Letzte Aktualisierung am 26. Juli 2022 von
Ihre Innenräume werden im Sommer zu heiß und Lüften schafft keine Abhilfe? Dann kann es sich lohnen, eine Klimaanlage im Haus einzubauen und die Kosten früh einzuplanen. Eine Übersicht über die Einbau- und Betriebskosten gibt es hier.
Klimaanlage einbauen: Kosten bei schlechter Dämmung
Posten | Kosten |
---|---|
Klimaanlage | 500 – 1500 € |
Installation & Inbetriebnahme | 300 – 800 € |
Betriebskosten | 106,50 € / Jahr |
Gesamtkosten | ca. 186 € – 336 € / Jahr |
Die Kosten basieren auf der Installation einer Split-Anlage in einem 20m² großen Raum mit schlechter Dämmung und hoher Sonneneinstrahlung. Je besser gedämmt das Zimmer, desto weniger Leistung braucht die Klimaanlage und die Betriebskosten sind niedriger. Die Gesamtkosten beziehen sich auf eine Nutzungsdauer von 10 Jahren. Hochwertige Anlagen halten eher 15 bis 20 Jahre, sind aber in der Anschaffung teurer. Wartungskosten haben wir nicht in die Berechnung aufgenommen, da sie von sehr vielen Faktoren abhängig sind.
Arten von Klimaanlagen, Unterschiede und ihre Kosten
Bei der Unterscheidung von Klimaanlagen gibt es zwei wichtige Kategorien: Monoblock-Geräte und Split-Geräte. Bei Monoblock-Geräten befinden sich die wichtigen Komponenten in einem Gehäuse, das im zu kühlenden Raum steht. Split-Geräte bestehen hingegen aus einem Gerät außerhalb des Gebäudes und einem Gerät zur Luftaufbereitung, das sich im Raum befindet.
Monoblock-Geräte – Geringe Effizienz, aber auch geringe Anschaffungskosten
Monoblock-Geräte werden in den meisten Fällen nicht fest montiert, sondern als mobile Klimageräte verkauft. Die Montage als Wandgerät ist jedoch auch möglich, jedoch nicht zu empfehlen, denn in beiden Fällen führen sie die warme Luft einfach über einen Schlauch nach draußen. Der Wärmetransport über Abluft ist aber leider sehr ineffizient, sie verbrauchen also mehr Energie für die gleiche Kühlleistung einer fest verbauten Klimaanlage. Im Gegensatz zu anderen Arten von Klimaanlagen sind sie darum sehr viel günstiger in der Anschaffung und ein Einbau ist nicht nötig, aber haben höhere Betriebskosten. Gute Stand-Klimageräte erhält man schon ab 100 Euro.
Split-Klimaanlagen – Aufwändiger Einbau, dafür wesentlich höhere Effizienz
Monosplit-Klimaanlagen bestehen aus zwei Geräten, von denen sich ein Klimagerät zur Luftaufbereitung im Raum befindet und das andere außerhalb des Gebäudes. Ihre Funktion ist wesentlich durchdachter und effizienter als die von Monoblock-Geräten:
- Das Innengerät saugt warme Raumluft an, die ihre Wärme auf ein Kältemittel überträgt und gekühlt wieder in den Raum geblasen wird
- Das verdunstete Kältemittel gelangt durch eine Leitung zum Außengerät, wo es in einem Kompressor verdichtet wird
- Dabei heizt es sich zusätzlich auf und die Abgabe der Wärme an die Außenluft wird beschleunigt
- Ein Ventilator unterstützt die Abgabe an die Außenluft zusätzlich
- Das Kältemittel ist nun wieder flüssig und kühl und wird zurück in den Raum geleitet
Warum sind Split-Klimaanlagen so viel effizienter?
- Die verwendeten Kältemittel nehmen Wärme sehr viel besser auf als Luft oder Wasser
- Die Leitungen für das Kältemittel sind besser isoliert als Luftschläuche für Monoblock-Geräte
- Effizientes Kältemittel = dünne Leitungen = weniger Fläche, die Wärme im Gebäude abgibt
Ihr Kühlschrank funktioniert übrigens genau so, nur sind die Geräte hier wesentlich kleiner und näher beieinander.
Ist eine lange Nutzung der Klimaanlage geplant, sind Split-Klimaanlagen immer zu bevorzugen und Standgeräten mit Luftschlauch weit überlegen. Multisplit-Klimaanlagen funktionieren ähnlich, es werden aber mehrere Innengeräte verbaut und das Außengerät hat entsprechend auch eine höhere, abgestimmte Leistung. Vor dem Einbau einer Split-Klimaanlage sollten Sie immer gut darüber nachdenken, ob Sie einen oder mehrere Räume kühlen möchten.
Anschaffungskosten bei unserem Beispiel
Zuerst muss man wissen, welche Kühlleistung man benötigt. Das hängt davon ab, wie gut der Raum gedämmt ist und wie stark der Sonneneinfall ist. Mobile Anlagen sind zwar günstiger, aber dafür wesentlich ineffizienter als fest verbaute Anlagen. Sie sind schon ab 100 Euro erhältlich und kosten maximal 1000 Euro. Die höheren Beträge kann man aber auch direkt in eine Split-Anlage investieren, die wesentlich effizienter und leiser ist. Dabei wird der Kompressor außerhalb des Gebäudes angebracht und erzeugt so keine Wärme und Lärm im Raum.
Bei guter Dämmung und wenig Sonneneinstrahlung rechnet man die Raumfläche in Quadratmetern mal 60. Bei schlechter Dämmung und viel Sonneneinstrahlung die Raumfläche in Quadratmetern mal 100.
In unserem Fall sieht die Rechnung also so aus: 20 x 100 = 2000 W
Die Klimaanlage für diesen Raum benötigt eine Kühlleistung von 2000 Watt bzw. zwei Kilowatt.
Vorsicht
Kühlleistung ist nicht gleich Stromverbrauch. Mehr dazu im Abschnitt über die Betriebskosten.
Kosten für den Einbau der Klimaanlage
Beim Einbau können die Kosten sehr unterschiedlich sein, denn sie sind von vielen Details abhängig. Wie viele Räume werden gekühlt? Handelt es sich um eine Split-Anlage für einen Raum, eine Multisplit-Anlage für mehrere Räume oder soll sogar das Gebäude mit einem zentralen Lüftungssystem ausgestattet werden? Letzteres ist wesentlich aufwändiger und teurer, denn das gesamte Haus muss mit Lüftungskanälen ausgerüstet werden.
Die Kosten für die Montage sind stark von der Größe der Gesamtanlage abhängig. Preise ab 200 Euro sind bei sehr kleinen Anlagen möglich, bei größeren Anlagen kann aber auch die Installation schon bis zu 2000 Euro kosten. Nach dem Einbau ist eine Inbetriebnahme nötig, die zwischen 300 und 700 Euro kosten kann.
Wichtige Faktoren bei den Montagekosten sind:
- Anzahl der installierten Geräte
- Anzahl der nötigen Kernbohrungen
- Länge der Kältemittelleitungen
Einen genauen Preis für Ihr Projekt erhalten Sie nur von einem Fachbetrieb. Selbst einbauen sollte man fest verbaute Klimaanlagen auf gar keinen Fall, weil durch die Elektronikarbeiten Lebensgefahr besteht.
Für den Einbau großer Klimaanlagen gibt es Fördergelder vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Diese Zuschüsse sind aber besonders bei großen Anlage und für Unternehmen interessant, um Mitarbeiter vor Hitze am Arbeitsplatz zu schützen. Falls es sich um eine größere Anlage handelt, sollten Sie einen Antrag stellen.
Betriebskosten der Klimaanlage berechnen
Bevor Sie ein bestimmtes Modell auswählen, sollten Sie die Betriebskosten ausrechnen. Dabei sollten Sie den Unterschied zwischen Kühlleistung und Stromverbrauch kennen. Eine fest verbaute Klimaanlage mit einer Kühlleistung von 2 kW verbraucht also nicht auch 2kWh Strom, sondern ungefähr ein Drittel der Kühlleistung. Damit hat die Anlage in unserem Beispiel einen Stromverbrauch von ungefähr 0,7 kWh.
Gehen wir vom durchschnittlichen Strompreis von 30,43 Cent pro KWh aus, kostet der Betrieb dieser Klimaanlage ungefähr 21 Cent pro Stunde. Nimmt man eine Nutzung von 500 Stunden pro Jahr an, liegen die maximalen Betriebskosten bei 106,50 Euro. Wie hoch die Betriebskosten wirklich werden, hängt aber ganz von der Häufigkeit und Intensität der Nutzung ab. Nicht immer braucht man die volle Kühlleistung oder die vollen 500 Stunden. An sehr heißen Sommertagen kann es schon reichen, die Klimaanlage auf 25 Grad zu stellen, um einen großen Unterschied zu spüren. Testen Sie einfach aus, wie tief Sie mit der Temperatur gehen müssen, um sich wohl zu fühlen. So beugt man auch einer Erkältung durch zu hohe Temperaturunterschiede vor.
Klimaanlage in einer Mietwohnung einbauen
Auch in Mietwohnungen können Sie eine Klimaanlage einbauen lassen. Bei mobilen Klimageräten ist das überhaupt kein Problem und Sie brauchen niemanden um Erlaubnis fragen, solange die Lautstärke der Anlage angemessen ist.
Bei fest installierten Klimaanlagen sollten Sie dagegen unbedingt die Genehmigung des Eigentümers oder der Wohneigentümergemeinschaft einholen, denn eventuell sind Wanddurchbrüche und andere größere Arbeiten notwendig. Auch hier müssen Sie auf die Lautstärke achten und sollten sich von Ihrem Installateur über passende Klimageräte informieren lassen.
Was muss man vor der Installation beachten?
- In wie vielen Räumen wird die Klimaanlage gebraucht?
- Erlaubnis von Vermieter oder Wohneigentümergemeinschaft einholen
- Welches Klimagerät passt zu Ihrem Raum?
- Förderung vor dem Einbau beantragen, wenn förderfähig
- Kostenvoranschläge von Installateuren einholen
Bild: Tay Theera / stock.adobe.com
Danke für die Vorschläge. Das Thema ist sehr interessant, besonderes jetzt, vor dem Sommer! Ich wusste gar nicht, dass man eine Klimaanlage auch in einer Mietwohnung einbauen lassen kann und dass die Kosten davon gar nicht so hoch sind. Um endlich schlaflose Nächte während des Sommers zu vermeiden, werde ich mich auf jeden Fall für eine mobile Klimaanlage entscheiden.
Sehr gute Information und sehr hilfreich!