusammen mit dem nötigen Installationszubehör kostet das mindestens 4.900 Euro. Der genaue Preis hängt davon ab, wie lang die Kältemittelleitungen sind und wie das Außengerät befestigt wird.

Installationskosten

Für die Installation und Inbetriebnahme sollten Sie ungefähr 2.000 bis 3.000 Euro einplanen. Mehr Geräte, mehr Kältemittelleitungen und damit mehr Bohrungen erhöhen den Einbaupreis. Für eine genauere Berechnung finden Sie mit Blauarbeit schnell Angebote von Klimatechnik-Unternehmen aus Ihrer Nähe:

Betriebskosten

Bei diesem Beispiel wird es schon deutlich teurer. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh und einer Leistungsaufnahme von 1,85 kW zahlen Sie 74 Cent pro Stunde. Bei 500 Betriebsstunden sind das schon 370 Euro pro Jahr. Eine durchdachte Kombination mit Smart Home Systemen kann den hohen Stromverbrauch jedoch etwas reduzieren.

Was muss man vor der Installation beachten?

Beide Kostenbeispiele zeigen, wie wichtig eine professionelle Planung ist. Auch bei gut gedämmten Häusern kann der nachträgliche Einbau teuer werden, wenn man viele Zimmer klimatisieren möchte. Unser erstes Beispiel zeigt aber auch, dass man neue Klimaanlagen sogar in nicht optimal gedämmten Gebäuden nachrüsten kann. Dann sollte man sich jedoch nur ein oder zwei wichtige Zimmer aussuchen, zum Beispiel Arbeits- oder Schlafzimmer.

  • In wie vielen Räumen wird die kühle Luft wirklich gebraucht?
  • Erlaubnis von Vermieter oder Wohneigentümergemeinschaft einholen
  • Welches Klimagerät passt zu Ihrem Raum?
  • Förderung vor dem Einbau beantragen, wenn förderfähig
  • Kostenvoranschläge von Installateuren einholen

Kosten sparen

  • Räume gezielt aussuchen, nur die wichtigsten kühlen
  • Ein Gerät für zwei Zimmer nutzen
  • Zieltemperatur nicht zu tief setzen, an heißen Sommertagen können sich auch 25 bis 28 Grad kühl anfühlen
  • Nur an sehr heißen Tagen nutzen
  • Regelmäßige Wartung, damit die Anlage möglichst lange hält

Mit diesen Tipps können Sie die Klimaanlage nutzen, ohne unter zu hohen Betriebskosten zu leiden. Achten Sie aber unbedingt auch auf Ihre Gesundheit: Gerade ältere Menschen haben ein geringeres Durstempfinden und ein hohes Risiko für Überhitzung. Ein kühles Zuhause ist in diesem Fall noch viel wichtiger.

Arten von Klimaanlagen und ihre Unterschiede

Bei der Unterscheidung gibt es zwei wichtige Kategorien: Monoblock-Geräte und Split-Geräte. Bei Monoblock-Geräten befinden sich die wichtigen Komponenten in einem Gehäuse, das im zu kühlenden Raum steht. Splitgeräte bestehen hingegen aus einem Gerät außerhalb des Gebäudes und mindestens einem Gerät zur Luftaufbereitung, das sich im Raum befindet.

Mobile Geräte – Geringe Effizienz, aber auch geringe Anschaffungskosten

Mobile Klimaanlagen werden in den meisten Fällen nicht fest montiert, sondern als mobile Geräte verkauft. Die Montage als Wandgerät ist möglich, jedoch meistens nicht nötig. In beiden Fällen führen sie die warme Luft einfach über einen Schlauch nach draußen, oft über ein geöffnetes Fenster. Der Wärmetransport über Abluft ist aber leider sehr ineffizient, sie verbrauchen also mehr Energie. Im Gegensatz zu anderen Arten sind sie darum sehr viel günstiger in der Anschaffung und ein Einbau ist nicht nötig. Gute Standklimageräte erhält man schon ab 100 Euro.

Split-Klimaanlagen – Aufwändiger Einbau, dafür wesentlich höhere Effizienz

Monosplit-Klimaanlagen bestehen aus mindestens zwei Geräten, von denen sich ein Klimagerät zur Luftaufbereitung im Raum befindet und das andere außerhalb des Gebäudes. Ihre Funktion ist wesentlich durchdachter und effizienter als die von mobilen Klimaanlagen:

  1. Das Innengerät saugt warme Luft an, die ihre Wärme auf ein Kältemittel überträgt und gekühlt wieder in das ZImmer geblasen wird
  2. Das verdunstete Kältemittel gelangt durch eine Leitung zum Außengerät, wo es in einem Kompressor verdichtet wird
    • Dabei heizt es sich zusätzlich auf und die Abgabe der Wärme an die Außenluft wird beschleunigt
    • Ein Ventilator unterstützt die Abgabe an die Außenluft zusätzlich
  3. Das Kältemittel ist nun wieder flüssig und kühl und wird zurück in das Gebäude geleitet

Warum sind Split-Klimaanlagen so effizient?

  • Die verwendeten Kältemittel nehmen Wärme sehr viel besser auf als Luft oder Wasser
  • Die Leitungen sind besser isoliert als Luftschläuche für Monoblock-Geräte
  • Effizientes Kältemittel = dünne Leitungen = weniger Fläche, die Wärme im Gebäude abgibt
  • Mit Multi-Split-Klimaanlagen kann man mehrere Zimmer zuverlässig kühlen

Ihr Kühlschrank funktioniert übrigens genau so, nur sind die Geräte hier wesentlich kleiner und näher beieinander. Ist eine lange Nutzung geplant, sind Split-Klimaanlagen immer zu bevorzugen und Standgeräten mit Luftschlauch weit überlegen. Multisplit-Klimaanlagen funktionieren ähnlich, es werden aber mehrere Innengeräte eingebaut und das Außengerät hat entsprechend auch eine höhere, abgestimmte Leistung.

Wärmepumpen

Wärmepumpe? Klimaanlage? Zwei Begriffe für Geräte, deren Grundfunktionen eigentlich genau gleich sind: Wärmeenergie möglichst effizient von A nach B transportieren. Nur die Richtung unterscheidet sich in den meisten Fällen. Moderne Wärmepumpen können Sie jedoch auch in beide Richtungen verwenden. Im Sommer können die Heizkörper die Wärme in der Wohnung aufnehmen und nach draußen transportieren. Eine zusätzliche Klimaanlage ist dann in gut gedämmten Gebäuden gar nicht nötig. Die Kühlleistung ist jedoch nicht so hoch wie bei eigens dafür entworfenen Klimageräten und die Luft wird auch nicht entfeuchtet oder gefiltert.

Zentrale Klimaanlage

Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung findet man in der Regel in gut gedämmten Neubauten, zum Beispiel in Passivhäusern. Dort sind sie besonders wichtig, weil sie für einen guten Luftaustausch sorgen. Die Nachrüstung im Altbau verursacht mehr baulichen Aufwand und lohnt sich im Vergleich zu den anderen Varianten in den meisten Fällen nicht. Manchmal werden diese Lüftungsanlagen auch Luft-Luft-Wärmepumpe genannt.

Dezentrale Lüftung

Dezentrale Lüftungsanlagen werden zielgerichtet an wenigen Stellen im Haus eingesetzt. Beliebte Stellen sind fensterlose Badezimmer, damit das Bad ordentlich trocknen kann und sich kein Schimmel bildet. Meistens handelt es sich um einen kleinen Ventilator und einen Lüftungsschacht. Weil wenig umgebaut werden muss, sind die Kosten für Anschaffung und Montage nicht besonders hoch und die Lüftung kann mit anderen Geräten kombiniert werden. Der Stromverbrauch ist gering, weil moderne Ventilatoren nur laufen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist oder der Lichtschalter benutzt wurde.

Klimaanlage in einer Mietwohnung einbauen

Auch in Mietwohnungen können Sie Klimageräte nachrüsten. Bei mobilen Klimageräten ist das überhaupt kein Problem und Sie brauchen niemanden um Erlaubnis fragen, solange die Lautstärke der Anlage angemessen ist und keine bauliche Veränderung nötig ist.

Bei einer festen Installation sollten Sie dagegen unbedingt die Genehmigung des Eigentümers oder der Wohneigentümergemeinschaft einholen, denn wahrscheinlich sind Wanddurchbrüche und andere größere Arbeiten notwendig. Auch hier müssen Sie auf die Lautstärke achten und sollten sich von Ihrem Installateur über passende Klimageräte informieren lassen.

Weitere Kühlungsmaßnahmen

Sie möchten Ihr Haus mit möglichst wenig Stromverbrauch kühlen? Dann könnten diese Artikel auch interessant sein:

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