Letzte Aktualisierung am 13. Oktober 2022 von Mika Lehmann
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Beim Fassadenbauer, der oftmals auch als Fassadenmonteur bezeichnet wird, handelt es sich um einen Fachmann, der sich grundsätzlich allen Arbeiten rund um die äußere Verschönerung eines Hauses widmet.
Tätigkeiten
Das Haupteinsatzgebiet von Fassadenbauern liegt im Wohnbau sowie im Bereich des Gewerbebaus. Aber auch beim Industriebau sowie beim Bau von Kulturstätten oder Sportstätten ist die Expertise von Fassadenbauern gefragt. Dabei zählt die Untergrundausbesserung, die Baustoff- und Bauteilbearbeitung für Fassaden sowie die Kontrolle von Einbaubedingungen zur Montagevorbereitung zu den Kernkompetenzen eines Fassadenbauers. Außerdem stellen sie Unterkonstruktionen, Verbindungselemente und Verankerungselemente aus Glasfaser, Stahl, Aluminium oder Holz her, um darauf dann Wärmedämmung und sonstige Fassadenelemente anzubringen. Zudem kümmern sich Fassadenbauer um die Montage von Schallschutzmodulen, Sonnenkollektoren und Fotovoltaikelementen. Des Weiteren tragen Fassadenbauer mit der Installation von Blitzschutzanlagen zur Sicherheit eines Gebäudes bei und sind für die Anbringung von Brandschutzelementen mitverantwortlich. Dabei werden bei all diesen Arbeiten stets die geltenden Vorschriften beachtet und umgesetzt. Darüber hinaus erstellen Fassadenbauer Dämmschichten, Schutzschichten, Abdichtungsschichten sowie Trennschichten, die insbesondere im Rahmen einer Altbausanierung von besonderer Bedeutung sind. Ebenfalls Teil der vielseitigen Aufgabengebiete der Fassadenbauer ist die Umsetzung von Fassadenbegrünungen, die extreme Temperaturschwankungen besonders gut ausgleichen, das Haus vor UV-Strahlen schützen und zudem einen effektiven Schutz vor Schall bieten. Somit tragen Fassadenbauer mit ihren umfassenden Arbeiten zum Schutz sowie zur Sicherheit eines Gebäudes vor Hitze, Kälte und Nässe bei.
Um bei diesen vielseitigen Aufgaben stets eine bedarfsgerechte Fassadenbekleidung umsetzen zu können, geht jeder dieser Arbeiten ein individueller Vorbereitungsprozess voraus. Im Rahmen des Vorbereitungsprozesses berechnet der Fassadenbauer auf Grundlage der individuellen Kundenwünsche und den vorhandenen Plänen das benötigte Material. Zudem werden im Zuge dessen alle notwendigen Hilfsmittel bestimmt und die Baustelle eingerichtet. Auch die grundlegende Organisation der verschiedenen Arbeitsabläufe ist Teil des individuellen Vorbereitungsprozesses.
Stundensätze und Ausbildungsvergütung
Fassadenbauer veranschlagen für ihre Arbeiten je nach Region und Bundesland einen durchschnittlichen Stundensatz von 30 bis 60 Euro pro Stunde.
Wie beim Stundensatz von erfahrenen Fassadenbauern, so variiert auch die Ausbildungsvergütung je nach Bundesland und Betrieb. Im Schnitt werden Auszubildende zum Fassadenbauer mit einem monatlichen Gehalt in Höhe von 1.075 Euro vergütet. Neben dem jeweiligen Bundesland und dem Betrieb ist die exakte Vergütung auch vom entsprechenden Lehrjahr abhängig:
Lehrjahr | Gehalt pro Monat |
---|---|
1. Lehrjahr | 808 € bis 920 € |
2. Lehrjahr | 1.060 € bis 1.230 € |
3. Lehrjahr | 1.270 € bis 1.495 € |
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung zum Fassadenbauer dauert insgesamt drei Jahre und findet dual statt. Das heißt, dass ein Teil der Ausbildung in einem auf Fassadenbau spezialisierten Ausbildungsbetrieb stattfindet. Hier lernen Sie den Arbeitsalltag eines Fassadenbauers näher kennen. Zudem begleiten Sie die erfahrenen Fassadenbauer des Betriebs zu Aufträgen auf Baustellen, um dabei vielseitige praktische Erfahrungen sammeln zu können. Ergänzt wird der betriebliche Teil der Ausbildung durch den Besuch der Berufsschule. Hier bekommen Sie alle notwendigen theoretischen Grundlagen vermittelt, die für den Beruf als Fassadenbauer von besonderer Relevanz sind.
Grundsätzlich lernen Sie als Auszubildender zum Fassadenbauer während Ihrer Ausbildung sämtliche handwerkliche Grundfertigkeiten, die für eine fachgerechte Ausführung des Berufs von besonderer Bedeutung sind. Hierzu zählt unter anderem der sachgerechte Umgang mit Kunststoffen und Glas, das Bearbeiten von Metall, Holz und Naturstein sowie das Erstellen von Mauerwerken. Außerdem erlernen Sie, wie Messungen korrekt durchgeführt werden und wie technische Zeichnungen anzufertigen sind. Nach kürzester Zeit wissen Sie zudem darüber Bescheid, wie Sie verschiedene Verankerungssysteme, Befestigungssysteme oder Unterkonstruktionen richtig montieren. Auch eine fachgerechte Anbringung von verschiedenen Fassadenelementen erlernen Sie im Zuge dessen. Des Weiteren üben Sie, wie Sie Schäden an Fassaden ausbessern und wie Blitzschutzanlagen fachgerecht errichtet werden. Auch der umfassende Bereich der Altbausanierung ist Teil der abwechslungsreichen Ausbildung zum Fassadenbauer.
Weiterbildung
Nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung stehen Ihnen als Fassadenbauer verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung zur Verfügung. Diese vielseitigen Weiterbildungsangebote zu nutzen, bietet sich auf alle Fälle an, da Sie durch zusätzliche Spezialisierungen und Fortbildungen Ihren Lohn deutlich steigern können. Denn je mehr Kenntnisse Sie sich rund um die grundlegenden Dienstleistungen eines Fassadenbauers aneignen, desto höher ist schlussendlich auch Ihr Gehalt.
Sie können sich beispielsweise zum Polier weiterbilden oder sich im verwandten Bereich des Hochbaus fortbilden. Auch eine Fortbildung mit Spezialisierung auf Glasfassaden oder mit Schwerpunkt Bausanierungen ist möglich. Darüber hinaus besteht für Sie die Möglichkeit, sich mit einem Studium im Bereich des Bauingenieurswesens noch tiefer in die Materie einzuarbeiten und so Ihr vorhandenes Fachwissen durch weitere wertvolle Fachinformationen zu erweitern. Aber auch eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker steht Ihnen nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung im Bereich des Fassadenbaus offen.
Spielen Sie mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen und eine eigene Baufirma zu gründen, benötigen Sie für die Existenzgründung bestimmte Weiterbildungen, die Sie im Bereich der Unternehmensführung sowie im buchhalterischen Bereich absolvieren müssen.