Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
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Durch Alter, mechanische Belastung oder sich verziehendes Holz kann es notwendig sein, ein Fenster zu reparieren oder ganz auszutauschen. Während manche Fensterschäden wie Glasbruch offensichtlich sind, bleiben andere, wie gealterte Dichtungen, lange unentdeckt. Dennoch sollten diese rasch behoben werden, denn nicht richtig schließende Fenster sind eine Ursache für Schimmel und lassen durch Zugluft die Heizkosten in die Höhe schnellen. Wie bei den meisten Problemen ist es klug, Probleme an Fenstern frühzeitig zu erkennen, da eine Reparatur hier häufig günstiger ist als nach mehreren Jahren.
Hier erfahren Sie mehr über die wichtigsten Schadensbilder an Fenstern, die notwendigen Reparaturmaßnahmen und ihre Kosten. Diese Arbeiten übernimmt der Tischler beziehungsweise Schreiner, wobei sich manche Betriebe als Fensterschreinereien auf diese Arbeiten spezialisieren. Auf blauarbeit.de finden Sie zahlreiche Schreinerbetriebe und Tischlerwerkstätten in Ihrer Nähe. Diese führen auch gerne eine Fensterwartung bei Ihnen durch, erkennen Probleme frühzeitig und beheben diese schnell und kostengünstig.
Fensterdichtungen
Poröse Fensterdichtungen erkennen
Ein undichtes Fenster sorgt im Raum für Zugluft und Auskühlung und treibt so die Heizkosten in die Höhe. Viele Hausbesitzer merken dies erst spät und vor allem durch eine ungewöhnlich warme Heizung. Dennoch kann eine schlecht sitzende oder gealterte Dichtung leicht erkannt werden. Grund für die Alterung ist, dass die Weichmacher in dem Dichtungsgummi im Laufe der Jahre abnehmen und es spröde und hart wird. Beliebt ist hier der Papiertest, bei dem ein Blatt Druckerpapier in die Dichtung geklemmt wird. Fällt das Papier von selbst heraus oder lässt es sich leicht herausziehen, so ist die Dichtung ungenügend. Eine flackernde Kerze zeigt undichte Stellen an, wenn sie vorsichtig in die Nähe des Fensterrandes gehalten wird. Daneben können Sie bei alten Dichtungen häufig selbst sehen, dass diese nicht mehr richtig sitzen, oder den Mangel an Flexibilität fühlen.
Reparatur und Kosten
Ein Dichtungsgummi lässt sich günstig und ohne große Probleme austauschen. Zu diesem Zweck kommt ein Handwerker bei Ihnen vorbei, prüft die Dichtung und trennt ein kleines Stück davon als Muster ab. Das ist wichtig, da die Dichtung genau auf das Fenster passen muss. Mit der richtigen Dichtung ausgestattet trennt der Tischler die alte Dichtung aus dem Dichtungsfalz, reinigt diesen und bringt die neue Dichtung ein. Nach einem abschließenden Funktionstest ist das Fenster wieder dicht.
Die Kosten für Dichtungsband für ein Fenster liegen meistens im Bereich von 10 bis 30 Euro, je nach Größe des Fensters. Hinzu kommen Arbeitskosten in Höhe von etwa 50 Euro, sodass der Austausch einer Fensterdichtung etwa 60 bis 80 Euro kostet. Bei Fenstern in Übergröße, schlecht zugänglichen Fenstern oder anderen widrigen Umständen kann der Preis auch höher liegen. Es ist sinnvoll, alle Fensterdichtungen des Hauses an einem Termin auszutauschen, denn selbst wenn manche Fenster durch ihre Lager weniger gealterte Dichtungen aufweisen, ist der notwendige Austausch auch hier nur eine Frage der Zeit.
Fehlerhafter Schließmechanismus
Fehlerhaften Schließmechanismus erkennen
Wenn ein Fenster klemmt oder sich nicht mehr öffnen oder schließen lässt, so ist häufig ein fehlerhafter Schließmechanismus das Problem. Auch undichte Fenster können durch diesen verursacht sein. Durch mechanische Belastung oder Alterung kann sich der Schließmechanismus verziehen und das Fenster nicht mehr korrekt schließen oder am Rahmen schleifen. Auch ein Herausbrechen des Beschlags ist möglich. Ein Tischler erkennt nicht nur den genauen Grund für diese Schadensbilder, sondern behebt sie auch schnell und gründlich.
Schließmechanismus neu einstellen oder austauschen
In den meisten Fällen lässt sich ein defekter Schließmechanismus durch Neueinstellung beheben. Hierzu bringt der Tischler die Angeln des Fensters wieder in die richtige Konfiguration, hebt das Fenster durch Einfügen von Unterlegscheiben an oder führt andere kleine Reparaturen durch. Die Materialkosten sind in diesen Fällen unerheblich und die Arbeit meistens innerhalb einer Stunde erledigt, sodass etwa 50 bis 100 Euro Arbeitskosten zuzüglich Anfahrtskosten anfallen. Bei großen Fenstern kann es notwendig sein, dass zwei Handwerker zusammenarbeiten.
Sollte der Schließmechanismus so beschädigt sein, dass er ausgetauscht werden muss, so entfernt der Tischler den alten Mechanismus, bereitet den Rahmen für den neuen Mechanismus vor und passt diesen ein. Die Beschläge kosten 50 bis 150 Euro, wobei einfache Drehbeschläge günstiger sind als Kipp-Dreh-Angeln. Der Austausch dauert meistens anderthalb bis zwei Stunden, kostet also etwa 90 bis 120 Euro.
Fensterscheibe reparieren
Schäden an der Fensterscheibe erkennen
In den meisten Fällen ist Glasbruch an Fensterscheiben offensichtlich. Er kann durch Vogelschlag, unachtsames Verrücken von Möbeln oder einen Fußball, Golfball oder ähnliche Geschosse verursacht werden. Aber auch wegen anderer Gründe kann ein Austausch der Fensterscheibe sinnvoll sein. So können bei unsachgemäßer Reinigung Kratzer auf der Fensterscheibe entstehen, das Glas durch Alterung eintrüben oder zwischen die Isolierscheiben des Fensters Luft und Feuchtigkeit gelangen, was Kondenswasser und trübe Scheiben verursacht. In all diesen Fällen ist es klug, die Fensterscheibe auszutauschen, um das gute Aussehen des Fensters und den Durchblick zu wahren.
Fensterscheibe austauschen
Eine neue Fensterscheibe nach modernen Isolationsstandards kostet je nach Größe des Fensters zwischen 150 und 350 Euro. Sie wird bei Standardgrößen der Fenster vorgefertigt, kann aber auch in allen beliebigen Maßen hergestellt werden. Bei ungewöhnlichen Fenstermaßen oder nicht rechteckigen Fenstern können die Kosten für die Fensterscheibe auch höher liegen. Hier unterstützt Ihren Tischler unter Umständen ein Glaser. Die Arbeiten selbst dauern je nach Fenstergröße zwischen 2 und 4 Stunden, wobei zuerst die alte Fensterscheibe samt Fensterkitt entfernt und dann die neue Scheibe eingepasst und befestigt wird. Hier fallen Arbeitskosten von 120 bis 240 Euro an.
Fensterrahmen reparieren
Schäden am Fensterrahmen erkennen
Kaputte Fensterrahmen entstehen bei Aluminium- und Kunststofffenstern vor allem durch mechanische Schäden und Alterung des Materials. Hier bleiben Schäden häufig lange unentdeckt, während sie an Holzfenstern rasch erkennbar werden. Holzfenster müssen regelmäßig gestrichen werden, damit sie nicht durch den Einfluss der Elemente Schäden nehmen. Dabei ist ein Ausgrauen des Holzes vielleicht optisch unschön, aber relativ harmlos. Problematischer sind Risse im Holz oder durch Feuchtigkeit entstehender Schimmel. Dieser kann sich in das Holz fressen, es porös machen und so für undichte Stellen und schlecht sitzende Fenster sorgen. Außerdem kann sich Holz als lebendiger Baustoff verziehen und Harz absondern, wodurch das Fenster schwergängig wird.
Fensterrahmen reparieren
Schäden an Holzrahmen lassen sich häufig reparieren. So kann verzogenes Holz abgeschliffen werden, damit es wieder in den Rahmen passt. Unschöne Ausgrauungen können durch die richtigen Mittel verdeckt werden, während frühzeitig erkannter Schimmel eingedämmt werden kann. Hier fällt etwa eine Stunde Arbeit je Fenster an, womit Arbeitskosten von etwa 60 Euro entstehen.
Fenster austauschen
Bei größeren Schäden oder Problemen an Kunststofffensterrahmen oder Leichtmetallfensterrahmen ist es notwendig, das Fenster komplett auszutauschen. Bei rechteckigen Fenstern können Sie für das Fenster inklusive Fensterscheibe je Quadratmeter Fläche mit etwa 300 Euro für Kunststofffenster und 450 Euro für Aluminiumfenster und Holzfenster rechnen. Der Austausch des Fensters kostet etwa 100 Euro für das Entfernen und die Entsorgung des alten Fensters und 150 Euro für den Einbau des neuen Fensters, womit Gesamtkosten von etwa 700 Euro entstehen. Bei Sondergrößen oder nicht rechteckigen Fenstern kann dieser Preis deutlich höher liegen.
Förderung beim Fenstertausch
Beim Austausch von Fenstern ist es möglich, eine Förderung zu beantragen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet je nach Energiestandard 20 bis 25 % der Kosten als Förderung, wenn die Arbeiten durch eine Fachfirma durchgeführt werden und der Antrag vor der Auftragsvergabe gestellt wurde. Daneben können Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau einen attraktiven Kredit beantragen. Dies und die möglichen Einsparnisse durch geringere Heizkosten machen den Fenstertausch auch bei älteren Fenstern zu einer Alternative zur Reparatur.