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Die Lautstärke der verschiedenen Wärmepumpen hängt von der Bauart und der genutzten Wärmequelle ab. Während Erdwärme– und Grundwasserwärmepumpen so gut wie keine Geräusche erzeugen, haben Luftwärmepumpen schon manchen Nachbarschaftskonflikt ausgelöst. Es gibt gesetzlich festgelegte Grenzwerte für die Lautstärke von Wärmepumpen. Um den Lärmpegel möglichst gering zu halten, gibt es einige essenzielle Dinge zu beachten. Dazu zählen der richtige Aufstellungsort und Schallschutzmaßnahmen.
Die erlaubte Lautstärke von Wärmepumpen
Gemessen wird die Lautstärke einer Wärmepumpe in Dezibel nach Bewertungskurve A, kurz dB(A). Wie laut eine Wärmepumpe im Betrieb ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Im Allgemeinen nimmt die Geräuschentwicklung von Wärmepumpen mit der Leistung zu. Ein weiterer Punkt ist der Aufstellungsort. Geräte für die Außenaufstellung sind lauter, als Geräte, die im Innenbereich verwendet werden. Für die Lärmentwicklung bei Luftwärmepumpen ist der Ventilator ursächlich. Beim Ansaugen der Umgebungsluft entstehen Geräusche bis zu 63 dB. Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen erzeugen so gut wie keinen Lärm. Sie sind in Gebieten mit strengen Schallschutzrichtlinien besonders geeignet.
Um eine Belästigung der Nachbarn auszuschließen, gibt es gesetzlich geregelte Grenzwerte. So beträgt die erlaubte Dezibel-Zahl in Kern-, Misch- und Dorfgebieten tagsüber 60 dB. In der Nacht sind 45 dB erlaubt. Im Bereich von Wohn- und Kleinsiedlungen sind sowohl bei Tag als auch nachts jeweils 5 dB weniger gestattet. Noch leiser müssen Wärmepumpen in der Umgebung von Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Kuranstalten sein. Hier liegen die Grenzen bei 45 dB am Tag und 35 dB in der Nacht.
Üblicher Schallpegel – wann ist etwas laut?
Geräusche zwischen einem Schallpegel von 40 Dezibel bis etwa 65 Dezibel werden als leise und nicht störend empfunden. Ab einer Lautstärke von etwa 80 Dezibel wird das Geräusch als laut und somit als Lärm aufgefasst. Die Lautstärke in einem ruhigen Wohnzimmer beträgt etwa 40 dB(A). Ein Fernseher bei Zimmerlautstärke erzeugt 65 dB(A). Mit der Entfernung sinkt der Schallpegel. Wobei eine Verdoppelung der Entfernung zur Geräuschquelle, einer Reduzierung des Lärms um 6 dB(A) entspricht.
Lautstärke von Wärmepumpen reduzieren
Bei der Aufstellung sind Windrichtung und Abluftstrom zu berücksichtigen. Achten Sie bei der Wahl des Aufstellungsortes auf ausreichenden Abstand zu den Nachbarn. Der Abluftstrom sollte Richtung Straße oder eines weniger benutzen Gartenbereichs gerichtet sein. Saugt die Wärmepumpe die kühle Abluft wieder an, verringert sich die Effizienz. Vor dem Luftstrom dürfen sich keine Hindernisse befinden. Als Abstand der Wärmepumpe zum Nachbargrundstück sind drei Meter das Minimum. Um unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden, sollte der Aufstellungsort nahe am zu beheizenden Gebäude liegen. Als Aufstellung im Außenbereich ist das Fundament des Gebäudes ungeeignet. Um einen stabilen Aufstellungsort zu gewährleisten, bietet sich ein Streifenfundament an. Eine Beton-Fundamentplatte mit unterlegter Gummiplatte sorgt für eine sehr gute Schalldämmung. Die Wetterschutzhaube schützt Ihre Luftwärmepumpe im Außenbereich nicht nur, sondern reduziert den Schalldruckpegel in Ausblasrichtung um bis zu 10 dB(A).
Haben Sie eine Wärmepumpe für Innen, dürfen Sie diese auf keinen Fall in einem leeren Raum aufstellen. Hier könnten sich die Schallwellen ungehindert ausbreiten. Für die Aufstellung der Wärmepumpe ist im Innenbereich ein Fliesenboden keine gute Wahl. Ein Holzboden kann Schallwellen ebenso wie Rasen schlucken. Antivibrationsfüße oder eine Matte sorgen für eine Entkoppelung der Wärmepumpe von der restlichen Bausubstanz. Zudem ist es wichtig, die Pumpe nicht direkt an die Wand zu stellen. Damit die Übertragung des Schalls über Wände unterbleibt, ist auch die Raumecke tabu.
Fehlermeldungen der Wärmepumpen
Wärmepumpenheizungen nutzen die Umweltenergie zum Heizen. Sie verursachen durch Ventilatoren und Kompressoren Geräusche, die Nachbarn als Lärm wahrnehmen können. Wird das Heizsystem plötzlich lauter und gibt seltsame Geräusche von sich, ist dies ein Hinweis dafür, dass sich ein Defekt anbahnt. Dieser kann die Ventile, den Schwingungsdämpfer oder aber das Lüftungssystem betreffen. Zu wenig Kältemittel oder ein defektes Expansionsventil beeinträchtigen die Funktion. Während eine Einstellung der Ventile mit der Bedienungsanleitung selbst vorgenommen werden kann, ist bei technischen Defekten der Heizungsbauer oder der Hersteller der Wärmepumpe zu kontaktieren.
Störungen von Wärmepumpen können im Nieder- und im Hochdruckbereich vorliegen. Bei einer Hochdruckstörung produziert die Wärmepumpe zwar Wärme, aber diese wird nicht an den Verbraucher abgegeben. Es kommt zu einem Wärmestau. Bei der Niederdruckstörung wird nicht ausreichend Wärme produziert, weil der Kältemitteldruck im Kältekreis zu niedrig ist. Ursachen für Niederdruckstörungen sind ein defekter Verdampferlüfter, eine defekte Abtauung oder ein verschmutztes Register. Ein verstopfter Filtertrockner oder ein geschlossenes Absperrventil zählen zu häufigen Störungsursachen. Eine Hochdruckstörung in der Wärmepumpe wird durch einen gestörten Verflüssigerlüfter oder Verflüssiger verursacht.
Kosten für Schallschutzmaßnahmen
Wärmepumpen sind effiziente und umweltfreundliche Heizungen. Eine regelmäßige Wartung sorgt für weitgehend leisen und störungsfreien Betrieb. Am Markt gibt es mittlerweile extrem geräuscharme Modelle. Die Lautstärke der Wärmepumpe wird maßgeblich durch die richtige Wahl des Standortes beeinflusst. Schwingungsdämpfer, um die Körperschallübertragung zu verhindern, können auch nachträglich eingebaut werden. Schallschutzhauben reduzieren die Betriebsgeräusche zusätzlich. In der Nacht werden Geräusche als störender empfunden. Ein reduzierter Nachtmodus ist eine gute Lösung. Denn mit der Leistung der Wärmepumpe steigt auch der Lärmpegel.
Kostenpunkt | Preis |
Wetterschutzhaube |
200 € |
Schallschutzhaube | 2.516 € |
Antivibrationsfüße |
50 € |
Wartungskosten |
50 und 250 € |