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Bodenleger verlegt Laminat mit passender Trittschalldämmung

Welche Trittschalldämmung ist die beste?

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos

Egal ob Laminat, Vinyl oder Parkett, Trittschalldämmung brauchen alle Bodenbeläge. Das liegt daran, dass zwischen Bodenbelag und Estrich immer ein kleiner Hohlraum bleibt. Wenn man keine Dämmunterlage benutzt, berührt der Bodenbelag bei jedem Schritt den Estrich und es entstehen Geräusche, die besonders für Nachbarn unter oder sogar über dem Raum störend sein können. Glücklicherweise gibt es heutzutage viele Dämmunterlagen, die eine gute Trittschalldämmung zwischen Bodenbelag und Estrich ermöglichen und auch mit einer Fußbodenheizung kombinierbar sind.

Was ist der Unterschied zwischen Trittschall und Gehschall?

Gehschall kling beim ersten Hören einfach wie ein anderes Wort für Trittschall. Tatsächlich handelt es sich aber um unterschiedliche Begriffe:

Trittschall ist der Schall, der über den Untergrund und die Wände an angrenzende oder darunterliegende Räume abgegeben und dort gehört wird. Gehschall bezeichnet die Geräusche, die beim Begehen im selben Raum wahrgenommen werden.

Was macht eine gute Trittschalldämmung aus?

Um die beste Trittschalldämmung für jeden Boden zu bestimmen muss man erst einmal festlegen, was eine gute Trittschalldämmung überhaupt können muss. Zu diesem Zweck hat der Verband der europäischen Laminatbodenhersteller einige Kennzahlen für Dämm- und Laminatunterlagen festgelegt. Da diese Werte auch in den Produktdaten der Hersteller benutzt werden, können Sie so die beste Trittschalldämmung für Ihr Projekt finden.

  • Wärmedurchlasswiderstand (R)
  • Punktuelle Ausgleichsfähigkeit (PC)
  • Wasserdampfdurchlässigkeit (SD)
  • Dynamische Beanspruchung (DL25)
  • Druckbeanspruchung (CS)
  • Dauerhafte Druckbeanspruchung (CC)
  • Stoßbeanspruchung (RLB)
  • Trittschallminderung (IS)
  • Gehschallemissionen (RWS)*

Akustische Anforderungen

Die erste Anforderung für eine Dämmunterlage ist die Trittschall- und Gehschalldämmung. Hier interessiert uns vor allem die Trittschallminderung (IS), die in Dezibel angegeben wird. Je höher der Wert, desto besser die Trittschalldämmung. 14dB sollten hier nicht unterschritten werden, wir empfehlen jedoch mindestens 18dB. Der Wert bezieht sich auf die Verwendung als Laminatunterlage, für unseren Vergleich ist das aber kein Problem. Laminatböden sind relativ hart und produzieren viel Schall. Wenn der IS-Wert der Trittschalldämmung also für Laminat ausreicht, tut er das bei weichem Parkett oder Vinyl erst recht.

Bei den Gehschallemissionen (RWS) ist der Vergleich leider schwieriger. Der RWS-Wert ist Stand Februar 2019 noch in Entwicklung. Generell müssen Sie sich hier aber eher weniger Sorgen machen. Wenn eine Dämmunterlage gut gegen Trittschall schützt, dann wird der Gehschall auch nicht stören. Zumal man in der eigenen Wohnung eher nicht mit Schuhen rumläuft.

Welche Trittschalldämmung passt zur Fußbodenheizung?

BodenartEmpfohlener Wärmedurchlasswiderstand
Unbeheizte Böden mind. 0,075 m²K/W für die Trittschalldämmung
Beheizte Böden 0,15 m²K/W für den gesamten Bodenaufbau
Gekühlte Böden 0,10 m²K/W für den gesamten Bodenaufbau

Ein Blick auf den Wärmedurchlasswiderstand (R) ist beim Verlegen der Trittschalldämmung über einer Fußbodenheizung wichtig. Bei der häufigsten Variante liegt die warmwassergebundene oder elektrische Fußbodenheizung im Beton oder Estrich, eine bessere Wärmedämmung ist hier also nicht erwünscht. Die Wärme der Fußbodenheizung soll möglichst effizient in den Raum übertragen werden. Nach Empfehlungen des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen und DIN EN 1264 darf der Wärmedurchlasswiderstand für das gesamte Fußbodensystem 0,15 m2 K/W nicht überschreiten.

Manche Fußbodenheizung kann auch kaltes Wasser durch das Heizsystem pumpen. Im Sommer sorgt das für Kühlung, stellt aber auch höhere Anforderungen an das Fußbodensystem. Unter dem Bodenbelag müssen Taupunktsensoren installiert werden, die das Kühlsystem abschalten, bevor Kondensation auftritt. Die Feuchtigkeit könnte sonst zu Verformungen, Dehnungen, Blasen und Rissbildung führen im Fußboden führen. Der Wärmedurchlasswiderstand des gesamten Fußbodensystems darf hier 0,10 m² K/W nicht überscheiten.

Etwas komplizierter wird das Ganze, wenn die Fußbodenheizung sich über der Trittschalldämmung befindet, zum Beispiel als elektrische Heizfolie. Auch hier soll so viel Energie wie möglich in den Raum gelangen und so wenig wie möglich in den Unterboden verloren gehen. Der Wärmedurchlasswiderstand der Dämmunterlage sollte also möglichst hoch sein und der Widerstand des Fußbodens möglichst niedrig.

Besondere Anforderungen durch den Unterboden

Viele Unterböden erfüllen die Ebenheitsanforderungen der DIN 18202 nicht und selbst bei neu verlegten und Normgerechten Estrichen können punktuelle Unebenheiten von < 1 mm vorkommen. Die Punktuelle Ausgleichsfähigkeit (PC) gibt an, wie gut eine Trittschalldämmung diese Unebenheiten mit ihrer Dicke ausgleichen kann. Ein größerer Wert ist hier also besser. Das ist aber nicht die Hauptaufgabe der Dämmunterlage, also müssen Sie größere Unebenheiten trotzdem mit Spachtelmasse oder anderen Mitteln ausgleichen. Zu viele Hohlstellen sorgen für zusätzliche Belastung des Bodens und verstärken den Trittschall.

Trittschalldämmung bei mineralischen Unterböden (Beton, Estrich)

Auch die Wasserdampfdurchlässigkeit (SD) spielt eine große Rolle. Mineralische Böden wie Beton oder Estrich kommen sehr häufig zum Einsatz, besitzen aber immer eine gewisse Restfeuchte. Damit diese den Fußboden nicht beschädigt, muss die Trittschalldämmung einen SD-Wert von mindestens 75 m haben. Falls Ihre Trittschalldämmung das nicht erfüllt, sollten sie zusätzlich noch eine Feuchteschutzfolie benutzen (auch Dampfbremse oder Dampfsperre genannt).

Trittschalldämmung bei Unterböden aus Holz

Bei Dielenböden, Spanplatten und anderen Unterböden aus Holz braucht man einen möglichst geringen SD-Wert. Hier ist es wichtig, dass die Feuchte in jeder Jahreszeit gut zwischen Unterboden und Bodenbelag zirkulieren kann. Feuchteschutzfolie darf auf gar keinen Fall verwendet werden und als Trittschalldämmung eignet sich besonders Kork.

Belastungsfähigkeit der Trittschalldämmung

BelastungsanforderungMindestanforderung Erhöhte Anforderung
Dynamische Beanspruchung (DL25) > 10.000 Zyklen > 100.000 Zyklen
Statische Beanspruchung (CS) > 10 kPa > 60 kPa
Statische Dauerbeanspruchung (CC) > 2 kPa > 20 kPa
Stoßbeanspruchung (RLB) > 500 mm > 1250 mm

Bei der dynamischen Beanspruchung (DL25) handelt es sich um alltägliche Belastungen, zum Beispiel beim Begehen oder der Nutzung von Stühlen. Gemessen wird hier, wie oft die Laminatunterlage kurzzeitigen Belastungen standhält, ohne ihre Eigenschaften zu verändern. Der DL-Wert gibt also ungefähr an, wie viele Zyklen alltäglicher Belastung die Dämmunterlage ohne Veränderung übersteht.

Bei der statischen Beanspruchung und Dauerbeanspruchung handelt es sich um die Beanspruchung durch den Fußboden oder feststehende, schwere Möbel. Schränke, Sofas und Betten findet man in fast jedem Haushalt. Die Statische Dauerbeanspruchung (CC) gibt die dauerhafte Robustheit der Trittschalldämmung an und die Statische Beanspruchung (CS) den Wert für kurzzeitige Belastungen, zum Beispiel beim Umrücken eines Sofas. Auch das Eigengewicht des Bodenbelags muss dazugerechnet werden! Die Widerstandsfähigkeit bei kurzzeitigen Belastungen gibt der RLB-Wert an. Er gibt die Höhe an, aus der Objekt auf den Boden fallen darf, ohne die Dämmunterlage zu beschädigen. Für Küchen oder Werkstätten sollte man daher auf eine Trittschalldämmung mit hohem RLB-Wert kombiniert mit einem stabilen Bodenbelag setzen.

Die besten Trittschalldämmungen im Vergleich

Welches Material das beste für Ihren jeweiligen Anwendungsfall ist, hängt ganz von den Raumbedingungen und dem Bodenbelag ab. Leider gibt es nicht die eine Trittschalldämmung, die alles kann. Diese vier Dämmungsarten haben sich jedoch über die Jahre bewährt:

Polyethylenschaum (PE-Schaum)

PE-Schaum ist ein besonders vielseitiges Material und kann für alle Bodenbeläge genutzt werden. Besonders eignet er sich aber aufgrund seiner Dicke, wenn Sie härtere Böden wie Laminat oder Parkett verlegen wollen. PE-Schaum eignet sich super als Trittschalldämmung für Fußbodenheizung und je nach Produkt kann der PE-Schaum auch als Dampfbremse verwendet werden. Damit sparen Sie sich eine zweite Lage PE-Folie als Dampfbremse unter dem Trittschalldämpfer.

Polyethylenfolie (PE-Folie)

Trittschalldämmung aus PE-Folie ist besonders für weichere und leisere Böden geeignet, besonders für PCV-Böden. PE-Folie ist dünner als PE-Schaum und dämmt damit weniger stark.

Vorsicht:
PE-Folie ist als Trittschalldämmung erhältlich, kann aber auch als Dampfsperre benutzt werden. Nur weil eine PE-Folie sich als Trittschalldämmung eignet, heißt das nicht dass sie auch als Dampfsperre eingesetzt werden kann, umgekehrt gilt das gleiche. Lesen Sie also sehr sorgfältig die Angaben des Herstellers, bevor sie sich für eine PE-Folie entscheiden. Im Idealfall können Sie die PE-Folie dann auch als Dampfsperre benutzen, ähnlich wie beim PE-Schaum.

Polystyrolschaum

Polystyrolschaumplatten dämmen den Schall noch besser als PE-Schaum, können, sind aber besonders dick und können aufgrund ihres hohen Wärmedämmwerts nicht über einer Fußbodenheizung verwendet werden.

Holzfaser

Holzfaserplatten bieten eine ähnlich gute Trittschalldämmung wie Kunststoff und haben dazu noch eine hohe Wärmespeicherfähigkeit. Dadurch sind sie auch für Fußbodenheizungen gut geeignet. Sie sollten jedoch auch hier auf die Herstellerangaben achten, denn Holzfaser ist nicht gleich Holzfaser. Verschiedene Produkte haben auch eine unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit.

Kork

Ausgerollte Trittschalldämmung aus Kork
Trittschalldämmung aus Kork

Auch Kork eignet sich vorzüglich für die Trittschalldämmung. Die Luftkammern im Material federn nicht nur Trittgeräusche besonders gut ab, sondern sorgen auch für eine vorzügliche Wärmedämmung. Leider sorgt diese Eigenschaft auch dafür, dass Kork nicht immer für Fußbodenheizungen geeignet ist. Auch hier gilt also: Schauen Sie sich die Herstellerangaben an und suchen Sie sich im Zweifel einen Bodenleger-Profi, der Sie bei der Auswahl der richtigen Trittschalldämmung berät.

Welche Trittschalldämmung unter welchen Boden?

Generell gilt: Je härter der Boden, desto dicker sollte sie sein. Am besten kaufen Sie Trittschalldämmung, Bodenbelag und wenn nötig Dampfsperre zusammen oder lassen sich vom Bodenleger Ihrer Wahl beraten.

Welche Trittschalldämmung eignet sich für Parkett?

Da es verschiedene Holzarten gibt, ist Parkett in verschiedenen Härten erhältlich. Generell können Sie alle der oben genannten Dämmvarianten benutzen, müssen aber auf die Dicke achten. Für weicheres Holz eignet sich PE-Schaum und bei härterem Parkett machen Sie mit Polystyrolplatten aufgrund ihrer Dicke auch nichts falsch. Natürlich können Sie auch Holzfaser oder Kork verwenden, wenn die Dicke stimmt.

Trittschalldämmung bei Laminat

Trittschalldämmung bei Laminat ist meistens dicker. Laminat ist relativ hart und braucht dadurch mehr Trittschalldämmung. Wenn Sie Laminat verlegen wollen, eignen sich deshalb Polystyrolplatten oder andere dicke Trittschalldämmungen besonders. Bei der Laminatunterlage können Sie eigentlich nichts falsch machen, wenn Sie auf die oben genannten Werte acht geben.

PVC-Boden

Polyvinylchlorid (PVC) ist relativ weich und überträgt damit weniger Trittschall. Das ist besonders vorteilhaft, da Sie weniger Trittschalldämmung verwenden müssen und sich die Aufbauhöhe verringert. Hier können Sie entweder Kork benutzen oder speziell für Vinylböden angefertigte Trittschalldämmungen, die besonders dünn sind.

Wie viel kostet Trittschalldämmung?

Da Trittschalldämmung immer mehr kann und damit langfristig auch immer günstiger wird, lässt sich das pauschal schlecht sagen. Je nach Material variieren die Preise stark, selbst bei ähnlichen Materialien wie PE-Folie und PE-Schaum schwanken die Preise zwischen 1 und 10 Euro. Da Dämm- und Laminatunterlagen heute aber auch mehr Eigenschaften haben als nur die Trittschalldämmung, können sich auch die teuren Varianten lohnen. Besonders bei Neubauten, dort ist sie laut DIN 4109 nämlich vorgeschrieben und auch bei der Altbausanierung lohnt sich die Dämmunterlage. Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, lassen Sie sich kostenlos und unverbindlich von einem professionellen Bodenleger beraten.

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