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Nachtspeicherofen – Ausgestorben oder sinnvoll?

Nachtspeicherheizungen speichern nachts günstiger produzierte Energie und geben sie über den Tag verteilt wieder ab. Auch heute findet man die Elektroheizungen noch vereinzelt.

Anschaffungskosten

Die Anschaffung eines Nachtspeicherofens ist im Vergleich zu anderen Heizungsarten sehr günstig. Kleine Modelle mit einer Leistung von 2000 Watt erhält man schon ab 600 Euro. Große Modelle bis 7000 Watt kosten ungefähr 1500 Euro.

Verbrauch und Betriebskosten

Zu den größten Nachteilen von Nachtspeicheröfen gehört der hohe Stromverbrauch. Auch ein Niederstromtarif von ungefähr 20 Cent ist immer noch teurer als andere Brennstoffe. Öl kostet zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ungefähr 4 Cent pro Kilowattstunde, Holzpellets bei ungefähr 4,5 Cent und Gas bei fast 6 Cent. Langfristig Geld sparen kann man mit einem Umstieg von einer Zentralheizung also nicht.

Auch die geringen Wartungskosten können den hohen Verbrauch nicht ausgleichen, weswegen Nachtspeicheröfen bei den laufenden Kosten eindeutig nicht mit anderen Heizungsarten konkurrieren können. Die Wartungskosten sind so gering, weil es kaum Verschleißteile gibt. Eine regelmäßige Heizungswartung ist also nicht nötig und auch der Schornsteinfeger muss nicht kommen.

Funktion

Nachts erhitzen Heizelemente im Inneren spezielle Steine mit Strom. Diese Steine sind sehr gut gedämmt und können die Wärme damit über einen langen Zeitraum halten. Über einen Regler kann man einstellen, wie viel von der gespeicherten Wärme im Inneren an den Raum abgegeben wird.

Als Speicherstein werden Gesteine wie Magnetit benutzt. Es ist sehr temperaturbeständig und wird deswegen sogar zur Auskleidung von Schmelzöfen genutzt. Temperaturen von mehr als 750 Grad Celsius sind möglich. Diese Eigenschaft sorgt in Kombination mit der starken Dämmung für die gute Speicherfähigkeit. Damit der Innenraum nicht zu stark erhitzt, gibt es im Inneren auch einen Thermosensor.

Tagsüber wird die gespeicherte Wärme wieder an den Raum abgegeben. Bei den meisten Nachtspeicherheizungen wird dafür ein Lüfter verwendet. Der saugt kalte Luft an und führt sie am Wärmespeicher vorbei. Die Luft erwärmt sich und wird wieder an den Raum abgegeben.

Bauarten

Wie bei allen Heizkörpern gibt es auch bei Nachtspeicheröfen nicht nur eine Bauart. Diese Möglichkeiten hat man bei der Wärmeabgabe:

  • Statisch: Die Wärme wird über Strahlung abgegeben
  • Dynamisch: Die Wärme wird über einen Ventilator abgegeben (unser Beispiel)
  • Statisch und dynamisch. Wärme wird abgestrahlt und auch über einen Ventilator verteilt.
  • Konvektion: Die Wärme verteilt sich dadurch, dass kalte Luft sich an den Lamellen am unteren Teil des Heizkörpers erwärmt und dadurch aufsteigt.

Geschichte

Nachtspeicheröfen wurde in den 1950er- und 1960er-Jahren gerne verbaut. Damals wurden viele Öl- und Kohleöfen benutzt, die diverse Nachteile hatten: Brennstoffe mussten regelmäßig nachgefüllt werden und die schmutzigen Heizungsarten waren sehr schlecht für die Gesundheit. Heizen mit Strom wurde dagegen als innovativ und angenehm empfunden.

Darüber hinaus waren Nachtspeicheröfen auch preislich attraktiv, denn Stromerzeuger boten damals besonders günstige Tarife für Nachtstrom an. Diese hatten den Vorteil, dass Kraftwerke nachts nicht mehr so weit heruntergefahren werden mussten. Eine konstante Kraftwerksauslastung half den Stromversorgern dabei, den Strom effizienter zu erzeugen.

Später war diese Auslastung weniger wichtig und mit steigendem Fokus auf Umweltfreundlichkeit wurden Nachtspeicheröfen weniger attraktiv. Außerdem kam heraus, dass in älteren Nachtspeicherheizungen Asbest verwendet wurde, was dem Ruf zusätzlich geschadet hat. 2009 hat die Bundesregierung sogar ein Verbot für Nachtspeicherheizungen beschlossen, das mit der EnEV von 2014 jedoch wieder aufgehoben wurde. Moderne Nachtspeicherheizungen sind durch die hohen Strompreise zwar immer noch teuer, aber können durch ihre Speichereigenschaft dabei helfen, Schwankungen in der Stromversorgung auszugleichen.

Entsorgung

Früher wurde in alten Nachtspeicheröfen Asbest für die Dämmung verwendet, das die Gesundheit extrem gefährdet. Leider wurde Asbest erst 1993 komplett verboten, also besteht bei älteren Nachtspeicherheizungen das Risiko, dass sie Asbest enthalten. Alte Nachtspeicherheizungen sollte man bei einem Verdacht auf Belastung am besten von einem Profi entsorgen lassen. Der Austausch lohnt sich auch deshalb, weil viele moderne Heizungsarten wie Wärmepumpe oder Brennstoffzellenheizung staatlich gefördert werden. Über das Typenschild des Nachtspeichers kann man herausfinden, ob das Modell Asbest enthält. Es befindet sich meistens außen an den Seiten oder der Unterkante des Geräts, kann aber auch im Inneren der Heizung sein. Ist es nicht an der Außenseite zu finden, sollte man lieber einen Profi auf die Heizung schauen lassen. Das Öffnen könnte bei alten Nachtspeicheröfen Asbestfasern freisetzen.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Platzsparend
  • Günstige Anschaffung
  • Unkomplizierter Einbau
  • Kein Lagerraum für Brennstoffe nötig
  • Wartungsarm
  • Kein Schornstein nötig

Nachteile

  • Strom ist teurer als Gas, Öl und Holz
  • Beheizung mit Tagstrom kann an kalten Wintertagen nötig sein
  • CO2-Bilanz nur mit Ökostrom gut
  • Geringer Gesamtwirkungsgrad

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Bild: Jürgen Fälchle / stock.adobe.com

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