Eine Ausbildung im Handwerk lohnt sich

Azubi gesucht? Tipps für die Suche nach Azubis im eigenen Betrieb

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos

Bild: auremar / stock.adobe.com

Gerade im Handwerk ist es meist besonders wichtig Auszubildende im eigenen Betrieb zu haben. Dennoch bleiben jedes Jahre viele Ausbildungsplätze unbesetzt und Handwerksbetriebe beschweren sich, keine passenden Azubis zu finden. Werden also Azubis gesucht, lohnt es sich vielfältige Maßnahmen bei der Rekrutierung in Erwägung zu ziehen. Wie macht man sich also als Ausbildungsbetrieb attraktiv für potentielle Bewerber? Wir haben ein paar Tipps für die Suche nach passenden Azubis. 

Welche Vorteile hat es ein Ausbildungsbetrieb zu sein?

Auf Nachwuchs zu setzen und im eigenen Unternehmen auszubilden kann viele Vorteile haben: Man kann langfristig gesehen junge und motivierte Mitarbeiter finden, wirkt dem Fachkräftemangel entgegen und muss bei ehemaligen Azubis nach deren Übernahme mit weniger Fehlbesetzungen rechnen. Während Schulabgänger sich oft beschweren keine Ausbildung gefunden zu haben, bleiben in vielen, gerade handwerklichen Unternehmen oft Ausbildungsstellen unbesetzt

Sich nach der Schule für den weiteren Bildungs- oder Berufsweg zu entscheiden, ist nicht leicht. Vielen Schulabgängern fehlen die Impulse sich für eine bestimmte Ausbildung zu entscheiden oder der Beruf und die damit verbundenen Tätigkeiten sagen ihnen einfach nichts. Und genau da sind Unternehmer gefragt. Es gibt verschiedene Wege auf sich aufmerksam zu machen, doch dazu müssen Schüler beziehungsweise Jugendliche informiert werden und sich etwas unter der Ausbildung und den damit verbundenen Tätigkeiten vorstellen können. Zusätzlich sollte man sich bewusst darüber sein, nicht erst mit der Suche zu beginnen, sobald man akut neue Mitarbeiter braucht. Die Anwerbung von Auszubildenden sollte man dementsprechend als eine permanente Investition ansehen.

Zu einem guten Ausbildungsbetrieb werden

Wie bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, kommt es auch Jugendlichen und Schulabgängern bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz darauf an, einen interessanten Job mit guten Konditionen zu finden. Wer also gute Auszubildende finden möchten, sollte auch eine gute Ausbildung bieten.

Es kommt also zunächst einmal darauf an, jungen Menschen auch einen Mehrwert zu bieten. Hier spielt ein faires Gehalt zwar eine Rolle, wichtig ist es aber auch den Azubis durch die Ausbildung tatsächlich einen Mehrwert zu bieten. Dementsprechend sollten die angehenden Handwerker beispielsweise nicht nur mit Hilfsarbeiten beschäftigt, sondern auch in den tatsächlichen Arbeitsalltag einer Fachkraft einbezogen und bestmöglich auf ihren späteren Beruf vorbereitet werden. Eine gute Betreuung der Azubis in der Ausbildung, ein hoher Bezug zur Praxis, Hilfe bei der Prüfungsvorbereitung und regelmäßiges Feedback sind hier ebenfalls von Bedeutung, um die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Bestenfalls befindet sich ein Mitarbeiter im Betrieb, der sich regelmäßig um die Belange der Azubis kümmert und ihnen als Ausbilder zur Seite steht. Hier kann es hilfreich sein, an regelmäßigen Schulungen für Ausbilder teilzunehmen. 

Ebenfalls nicht unerheblich für die Besetzung von freien Stellen durch Auszubildende, sind die Übernahmeperspektiven nach Ende der Ausbildung. Besteht für die Azubis die Chance nach dem erfolgreichem Abschluss ihrer Berufsausbildung als Geselle im Betrieb übernommen zu werden, macht dies den Ausbildungsbetrieb deutlich attraktiver. Zusätzliche Leistungen, wie beispielsweise die Finanzierung eines Jobtickets oder die Beteiligung bei der Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder anderen Sportangeboten, können ebenfalls eine Möglichkeit sein, das Interesse für eine Bewerbung auf den Ausbildungsplatz zu erhöhen. 

Direkt an die Quelle gehen: die Schulen

Viele Schulen bieten Ihren Schülern Berufsinformationstage zur Orientierung für die Zeit nach dem Abschluss. Denn viele Schüler wissen nicht wirklich, was sie mit ihrem Leben nach der Schule anfangen wollen. Meist kann man sich bei diesen Berufsinformationstagen bereits engagieren und ebenfalls an die Schulen gehen. Dort kann man über den eigenen Beruf informieren und die damit verbundenen Chancen aufzeigen. Bietet man Schülern dann direkt noch die Möglichkeit ein Ferienpraktikum zu absolvieren, trägt man maßgeblich zur Aufklärung über das Berufsbild bei und motiviert Schüler möglicherweise auch dafür. Zusätzlich lernt man den Praktikanten direkt kennen und kann sich ein Bild davon machen, ob dieser das Zeug zum Auszubildenden im eigenen Unternehmen hat.

Erfahrungsberichte und Feedback von Mitarbeitern und Azubis

Vor der Bewerbung möchte man in der Regel etwas über den jeweiligen Betrieb erfahren. Über die Arbeit in Ihrem Betrieb oder die Zeit der Ausbildung können wohl am besten Ihre eigenen Mitarbeiter und Azubis berichten – und wenn die auch noch positives zu sagen haben, ist das für Sie die beste Werbung. Für potentielle Bewerber ist es wichtig sich ein Bild vom Unternehmen und der späteren Arbeitsatmosphäre zu machen. Erfahrungsberichte von Mitarbeitern und Azubis oder kleine Videos in denen diese von ihren Erlebnissen erzählen, bieten Außenstehenden einen Überblick direkt aus erster Hand. Mit der Welt teilen können Sie diese Berichte auf verschiedenen Wegen beispielsweise über Ihre Unternehmenswebsite oder die sozialen Netzwerke.

An Ausbildungskampagnen teilnehmen

Vielerorts gibt es regionale Ausbildungskampagnen, die Schüler und Schulabgänger nicht nur Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten bieten, sondern auch direkt für Betriebe und Unternehmen werben. Sie machen Ausbildungen attraktiv und zeigen Karriereoptionen für die Zeit danach auf. Zusätzlich bieten Ausbildungskampagnen Messen an und beziehen Unternehmen dabei stark ein. Zwar muss man für die Teilnahme an einer solchen Ausbildungskampagne etwas Geld investieren, dafür erhält man jedoch eine gewisse Reichweite und wird in der direkten Umgebung beziehungsweise der Region geworben. Das hat den Vorteil, dass Bewerber nicht zu weit entfernt wohnen.

Soziale Medien nutzen

Man kommt einfach nicht um Sie herum: die sozialen Netzwerke. Dabei ist es gar nicht so einfach sich für eine bestimmte Plattform zu entscheiden. Das Spektrum ist groß und vielfältig, aber genauso groß ist auch die mögliche Reichweite. Als Betrieb sollte man ohnehin Profile in den sozialen Netzwerken unterhalten, allein schon zur Imagepflege und um sich bei potentiellen Kunden bekannt zu machen. Das hilft auch bei der Anwerbung neuer Auszubildender, denn diese können sich dort Eindrücke über Betriebsklima einholen und mehr über das Unternehmen erfahren.

Neben den geläufigen Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok oder Facebook (wobei Facebook für junge Menschen immer mehr an Bedeutung verliert), sollte man auch die speziellen Karriere-Netzwerke wie Xing oder Linkedin nicht aus den Augen verlieren. Wer sich dort anmeldet ist oft ohnehin interessiert an neuen Karrieremöglichkeiten. Dadurch lassen sich potentielle Bewerber schnell ausmachen.

Offizielle Stellen mit einbeziehen

Gerade im handwerklichen Bereich fehlen die Auszubildenden. Als Betrieb kann man die Jobbörse für Arbeitgeber der Agentur für Arbeit durchsuchen. Auch an den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) können Sie sich wenden. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass diese umfassende Informationen rund um die jeweiligen Ausbildungsberufe anbieten und auch selbst Ausbildungsmessen organisieren, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Für die speziellen Gewerbe im Handwerk gibt es außerdem Innungen, die Betriebe ebenfalls bei der Suche nach Auszubildenden unterstützen.

Fazit: Umfangreiches Azubi-Recruiting betreiben

Die Azubi-Suche gestaltet sich für Handwerksbetriebe nicht immer ganz einfach, schließlich möchte man Jugendliche und junge Menschen für den Beruf begeistern, die auch passend zum eigenen Unternehmen und gut für die Anforderungen der Lehrstelle geeignet sind. Beim Azubi-Recruiting handelt es sich dementsprechend um eine herausfordernde Aufgabe. Ein wichtiger Schritt, um hier erfolgreich zu sein, ist zunächst ganz grundlegend eine gute Ausbildung mit vielfältigen Möglichkeiten und einem interessanten Angebot zu bieten. Ist dieser Punkt gegeben, sollten potentielle Bewerber auch darauf aufmerksam gemacht werden. Zur Information sollten dementsprechend verschiedene Kanäle genutzt werden: Neben Social Media lohnt es sich eine eigene Website zu betreiben und bei Ausbildungskampagnen und -messen aktiv zu sein. 

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