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Eine blaue Zisterne wird eingebaut

Zisternen – Kosten und Wissenswertes

Letzte Aktualisierung am 24. November 2023 von Mika Lehmann

Titelbild von Ilhan Balta – stock.adobe.com

Nicht nur seit den Dürrejahren, welche in letzter Zeit immer häufiger auftreten, stellt sich vielen Gartenbesitzern die Frage, wie sie ihren Garten und ihre Pflanzen kostensparend bewässern können. Das beste Bewässerungsmittel ist hier Regenwasser, denn es ist nicht nur kostenlos, sondern dank seines geringen Anteils an Kalk auch für die Pflanzen besonders verträglich. Viele Gartenbesitzer setzen auf Regenwasserbehälter, die das aus dem Fallrohr der Dachrinne abgeführte Wasser speichern und verfügbar machen. Während in kleinen Gärten und bei ausreichend Platz Wassertonnen diese Aufgabe übernehmen können, ist eine weitere Alternative die Zisterne.

Bei einer Zisterne wird das Regenwasser gefiltert, in einem Auffangbehälter gespeichert und bei Bedarf mit einer Pumpe entnommen. Neben der Bewässerung des Gartens kann das Wasser auch als Brauchwasser verwendet werden und im Haus die Toilettenspülung und die Waschmaschine versorgen. Hier erfahren Sie mehr über Zisternen, ihren Einbau, ihre Wartung und die zu erwartenden Kosten und Ersparnisse.

Bestandteile und Material

Eine Zisterne ist in ihrer Gesamtheit relativ simpel aufgebaut. Das auf dem Dach anfallende Regenwasser, das ohne die Zisterne in der Kanalisation verschwinden würde, wird mit einem einfachen Filter von Schwebstoffen wie Ruß, Pflanzenpartikeln oder ähnlichen Materialien gereinigt, bevor es über eine Zuleitung in der eigentlichen Zisterne ankommt. Die Zisterne besteht aus einem Behälter aus Beton oder Kunststoff, der unterirdisch vergraben wurde. Im Bedarfsfall wird das in der Zisterne gespeicherte Wasser mit einer Pumpe entnommen und beispielsweise dem Bewässerungssystem oder einem Wasserhahn zugeführt.

Sollte in Zeiten großer Trockenheit oder starker Entnahme der Wasserstand in der Zisterne zu weit sinken, so sorgt eine Trinkwasserzufuhr dafür, dass die Zisterne nicht trockenfällt. Bei starker Wasserzufuhr sorgt ein Überlaufventil dafür, dass überschüssiges Wasser in die Kanalisation abgeführt wird. Die Größe des Zisternentanks richtet sich nach der Größe der zu entwässernden Fläche und dem zu erwartenden Wasserverbrauch. Die in Privathäusern verbauten Zisternentanks haben üblicherweise ein Fassungsvermögen von 1500 bis 9000 Litern. Größere Tanks oder mehrere parallel geschaltete Tanks werden im Gewerbe mit entsprechend großen Dächern und hohem Wasserverbrauch verwendet.

Materialien des Tanks

Kunststoffzisternen haben zahlreiche Vorteile, die sie besonders für kleinere Zisternensysteme interessant machen. Sie sind robust und gleichzeitig leicht, was im Einbau bares Geld spart. Sogenannte Flachtanks reduzieren die Kosten für den Erdaushub erheblich. Außerdem sind Kunststofftanks einfacher in der Reinigung. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen, und auch beim Kunststoff selbst sollten Sie genau hinsehen. Enthält dieser nämlich Weichmacher, so kann das Wasser diese herauslösen. So wird nicht nur der Weichmacher ihren Pflanzen zugeführt, sondern das Material des Tanks wird mit der Zeit brüchig.

Deutlich robuster, aber auch schwerer und teurer sind Zisternen aus Beton. Diese müssen mit schwerem Gerät in die Erde gebracht werden, sind daraufhin jedoch so gut wie unverwüstlich. Sie können im Gegensatz zu Kunststofftanks auch ohne Weiteres unter Auffahrten verbaut werden und schwimmen durch ihr hohes Eigengewicht auch bei niedrigem Wasserstand nicht auf, sollte der Grundwasserspiegel bei Starkregenereignissen steigen.

Hier noch einmal die Vorteile und Nachteile im Überblick:

MaterialVorteileNachteile
Kunststoff
  • Günstig
  • Einfacher Einbau
  • Einfache Wartung
  • Weniger stabil
  • Können aufschwimmen
Beton
  • Sehr stabil
  • Auftriebssicher
  • Einbau erfordert schweres Gerät
  • Wartung zeitaufwendiger
  • Teuer in der Anschaffung

Pumpwerk

Bei kleinen Zisternen, die ausreichend Wasser für den Garten bereitstellen, genügt eine einfache Pumpe. Sollte jedoch das Zisternenwasser auch als Brauchwasser im Haus verwendet werden, so müssen Sie ein deutlich leistungsstärkeres und teureres Hauswasserwerk einplanen. Nur dieses kann die Toilettenspülung und Waschmaschine mit ausreichend Wasser versorgen und auch größere Höhenunterschiede ausgleichen, um das Brauchwasser bis in die obersten Stockwerke zu transportieren.

Einbau einer Zisterne

Um eine Zisterne einzubauen, sind zuerst Erdarbeiten notwendig. Die Dimensionen dieses Erdaushubs richten sich nach den Dimensionen des zu verbauenden Wasserspeichers. Je nach Standort kann es auch notwendig sein, Gehwegplatten oder die Auffahrt abzutragen. Diesen Aushub können Sie bei kleineren Zisternen selbst erledigen, allerdings sind die Kostenersparnisse eher gering und besonders bei schwierigen Böden ist schweres Gerät notwendig, das Spezialfirmen besitzen. Neben den Aushubarbeiten für den Tank müssen auch entsprechende Kanäle für die Wasserzufuhr, den Überlauf und die Trinkwasserzufuhr sowie die Pumpe gegraben werden.

Im folgenden Schritt werden der Zisternentank sowie alle Leitungen in die Erde eingelassen und verbaut. Dabei wird er etwa mit einem Aufschwimmschutz versehen, bei zu erwartender hoher Belastung ummantelt und alle Rohre und Pumpen angeschlossen und getestet. Sobald alles sicher funktioniert, kann die Baugrube wieder verschlossen und mit Rasen oder Bodenbelag bedeckt werden. Nun steht der kostengünstigen Nutzung des Trinkwassers nichts mehr im Wege.

Kosten

Die Kosten einer Zisterne richten sich nach dem verbauten Material und dem Einbauaufwand. Dabei spielen sowohl die Zusammensetzung der Erde auf ihrem Grundstück als auch die baulichen Gegebenheiten auf Ihrem Grundstücke eine wichtige Rolle. Hier ein Überblick über die Kostendimensionen, mit denen Sie rechnen müssen.

Material

Das zu verbauende Material setzt sich aus dem Tank und den weiteren Bestandteilen der Zisterne zusammen. Während eine Kunststoffzisterne mit einem Fassungsvermögen von 2000 Litern für deutlich unter tausend Euro zu haben ist, kosten große Zisternen aus Beton erheblich mehr. So können Sie bei einer Betonzisterne mit einem Fassungsvermögen von 8000 Litern mit Kosten um die 1600 Euro rechnen.

Die Rohre, welche die Zisterne mit dem Fallrohr, der Trinkwasserzufuhr und dem Abwasserschacht verbinden, sowie die einfachen Filter sind relativ günstig und schlagen in ihrer Gesamtheit mit etwa 500 Euro zu Buche. Ein kostspieliges Zubehörteil ist die Pumpe, die je nach Leistungsfähigkeit 50 bis 100 Euro kosten kann. Noch teurer ist ein Hauswasserwerk, wenn Sie das Brauchwasser auch im Haus verwenden wollen. Hier können Sie mit 200 bis 300 Euro Kosten rechnen.

Einbau

Neben dem Erdaushub, der je nach Bodenbeschaffenheit 25 bis 45 Euro pro Kubikmeter Erde zuzüglich Entsorgungskosten für den Erdaushub kostet, fallen Arbeitskosten vor allem für das Versenken des Tanks und die Anschlüsse an. Während dies bei Kunststofftanks händisch erfolgt, müssen bei Betontanks schwere Geräte zum Einsatz kommen. Hinzu kommen das Verlegen und der Anschluss der Leitungen. Hier ist mit Kosten von 700 Euro (Kunststofftank, kurze Leitungen) bis 1500 Euro (Betontank, komplexer Anschluss) zu rechnen. Ihr Experte oder ihre Expertin wird für Sie die örtlichen Gegebenheiten und das gewünschte Modell näher in Augenschein nehmen und Sie über die Kosten im Detail aufklären.

Sollte eine Brauchwassernutzung im Haus gewünscht sein, so muss im Haus ein eigener Brauchwasserkreislauf bestehen, der nicht mit dem Trinkwasserkreislauf in Kontakt kommt. Nur so ist gewährleistet, dass bei der Körperpflege und Nahrungszubereitung reines Trinkwasser genutzt wird. Der Brauchwasserkreislauf ist im bestehenden Gebäude nur schwer und meistens unwirtschaftlich nachzurüsten, weshalb er bereits beim Neubau installiert werden sollte.

Wartung

Wie jedes komplexe Bauteil müssen Zisternen gewartet werden. Zur Wartung des Filters genügt es, wenn der Schwebstofffilter halbjährlich aus dem Fallrohr entnommen und mit dem Gartenschlauch abgespritzt wird. Die sich in der Zisterne absetzenden Schwebstoffe enthalten nützliche Bakterien und müssen erst ab einer Schichtdicke von 5 Zentimetern gereinigt werden, was nach etwa zehn Jahren der Fall ist. Daneben muss auch die Pumpe alle paar Jahre gewartet werden, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Viele Fachbetriebe bieten spezielle Wartungsverträge, die alle erforderlichen Arbeiten im Blick behalten und durchführen. Hier können Sie auch gegenüber einzeln gebuchten Wartungen bares Geld sparen.

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