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Photovoltaikanlage auf einem Flachdach

Photovoltaikanlagen auf Flachdächern – Vorteile, Voraussetzungen und Kosten

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Bild von ZIHE – stock.adobe.com

Nicht nur auf Satteldächern, sondern auch auf Flachdächern lassen sich Solarmodule installieren und mit einer Photovoltaikanlage Strom erzeugen. Gegenüber der Montage auf schrägen Dachflächen haben Solaranlagen auf Flachdächern einige Vorteile, stellen an das Material jedoch zusätzliche Ansprüche und erfordern in der Anschaffung eine höhere Investition. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über das Einrichten von Solaranlagen auf Ihrem Flachdach. Auf blauarbeit.de finden Sie zahlreiche Experten in Ihrer Nähe, die Sie gerne über individuelle Möglichkeiten für eine Solaranlage auf Ihrem Dach beraten und auch Alternativen anbieten können.

Vorteile von Photovoltaik auf Flachdächern

Eine Solaranlage sollte in einem Winkel von etwa 30 Grad installiert werden, um optimal zu arbeiten. Durch diesen Winkel fällt die Sonne im Laufe des Tages mit möglichst senkrechten Strahlen auf die Solarmodule und erlaubt es diesen so, ihren maximalen Wirkungsgrad optimal auszuschöpfen. Der genaue ideale Winkel ändert sich von Norden nach Süden leicht, weshalb eine Feineinstellung durch den Handwerker notwendig ist. Während auf einem Satteldach diese Neigung nur selten ideal gegeben ist, können die Solarmodule auf dem Flachdach in die gewünschte Ausrichtung gebracht werden. Zusätzlich werden auf einem Flachdach gerne die Hälfte der Module in Westausrichtung und die andere Hälfte in Ostausrichtung montiert. So ist über den Tag verteilt eine gleichmäßigere Stromproduktion gegeben.

Auch die Wartung der Solarmodule gestaltet sich deutlich einfacher. Ob eine Reparatur notwendig ist oder einfach nur die regelmäßige Reinigung von Schmutz und Blütenpollen ansteht, alle Arbeiten lassen sich bequem und ohne Hebebühne oder ähnliche Hilfsmittel erledigen. Daneben können die erhöht montierten Module von der umgebenden Luft besser gekühlt werden. Solaranlagen arbeiten am besten, wenn sie eine geringe Betriebstemperatur aufweisen, was bei einem solchen Aufbau ideal gegeben ist.

Daneben muss während der Installation das Dach meistens nicht aufwendig vorbereitet werden. Weder müssen Dachpfannen für die Montage entfernt werden, noch benötigen die Fachfirmen ein Gerüst oder eine Hebebühne. Trotz dieser zahlreichen Vorteile stellt die Installation von PV-Anlagen auf Flachdächern jedoch auch erhöhte Anforderungen an die Dachstatik und an die Investition.

Voraussetzungen

Eine Photovoltaikanlage auf einem Flachdach wird realisiert, indem die Solarmodule auf einem speziellen Gerüst, der sogenannten Aufständerung, montiert werden. Dieses Gerüst hält die Module in dem gewünschten Neigungswinkel. Damit die Solarmodule nicht von Wind bewegt werden, muss die Aufständerung entweder mit dem Dach verklebt oder auf diesem verschraubt werden. Zusätzlich wird sie durch einen Betonsockel oder ein anderes Gewicht beschwert. Diese zusätzlichen Bauteile sowie die Tatsache, dass das gesamte Gewicht senkrecht auf das Dach wirkt und nicht wie beim Satteldach ein Teil der Kraft auf die Hauswand abgeleitet wird, sorgen für erhebliche Beanspruchung der Statik.

Aus diesem Grund ist es notwendig, ein statisches Gutachten erstellen zu lassen, bevor Sie eine Photovoltaikanlage auf einem Flachdach montieren lassen. Besonders auf den meistens in Leichtbauweise errichteten Garagen sind häufig die notwendigen Voraussetzungen nicht gegeben. Sollte das Dach das zusätzliche Gewicht nicht tragen können, so müssen Sie prüfen lassen, ob sich das Dach verstärken lässt und mit welchen Kosten hier zu rechnen ist. Je nach Aufwendigkeit der Arbeiten kann es sein, dass sich die Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach finanziell nicht lohnt. In diesem Fall sollten Sie über alternative Nutzungsmöglichkeiten Ihres Flachdaches nachdenken.

Neben den statischen Anforderungen an die Dachkonstruktion benötigen Photovoltaikanlagen auf Flachdächern auch erheblich mehr Platz als auf Satteldächern. Grund ist der Abstand, in dem die Aufständerungen montiert werden. Damit sich die Solarmodule nicht gegenseitig beschatten und so im Tagesverlauf wertvolle Sonnenstrahlen verloren gehen, werden die Module mit Abstand zueinander montiert. Auf eine Dachfläche passt so nur etwa ein Drittel der Solarmodule wie auf einem gleich großen Satteldach. Auch dies erhöht die anfänglichen Investitionskosten für die Photovoltaikanlage auf einem Flachdach.

Kosten im Vergleich zum Satteldach

Wenn eine Solaranlage auf einem Photovoltaikdach installiert werden muss, fallen durch die Aufständerung zusätzliche Kosten an. Eine Aufständerung kostet inklusive Befestigungsmaterial etwa 60 bis 80 Euro pro Solarmodul, also bei einer Solaranlage mit 50 Solarmodulen 3.000 bis 4.000 Euro. Die Montage auf dem Dach ist etwas günstiger als auf Satteldächern, insgesamt sind die Kosten der Anlage jedoch merklich höher.

Auch das Statikgutachten erhöht die anfänglichen Investitionskosten. Ein solches Gutachten kann je nach Dachfläche und äußeren Umständen zwischen 500 und 800 Euro kosten. Sollten zusätzliche bauliche Maßnahmen notwendig sein, können so schnell Kosten im mittleren vierstelligen Bereich entstehen.

Insgesamt können Sie mit Investitionskosten von 1.000 bis 1.400 Euro pro kWp (Kilowattpeak) rechnen. Für eine Solaranlage mit 40 kWp wären dies 40.000 Euro bis 56.000 Euro. Zusätzlich benötigen Sie für eine Photovoltaikanlage eine Dachfläche von 18 m² pro kWp, also bei 40 kWp 720 m². Die Förderung für Solarmodule greift auch bei diesen Kosten. Wenn keine statischen Arbeiten erforderlich sind, amortisiert sich eine PV-Anlage auf dem Flachdach in etwa 10 bis 12 Jahren. Dennoch ist es bei aufwendigen und teuren Verstärkungsarbeiten und dem vergleichsweise geringen Ertrag verständlich, wenn Sie nach Alternativen für die Dachnutzung Ihres Flachdaches suchen.

Alternative Nutzungsmöglichkeiten für Flachdächer

Dachbegrünung

Eine Dachbegrünung ist eine gute Alternative gegenüber der Solaranlage auf dem Flachdach. Mit dieser kühlen Sie Ihr Haus, nutzen die Sonnenstrahlen und sorgen für interessante optische Akzente. Auch die Reduzierung der Bodenversiegelung ist ein schlagkräftiges Argument für eine Dachbegrünung. Ebenso wird Ihnen die Insektenwelt für den zusätzlichen Lebensraum gerne danken.

Urban Farming

Während bei der Dachbegrünung vor allem der optische Effekt und die Kühlung der Räume im Sommer im Vordergrund stehen, bietet Urban Farming noch ganz andere Vorteile. Hier wachsen auf Ihrem Dach Kräuter, Gemüse und Blumen, die Ihren Speiseplan und Ihre Innendekoration bereichern. Neben einer echten Ersparnis für Lebensmittel ist dies für viele Menschen ein geliebtes Hobby und eine Entspannungsmöglichkeit sowie ein echtes Erlebnis, Lebensmittel zu essen, die man selbst vom Samen und Setzling aufgezogen hat.

Dachterrasse

Wenn die statischen Gegebenheiten des Flachdaches es erlauben, können Sie es auch zu einer Dachterrasse umbauen lassen. Durch ein entsprechendes Bewässerungskonzept, ein ausreichend hohes Geländer und eine optisch attraktive Bodenbedeckung wie Fliesen schaffen Sie zusätzlichen Raum für Ihre Hobbys, Grillpartys und gemütliches Beisammensein. Auch für Sport und Spiel ist auf einer Dachterrasse viel Platz.

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