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Tapetenarten - die große Vielfalt an Möglichkeiten

Tapetenarten: Vor- und Nachteile von Vinyltapete und anderen

Letzte Aktualisierung am 15. Juni 2021 von Mika Lehmann

Egal ob bunt, schlicht, rau oder glatt – Die verschiedenen Tapetenarten bieten eine fast unendliche Vielfalt wenn es um die Struktur, die Farbe und Farbqualität geht. In diesem Artikel zeigen wir die Vorteile, Nachteile und Unterschiede verschiedener Tapetenarten.

Die Qualität und der damit einhergehende Preis für eine Tapete setzen sich zusammen aus der Anzahl der Druckdurchgänge und der unterschiedlichen Farben. Auch das spezielle Druckverfahren und die verwendeten Materialien sind Teil der Kostenkalkulation.

Vliestapeten

Besonders beliebt unter den verschiedenen Tapetenarten sind die Vliestapeten. Warum? Sie sind zum einen in den verschiedensten Farben und Motiven erhältlich, wobei der Kreativität dementsprechend nichts mehr im Weg stehen kann. Zum anderen ist sie besonders

leicht zu verarbeiten, sodass auch einem Laien das Tapezieren gelingen kann. Die Vliestapete benötigt keine Weichzeit und kann sofort mit Hilfe eine speziellen Wandklebetechnik auf die eingekleisterte Wand geklebt werden.

Vliestapete mit weiß-grauem Blumenmuster

Tapeten aus Vlies sind zudem dimensionsstabil und können unschöne Risse gut kaschieren. Außerdem macht ihnen Feuchtigkeit nichts aus. Sie eignen sich deshalb auch für Räume, die ab und zu  nass werden, wie Küche und Bad. Wenn Renovierungsarbeiten anstehen, können Sie die Vliestapeten ganz mühelos wieder abziehen, ganz ohne Rückstände. Diese Tapetenart stellen entsprechende Fachleute mit einseitig imprägnierten Vliesträgermaterial her, wobei langfaserige Zellstoffe und Textilfasern sowie Bindemittel zum Einsatz kommen.

Papiertapeten

Weiße Rolle mit Papiertapete

Wie der Name auch schon verrät, sind Papiertapeten komplett aus Papier hergestellt. Auch diese Tapetenart ist vielseitig, Motive und Farbgestaltung sind individuell frei wählbar. Die oberste Schicht besteht aus bedrucktem oder geprägtem Papier. Die untere Schicht dagegen ist in der Regel kaschiert. Bei Papiertapeten gilt: Je höher das Gewicht der Tapete, desto besser ist auch die Qualität. Ein kleiner Nachteil hierbei ist, dass sie etwas umständlicher zu verarbeiten ist, als andere Tapetenarten. Das liegt daran, weil sie im Regelfall auf einem Tapeziertisch mit Hand oder mit einer speziellen Tapeziermaschine eingekleistert werden müssen. Anschließend müssen sie durchweichen, was je nach Tapete etwa drei bis zehn Minuten dauern kann. Wer sich also für Papiertapeten entscheidet, sollte sich im besten Fall an einen professionellen Maler wenden.

Wenn Sie irgendwann die Tapete abziehen möchten, weil sie vielleicht renovierungsbedürftig ist, perforieren und befeuchten Sie die Papiertapete zuerst. Diese Tapetenart ist überaus umweltfreundlich, da sie meist aus Recyclingpapier besteht. Sie ist außerdem atmungsaktiv sowie feuchtigkeitsregulierend.

Vinyltapeten und Kunststofftapeten

Die Vinyltapete

Vinyltapeten beziehungsweise Kunststofftapeten bestehen aus einem mehrschichtigem Papierträger oder aus Vlies. Weil diese Tapetenart zusätzlich aus einer ganzflächigen PVC-Schicht besteht, wird sie auch aus diesem Grund als Kunststofftapete bezeichnet.

Achten Sie darauf, dass das RAL-Gütezeichen auf dem Produkt gekennzeichnet ist, denn dies garantiert eine gesundheitliche Unbedenklichkeit. Die vordere Seite der Tapetenart ist in der Regel bedruckt und geprägt oder glatt. Dadurch, dass sie aufgrund ihrer Beschichtung überaus strapazierfähig ist und Flecken mühelos weggewischt werden können, eignet sie sich auch besonders für Bereiche wie Küche, Flur, Bad oder Treppenhäuser.

Nachdem Sie die Vinyltapeten eingekleistert haben, sollten Sie diese einrollen, damit Sie die Wartezeit von etwa fünf bis zehn Minuten überbrücken können und sich währenddessen keine Kanten bilden. Abziehen können Sie die Tapetenart ganz einfach im trockenen Zustand. Dabei bleibt die untere Schicht in der Regel erhalten und dient als Makulatur für die neue Tapete, für die Sie sich entscheiden. Eine Makulatur ist eine Untertapete aus Altpapier und Kleister. Diese dient dazu, die Saugfähigkeit des Untergrundes zu reduzieren und unschöne Unebenheiten entsprechend auszugleichen, wenn Sie Ihre Wand grundieren.

Die Strukturtapete

Strukturtapete

Die Strukturtapete oder auch Profiltapete besteht aus einem Papier- oder Vliesträger. Sie hat auf der oberen Seite einen Schaumauftrag, weswegen sie auch Strukturtapete genannt wird. Durch die aufgeschäumte PVC-Oberfläche können Sie in dem jeweiligen Zimmer schöne Akzente setzen. So wird aus dem Raum garantiert ein toller Hingucker. Die Strukturtapete benötigt Zeit zum Weichen und wird auch, wie viele andere Tapetenarten, eingekleistert. Zudem lässt sie sich sehr gut überstreichen und ist sehr pflegeleicht. Meist ist die Strukturtapete in schönen Naturfarben erhältlich.

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Satintapete

Tapeten aus Satin gelten als hochwertig und edel. Sie ist noch nicht sehr lange auf dem Markt und gehört somit zu den jüngsten Tapetenarten. Durch die leicht glänzende und dementsprechend eher vornehm anmutende Struktur, wirkt sie besonders exquisit. Satintapeten sind mit den unterschiedlichsten, besonders auffälligen Motiven erhältlich. Ein Vorteil dieser Tapete ist auch ihre gute Abwaschbarkeit. Dementsprechend kann sie auch in vielen unterschiedlichen Räumen verwendet werden. Die Rückseite ist entweder ein Vlies- oder Papierträger.

Barockstuhl vor einer Satintapete
Satintapete

Raufasertapete

Die Raufasertapete

Eine der günstigsten und damit auch gängigsten Tapeten ist die Raufasertapete. Die Oberfläche dieser Tapete ist ungleichmäßig und fühlt sich rau an. Diese Tapetenart besteht aus Papier mit drei Schichten, wobei in diesen Papierschichten Holzfasern unterschiedlich angeordnet wurden. Unter den Raufasertapeten gibt es feine, mittlere oder grobe Strukturen, das hängt von der jeweiligen Körnung ab. Wenn Ihnen schnell langweilig ist und Sie häufiger die Wandfarbe wechseln wollen, ist diese Tapetenart genau das richtige. Diese kann beliebig oft übergestrichen werden. Aus diesem Grund wird die Raufasertapete auch häufig beim Decke streichen eingesetzt. Die robuste und leicht zu verarbeitende Tapete eignet sich für fast jede Wohnung.

Fototapete

Eine weitere Tapetenart ist die Wandbildtapete oder auch Fototapete. Unter dieser versteht man ganz einfach wandfüllende, sehr große Motive in Form von Fotografie oder Malereien. Egal ob selbst gestaltete Bilder oder eigene Fotografien, Ihre Wand können Sie beliebig bekleben. Bisher waren die sogenannten Kleinserien ein Teil des Flach-Siebdrucks oder des Fotoprints. Aber mittlerweile ist die Fototapete bereits sehr beliebt und ermöglicht mit Hilfe des flexiblen Digitaldrucks neue Gestaltungsfreiheiten.

Geräumiges Wohnzimmer mit einer Fototapete

Textiltapete

Textiltapete mit gezacktem Muster in verschiedenen Farben

Tapeten, die aus Textilien hergestellt werden, zählen zu den älteren Vertretern im Bereich der Wandgestaltung. Diese Tapetenart besteht in den meisten Fällen aus einem Verbund eines Vlies- oder Papierträgers mit einem darauf geklebten Textilgewebe. Unter den Textiltapeten gibt es beispielsweise die Gewebetapete, dessen Struktur sich aus gewobenen und gekreuzten Fäden zusammensetzt. Bei der Kettfadentapete dagegen sind die Textilfäden in Längsrichtung mit dem Trägermaterial verklebt.

Die Fäden von Textiltapeten bestehen aus ganz natürlichen Materialien wie Sisal, Filz oder Wolle. Auch synthetische Materialien finden hier Verwendung. Damit Ihnen auch bei dieser Tapete keine Grenzen in Sachen Gestaltung gesetzt sind, können Sie diese mit einem sogenannten Siebdruckverfahren bemustern und färben. Textiltapeten sind robust und pflegeleicht und gehören zu den langlebigen Tapetenarten. Sie dämpfen Geräusche und können sogar das Raumklima regulieren.

Metalltapeten

Die Metalltapete

Bei Metalltapeten handelt es sich um spezielle Tapeten, die metallisch wirken. Sie bestehen zwar nicht komplett aus Metall, aber aus einer dünnen Aluminium-Schicht, wobei auf Papier oder Vlies kaschiert wird. Die optischen Metall-Effekte werden mit einem lasierenden Farbüberzug oder mittels Ätzen oder Oxidieren der Oberflächenstruktur erzielt. Neben diesen eher aufwendigen Techniken etabliert sich mit Hilfe von Interferenzpigmenten auch eine weitere Alternative für die gewünschte metallische Wirkung. Metalltapeten eignen sich besonders für Räume, in denen große Fenster mit entsprechendem Lichteinfall eingebaut sind, denn dieses Licht reflektiert und macht aus dem Zimmer einen speziellen Hingucker. Auch Kerzenlicht erzeugt diesen Effekt.

Metalltapeten verarbeiten Sie einem speziellen Kleister und tapezieren diese im besten Fall nicht allzu großflächig in Schlaf- und Wohnräumen, da sie dampfundurchlässig sind. Um Akzente zu setzen ist diese Tapetenart aber besonders gut geeignet.

Die Tafelfolie

Tafelfarbe/ Tafelfolie

Heutzutage hängen Tafeln nicht nur an den Wänden von Klassenzimmern und Hörsälen. Sogenannte Tafelfolien sind mittlerweile auch in Küche, Bad und Flur der aktuelle Trend. Diese selbstklebende Tafelfolie macht sich besonders gut in Küchen oder Kinderzimmern. Bevor Sie das Kinderzimmer streichen, denken Sie über eine Tafeltapete nach. Sie können die Wände komplett bemalen ohne, dass irgendwelche unschönen Flecken entstehen. Die Folien sind abwaschbar und mit den unterschiedlichsten Farben können Sie jederzeit ein neues Motiv zeichnen oder Erledigungen notieren. Einige Tafelfolien halten sogar Magnete fest, sodass Sie auch Postkarten oder To-Do-Listen an die Wand hängen können. Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt. Die Folie klebt auf jeder sauberen, trockenen und glatten Oberfläche. Sie ist abnehmbar und wiederverwendbar. Auch können Sie die Folie in verschiedene Formen zuschneiden.
Kleiner Tipp: Bevor Sie vielleicht Ihre Türen streichen wollen, denken Sie über eine Tafelfolie nach. Besonders Küchen-Türen wären ideal für eine Tafelfolie, da diese immer in Sichtweite ist und man hier zum Beispiel wichtige Dinge wie Einkaufsliste oder Termine darauf notieren könnte.

Die Qual der Wahl

Tapeten bieten also eine wahnsinnig große Vielfalt an individuellen Möglichkeiten. Es gibt für beinahe jeden Einsatzort eine spezielle Tapete. Die Raufasertapete ist zwar nach wie vor die am weitesten verbreitete Tapetenart, aber schließen Sie all die anderen, unterschiedlichen  Arten bei Ihrer Auswahl nicht aus. Alle Tapetenarten haben Ihre Vor- und Nachteile. Informieren Sie sich bei einem professionellen Maler und Lackierer und treffen Sie dann Ihre Entscheidung, bevor Sie selbst Hand anlegen und Ihre Wände streichen.

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2 Kommentare zu „Tapetenarten: Vor- und Nachteile von Vinyltapete und anderen“

  1. Franziska Bergmann

    Meine Mutter möchte ihr Wohnzimmer renovieren. Danke für den Tipp, eventuell eine Metalltapete zu verwenden. Ihr Wohnzimmer hat sehr große Fenster und sie zündet abends gerne Kerzen an. Ich denke, dass eine Metalltapete mit den Lichtreflexionen sehr schön aussehen könnte.

  2. Um unschöne Risse zu kaschieren, brauche ich die Tapeten. Meinen Dank für die gründlichen Hinweise zu den Tapeten und deren gute Übersicht! Der Schaumauftrag scheint am günstigsten für unsere Vorhalle zu sein. Den Tipp wird mir sehr hilfreich bei der Suche, danke!

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