Solaranlagen lohnen sich im Moment besonders und Sie können mit einer neuen Anlage in den nächsten Jahren viel Geld sparen. Hier finden Sie heraus, welche Anlage sich für Ihr Gebäude lohnt, wie viel die Installation kostet und mit welchen Förderungen Sie sparen.
Photovoltaik oder Solarthermie?
Der Begriff “Solaranlage” beinhaltet alle Anlagen, die die Infrarotstrahlung der Sonne für uns im Haus nutzbar machen. Die Photovoltaikanlage liefert uns Strom, die Solarthermieanlage warmes Wasser.
Photovoltaik lohnt sich vor allem dann, wenn Sie viel Strom verbrauchen. Zum Beispiel mit einer Wärmepumpe oder wenn Sie Ihr Elektroauto zuhause laden.
Solarthermie eignet sich gut als Ergänzung der Heizung oder um Warmwasser zu produzieren. Sie wird gerne mit Holzheizungen kombiniert.
Wann lohnt sich eine Solaranlage?
Die Grundvoraussetzung für die Anschaffung ist die passende Ausrichtung des Dachs:
- Ausrichtung nach Süden ist ideal
- Dachneigung zwischen 30 und 60 Grad oder freies Flachdach
- Ost- und Westdächer können auch geeignet sein (ungefähr 10 – 20 % weniger)
Der beste Zeitpunkt für eine Solaranlage jeder Art ist der Neubau oder eine größere Sanierung des Hauses. Kombinieren Sie die Installation der Anlage mit einer Dachsanierung oder dem Einbau einer neuen Heizung.
Sie sind sich nicht sicher, ob sich eine Solaranlage bei Ihrem Haus lohnt? Sie wissen nicht, ob Photovoltaik oder Solarthermie besser passt? Dann geben Sie die Details zu Ihrem Dach einfach hier ein und Sie erhalten kostenlose Angebote von Solarexperten aus Ihrer Nähe.
Seit 2023 noch mehr Vorteile
Photovoltaik ist schon seit Jahren eine sehr gute Investition, wenn man unabhängiger von den hohen Strompreisen sein möchte. 2023 lohnt sich eine Anschaffung jedoch besonders, denn es wurden viele gesetzliche Vorgaben verbessert:
- 100 % Einspeisung möglich (vorher 70 %)
- Keine Steuern für kleine Anlagen bis 30 kW
- Photovoltaik im Garten wird gefördert (unter 20 kWp)
Wie viel kostet eine Solaranlage?
Photovoltaik
Photovoltaikanlagen kosten aktuell ungefähr 1.200 bis 1.800 Euro pro Kilowatt. Die Montage kostet ungefähr 1.500 bis 3.000 Euro bei kleineren Anlagen.
Solarthermie
Ab 4.500 Euro können Sie eine Solarthermieanlage kaufen. Der genaue Preis hängt davon ab, wie viel Wärme Sie benötigen. Solarthermieanlagen nur für Warmwasser sind günstiger als solche, die ins gesamte Heizungssystem integriert werden.
Förderungen
Für Photovoltaikanlagen gibt es zwar viele indirekte Förderungen wie die Einspeisevergütung und Steuererleichterungen, aber keine direkten Zuschüsse für den Kauf. Es gibt den Kredit 270 der KfW, er enthält jedoch im Gegensatz zur Förderung für Gebäudesanierungen keinen Tilgungszuschuss.
Solarthermieanlagen können Sie auch mit diesem Kredit finanzieren. Es gibt hier jedoch noch eine bessere Möglichkeit: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle fördert die Anschaffung einer Solarthermieanlage mit 25 bis 35 Prozent der Kosten.
Wie sind Solaranlagen aufgebaut?
Photovoltaikmodule bestehen aus vielen einzelnen Solarzellen und auf ein Dach passen mehrere Solarmodule. Fällt Sonnenlicht auf diese Zellen, produzieren sie Gleichstrom. Mit diesem kann unser Stromnetz jedoch nichts anfangen. Deswegen wandelt der Wechselrichter den Strom in Wechselstrom um und wird dann über den Einspeisezähler ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder im Haus verwendet.
Solarthermie funktioniert dadurch, dass die Infrarotstrahlung der Sonne dunkle Solarkollektoren erhitzt, in denen sich Leitungen befinden. Die Flüssigkeit darin erhitzt sich auf bis zu 90 Grad Celsius und wird bei Bedarf zu einem Pufferspeicher gepumpt. Je nach Heizungsanlage wird die Wärme dann nur für warmes Wasser oder für Heizung und Warmwasser verwendet.
Wie groß muss eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus sein?
Photovoltaikanlagen für Einfamilienhäuser sollten eine Leistung zwischen 5 und 10 kWp haben. Drei Solarpaneele haben eine Leistung von ungefähr 1 kWp, also können Sie 15 bis 30 Stück einplanen. Bei einer Größe von 1,7 m² pro Modul brauchen Sie ungefähr 25 bis 55 Quadratmeter Dachfläche. In den meisten Fällen lohnt es sich, die Anlage so groß wie möglich zu planen, denn größere Anlagen sind pro Kilowatt Leistung günstiger.
Solarthermie-Flachkollektoren benötigen ungefähr einen Quadratmeter Dachfläche pro 10 Quadratmeter zu beheizender Wohnfläche. Vakuumröhren sind effizienter und man kann mit einem Quadratmeter Dachfläche 20 Quadratmeter Wohnfläche beheizen.
Lohnt es sich, eine Photovoltaikanlage zu mieten?
Mittlerweile kann man Photovoltaikanlagen auch für 80 bis 300 Euro im Monat mieten. Sie dürfen den Strom selbst verbrauchen und erhalten die Einspeisevergütung. Das Unternehmen übernimmt Wartungen und Reparaturen. Die Anlage gehört Ihnen jedoch nicht.
Lesen Sie sich die Vertragsdetails genau durch. Achten Sie besonders auf die Laufzeit und die Kündigungsbedingungen. Wenn Sie die Anschaffungskosten nicht komplett bezahlen möchten, können Sie die Bedingungen auch mit dem KfW-Kredit 270 vergleichen.
Strom einspeisen oder selbst verbrauchen?
Das Vergleichsportal Verivox gibt für Januar 2023 einen Strompreis von 42 Cent pro Kilowattstunde an. Die maximale Einspeisevergütung liegt jedoch nur bei 13 Cent. Es lohnt sich also, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen und weniger aus dem öffentlichen Stromnetz zu beziehen.
Wie lange halten Solaranlagen?
Kristalline Solarzellen funktionieren mehr als 30 Jahre lang und werden am häufigsten verbaut. Die Lebensdauer amorpher Solarzellen liegt bei 20 bis 25 Jahren. Der Wirkungsgrad sinkt um 10 bis 15 Prozent pro 20 Jahre.
Flachkollektoren und Vakuumröhren halten ungefähr 15 bis 25 Jahre lang.
Wichtig ist bei allen Komponenten die Vermeidung von Transportschäden und ein professioneller Einbau. Je weniger Stöße gegen die Bauteile, desto länger ihre Lebensdauer.