Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Eine Fotovoltaikanlage, die Sonnenlicht in Strom umwandelt und so echtes Geld spart, findet sich heute auf zahlreichen Gebäudedächern. Ob auf Wohnhäusern, Industriehallen, öffentlichen Gebäuden oder landwirtschaftlichen Einrichtungen, die Solarmodule nutzen die einfallende Sonne und versorgen die Anwohner und Gebäudenutzer mit Strom. Wie jede im Außenbereich befindliche technische Einrichtung sind auch Solaranlagen den Elementen ausgesetzt. Dies macht eine regelmäßige Wartung notwendig, zu der auch die Reinigung der Fotovoltaik gehört.
Hier erfahren Sie alles Wichtige über die Frequenz und Durchführung sowie die Kosten einer Fotovoltaik-Reinigung. Viele Betriebe bieten eine professionelle Reinigung der Module als Einzelleistung oder als Bestandteil eines dauerhaften Wartungsvertrages an. Häufig können Sie bei einer regelmäßigen Reinigung erhebliche Rabatte herausschlagen. Auf jeden Fall empfiehlt sich eine Reinigung durch Profis, denn nur die erkennen Reinigungsbedarf, entfernen schonend alle Verschmutzungen und leisten so einen erheblichen Beitrag zur Lebensdauer und Effizienz Ihrer Anlage.
Gründe für eine Fotovoltaik-Reinigung
Alltägliche Verschmutzungen
Wenn sich Blütenstaub, Blätter, Erde oder Straßenstaub auf Fotovoltaikablagen absetzt, so behindert diese Staubschicht den Weg des Sonnenlichts. Anstatt durch die Solarzellen zu nutzbringendem Strom umgewandelt zu werden, streut der Staub die Lichtstrahlen oder absorbiert diese. Auch andere Verschmutzungen wie Vogelkot, Laub, Algenbewuchs oder ähnliches können sich auf den Panelen ablagern. Je nach Verschmutzungsgrad können die Ablagerungen auf den Solaranlagen zu Ertragseinbußen von zehn bis 20 Prozent führen, was besonders bei großen Fotovoltaikanlagen den Gewinn erheblich schmälert.
Selbstreinigungseffekte und ihre Grenzen
Solarpanels verfügen über eine Oberfläche, die einen gewissen Selbstreinigungseffekt ermöglicht. Regenwasser oder Schnee waschen den Schmutz ab und befreien so die Panels vor hinderlichen Belägen. Allerdings sinkt dieser Selbstreinigungseffekt bei einer flacheren Neigung der Module erheblich, und Verschmutzungen wie Vogelkot oder Bewuchs können nur schlecht durch Regenwasser gelöst werden. Um diese hartnäckigen Verschmutzungen zu entfernen, müssen die Module manuell gereinigt werden.
Verschmutzungen an schwierigen Stellen
Daneben können Verschmutzungen auch unter und zwischen den Panelen auftreten. Während Bewuchs zwischen den Panelen oder Verunreinigungen an den Unterseiten nicht die Leistung der Solaranlage mindern, können sie durch ätzende Einwirkung das Material beschädigen und so die Lebensdauer der Solaranlage um Jahre verkürzen. Einen Selbstreinigungseffekt gibt es hier nicht. Aus diesem Grund ist auch hier eine professionelle Reinigung der Fotovoltaikanlage eine sinnvolle Maßnahme.
Wie oft sollte eine Fotovoltaikanlage gereinigt werden?
Die notwendige Frequenz der Reinigung hängt stark von den äußeren Umständen und dem Neigungswinkel der Fotovoltaikanlage ab. Während flache Anlagen mit einem Neigungswinkel von 15 Grad oder weniger schnell verschmutzen, leistet der Selbstreinigungseffekt bei steileren Anlagen eine gute Arbeit. Als Faustformel lässt sich sagen, dass flache Anlagen jährlich und steilere Anlagen alle zwei bis drei Jahre gereinigt werden sollten. Eine zusätzliche Quelle von Verschmutzungen sind Industriebetriebe oder landwirtschaftliche Betriebe. Besonders Anlagen auf Industriehallen, Ställen oder ähnlichen Gebäuden sollten mindestens jährlich, manchmal auch halbjährlich gereinigt werden.
Viele Reinigungsunternehmen bieten auch alternierende Reinigungen ab. Dabei wird jährlich eine Grundreinigung durchgeführt, bei der die Anlage oberflächlich von Schmutz und Bewuchs befreit wird. Alle drei bis vier Jahre kommt eine gründlichere Tiefenreinigung hinzu, die auch die Zwischenräume und Unterseiten der Panels einbezieht. Die genaue, für Ihre Fotovoltaikanlage geeignete Reinigungsfrequenz kann ein Reinigungsunternehmen mit Ihnen zusammen erarbeiten. Es führt dazu neben diesen Faustformeln auch Berechnungen anhand der Leistung Ihrer Solaranlage durch und findet so optimale Lösung, die den Ertrag und die Lebensdauer der Fotovoltaikanlage maximiert.
Ablauf einer Reinigung
Vorbereitungsarbeiten
Ob als Bestandteil einer allgemeinen Wartung oder als Einzelauftrag, der Beginn einer Reinigung von Fotovoltaikanlagen ist immer eine professionelle Begutachtung der Solarpanels. Viele Unternehmen setzen zu diesem Zweck auf moderne Technologie und bringen mit Kameras ausgestattete Drohnen zum Einsatz. Dies erlaubt eine schnelle Begutachtung des Verschmutzungszustands ohne das Betreten des Daches oder das Auffahren von schwerem Gerät, wo es nötig ist. Der optimale Zeitpunkt für eine Reinigung ist ein warmer, aber nicht zu sonniger Tag, weshalb sich die Reinigung besonders im Frühling nach Ende des Pollenflugs anbietet.
Das richtige Reinigungsmittel
Ist die Reinigung notwendig, so kommt es auf das richtige Material an. Als Reinigungsmittel dient hierbei klares Wasser. Keinesfalls sollte hier Leitungswasser oder Brunnenwasser verwendet werden, denn dieses enthält Kalk. Kalkablagerungen auf den Solarpanelen können zu dauerhaften Beschädigungen oder Leistungseinbußen führen. Aus diesem Grund sollte klares Regenwasser oder optimalerweise salzfreies Wasser verwendet werden. Reinigungsunternehmen stellen dieses selbst in eigenen Ionentauscheranlagen her und bringen es zur Reinigung mit. Bei vielen Verschmutzungen genügen bereits das klare Wasser und eine weiche Reinigungsbürste völlig. Sollten sich die Verschmutzungen als zu hartnäckig herausstellen, so kann mit sanften, ökologischen Reinigungsmitteln nachgeholfen werden. In diesem Fall müssen die Module nach dem Reinigungsvorgang mit ausreichend Wasser abgespült werden, damit keine Reinigungsmittelreste eintrocknen und die Leistung mindern.
Material und Technik
Für die Reinigung der Flächen kommt eine Teleskopstange zum Einsatz, an der sich eine große, weiche Bürste befindet. Diese wird je nach Bauart entweder häufig in das klare Wasser getaucht oder enthält einen Schlauch, der Wasser in den Flor des Reinigers leitet. Eine große Wassermenge ist hier hilfreich, um auch hartnäckige Verschmutzungen komplett fortzuspülen. Ein Nachwischen entfällt, da bei kalkfreiem Wasser keine Flecken bleiben und eventuelle Streifen vom nächsten Regenschauer entfernt werden. Für die Reinigung der Zwischenbereiche wird das Wasser in großem Volumen, aber druckfrei zwischen die Panels gespült. So werden auch Algen, die sich in den Spalten festgesetzt haben, zuverlässig entfernt und es verbleiben keine Reste, die sich wieder ausbreiten können. Die Reinigung des Unterbereiches erfolgt mit speziellen, flachen Reinigungsbürsten und Teleskopstangen. Zusätzlich kann je nach baulichen Umständen ein Gerüst notwendig sein, während viele andere Reinigungsunternehmen auf Hebebühnen setzen oder sogar eine Leiter oder das Arbeiten aus dem Dachfenster genügt.
Übliche Kosten der Reinigung
Eine regelmäßige Reinigung der Fotovoltaikanlage ist ein wichtiger Faktor für eine gleichbleibend hohe Ertragsmenge, aber auch ein Kostenfaktor für den/die BesitzerIn. Aus diesem Grund ist es wichtig, zu wissen, wie viel eine Reinigung kostet. Die Reinigungskosten von Solaranlagen werden immer von ihrer Fläche abhängig gemacht und richten sich außerdem nach dem Verschmutzungsgrad, der Arbeitsumgebung und dem Vorhandensein eines Wartungsvertrages. Die vorherige Begutachtung und Beratung ist üblicherweise im Preis mit inbegriffen. Insgesamt können Sie auf den Quadratmeter gerechnet mit folgenden Kosten rechnen:
Reinigungsintensität | Kosten | Kosten mit Wartungsvertrag |
---|---|---|
Einfache Reinigung | 2,50 € | 1,50 € |
Intensivreinigung | 3,50 € | 3,00 € |
Bild: Marina Lohrbach / stock.adobe.com