Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von
Wie der Name schon verrät, erinnert das Tonnendach an eine seitlich liegende Tonne, die einmal in der Mitte halbiert wurde. Der Querschnitt dieser ausgefallenen Dachform sieht dementsprechend aus wie ein Halbkreis. Im Gegensatz zu geläufigen Dachformen wie dem Satteldach oder dem Walmdach kommt das Tonnendach allerdings auch sehr viel seltener vor.
Insbesondere bei Einfamilienhäusern ist das Tonnendach keine besonders populäre Option für das eigene Dach. Die Dachform bietet jedoch einige Vorteile und kann aus gestalterischer Sicht unter den meist sehr konformen Dächern anderer Häuser optisch hervorstechen. Im Folgenden zeigen wir, was es mit dem Tonnendach auf sich hat.
Formen des Tonnendachs
Das Tonnendach fällt durch seine unverwechselbare gewölbte Form auf. Jedoch gibt es zwei verschiedene Varianten des Tonnendaches. Hier unterscheidet man zwischen:
- Rundtonnendach: runde Wölbung mit gleichbleibendem Radius
- Spitztonnendach: Ovale Wölbung mit spitz zulaufenden Dachflächen
Eine weitere abgewandelte Art des Tonnendachs bildet das Bogendach. Es ist eher ellipsenartig geformt und insgesamt flacher als das Tonnendach.
Das Tonnendach beim Hausbau?
Auch wenn das Tonnendach uns nicht allzu geläufig erscheint, kann man bei genauerer Betrachtung in vielen Städten doch einige Gebäude mit dieser Dachform finden, denn aufgrund seiner guten Statik bietet es sich für Gebäude der verschiedensten Arten an. So finden wir Tonnendächer beispielsweise auf:
- Industriegebäuden
- Lagerhallen
- Bahnhöfen
- Einkaufspassagen
Grundsätzlich findet das Tonnendach schon seit vielen Jahren Verwendung im Baugewerbe, sogar antiken Kulturen konnten schon Tonnendächer nachgewiesen werden. Das Tonnendach zählt dementsprechend zu den ältesten Dachformen der Menschheitsgeschichte.
Trotzdem ist es gerade im privaten Bereich eher selten. Zwar findet man hin und wieder Tonnendächer bei Nebengebäuden, selten jedoch auf dem eigentlichen Haupthaus. Beliebt ist das Tonnendach beispielsweise bei Gartenhäusern, Carports oder Terrassenüberdachungen. Doch eignet sich ein Tonnendach auch für ein Ein- oder Mehrfamilienhaus? Dazu lohnt es sich einen Blick auf die Vor- und Nachteile dieser Dachform zu werfen.
Tonnendach Vorteile:
- Optimale Statik
- Moderne, ausgefallene Optik mit industriellem Flair
- Kaum Wohnraumverlust unter dem Dach
- Dachausbau möglich
- Gut geeignet für große Gebäude
Tonnendach Nachteile:
- Oft nicht mit Bebauungsplänen vereinbar
- Weniger Möglichkeiten bei der Dachdämmung
- Schlechtere Schalldämmung
- Dachdecker kann nicht alle Dacheindeckungen verwenden
- Solaranlagen können nur schwer verbaut werden
Insgesamt zeigt sich also, dass sich die Vor- und Nachteile beim Tonnendach die Waage halten. Letztendlich ist die Dachform meist ohnehin lediglich für ein Architektenhaus geeignet und lässt sich nur dann umsetzen, wenn man ein Grundstück gekauft hat, bei dem man nicht vom Bebauungsplan eingeschränkt wird. Sollte das aber zutreffen, liegt die Entscheidung natürlich beim Bauherren selbst. Wer also mit seinem Haus aus der Masse hervorstechen möchte, Wert auf moderne, ausgefallene Architektur legt und den Dachboden gegebenenfalls auch zum Wohnraum ausbauen möchte, könnte mit einem Tonnendach gut bedient sein.
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