Letzte Aktualisierung am 29. Juni 2022 von
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Wenn Sie eine moderne Fußbodenheizung verlegen lassen, können Sie damit Ihr Zuhause effizient und zuverlässig erwärmen. Die Integrierung der Heizelemente in die Bodenfläche sorgt für eine gleichmäßige Wärmeabgabe, außerdem benötigen Sie keinen Platz für klassische Heizkörper. Bei der Auswahl der geeigneten Heizungsarten lohnt es sich, die verschiedenen Systeme zu vergleichen. Auch die Option, das Heizsystem nachträglich einzubauen, beeinflusst Ihre Entscheidung.
Nass- und Trockensysteme
Bei einer Bodenheizung, die als Nasssystem geplant ist, kommen die Heizrohre direkt in den Estrich hinein, sodass sie von ihm umgeben sind. Im Gegensatz dazu liegt das Trockensystem oberhalb des Estrichs in der Dämmschicht. Für einen Neubau bietet sich das Nasssystem an, denn es ermöglicht einen einfachen und relativ preiswerten Einbau. Der Heizestrich optimiert die Wärmeübertragung und damit die Effizienz. Für Modernisierungsarbeiten wäre der Aufwand allerdings zu groß, es sei denn, es handelt sich um Kernsanierungen. Wenn Sie eine Fußbodenheizung nachträglich einbauen wollen, kommen deshalb eher die Trockensysteme zum Einsatz, die dann in Trockenestrichplatten liegen.
Als spezielle Form steht Ihnen die Elektro-Fußbodenheizung zur Auswahl. Diese ist besonders flach und liegt als dünne Auflage auf dem Estrich. Anschließend legen Sie den ausgewählten Bodenbelag darüber. Die Verbrauchskosten für diese Heizungsart sind relativ hoch, deshalb bietet sie sich vorwiegend für kleine Zimmer und für den vorübergehenden Betrieb an.
Die Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung
Die Entscheidung, eine Fußbodenheizung zu verlegen, hat viele Vorteile. Unter anderem sorgt die Bodenheizung für eine angenehme Fußwärme, was gerade bei Bodenbelägen wie Fliesen ein wichtiger Pluspunkt ist. Damit lohnt sich die Fußbodenheizung im Trockenbau für alle Bereiche in der Wohnung, vom Flur über das Wohnzimmer bis ins Badezimmer.
Ein weiteres Plus ist die konvektionsfreie Erwärmung, die keinen Staub aufwirbelt. Das macht diese Heizungsart bei Allergikern zum Favoriten. Zudem benötigen die Wärmeleitungen im Boden keinen zusätzlichen Platz, sodass Sie mehr Möglichkeiten bei der Inneneinrichtung und bei der Planung von Wänden und Fenstern haben.
Die Flächenheizungssysteme ermöglichen eine besonders gleichmäßige Wärmeverteilung, sodass keine zugigen Ecken entstehen, wie es bei klassischen Heizungssystemen der Fall ist.
Allerdings gibt es auch gewisse Einschränkungen, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten. Der Wärmeträger, also das Wasser, muss zunächst durch die Leitungen fließen, bevor es im Raum warm wird. Es ist also mit längeren Reaktionszeiten zu rechnen, es sei denn, Sie arbeiten mit einer intelligenten Steuerung oder schalten die Heizung frühzeitig ein.
Bei einer Beschädigung der Heizleitungen ist der Reparaturaufwand sehr hoch, was sich gleichzeitig auf die Kosten auswirkt. Bei einer Elektro Fußbodenheizung müssen Sie zudem mit hohen Verbrauchskosten rechnen.
Verfügbare Verlegesysteme
Sie haben die Wahl zwischen drei Verlege-Arten, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten oder neu verlegen. Es gibt die mäanderförmige Verlegung, bei denen sich die Leitungen in parallelen Linien durch den Raum ziehen. Die Stellen, die weiter entfernt von der Einspeise-Quelle liegen, brauchen am längsten, bis sie erwärmt sind. Die schneckenförmige oder bifilare Verlegeweise führt zu einer spiralförmigen Heizleitung, die zum Zentrum hin verläuft und von hier aus als Rücklaufrohr parallel zur ersten Bahn zurückführt. Die modulare Verlegung mit variablem Abstand der Heizrohre versorgt auch schwierige, kalte Bereiche mit mehr Heizwärme. Ihr Heizungsexperte berät Sie, welches System für Ihre Räumlichkeiten infrage kommt.
Was darf die Fußbodenheizung kosten?
Ob Sie die Fußbodenheizung nachträglich oder im Neubau einbauen lassen, der Kostenfaktor spielt dabei eine wesentliche Rolle. Zudem benötigen Sie kompetente Hilfe bei der Beurteilung der baulichen Möglichkeiten. Eine Beratung durch den Heizungsbauer ist hierbei unverzichtbar, um die Anschaffungs- und die Einbaukosten im Voraus abzuschätzen.
Bei der Fußbodenheizung im Trockenbau, also im Trockensystem, liegt der Quadratmeterpreis ohne Bodenbelag zwischen 30 und 50 Euro. Bei einem Nasssystem müssen Sie mit höheren Kosten im Bereich von 40 bis 60 Euro rechnen. Wenn Sie die Fußbodenheizung nachrüsten, ist für die Demontage der alten Fußböden ein Aufpreis einzukalkulieren, der bei bis zu 20 Euro liegt. Das Einfräsen lassen sich die Handwerker mit bis zu 50 Euro bezahlen.
Wasserbetriebene Systeme benötigen Zu- und Ableitungen, des Weiteren wünschen Sie sich vielleicht eine Steuereinheit. Mit diesem Zubehör steigen die Fußbodenheizung-Kosten weiter an. Möglicherweise können Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Kredit oder Zuschuss beantragen. Die entsprechenden Informationen erhalten Sie bei der KfW sowie bei einem Energieberater.
Bodenbeläge und Trittschalldämmung
Inzwischen vertragen sich immer mehr Bodenbeläge und Dämmungen mit den modernen Heizungsarten für den Fußboden. Bei Ihren Modernisierungsarbeiten dürfte es also kaum Probleme geben. Sie müssen nur auf die entsprechende Kennzeichnung des Belags achten. Keramik- und Steinfliesen sind fast immer für Bodenheizungen geeignet. Doch auch Laminat, Holzparkett und sogar Kork vertragen die Fußbodenwärme. PVC und Teppichbeläge sind ebenfalls immer häufiger für die Kombination mit den Heizleitungen geeignet. Das gilt auch für eine moderne Trittschalldämmung, die den Wohnkomfort noch perfektioniert.
Bei einem genauen Blick auf die vielen Bodenbeläge zeigt sich, dass Fliesen und Naturstein eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit haben. Diese Materialien speichern die Wärme auch über längere Zeit, was sich erheblich auf die Effizienz auswirkt. Bei Holzfußböden bieten sich vor allem die Holzarten mit höherer Wärmeleitfähigkeit an, zum Beispiel Eiche und Nussbaum. Allerdings arbeitet das Holz immer ein wenig, sodass sich durch die Temperaturveränderungen Fugen bilden können. Darum empfehlen die Experten zumeist kleine Parkettelemente, bei denen dieser Effekt nicht so sehr auffällt.
Die Heizungsfachleute und auch die Profis für Bodenbeläge kennen sich mit den jeweiligen Wärmeeigenschaften gut aus und begleiten Sie von der ersten Planung bis zur endgültigen Montage. So erhalten Sie die perfekte Kombination aus Fußbodenheizung und Bodenbelag.