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Die Rohre einer Fußbodenheizung.

Fußbodenheizung verlegen lassen – Kosten und Tipps

Letzte Aktualisierung am 7. Juli 2023 von Mika Lehmann

Bild: Wolfilser/stock.adobe.com

Wenn Sie eine moderne Fußbodenheizung verlegen lassen, können Sie damit Ihr Zuhause effizient und zuverlässig erwärmen. Insbesondere in Niedrigenergiehäusern bietet sich diese Art der Flächenerwärmung an. Die Integrierung der Heizelemente in die Bodenfläche sorgt für eine gleichmäßige Wärmeabgabe, außerdem benötigen Sie keinen Platz für herkömmliche Heizkörper. Bei der Auswahl der geeigneten Heizungsarten lohnt es sich, die verschiedenen Systeme zu vergleichen. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit einer nachträglichen Installation dieses Heizsystems. 

Erfahren Sie hier, worauf Sie beim Einbau einer elektrischen Fußbodenheizung achten müssen. 

Die Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung

Die Entscheidung, eine Fußbodenheizung zu verlegen, hat viele Vorteile. Unter anderem sorgt die Bodenheizung für angenehm warme Füße, was gerade bei Bodenbelägen wie Fliesen ein wichtiger Pluspunkt ist, denn kalte Füße gehören damit der Vergangenheit an. Damit lohnt sich die Fußbodenheizung im Trockenbau für alle Bereiche in der Wohnung, vom Flur über das Wohnzimmer bis ins Badezimmer. Im Vergleich zu anderen Heizkörpern hat die Fußbodenheizung außerdem den Vorteil, dass sie weniger Platz im Raum einnimmt, wodurch der Wohnraumverlust durch die Heizkörper beinahe komplett ausgeschlossen werden kann. 

Ein weiterer Vorteil ist die konvektionsfreie Erwärmung, die keinen Staub aufwirbelt. Das macht diese Heizungsart bei Allergikern zum Favoriten. Zudem benötigen die Wärmeleitungen im Boden keinen zusätzlichen Platz im Zimmer, sodass Sie mehr Möglichkeiten bei der Inneneinrichtung und bei der Planung von Wänden und Fenstern haben. Die Flächenheizungssysteme ermöglichen außerdem eine besonders gleichmäßige Wärmeverteilung, sodass keine zugigen Ecken entstehen, wie es bei klassischen Heizungssystemen der Fall ist.

Allerdings gibt es auch gewisse Einschränkungen, wenn eine Fußbodenheizung verlegt wurde. Der Wärmeträger, also meist das Wasser, muss zunächst durch die Leitungen fließen, bevor es im Raum warm wird. Es ist also mit längeren Reaktionszeiten zu rechnen, es sei denn, Sie arbeiten mit einer intelligenten Steuerung oder schalten die Heizung frühzeitig ein.

Ein weiterer Nachteil der Fußbodenheizung: Bei einer Beschädigung der Heizleitungen ist der Reparaturaufwand sehr hoch, was sich gleichzeitig auf die Kosten auswirkt. Bei einer elektrischen Fußbodenheizung fallen zwar die Anschaffungs- und Einbaukosten etwa günstiger aus, Sie müssen aber mit relativ hohen Heizkosten rechnen.

Verlegung der Fußbodenheizung planen

Bevor eine Fußbodenheizung verlegt werden kann, ist eine gründliche Planung nötig. Ein erster Schritt ist zunächst die Entscheidung, wie groß das Heizsystem sein soll und wie viele Räume damit beheizt werden sollen. Mitunter bietet es sich an, über eine Kombination von Fußbodenheizung und regulären Heizkörpern nachzudenken, wenn beispielsweise ein Handtuchheizkörper im Badezimmer gewünscht wird oder ein nachträglicher Einbau in einzelnen Räumen besonders aufwendig oder nicht ausreichend Platz unter dem Boden vorhanden wäre. Grundsätzlich bietet es sich an, die Fußbodenheizung gemeinsam mit einem Heizungsprofi zu planen, denn dieser kann Ihnen bei allen Fragen beratend zur Seite stehen, eine präzise Heizlastberechnung durchführen und auch die spätere Umsetzung sowie den Einbau übernehmen. 

Besonders entscheidend ist die Frage, ob die Fußbodenheizung im Neubau von Anfang an eingebaut werden soll, was deutlich mehr Flexibilität bei Planung und Umsetzung ermöglicht, oder ob Sie die Fußbodenheizung im Bestand nachrüsten möchten, was mitunter mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Schritte bei der Konzeption: 

Fußbodenheizung im Neubau planen

  • Grundrissanalyse: Um die Fußbodenheizung zu planen ist es wichtig, den Grundriss des neuen Gebäudes genau zu kennen. Dabei sollten die Raumgrößen, die Nutzung der Räume und die jeweils individuellen Anforderungen an die Heizung berücksichtigt werden.
  • Berechnung des Wärmebedarfs: Für die einzelnen Räume muss der jeweilige Wärmebedarf ermittelt werden, um die benötigte Heizleistung der Fußbodenheizung bestimmen zu können. Zu den Faktoren gehören hierbei zum Beispiel die geplante Dämmung, die Lage des Raums im Gebäude und die Ausrichtung. 
  • Bodenaufbau: Im Neubau sollte der Bodenaufbau so geplant werden, dass für die Installation der Fußbodenheizung genügend Platz vorhanden ist. Gleichzeitig sollte Boden nach unten über eine gute Wärmedämmung verfügen, um Wärmeverluste nach unten zu vermeiden. Fußbodenheizungen lassen sich auch optimal mit einer Thermobodenplatte kombinieren.
  • Art der Fußbodenheizung: In einem neuen Gebäude können noch sämtliche Arten der Fußbodenheizung verbaut werden. Vorab ist also zu entscheiden, ob beispielsweise ein Warmwassersystem oder eine elektrische Fußbodenheizung eingebaut werden soll. Bei der Entscheidung spielen Faktoren wie Wärmebedarf, Kosten und die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme eine Rolle. 
  • Rohrverlauf: Der Verlauf der Heizungsrohre sollte so geplant werden, dass eine gleichmäßige Wärmeverteilung möglich ist, gleichzeitig muss zwischen den Rohren genug Abstand herrschen, um eine Überhitzung der verlegten Heizrohre zu vermeiden. 
  • Auswahl des Regelungssystems: Für die Fußbodenheizung muss ein passendes Regelungssystem gewählt werden, sodass die Temperatureinstellungen für jeden Raum individuell festgelegt werden. Dadurch kann der Heizbedarf an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden, wodurch sich auch Kosten sparen lassen. 

Fußbodenheizung im Altbau planen

  • Bestandsaufnahme: Im Altbau muss zunächst der Zustand des Bestandsgebäudes betrachtet werden. Das betrifft beispielsweise die Bodenbeschaffenheit und den vorhandenen Boden. Durch die Bestandsaufnahme können die Möglichkeiten zur Verlegung einer Fußbodenheizung geprüft werden. 
  • Bodenaufbau: Beim Aufbau des Bodens muss geprüft werden, ob genügend Platz für eine neue Fußbodenheizung vorhanden ist und, ob gegebenenfalls umfangreichere Umbauarbeiten nötig sind, um Platz für die Heizrohre zu schaffen. 
  • Sanierung planen: Sind ohnehin Umbaumaßnahmen für die Installation eines neuen Heizsystems nötig, kann es sinnvoll sein gleich Maßnahmen einer energetischen Sanierung umzusetzen, beispielsweise in Form einer neuen Dämmung. 
  • Heizung auswählen: Auch im Altbau ist die Entscheidung für ein bestimmtes Heizungssystems entscheidend für die Konzeption der neuen Fußbodenheizung. Da im Altbau mitunter weniger Platz vorhanden ist, kann sich lohnen eine Flächenheizung auf Trockenestrichbasis oder eine elektrische Fußbodenheizung zu verlegen, da diese Systeme in der Regel eine geringere Aufbauhöhe benötigen. Mitunter kann es auch sinnvoll sein bei der Sanierung über eine Kombination der Heizung mit anderen Systemen wie Photovoltaik oder einer Wärmepumpe nachzudenken. 
  • Bodenbeläge: Bei der Nachrüstung einer neuen Fußbodenheizung muss der alte Bodenbelag meist entfernt werden. In der Planung sollten dann nur geeignete Bodenbeläge in Betracht gezogen werden. 

Nass- und Trockensysteme

Bei einer Bodenheizung, die als Nasssystem geplant ist, kommen die Heizrohre direkt in den Estrich hinein, sodass sie von ihm umgeben sind. Im Gegensatz dazu liegt das Trockensystem oberhalb des Estrichs in der Dämmschicht. Für einen Neubau bietet sich das Nasssystem an, denn es ermöglicht einen einfachen und relativ preiswerten Einbau. Der Heizestrich optimiert die Wärmeübertragung und damit die Effizienz. Für Modernisierungsarbeiten wäre der Aufwand allerdings zu groß, es sei denn, es handelt sich um Kernsanierungen. Wenn Sie eine Fußbodenheizung nachträglich einbauen wollen, kommen deshalb eher die Trockensysteme zum Einsatz, die dann in Trockenestrichplatten liegen.

Als spezielle Form steht Ihnen die Elektro-Fußbodenheizung zur Auswahl. Diese ist besonders flach und liegt als dünne Auflage auf dem Estrich. Anschließend legen Sie den ausgewählten Bodenbelag darüber. Die Verbrauchskosten für diese Heizungsart sind relativ hoch, deshalb bietet sie sich vorwiegend für kleine Zimmer und für den vorübergehenden Betrieb an.

Verfügbare Verlegesysteme

Sie haben die Wahl zwischen drei Verlege-Arten, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten oder neu verlegen. Es gibt die mäanderförmige Verlegung, bei denen sich die Leitungen in parallelen Linien durch den Raum ziehen. Die Stellen, die weiter entfernt von der Einspeise-Quelle liegen, brauchen am längsten, bis sie erwärmt sind. Die schneckenförmige oder bifilare Verlegeweise führt zu einer spiralförmigen Heizleitung, die zum Zentrum hin verläuft und von hier aus als Rücklaufrohr parallel zur ersten Bahn zurückführt. Die modulare Verlegung mit variablem Abstand der Heizrohre versorgt auch schwierige, kalte Bereiche mit mehr Heizwärme. Ihr Heizungsexperte berät Sie, welches System für Ihre Räumlichkeiten infrage kommt.

Bodenbeläge und Trittschalldämmung

Inzwischen vertragen sich immer mehr Bodenbeläge und Dämmungen mit den modernen Heizungsarten für den Fußboden. Bei Ihren Modernisierungsarbeiten dürfte es also kaum Probleme geben. Sie müssen nur auf die entsprechende Kennzeichnung des Belags achten. Keramik- und Steinfliesen sind fast immer für Bodenheizungen geeignet. Doch auch LaminatHolzparkett und sogar Kork vertragen die Fußbodenwärme. PVC und Teppichbeläge sind ebenfalls immer häufiger für die Kombination mit den Heizleitungen geeignet. Das gilt auch für eine moderne Trittschalldämmung, die den Wohnkomfort noch perfektioniert.

Bei einem genauen Blick auf die vielen Bodenbeläge zeigt sich, dass Fliesen und Naturstein eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit haben. Diese Materialien speichern die Wärme auch über längere Zeit, was sich erheblich auf die Effizienz auswirkt. Bei Holzfußböden bieten sich vor allem die Holzarten mit höherer Wärmeleitfähigkeit an, zum Beispiel Eiche und Nussbaum. Allerdings arbeitet das Holz immer ein wenig, sodass sich durch die Temperaturveränderungen Fugen bilden können. Darum empfehlen die Experten zumeist kleine Parkettelemente, bei denen dieser Effekt nicht so sehr auffällt.

Die Heizungsfachleute und auch die Profis für Bodenbeläge kennen sich mit den jeweiligen Wärmeeigenschaften gut aus und begleiten Sie von der ersten Planung bis zur endgültigen Montage. So erhalten Sie die perfekte Kombination aus Fußbodenheizung und Bodenbelag.

Was darf die Fußbodenheizung kosten?

Ob Sie die Fußbodenheizung nachträglich oder im Neubau einbauen lassen, der Kostenfaktor spielt dabei eine wesentliche Rolle. Zudem benötigen Sie kompetente Hilfe bei der Beurteilung der baulichen Möglichkeiten. Eine Beratung durch den Heizungsbauer ist hierbei unverzichtbar, um die Anschaffungs- und die Einbaukosten im Voraus abzuschätzen.

Die Gesamtkosten, wenn man eine Fußbodenheizung verlegen lassen möchte, setzen sich aus verschiedenen Kostenpunkten zusammen. Neben den Kosten für die Anschaffung der Anlage und der Installation spielen auch die Betriebskosten der Fußbodenheizung eine Rolle bei der Bewertung der Gesamtkosten. Wie teuer die Verlegung und der Betrieb der Fußbodenheizung letztlich werden, ist dabei von verschiedenen individuellen Faktoren abhängig. So ist beispielsweise entscheidend, ob das Heizsystem im Neu- oder Altbau verbaut wird. In der Regel fallen die Kosten dabei im Bestand etwas höher aus, da erst der alte Bodenbelag und der vorhandene Estrich sowie die alten Heizkörper entfernt werden müssen bevor mit der Verlegung begonnen werden kann. Des Weiteren haben auch die Dimensionierung beziehungsweise die Größe der Fußbodenheizung sowie das jeweilige System erheblichen Einfluss auf die finalen Kosten. 

Je nachdem, ob Sie sich für eine elektrische Fußbodenheizung, ein Nass-System oder ein Trockensystem entscheiden, variieren die Kosten. Am günstigsten in der Anschaffung ist meist die elektrische Fußbodenheizung, bei der die Kosten zwischen 10 und 30 Euro pro Quadratmeter liegen. Hinzu kommen die Einbaukosten für den Heizungsbauer von etwa 5 bis 10 Euro pro Quadratmeter. 

Bei der Fußbodenheizung im Trockensystem liegt der Quadratmeterpreis ohne Bodenbelag zwischen 60 und 90 Euro. Auch hier kommen Einbaukosten zwischen 10 und 12 Euro pro Quadratmeter hinzu. Bei einem Nasssystem müssen Sie mit Kosten im Bereich von 35 bis 70 Euro rechnen. Die Einbaukosten belaufen sich hier auf etwa 10 bis 13 Euro pro Quadratmeter. 

Wenn Sie die Fußbodenheizung nachrüsten, ist für die Demontage der alten Fußböden mit einem Aufpreis und insgesamt mit höheren Kosten zu rechnen, denn hier muss zusätzlich die Demontage des alten Heizsystems bezahlt werden. Soll eine elektrische Fußbodenheizung nachgerüstet werden, belaufen sich die Kosten auf etwa 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter. Ein Nass-System kann für 60 bis 120 Euro nachgerüstet werden, während bei einem Trocken-System Kosten von etwa 90 bis 140 Euro pro Quadratmeter entstehen. 

Wasserbetriebene Systeme benötigen außerdem Zu- und Ableitungen, des Weiteren wünschen Sie sich vielleicht eine Steuereinheit. Mit diesem Zubehör steigen die Fußbodenheizung-Kosten weiter an.

Möglicherweise können Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Kredit oder Zuschuss beantragen. Die entsprechenden Informationen erhalten Sie bei der KfW sowie bei einem Energieberater.

Jährliche Heizkosten

Neben den Anschaffungskosten und den Kosten für den Einbau spielen auch die Betriebskosten eine Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Fußbodenheizung. Auch hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, sodass die Betriebskosten sich nicht pauschal benennen lassen. Abhängig sind die laufenden Heizkosten dabei von: 

  • der Größe des Hauses, 
  • dem energetischen Zustand des Gebäudes, 
  • der Art der Heizung, 
  • sowie den Wärmebedürfnissen der Bewohner. 

Da bei Fußbodenheizungen in der Regel geringere Vorlauftemperaturen vorliegen, fallen die Heizkosten meist etwas günstiger aus als bei anderen Heizungen. Einen erheblichen Einfluss auf die Kosten beim Heizen, hat die jeweilige Heiztechnologie. Eine Bodenheizung lässt sich dabei sowohl mit den geläufigen Arten wie Öl- oder Gasheizungen, aber auch mit den immer beliebter werdenden Alternativen wie Wärmepumpen, Holzheizungen oder Brennstoffzellen betreiben.  Natürlich variieren die Kosten abhängig von den sich verändernden Preisen der Energieträger. 

Grundsätzlich zu beachten ist, dass der Betrieb einer elektrischen Fußbodenheizung im Vergleich zu einer wasserführenden Fußbodenheizung deutlich teurer ist, insbesondere dann, wenn der Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird. Wird das System jedoch beispielsweise noch durch Photovoltaik unterstützt, lassen sich Kosten sparen.

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