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Gartenarbeit im Frühling

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Der Frühling beginnt und mit steigenden Temperaturen und viel Sonne macht auch die Gartenarbeit wieder Spaß. Mit unseren Tipps machen Sie den Garten oder den Balkon jetzt fit für die nächsten Monate.

Bestandsaufnahme

Zuerst sollte man eine Runde durch den Garten drehen, dafür eignet sich bei gutem Sonnenschein auch schon der Februar. Welche Pflanzen haben den Winter gut überstanden? Wo ist noch Arbeit nötig und wo sollte man nachpflanzen? So können Sie gut planen, was noch gekauft und getan werden muss.

Beete umgraben und Unkraut beseitigen

Sollten Sie das nicht schon im Herbst getan haben, ist der Frühlingsanfang die richtige Zeit, um leere Beete umzugraben. Der Boden sollte erst nach dem Bodenfrost umgegraben werden, aber dennoch so früh wie möglich. Das sollte ungefähr von Mitte Februar bis Ende März möglich sein, variiert aber von Jahr zu Jahr. Für aktuelle Infos lohnt sich ein Blick auf die Infoseite des Deutschen Wetterdienstes.

Das ist besonders bei schweren Böden mit hohem Tongehalt wichtig, denn sie neigen dazu, zu verkleben. Ohne das Umgraben nehmen diese Böden Feuchtigkeit schlechter auf und es kommt zu Staunässe, die für Pflanzen tödlich ist.

Wenn Sie die Erde nach dem Umgraben glatt harken, entfernen sie gleichzeitig Steine und Unkraut. Anschließend sollte der Boden ungefähr zwei Wochen ruhen, damit er sich setzen kann.

Aussaat und Bepflanzung

Robuste Pflanzen mit wenig Ansprüchen können sie einfach aussäen. Dazu zählen unter anderem:

  • Kornblume
  • Ringelblume
  • Schleierkraut
  • Jungfer im Grünen

Empfindliche Pflanzen sollte man vor dem Einpflanzen ins Beet jedoch auf der Fensterbank oder in einem Gewächshaus vorziehen.

Gemüse

Die meisten Gemüsesorten können schon Anfang März ausgesät werden. So geht’s:

  1. Samen ausstreuen (Mindestabstand beachten)
  2. Mit etwas Erde bedecken und andrücken
  3. Gießkanne mit Brauseaufsatz zum Wässern benutzen

Tipp: Wenn Sie Gemüse schon früh anpflanzen wollen, können Sie mit Stroh, Schutzhauben oder durchsichtigen Plastikfolien nachhelfen. Damit halten Sie das Gemüse warm und können früher mit der Aussaat anfangen. Voraussetzung ist aber auch dafür frostfreies Wetter.

Zierpflanzen

Zierpflanzen sind sensibel und sollten auf gar keinen Fall zu früh gepflanzt werden. Man kann sich hier an der Blütezeit der Sauerkirsche orientieren, die ungefähr von April bis Mai blüht.

Beispiele für frühblühende Zierpflanzen:

  • Alpenveilchen
  • Dahlien
  • Iris
  • Gladiolen
  • Lilien
  • Stiefmütterchen
  • Mini-Narzisse
  • Krokusse
  • Tulpen

Überwinterte Topfpflanzen

Falls bei Ihnen Balkon- und Kübelpflanzen im Haus überwintert haben, müssen auch diese im Frühling wieder nach draußen. Der genaue Zeitpunkt kann hier je nach Pflanze und Region aber stark variieren. Die sehr robusten Pflanzen können schon Anfang März wieder nach draußen, andere jedoch erst Ende April.

Pflanzen und Baumkronen zurückschneiden

Manche Pflanzen wachsen im Laufe des Jahres sehr stark und nehmen anderen Pflanzen in der Umgebung den Platz und das Licht. Diese Pflanzen sollte man am besten schon im Frühling zurückschneiden, also vor der starken Wachstumsphase. So sorgen Sie bei den umstehenden Pflanzen für starkes Wachstum und sie haben mehr Energie für schöne Blüten. Auch Misteln sollte man so schnell wie möglich entfernen, wenn sie auftauchen.

Pflanzen, die im Frühling zurückgeschnitten werden sollten:

  • Sommerblühende Obstbäume
  • Himbeeren
  • Sträucher, die im Spätsommer oder Winter blühen
  • Rosen
  • Lavendel
  • Rosmarin

Düngen

Zum Düngen eignet sich nur die Vegetationsperiode der Pflanzen – also ungefähr von April bis Oktober. Da jede Pflanze unterschiedliche Anforderungen hat, kann man hier schwer allgemeine Tipps geben. Vor dem Düngen sollten Sie die genauen Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen und die Zusammensetzung des Bodens kennen, um eine Überdüngung zu vermeiden. Eine professionelle Bodenanalyse kann sich auch für Hobbygärtner lohnen.

Bodenarten und ihre Eigenschaften

  • Kalkboden → nährstoffarm
  • Lehmboden → sehr nährstoffreich
  • Sandige Böden → speichern wenig Wasser

Düngerarten

Beim Dünger hat man als Gärtner sehr viel Auswahl, denn sie lassen sich nach vielen Kriterien einteilen. Folgende Unterscheidungen sind sinnvoll:

Zustand – flüssig oder fest?
Flüssigdünger wird vor allem als Gemisch mit Gießwasser benutzt und eignet sich gut, um in der Hauptvegetationsperiode gezielt nach zu düngen. Bei den Festdüngern sind vor allem mineralische Langzeitdünger beliebt, die man zum Beispiel als Düngestäbchen einfach in die Erde steckt.

Mineralisch oder organisch?
Bei mineralischem Dünger sind die Nährstoffe direkt enthalten. Sie können direkt von der Pflanze aufgenommen werden und wirken unmittelbar nach der Anwendung. Organische Dünger bestehen dagegen aus natürlichen Rohstoffen, die erst von Mikroorganismen im Boden in Nährstoffe umgewandelt werden. Aus diesem Grund wirken sie über einen längeren Zeitraum hinweg.

Haben Sie einen Komposter im Garten, lohnt sich vor allem das organische Düngen. Dabei nehmen Sie den reifen Kompost, sieben ihn und mischen ihn mit frischer Blumenerde. Dieses nährstoffreiche Gemisch können Sie dann auch gleich zum Umpflanzen und Umtopfen verwenden.

Volldünger oder einzelne Nährstoffe?

Volldünger enthalten vor allem Stickstoff, Phosphor und Kalium – die drei wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen. Das Verhältnis der Nährstoffe unterscheidet sich je nach Pflanze. Einzelne Nährstoffe sind wichtig, wenn nur ein bestimmter Nährstoff im Boden fehlt.

Umpflanzen und Umtopfen

Wuchernde Pflanzen – zum Beispiel Efeu, Schlingknöterich und wilden Wein – können Sie in Schach halten, indem Sie sie umpflanzen. Pflanzt man die großen Pflanzen nach hinten – also näher an Schatten werfende Mauern oder Zäune – und kleine Pflanzen nach vorne, bekommen die kleinen Pflanzen mehr Sonne und Luft ab. Blühende Pflanzen sollten generell eher vorne stehen, um den Garten zu Verschönern.

Topfpflanzen sollten Sie im Frühling unbedingt umtopfen, wenn es im Topf eng für ihre Wurzeln wird. Eine gute Zeit dafür ist Ende März bis April. Achten Sie auf die Erde: Sieht man dort eine weiße Kruste? Wenn ja, kann das ein Anzeichen für Verkalkung oder Versalzung durch Überdüngung sein. Sie sollten die Behälter vor jedem Umtopfen mit heißem Wasser auswaschen.

Rasenpflege im Frühling

Den Rasen sollten Sie erst nach dem letzten Frost mähen und anschließend einmal pro Woche. Die Regelmäßigkeit kann aber auch variieren, je nachdem welche Rasenlänge am besten zu Ihrem Garten passt. Bei einem vielfältigen und möglichst natürlichen Kräuterrasen sollte man zum Beispiel maximal zehnmal pro Jahr mähen.

April und Mai eignen sich außerdem hervorragend, um den Rasen zu vertikutieren. Davor sollte der Rasen aber mindestens zwei mal gemäht worden und trocken sein. Beim Vertikutieren wird der Rasen leicht angeschlitzt, Moos und altes Schnittgut werden herausgekämmt. So wird der Boden besser belüftet und der Rasen kann kräftig wachsen. Unbedingt nötig ist der Prozess jedoch nicht, aber er kann helfen, wenn der Rasen braun ist und sehr lichte Stellen hat. Alternativ oder Ergänzend hilft auch Rasendünger und bei komplett kahlen Stellen sollte man neue Grassamen aussäen.

Sollten Sie noch keinen Rasen im Garten haben, dann können Sie die Zeit nutzen, um Rollrasen zu verlegen. Der ideale Zeitraum dafür ist Mitte Mai.

Bilder:
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