Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Sie planen einen Neubau und stehen vor dem Fensterkauf? Hierzu gibt es tatsächlich einige wichtige Entscheidungen vorab zu treffen. Eine der Fragen wäre unter anderem, ob eine spezielle Wärmeschutzverglasung für die jeweilige Fensterart eingesetzt werden soll. Damit Sie auf diese Frage auch die richtige Antwort kennen, sollte man sich erst einmal klar machen, was genau eine Wärmeschutzverglasung überhaupt konkret ist und für welche Fenster sich diese eignet.
Wenn Sie auch nachhaltig wichtige Energie sparen und zusätzlich umweltbewusster leben möchten, sollten Sie über eine Wärmeschutzverglasung nachdenken. In der Altbausanierung oder bei Neubauten wird mittlerweile standardmäßig eine 2-, 3- oder 4-fache Verglasung eingesetzt. Diese Verglasung hat sich heute aus den Isolierscheiben heraus entwickelt. Eine oder mehrere mit einer emissionsarmen Metallbeschichtung versehene Thermofloat-Glasscheiben werden hier verwendet, damit man Heizkosten senkt und eine entsprechend angenehme Raumtemperatur erhält. Denn nicht nur im Winter sorgt das Wärmeschutzglas für die Isolierung Ihrer vier Wände, um gewonnene Heizwärme nicht nach draußen zu verlieren, sie verhindert auch, dass sich Ihre Räume im Sommer zu sehr aufheizen. Die meisten Verglasungen verfügen über eine Edelgasfüllung aus Argon oder auch Krypton.
Thermofloat – für eine angenehme Wärme
Das Wärmeschutzglas besteht in den meisten Fällen aus mindestens zwei Scheiben, wobei mindestens eine davon mit einer besonderen emissionsarmen Metallbeschichtung überzogen ist. Diese Metallbeschichtung wird Thermofloat genannt.
Während die wichtige Heizenergie in Ihren Räumen erhalten und es entsprechend gemütlich warm bleibt, werden gleichzeitig wertvolle UV-Strahlungen, mit Hilfe der großen, transparenten Fläche ins Rauminnere geleitet. Fakt ist, je mehr Scheiben, desto größer ist auch die Wärmedämmung. Bedenken Sie aber, dass auch hier immer die baulichen Gegebenheiten sowie der eigentliche Nutzen und die Eigenschaft der Fenster eine wichtige Rolle spielen und zu berücksichtigen sind. Im schlimmsten Fall könnten große Fensterflügel mit 4-fach Wärmeschutzverglasung beispielsweise zu schwer werden.
In der Regel ist eine Dreifachverglasung meist ausreichend. Sie können auch alternativ versuchen den Wärmedurchgangskoeffizienten zu senken. Das können Sie mit Edelgas, Dichtungen oder mit dem Profil nachprüfen. Wichtig ist hierbei, dass am Ende alle Komponenten richtig zusammenpassen. Hierzu sollten Sie sich entsprechend beraten lassen.
Der Wärmedurchgangskoeffizient
Wenn von einem Wärmedurchgangskoeffizienten die Rede ist, spricht man von dem sogenannten U-Wert. Bei diesem Wert handelt es sich um einen Kennwert, der als Maßeinheit für den jeweiligen Wärmedurchgang eines Fluids – durch einen festen Körper, hin zu einem zweiten Fluid – dient. Ein Fluid kann zum Beispiel Gas sein. Je niedriger der Wert ist, desto besser ist Ihr Fenster gedämmt. Man unterscheidet drei relevante U-Werte:
- Ug: glazing Koeffizient für Glas
- Uf: frame Koeffizient für Fensterrahmen
- Uw: Window Koeffizient für das gesamte Fenster
Um die verschiedenen Fenster miteinander vergleichen zu können – ob nun Holz- oder Kunststofffenster zum Beispiel – ist hier der letzte Wert besonders relevant: Wenn Profilrahmen und Glas im idealen Einklang zueinander stehen, steigt nämlich auch die entsprechende Energieeffizienz.
Kosten einer Wärmeschutzverglasung
Mittlerweile sind moderne Fenster in den meisten Fällen mit einer Wärmeschutzverglasung ausgestattet, deshalb stellt die Suche nach dem geeigneten Fenster für Sie auch gar kein großes Problem dar. Für den normalen Gebrauch benötigt es in der Regel eine 2-fach oder 3-fach-Verglasung, das ist die wichtigste Entscheidung, die Sie treffen müssen.
Die Preise für eine Wärmeschutzverglasung unterscheiden sich je nach Art der Verglasung. Bei der 2-fach-Verglasung sind natürlich die Kosten niedriger, als bei einer Dreifachverglasung. Außerdem können Preisunterschiede auch durch die Größe der Fensterscheiben oder durch die Abstandhalter und anderem entstehen. Aus dem Grund können pauschale Preisangaben kaum definiert werden. Ziehen Sie einen Experten bei der Kostenanfrage deshalb zu Rate. Alternativ bieten Hersteller auch Konfigurationsprozesse im Internet an, die durch Ihre Angaben einen ungefähren Preis für Sie ermitteln.
Schall- und Einbruchschutz
Es gibt Wärmeschutzverglasungen, die zusätzlich einen Schall- und Einbruchschutz bieten. Die Schallschutzverglasung ist mit unterschiedlich dicken Scheiben versehen. Hierbei werden Schwingungen teilweise aufgehoben und teilweise abgeschwächt, damit deutlich weniger Geräusche in das Gebäude selbst eindringen können. Diese Schallschutzverglasung, die in speziellen Wärmeschutzverglasungen inbegriffen ist, lässt sich in sechs Schallschutzklassen (SSK) einteilen:
- Schallschutzklasse 1: 25-29 dB (Schalldämmmaß)
- Schallschutzklasse 2: 30-34 dB (Schalldämmmaß)
- Schallschutzklasse 3: 35-39 dB (Schalldämmmaß)
- Schallschutzklasse 4: 40-44 dB (Schalldämmmaß)
- Schallschutzklasse 5: 45-49 dB (Schalldämmmaß)
- Schallschutzklasse 6: größer als 50 dB (Schalldämmmaß)
Je höher die Schallschutzklasse, desto weniger Geräusche können durch das Fenster ins Gebäude gelangen.
Neben Wärme- und Schallschutz können Sie Ihre Fenster auch mit einem Einbruchschutz sichern. Hierzu eignet sich auch die sogenannte Pilzkopfverriegelung. Die Zahl der Einbrüche in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Ziehen Sie deshalb auch einen entsprechenden Einbruchschutz für Ihre Fenster in Betracht.
Wenn Sie sich für eine Wärmeschutzverglasung, die auch als Verbundsicherheitsglas (VSG) ausgeführt werden kann, können Sie den Einbruchschutz zusätzlich erhöhen. Im Scheibenzwischenraum wird hierbei eine hochelastische und reißfeste Folie gespannt. Wenn es Einbrechern dennoch gelingt, die Fensterscheibe einzuschlagen, können Sie allerdings nicht einfach durch die Öffnung greifen und das Fenster öffnen: Die Folie steht ihnen nämlich im Weg.
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