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Nahaufnahme von dunklem Solarmodul

Indach-PV: Photovoltaik als Dacheindeckung

Bild von ls_design – stock.adobe.com

Erneuerbare Energien stehen in Deutschland derzeit stark im Fokus. Dies gilt vor allem für die Photovoltaikanlagen, die sich bereits auf vielen Dächern befinden. Doch wussten Sie, dass Sie Photovoltaik auch als unmittelbare Dacheindeckung verwenden können? Wie es möglich ist, welche Varianten es gibt und worin der Unterschied zu einer Aufdach-PV-Anlage besteht, zeigen wir in diesem Ratgeber. Außerdem zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile von integrierten PV-Anlagen auf.

Photovoltaik als Dacheindeckung – das Wichtigste auf einen Blick:

  • Photovoltaik als Dacheindeckung wird als Indach Solaranlage bezeichnet
  • Die Indach Montage macht herkömmliche Dachziegel überflüssig
  • Durch die Indach PV wird ein ästhetisches Design erzeugt
  • Dadurch, dass keine zusätzlichen Dachziegel installiert werden, ist das Gewicht einer solchen Anlage deutlich geringer
  • Der Neigungswinkel des Daches muss für den Betrieb einer Indach Solaranlage recht hoch sein

Was bedeutet Photovoltaik als Dacheindeckung?

Klassischerweise wird Photovoltaik auf das Dach gesetzt, sozusagen als zusätzliche Schicht über den Ziegeln. Dies sorgt nicht nur für ein hohes Gewicht, welches auf den Dachstuhl drückt und hierdurch die gesamte Statik des Hauses beeinflusst, sondern eine Aufdach-Solaranlage sticht sofort ins Auge, und das nicht immer positiv.

Diese Nachteile sind bei der Indach Solaranlage nicht zu befürchten, denn diese wird anstelle der Dachziegel installiert, wodurch das Gewicht erheblich niedriger ausfällt und die Optik deutlich weniger beeinträchtigt wird.

Unterschied zur Aufdach-Installation

Grundsätzlich kann man bei der Indach Solaranlage zwischen zwei Varianten wählen:

  1. Herkömmliche Solarmodule, die in die Dachfläche integriert und anschließend von Dachziegeln umbaut werden.
  2. Solardachziegel, die optisch einem klassischen Dachziegel ähneln, aber die PV-Funktion erfüllen.

Der Unterschied liegt also im Wesentlichen bei der gesamten Bauweise. Außerdem sind Indach-Anlagen in der Regel robuster und somit langlebiger, denn sie müssen aufgrund der fehlenden Dachziegel einen höheren Schutz für das Haus bieten.

Wann ist der Einbau in das Dach nicht möglich?

Damit die Indach-Solaranlage problemlos funktioniert, muss Staunässe verhindert werden. Regen und auch Schnee müssen daher umgehend abgeleitet werden, sodass ein entsprechend hoher Neigungswinkel des Daches notwendig ist. Eine Indach-Solaranlage eignet sich daher nicht für Dächer mit einem geringen Neigungswinkel und für Flachdächer.

Außerdem ergibt es grundsätzlich keinen Sinn, eine Photovoltaikanlage auf ein Norddach zu bauen, da hier nicht genug Sonnenstrahlen ankommen, durch welche der Strom produziert werden könnte.

Photovoltaik als Dacheindeckung – Vorteile und Nachteile

Einige Vorteile haben wir Ihnen bereits beschrieben. Welche weiteren Vorteile eine Indach-Solaranlage bietet und welche Nachteile zu erwarten sind, darauf gehen wir nachfolgend ein.

Vorteile

Wie erwähnt, hat die Indach Solaranlage den Vorteil eines geringen Gewichts und die Optik des Hauses wird nicht beeinträchtigt.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich vor allem für denkmalgeschützte Gebäude, bei denen eine Aufdach-Solaranlage nicht genehmigt werden würde. In diesem Fall kann die Solarenergie dennoch genutzt werden, wenn Sie sich für Indach PV entscheiden.

Nachteile

Eine Indach-Photovoltaik-Anlage ist nicht so effizient wie eine Aufdach-Installation. Dies hängt damit zusammen, dass die Module bei ca. 25 °C am besten arbeiten. Durch den Einbau staut sich jedoch die Hitze, sodass die Module insgesamt eine geringere Leistung erbringen. Dieses Problem wird noch verstärkt, wenn das Dachgeschoss nicht gedämmt ist, sodass sich dieses während der Sommermonate extrem aufheizt. Dann kann es passieren, dass die Anlage gerade in der Zeit, in der sie am meisten Energie erzeugen sollte, tatsächlich nur wenig Strom produziert.

Ein weiterer Nachteil besteht dadurch, dass ein Photovoltaik-Dach oft nicht hundertprozentig dicht ist. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, muss die Montage professionell ausgeführt werden. So ist beispielsweise die Integration einer Unterspannbahn notwendig, die verhindert, dass Feuchtigkeit in das Gebäude eindringen kann. Auch Kondenswasser wird hierdurch abgeleitet. Da die einzelnen Module der Indach Anlage jedoch jederzeit ausgetauscht werden können, kann das Risiko der eindringenden Nässe deutlich minimiert und bei hochmodernen Produkten sogar beinahe gänzlich ausgeschlossen werden.

Der wohl größte Nachteil besteht jedoch in den zur Zeit noch sehr hohen Kosten für Photovoltaik als Dacheindeckung. Zwar werden keine Dachziegel benötigt. Die gesamte Solaranlage ist jedoch teuer und muss zudem aufwändiger installiert werden.

Vorteile und Nachteile von Photovoltaik als Dacheindeckung in der Übersicht:

Vorteile

  • Geringes Gewicht
  • Optik wird nicht beeinträchtigt
  • Ideal für denkmalgeschützte Gebäude

Nachteile

  • Geringerer Ertrag durch zu hohe Temperaturen im Dach
  • Eindringende Feuchtigkeit bei unprofessioneller Installation oder bei minderwertigen Modulen
  • Vergleichsweise hohe Kosten

Indach-Photovoltaik – Was kostet diese PV-Anlage?

Entscheiden Sie sich für ein Solardach, welches integriert und nicht aufgesetzt wird, fallen hierfür vollkommen andere Kosten an als bei einer Aufdachanlage. Dies hängt zum einen mit der Art der Installation und zum anderen mit den unterschiedlichen Anschaffungspreisen der Solarmodule zusammen.

So liegen die Anschaffungskosten für eine Indach-Photovoltaikanlage zwischen 30 und 50 Prozent höher als bei einer Aufdachmontage. Dies hängt vor allem mit der benötigten Technik zusammen, die deutlich ausgefeilter sein muss als bei der klassischen Solaranlage. Entscheiden Sie sich beim Neubau zusätzlich für Solardachziegel anstelle klassischer Module, fallen die Kosten noch höher aus. Tesla ist einer der bekanntesten Hersteller für Solardachziegel. Es gibt jedoch noch weitere Anbieter, die heute mit hochwertigen Produkten überzeugen können.

Zu bedenken ist jedoch, dass die Baukosten für das Dach im Gegenzug reduziert werden, da keine klassischen Dachziegel notwendig sind.

Fazit

Eine Indach-PV-Anlage erweist sich vor allem als praktisch, wenn bei einem denkmalgeschützten Gebäude keine klassische Solaranlage eingebaut werden darf. Für Flachdächer und Dächer mit einem geringen Neigungswinkel eignet sich die Indach PV jedoch nicht. Verglichen mit den Kosten einer klassischen Solaranlage, die auf das Dach gesetzt wird, ist Photovoltaik als Dacheindeckung deutlich teurer. Allerdings überzeugt diese Variante durch eine tolle Optik und durch ein geringes Eigengewicht.

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