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Blitzableiter installieren – Kosten und Wissenswertes

Letzte Aktualisierung am 9. Oktober 2020 von Mika Lehmann

Der Blitz ist schon seit dem Altertum der Feind jedes Hauses. Die hohen Temperaturen des Blitzes können die Dachbedeckung Feuer fangen lassen und im schlimmsten Fall Menschenleben kosten. Heutzutage werden in Deutschland jährlich 400.000 Blitzschäden und Überspannungsschäden gemeldet. Mit einer modernen Blitzschutzanlage, auch Blitzableiter genannt, wird auch dem stärksten Blitz der Schrecken genommen und Schäden können verhindert werden.

Hier erfahren Sie, woraus ein Blitzableiter besteht, wie er funktioniert und wie er installiert wird. Zusätzlich erfahren Sie im Detail die zu erwartenden Kosten und welcher Handwerker Sie bei der Installation unterstützt.

Aufbau und Installation

Ein Blitzableiter besteht aus drei Komponenten, die gemeinsam den Blitz vom Haus fernhalten. Die sogenannte Fangeinrichtung ist eine Metallstange, die am höchsten Punkt des Hauses installiert wird. Sie soll den Blitz „anziehen“ und besteht üblicherweise aus rostfreiem Edelstahl. Die Fangeinrichtung ist mit einer Ableitungsanlage verbunden, welche die Spannung harmlos ableitet. Dabei handelt es sich um ein dickes Stromkabel, das auch hohe Spannungen problemlos verkraftet und entsprechend isoliert wird. Als Material kommt manchmal Kupfer, häufiger verzinkter Stahl zum Einsatz. Diese Materialien sind gut leitfähig.

Die Ableitungsanlage wird mit der Erdung verbunden. Diese leitet den Blitz harmlos in die Erde, ohne dass Teile des Hauses durch ihn beschädigt werden. Diese Stelle ist besonders kritisch, denn der Strom fließt wie Wasser immer über den Weg des geringsten Widerstandes. Eine gut verbaute Erdung sorgt dafür, dass keinesfalls Spannung auf das Gebäude zurückspringen kann. Hier kommt es auf die Arbeit einer Fachperson an.

Zusätzlich zu dieser äußeren Blitzfangeinrichtung gibt es noch einen inneren Blitzschutz. Auch bei einem bestens verbauten Blitzableiter kann es im Haus durch die starken elektromagnetischen Felder eines Blitzeinschlages zu Überspannungen kommen. Diese können an empfindlichen Geräten wie Computern, Fernsehern oder Telefonanlagen erheblichen Schaden anrichten oder sie unwiederbringlich zerstören. Der innere Blitzschutz hat die Form einer Sicherungssteckdose. Diese wird in die normale Steckdose gesteckt und in ihr werden die Elektrogeräte angeschlossen. Kommt es nun etwa durch einen Blitzschlag zu einer Überspannung, trennt die Steckdose innerhalb von Millisekunden ähnlich einer Sicherung die Stromverbindung. Die Elektrogeräte sind geschützt. Sicherheitssteckdosen dieser Art gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen. Eine Fachperson für Elektrogeräte kann Ihnen empfehlen, für welche Geräte Sie eine solche Steckdose anschaffen sollten.

Gründe für einen Blitzableiter

Einen Blitzableiter einzubauen ist mit wenigen Ausnahmen besonders gefährdeter Häuser keine Pflicht, sondern jedem Hausbesitzer selbst überlassen. Dennoch empfiehlt es sich, einen Blitzableiter zu installieren. Dieser verschafft nicht nur das sichere Gefühl, während eines Gewitters geschützt zu sein, sondern schützt auch Besitz und Leben. Nach einem Blitzeinschlag zahlt üblicherweise die Gebäudeversicherung Schäden an Dach und Gebäudestruktur, die Hausratversicherung Schäden an Elektrogeräten. Zusätzlich wird oft eine besondere Versicherungspolice für Unwetterschäden angeboten.

Die meisten Versicherungen dieser Art übernehmen jedoch nur die Schäden, wenn ein ausreichender Blitzschutz vorhanden war. Bei den wenigen Versicherungspolicen, die nicht auf solche Sicherungsmaßnahmen bestehen, ist der Versicherungsbeitrag häufig erhöht, da auch das Schadensrisiko erhöht ist. Somit ist ein fehlender Blitzableiter ein unnötiges finanzielles Risiko, dessen scheinbares Einsparpotenzial sich rasch in Rauch auflösen kann. Selbstverständlich werden nur Blitzschutzeinrichtungen als Schutz im Sinne der Versicherungspolice akzeptiert, wenn diese fachgerecht verbaut und ausreichend gewartet werden.

Kosten und Ablauf der Installation

Die Installation eines Blitzableiters wird durch einen Dachdeckerbetrieb durchgeführt. Dieser verbaut die Blitzfangeinrichtung und die Erdung fachgemäß und verbindet sie mit einer Ableitungsanlage. Diese Arbeiten werden optimalerweise bereits beim Neubau durchgeführt. Hier wird die Erdung fest installiert und muss nur angeschlossen werden. Wird der Blitzableiter erst nachträglich installiert, so wird häufig mit einer Hebebühne oder entsprechenden Gerüsten gearbeitet, um den Arbeitern bei der Installation einen sicheren Stand zu verschaffen. Für die Installation der Erdung kommt es zu Erdarbeiten in geringem Maße. Die Installation eines Blitzableiters dauert üblicherweise ein bis zwei Arbeitstage.

Wichtig für die Ermittlung der voraussichtlichen Kosten ist neben der Frage, ob es sich um einen Neubau oder ein Bestandsgebäude handelt, auch die Größe des Gebäudes. Ein Haus mit einer größeren Grundfläche benötigt eine größere Blitzfanganlage, um sicherzustellen, dass der Blitz nur dort einschlägt. Insgesamt ist für den Blitzableiter mit Ableitungsanlage inklusive Montagekosten mit 1.500 bis 2.000 Euro zu rechnen. Hinzu kommen 500 bis 1.000 Euro für die Erdung. Wenn ein innerer Blitzschutz installiert werden soll, so schlägt dieser je nach Anzahl und Art der Geräte nochmals mit 500 bis 900 Euro zu buche. Insgesamt ist also mit 2.500 bis 3.900 Euro Kosten zu rechnen. Zusätzlich sollte man den Blitzschutz alle vier bis fünf Jahre warten lassen. Dies kostet je nach Anlage und Umständlichkeit 50 bis 200 Euro. Damit haben Sie jedoch einen klaren Nachweis in der Hand, dass Sie alles für die Sicherheit Ihres Heimes gegenüber Blitzen getan haben. Dies sorgt nicht nur für ein sicheres Gefühl, sondern sorgt im Fall der Fälle für eine problemlose Erstattung der Schadenssumme durch die Versicherung.

Blitzschutz selber installieren?

Ein Blitzableiter sollte auf jeden Fall durch eine Fachfirma installiert werden. Nicht nur, dass die Arbeiten wegen der erhöhten Arbeitsposition nicht ganz ungefährlich sind, es kommt auch auf viele Details an, um einen Blitzableiter richtig zu installieren. Er muss nicht nur den Strom sicher ableiten und weder an der Ableitungsanlage noch an der Erdung dem Blitz Gelegenheit geben, überzuspringen. Die Montage muss auch Stürme, Hagel, Hitze und Kälte problemlos verkraften und sicher sitzen. Bereits eine leichte Verlagerung der Bauteile kann den Blitzableiter unwirksam machen oder zu einer Gefahr werden lassen. Außerdem akzeptieren auch Versicherungen Blitzableiter nach dem Do-it-yourself-Prinzip nicht.

Der innere Blitzschutz kann dagegen problemlos selbst erworben und eingebaut werden. Hier kann Ihnen ein Elektriker wertvolle Ratschläge zur Sinnhaftigkeit, dem zu kaufenden Modell und der richtigen Installation geben. 

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