Verbundestrich – Aufbau, Vorteile und Kosten

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Verbundestrich erweist sich als gute Option, wenn nicht unbedingt auf den Wärme- und Schallschutz geachtet werden muss und wenn es auch sonst kaum Anforderungen gibt, die einzuhalten wären. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was Verbundestrich ist, welche Vorteile er hat und mit welchen Kosten Sie rechnen sollten, wenn Sie diesen Estrich einbauen lassen möchten.

Das Wichtigste auf einen Blick

• Als Verbundestrich wird kein Material, sondern das Verlegekonzept bezeichnet
• Verbundestrich zeichnet sich dadurch aus, dass er direkt mit dem Untergrund verbunden ist
• Voraussetzung ist, dass der Untergrund eine ausreichend hohe Haftung bietet
• Diese Variante ist beispielsweise möglich, wenn es keine hohen Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz gibt
• Verbundestrich ist in verschiedenen Schichten aufgebaut

Was ist Verbundestrich?

Als Verbundestrich wird ein Verlegesystem für Estrich bezeichnet, das direkt ohne Trennschicht auf den Untergrund aufgebracht wird und hierdurch einen festen Verbund herstellt. Damit der Aufbau alle gewünschten Anforderungen erfüllt, wird er in verschiedenen Sichten errichtet. So besteht der Aufbau aus dem Unterbau, der Zementhaftschlämme, dem Estrich und einem Randdämmstreifen. Der genaue Aufbau ergibt sich übrigens aus der DIN 18560.

Die Herstellung ist mit verschiedenen Estricharten möglich. Zementestrich ist sehr beliebt, aber man kann auch Gussasphaltestrich, Calciumsulfatestrich, Magnesiaestrich oder Kunstharzestrich verwenden. Wichtig ist nur, dass man die vorgeschriebene Härteklasse nach der DIN erreicht.

Wann eignet sich Verbundestrich?

Verbundestrich wird vor allem dann verlegt, wenn mit hohen mechanischen Belastungen zu rechnen ist, beispielsweise in einer Lagerhalle mit Fahrzeugen oder Garagen. Allerdings ist dies nur möglich, wenn keine hohen Anforderungen an den Wärme- und Schallschutz vorliegen, denn diese kann dieser Estrich ohne Trennschicht nicht erfüllen. Für eine Fußbodenheizung eignet sich diese Methode zum Beispiel überhaupt nicht, denn für den Heizestrich braucht man eine Dämmschicht.

Welche Vorteile hat Verbundestrich?

Der größte Vorteil ist, dass er hohen Belastungen problemlos standhalten kann. Er ist zudem kostengünstig und spielend einfach zu verarbeiten. Selbst Laien können, wenn sie etwas Zeit investieren, den Estrich verlegen. Allerdings sollten hier dennoch im Vorfeld die entsprechenden Kenntnisse zur praktischen Anwendung erlangt werden.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Estrich vor allem, wenn er in Garagen, Nebengebäuden oder dergleichen eingebaut wird, nur geglättet werden muss. Ein weiterer Fußbodenbelag (beispielsweise Fliesen) ist nicht notwendig.

Vorteile auf einen Blick:

• schneller und einfacher Einbau
• kostengünstig
• kein weiterer Bodenbelag notwendig

Wie läuft der Aufbau ab?

Der Aufbau dieser Estrichart gestaltet sich denkbar einfach, denn der Zementestrich wird direkt auf der Oberfläche des Untergrundes aufgetragen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Unterbau stabil ist und gleichzeitig sehr gut haftet. Idealerweise handelt es sich um einen tragenden Beton mit einer rauen, offenporigen Oberfläche. Er sollte für die direkte Verbindung sauber sein.

Die Haftbrücke ist notwendig, damit der Estrich einen langen und optimalen Halt aufweist. Auf den Untergrund wird daher zunächst Zementhaftschlämme aufgetragen. Außerdem wird ein Randdämmstreifen verlegt. Hierdurch entstehen automatisch auch Fugen, die dafür sorgen, dass der Estrich nach dem Verlegen auf dem Tragbeton noch arbeiten kann, ohne zu brechen oder zu reißen.

Erst danach wird die eigentliche Estrichschicht aufgetragen und glatt abgezogen. Anschließend kann er bei Bedarf noch versiegelt oder beschichtet werden, zum Beispiel für einen Sichtestrich.

Welche Estrich-Dicke ist notwendig?

Die Estrichschicht sollte mindestens dreimal so dick wie der Durchmesser des größten Korns im verwendeten Estrich sein, um ausreichend robust und langlebig zu sein. Mehr als 50 mm sollten es jedoch nicht werden, um die Verarbeitung nicht zu erschweren.

Wie lange dauert es, bis der Verbundestrich trocken ist?

Pro Zentimeter Dicke der Estrichschicht sollten Sie mit einer Trocknungszeit von einer Woche rechnen. Diese Berechnung ändert sich jedoch ab einer Stärke des Estrichs von vier Zentimetern. So benötigt Estrich mit einer Stärke von sechs Zentimetern beispielsweise nur noch eine gesamte Trocknungszeit von ca. vier Wochen.

Verbundestrich selbst verlegen oder einen Profi beauftragen?

Wie erwähnt, ist das Verlegen des Verbundestrichs kein Hexenwerk. Wenn Sie jedoch noch nie so etwas gemacht haben, kann es sich dennoch empfehlen, einen Profi zu beauftragen. Dieser arbeitet schneller, genauer und er benötigt vor allem das notwendige Vorwissen, um alle Arbeitsschritte korrekt auszuführen. Das ist wichtig, damit der Estrich möglichst lange hält.

Vorteile, wenn Sie einen Experten mit dem Verlegen des Verbundestrichs beauftragen:

• individuelle Planung und Beratung
• Bereitstellung von Materialien und Maschinen
• schnelles und professionelles Ergebnis
• Gewährleistung durch den Experten

Kosten

Für das Verlegen von Verbundestrich sollten Sie mit ca. 10 bis 25 Euro pro Quadratmeter rechnen. Es kommt natürlich darauf an, wie dick die Estrichschicht ist und welche Vorarbeiten notwendig sind. Je dicker der Estrich, desto teurer wird die Endabrechnung. Mehr Infos zu den Kosten für die Estrichverlegung finden Sie hier:

Fazit

Verbundestrich ist ein Verlegekonzept für Estrich, bei dem der Zementestrich direkt auf den Untergrund aufgebracht wird. Zur optimalen Haftung muss eine entsprechende Haftschicht eingebaut werden. Es reicht aus, den Estrich zu glätten. Ein weiterer Bodenbelag muss normalerweise nicht verlegt werden. Verbundestrich eignet sich vor allem bei Böden, die hohen Belastungen ausgesetzt sind, jedoch keinen umfangreichen Wärme- und Schallschutz benötigen.