Heizungsbauer gesucht? Handwerksprofis aus der Region finden

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Pelletheizung – Kosten, Förderung und Vorteile

Letzte Aktualisierung am 4. August 2023 von Mika Lehmann

Bild: tiero / stock.adobe.com

Pelletheizungen kosten bei der Anschaffung zwar recht viel, können aber mit ihren geringen Betriebskosten und CO2-Neutralität punkten. Außerdem werden sie staatlich gefördert. Hier erfahren Sie alles über die Kosten, Vorteile und ihre Funktion.

Funktion

Eine Pelletheizung ist eine Holzheizung, die vollautomatisch betrieben werden kann. Sie funktioniert ähnlich wie eine Öl- oder Gasheizung, verbrennt aber Holzpellets statt fossilen Energieträgern. Beim Heizen transportiert die Anlage sie über eine Schnecke oder ein Saugsystem in den Pelletkessel. Auch wenn das meiste automatisch abläuft, muss der Aschebehälter weiterhin regelmäßig von Hand geleert werden. Wie oft ist abhängig von der Nutzung.

Was sind Pellets?

Pellets sind gepresste Holzreste aus Sägewerken oder anderen holzverarbeitenden Betrieben. Sie sind zwischen 10 und 30 Millimeter lang und ihr Durchmesser liegt zwischen 6 und 10 Millimetern. Für die Herstellung wird kein Kleber benötigt. Allein der hohe Druck reicht aus, um aus Sägespänen mit dem enthaltenen Lignin stabile Pellets zu machen. Das macht sie auch zum besten Brennstoff aus Holz – Sie benötigen wenig Platz und haben einen hohen Heizwert. Das liegt auch daran, dass sie im Gegensatz zu Scheitholz sehr trocken sind und keine Rinde mehr haben. Da bei der Holzverarbeitung sowieso Holzreste entstehen, gehören Pelletheizungen zu den eher nachhaltigen Heizungen. Vor allem dann, wenn man eine alte Ölheizung damit ersetzt.

Arten von Pelletheizungen

Pellet-Zentralheizung – Genau wie bei allen anderen Zentralheizungen gibt es hier einen Pelletkessel, der meistens im Keller steht. Dieser beheizt Wasser und versorgt alle Heizkörper im Haus mit Wärme.

Pelletofen oder Pellet-Etagenheizung – Möchte man nur einzelne Räume beheizen, kann sich ein Pelletofen lohnen. Ähnlich wie ein Kamin beheizt er dann nur einen oder wenige Räume. Der Ofen kann auch Wasser erwärmen und mit einer zentralen Pelletheizung kombiniert werden. Nur dann wird er vom BAFA gefördert. Er benötigt einen eigenen Schornstein.

Kombikessel sind sowohl für Pellets als auch für Hackschnitzel und Scheitholz geeignet.

Anschaffungskosten

Gehen wir von einer neuen Pelletheizung mit Solarthermie und Kombispeicher aus, die in einem Einfamilienhaus eingebaut wird, dann kostet die gesamte Heizung ungefähr 16.500 bis 26.500 Euro. Es handelt sich hier um Durchschnittspreise, die tatsächlichen Angebote können abweichen.

Einfamilienhaus

PostenKosten
Pelletkessel4.000 – 14.000 €
Pelletlager/-transport5.000 €
Wasserspeicher3.000 €
Solarkollektoren (optional)4.500 €
Durchschnittliche Preise für verschiedene Teile einer Pelletheizung

Mehrfamilienhaus

In Mehrfamilienhäusern fallen die Nachteile der Pelletheizung stärker auf: Für einen ausfallsicheren Betrieb sollte man zwei Pelletkessel einbauen lassen. Außerdem kann der hohe Pelletbedarf dafür sorgen, dass ein neues Pelletlager errichtet werden muss. Ist der Platz nicht vorhanden, müssen Pellets öfter geliefert werden, was neue Kosten verursacht. Im Gegensatz zum Einfamilienhaus hat man hier bei einer ausreichenden Größe jedoch den Vorteil, dass Mengenrabatte auf Holzpellets möglich sind. Ob das die hohen Kosten ausgleicht, kann man pauschal nicht sagen.

Die genauen Anschaffungskosten hängen vom Wärmebedarf und dem energetischen Zustand des Hauses ab, aber Preise von über 100.000 Euro sind möglich. Man sollte immer Kostenvoranschläge von Heizungsbauern aus der Region einholen. Das geht zum Beispiel ganz einfach online über Blauarbeit – natürlich kostenlos. Vielleicht eignet sich auch ein anderes Heizsystem besser für das Gebäude.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Damit beim Kauf nichts schief geht, hier ein paar Tipps von uns:

  • Förderfähigkeit prüfen
    Schauen Sie sich vor der Anschaffung die Fördervoraussetzungen und die Liste der förderfähigen Heizungen auf der Website des BAFA an. So können Sie sicher die hohe staatliche Förderung nutzen.
  • Wirkungsgrad beachten
    Auch der Wirkungsgrad wird in den Listen des BAFA angegeben. Je höher der Wirkungsgrad, desto niedriger der Pelletverbrauch und die laufenden Kosten. Am effizientesten arbeitet die Heizung bei Volllast. Sie sollte also nicht zu groß sein.
  • Partikelabscheider nicht vergessen
    Umweltfreundliches Heizen ist wichtig, aber dafür die Feinstaubbelastung in der Nachbarschaft zu erhöhen ist auch nicht gut. Aus diesem Grund gibt es Pelletheizungen mit Partikelabscheider. Nur die werden noch gefördert.

Betriebskosten

Bei den Betriebskosten liegt die Pelletheizung eindeutig auf den ersten Plätzen, denn Holzpellets sind ein sehr günstiger Brennstoff. Nach Daten des Deutschen Pelletinstituts liegt der Preis 2023 bei ungefähr 9 Cent pro Kilowattstunde und damit unter Öl und Gas. Das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern, denn der EU-Emissionshandel betrifft sie nicht. Häufigere Dürren könnten jedoch auch die Holzpreise erhöhen. Günstiger ist nur eine Wärmepumpe mit PV-Anlage, doch dafür sind die Investitionskosten wesentlich höher.

Negative Auswirkungen auf die Betriebskosten hat hier also vor allem die Wartung. Durch die Verbrennung entsteht Asche, die regelmäßig händisch entsorgt werden muss. Auch die Wartung des Zubehörs ist wichtig, damit die Pellets problemlos vom Lager zum Heizkessel befördert werden können. Um Kosten bei der Wartung zu sparen, lohnt es sich, beim Einbau auch einen Wartungsvertrag abzuschließen. Der kann zwischen 150 und 300 Euro pro Jahr kosten. Auch für den Schornsteinfeger kommen ungefähr 100 bis 200 Euro jährliche Kosten dazu.

Vorteile

  • Pellets sind günstig – niedrige Betriebskosten
  • Förderung durch das BAFA
  • Heizen ohne fossile Brennstoffe

Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Hoher Platzbedarf
  • Asche muss manuell entsorgt werden
  • Nicht so umweltfreundlich wie Fernwärme/Wärmepumpe

Förderung

Pelletheizungen sind CO2-neutral und werden deshalb staatlich über die Bundesförderung für effiziente Gebäude gefördert. Förderungen gibt es sowohl vom BAFA als auch von der KfW als Zuschuss oder Kredit. Manche kann man auch kombinieren.

BAFA

Vor dem Austausch einer alten Heizung durch eine Pelletheizung kann man eine Förderung beim BAFA beantragen. Sie liegt bei mindestens 10 Prozent der förderfähigen Kosten, beim Austausch einer alten Ölheizung bei 20 Prozent. Gefördert werden nicht nur der Pelletkessel selbst, sondern auch ein Pufferspeicher, Solarthermieanlage und die Installation. Die maximale Höhe der Kosten ist 60.000 Euro pro Wohneinheit und Jahr.

KfW

Bei der KfW gibt es keine passenden Förderungen für Einzelmaßnahmen. Man kann jedoch den Kredit 261 für eine Sanierung zum KfW-Effizienzhaus nutzen. Den kann man jedoch nicht mit der BAFA-Förderung kombinieren. Die Nutzung von Pelletheizungen wird in Neubauten nicht mehr gefördert.

Antrag gemeinsam mit einem Energieberater stellen

Egal um welche Förderung es geht – den Antrag muss man vor Beginn der Arbeiten stellen. Für die KfW-Förderung ist es darüber hinaus wichtig, dass er gemeinsam mit einem Energieberater gestellt wird. Er kann sich auch ein Bild vom Gebäude machen und die Sanierungsmaßnahmen mit der größten Wirkung vorschlagen. Darüber hinaus kann er auch bei der Abnahme der Arbeiten helfen. Energieberatungen werden auch staatlich gefördert.

Pelletheizung-Komplettset – Bestandteile und Aufbau

Wie oben schon erwähnt, ist die Pelletheizung den anderen Zentralheizungen recht ähnlich. Sie besteht aus diesen Elementen:

Der Pelletkessel ist die eigentliche Heizung. Hier werden die Pellets verbrannt und erhitzen das Heizungswasser.

Das Pelletlager kann verschiedene Formen annehmen. Es kann sich um Sacksilos handeln, Erdtanks oder einfach einen leeren Raum mit Schrägen. Die Schrägen sorgen dafür, dass die Pellets zum Transportsystem rutschen. Beim Umstieg von einer Ölheizung kann man dafür den Raum nutzen, in dem vorher die Öltanks standen.

Da die Pellets nicht von alleine in den Kessel fliegen, braucht man immer ein Transportsystem. Seine Komplexität hängt davon ab, wie Pelletlager und Pelletkessel positioniert sind und wie groß das Lager ist. Gängig sind Schnecken oder Ansaugsysteme.

Im Pufferspeicher wird die Wärme über einen längeren Zeitraum zwischengespeichert und so der Wirkungsgrad erhöht. Der Pelletkessel kann länger unter Vollast laufen. Der Pufferspeicher ist nicht zwingend nötig, aber sehr zu empfehlen.

Zusätzlich zu diesen Bestandteilen gibt es aber auch weitere Kombinationsmöglichkeiten. Eine Kombination mit Solarthermie ermöglicht es, die Heizung in den warmen Jahreszeiten komplett abschalten zu können. Ohne sie muss die Pelletheizung in Teillast laufen, was den eigentlich hohen Wirkungsgrad verschlechtert. Auch im Winter hilft das dabei, Heizkosten zu sparen, denn die Sonnenstrahlen heizen die Kollektoren auch dann gut auf.

Eine Kombination mit Gas ist sehr unüblich, aber auch möglich. Man kann zum Beispiel eine Gaszentralheizung mit einem Pelletofen kombinieren. Ob sich das lohnt, sollten Sie unbedingt von einem Heizungsinstallateur durchrechnen lassen.

Platzbedarf

Das Pelletlager sollte bei Einfamilienhäusern groß genug für den Jahresbedarf sein. Je nach Verbrauch braucht man dafür ungefähr drei bis zehn Quadratmeter. Zur Orientierung können Sie diese Richtwerte nutzen:

  • 10.000 kWh Wärmebedarf = 2,5 Tonnen Pellets
  • 1.000 Liter Heizöl = 2 Tonnen Pellets
  • 1 kg Pellets = 5 kWh Heizwert

Bei Mehrfamilienhäusern ist das schon wesentlich schwieriger, denn der Wärmebedarf kann viel höher sein. Ein Wärmebedarf von über 150.000 Kilowattstunden pro Jahr kann vorkommen. Das wären pro Jahr schon mindestens 37,5 Tonnen Holzpellets. Das Gebäude benötigt also ein sehr großes Lager oder häufige Bestellungen, um den Bedarf zu decken. Wenn dieses Lager separat gebaut werden muss, wird die Anschaffung noch teurer.

Mögliche Probleme beim Betrieb

Da Pelletheizungen eher selten sind, haben die meisten Menschen noch keine Erfahrung mit dem Betrieb. Diese Probleme und ihre Lösungen sollte man vor dem Kauf kennen:

  • Aschebehälter voll
    Leert man den Aschebehälter nicht regelmäßig, wird die Heizung auch nicht weiter heizen. Wie oft er geleert werden muss, hängt vom Modell ab. Ihr Heizungsbauer wird Ihnen im Normalfall eine Einweisung geben. Ist das nicht der Fall, sollten Sie nachfragen. Bei Einfamilienhäusern sind es ungefähr drei- bis fünfmal pro Jahr.
  • Leeres Pelletlager
    Ist das Pelletlager leer, sollte die Heizung einen Hinweis anzeigen. Man sollte es dann so schnell wie möglich wieder füllen und darauf achten, dass die nächste Lieferung in Zukunft pünktlich kommt. Man kann zum Beispiel beim Leeren des Aschebehälters einen Blick auf den Füllstand werfen.
  • Pelletzufuhr blockiert
    Es kann passieren, dass das Saugsystem oder die Schnecke blockiert und die Pellets nicht mehr in den Heizkessel gelangen. Das zu beheben ist in den meisten Fällen nicht kompliziert. Es sollte aber eine Person im Haus geben, die weiß wie es geht. Das ist in Mehrfamilienhäusern meistens der Hausmeister.

Sind alle Fehlerquellen ausgeschlossen und die Heizung funktioniert trotzdem nicht, sollte man einen Heizungsbauer kommen lassen. Lieber schnell einen Experten auf das Problem schauen lassen, als selber etwas zu verschlimmern und im Kalten zu sitzen.

Häufige Fragen zur Pelletheizung

Sie haben eine Pelletheizung im Haus? Dann erzählen Sie uns gerne in den Kommentaren von Ihren Erfahrungen!

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