Rasendüngung für den perfekten Rasenteppich

Letzte Aktualisierung am 21. April 2021 von

Kaum ein Gewächs spielt für das gesamte Aussehen des Gartens so eine große Rolle wie der bescheidene Rasen. Verschiedene Grasarten bieten interessante Optiken, halten Betreten, Trockenheit und Pfützenbildung stand und wachsen auch nach zahlreichen Schnitten fleißig. Damit der Rasen auch nach vielen Jahren noch kräftig grün wächst und allen Belastungen standhält, muss er regelmäßig gedüngt und gepflegt werden. Hier erfahren Sie, welche Rasendünger im Angebot sind und wann und wie sie diese am besten nutzen.

Rasendünger und sein Zweck

Der wichtigste Dünger, der für einen satt grünen und widerstandsfähigen Rasen sorgt, ist der sogenannte NPK-Dünger. Diese Abkürzung für die drei Bestandteile Stickstoff (chemischer Name Nitrogenium), Phosphor und Kalium. Teilweise ist auch noch der alte Begriff „Nitrophoska“ verbreitet. Diese drei Elemente sind neben den aus der Fotosynthese erschaffenen Stoffen der Hauptbestandteil des Grases. Seine genaue Zusammensetzung ergibt sich aus einem Zahlencode auf der Verpackung. So hat ein NPK-Dünger mit dem Zahlencode 16-6-12 16 Prozent Stickstoffdünger, sechs Prozent Phosphordünger und zwölf Prozent Kaliumdünger in seinem Inhalt. Eine eventuell vorhandene, in Klammern gesetzte Zahl des Codes steht für den Magnesiumanteil. Eine weitere Rolle spielen Eisendünger und Kalk.

Stickstoff

Stickstoff ist neben Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlenstoff einer der Hauptbestandteile jeden Lebens. Aus diesem Grund braucht Rasen diesen Dünger vor allem nach der Aussaat und im Frühjahr, wenn er besonders stark wächst. Einen Stickstoffmangel erkennen Sie an einem zögerlichen Wachstum, kahlen Stellen und an einer vermehrten Ausbreitung von Unkraut. Besonders Klee und Moos dienen als Zeigerpflanzen für eine unzureichende Stickstoffversorgung.

Phosphor

Phosphor ist in der Pflanze für die Bildung von neuem genetischem Material und für die Energieversorgung zuständig. Unbehandelt kann sein Mangel dazu führen, dass die Pflanzen keine neuen Wurzeln mehr bilden können und an einer Nährstoffunterversorgung zugrunde gehen. Starker Phosphormangel äußert sich in bräunlichen bis rötlichen Flecken und tritt vor allem bei stark sauren oder basischen Böden auf.

Kalium

Kalium wird in der Pflanze vor allem für die Strukturbildung eingesetzt. Dadurch verringert sich der Wasserverbrauch und das Gras kommt auch mit Trockenperioden gut zurecht. Ein Mangel an Kalium zeichnet sich durch herabhängende Grashalme und eine rasche Braunfärbung bei unzureichender Wasserversorgung aus.

Magnesium

Magnesium spielt eine wichtige Rolle in zahlreichen Stoffwechselprozessen des Grases, vor allem in der Fotosynthese. Dieser zentrale Stoffwechselvorgang wandelt Sonnenlicht in Zucker und damit in Energie um. Eine Unterversorgung mit Magnesium führt dazu, dass die grüne Farbe der Blätter abnimmt und das Gras nicht mehr wachsen kann und schier verhungert. Typisch sind punktförmige, gelbe Verfärbungen auf den Grasblättern.

Eisen

Eisenmangel bildet ähnliche Symptome wie Magnesiummangel, denn auch Eisen wird in der Pflanze vor allem für die Bildung von Chlorophyll, dem Grundstoff der Fotosynthese, benötigt. Hier treten die Verfärbungen flächig und zwischen den Blattadern auf, was die Unterscheidung zu Magnesiummangel ermöglicht. Besonders in Gärten, in denen der Rasen vertikutiert wird, tritt Eisenmangel selten auf, denn hier dient Eisensulfat als Moosvernichter und erfüllt gleichzeitig die Funktion einer Eisendüngung.

Kalk

Kalk dient vor allem dazu, den pH-Wert des Bodens auszugleichen. Bei einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6 wächst Gras optimal. Liegt der Wert unter diesem Bereich, ist der Boden also zu sauer, so kann mit Kalk gegengesteuert werden. pH-Tests des Bodens können online erworben oder von jedem Landschaftsgärtner durchgeführt werden. Ein zu basischer Boden bei übertriebener Anwendung von Kalk ist ebenfalls schädlich und sorgt für die Ausbreitung von Klee und Brennnesseln.

Der richtige Zeitpunkt für die Düngung

Damit gar nicht erst unschöne Mangelerscheinungen auftreten, empfiehlt es sich, den Rasen frühzeitig und regelmäßig zu düngen. Wie oft der Rasen gedüngt werden sollte, hängt vor allem von der Intensität des Mähens und der Mähtechnik ab. Sollten Sie Ihren Rasen nur selten mähen und eher hochstehen lassen oder den Rasen mulchen und den Grünschnitt im Rasen belassen, so genügt es, den Rasen einmal zum Beginn der Gartensaison und einmal gegen Ende zu düngen. Bei regelmäßigem Schnitt und Entsorgung des Schnittguts in der Kompostierungsanlage sollte noch eine dritte oder sogar vierte Düngung erfolgen.

Frühjahrsdüngung

Die erste Düngung des Jahres sollte zwischen März und Mai erfolgen, wenn nicht mehr viele Frostnächte anstehen. Hier wird vor allem stickstoffreicher Dünger ausgebracht, der die Pflanzen nach dem Winter zu neuem Wachstum anregen soll. Haben Sie in Ihrem Garten oder der Nachbarschaft Forsythien, so können Sie sich an ihrer Blütezeit orientieren.

Sommerdüngung

Wenn Sie Ihren Rasen regelmäßig schneiden, so entziehen Sie so dem Boden Nährstoffe. Diese müssen in Form von Düngemittel wieder zugeführt werden. Der richtige Zeitpunkt für die Sommerdüngung ist Ende Juni. Bei stark beanspruchten oder nährstoffarmen Böden macht auch eine zweite Sommerdüngung Ende August Sinn. Hier sollte eine ausgewogene NPK-Düngemischung verwendet werden.

Herbstdüngung

Für die Düngung im Herbst gibt es speziellen Herbstrasendünger. Dieser Dünger hat einen besonders hohen Kaliumanteil und macht die Pflanzen bereit für den nahenden Winter und die Zeit ohne Wachstum. Gleichzeitig enthält er eine geringere Menge Stickstoffdünger und regt so die Pflanzen nicht zum Wachstum an, das zu Beginn der kalten Jahreszeit nicht angezeigt wäre. Mitte Oktober ist der richtige Zeitpunkt, optimalerweise nach der letzten Mahd.

Rasen richtig düngen

Jeder Rasendünger hat auf seiner Verpackung eine klare Dosierungsanleitung. An diese sollten Sie sich in jedem Fall halten, denn ein Überangebot an Nährstoffen kann genauso schädlich sein wie eine Unterversorgung des Rasens. Sollten Sie eine Unter- oder Überversorgung vermuten, so ist es ratsam, nicht auf gut Glück loszudüngen. Profigärtner können häufig mit einem Blick erkennen, welche Nährstoffe Ihrem Rasen fehlen. Auch eine genaue Untersuchung der Bodenzusammensetzung im Labor fördert Mängel zutage, die dann gezielt angegangen werden können. Aus diesem Grund ergibt es Sinn, besonders bei längere Zeit vernachlässigten Rasenflächen einen Gärtner zu beauftragen. Auf blauarbeit.de finden Sie ein großes Angebot an Fachleuten in Ihrer Umgebung.

Haben Sie sich für den Dünger und die Dosierung entschieden, so kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Rasendünger muss sich in Wasser auflösen, um dem Gras verfügbar zu sein. Düngen Sie deshalb optimalerweise am Tag vor einem Regenschauer. Sollte kein Regen in Sicht sein, so tut es auch eine etwa halbstündige Berieselung durch den Gartensprenger. Besonders mineralischer Dünger sollte auch direkt nach der Ausbringung angelöst werden, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Sollten Sie kombinierten Rasendünger mit Unkrautvernichtungsmittel ausbringen, so ist es vorteilhaft, wenn der Rasen bereits beim Ausbringen feucht ist.

Zum Düngen können Sie das Düngesalz mit der Hand verteilen. Tragen Sie auf jeden Fall Handschuhe, denn besonders künstliches Düngesalz kann sich in Schweiß auflösen und die Haut schädigen. Noch bequemer und auch gleichmäßiger geht es, wenn Sie einen Streuwagen Ihr Eigen nennen. In diesen können Sie den Dünger einfügen, die Intensität der Rieselung einstellen und den Wagen über den Rasen fahren. Durch systematisches Abfahren verhindern Sie, dass Sie eine Fläche mehrfach düngen. Wenn Sie mit der Hand düngen, achten Sie auf gleichmäßige Schwünge und üben vielleicht die Technik an einer unauffälligen Stelle oder mit einigen Händen Quarzsand.

Rasen düngen mit Kindern und Haustieren im Haushalt

Haben Sie kleine Kinder oder Hunde in Ihrem Haushalt, so ist das Düngen des Rasens nicht ganz unproblematisch. Zwar werden wirklich giftige Stoffe wie Rizinusschrot schon lange nicht mehr den Düngemitteln zahlreicher Hersteller beigemischt, doch besonders mineralischer Dünger kann Hundepfoten und Kinderfüße schädigen. Manche Hunde neigen außerdem dazu, neugierig an dem Dünger zu schnuppern oder diesen sogar zu fressen. Dies kann zu Beschwerden führen, die Sie Ihrem Haustier besser ersparen.

Viele Düngemittelanbieter bieten außerdem besonders ungiftige Düngemittelmischungen an. Problematisch sind Düngemittelmischungen mit Unkrautvernichter oder Eisensulfatdünger. Diese können zu starken Reizungen der Schleimhäute führen oder bei starker Aufnahme Vergiftungserscheinungen verursachen. Wie jede Haushaltschemikalie sollte auch Rasendünger in jedem Fall fest verschlossen und nicht zugänglich für Tiere und Kinder aufbewahrt werden.

Bild: bildergala / stock.adobe.com

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