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Solarmodule sind nicht nur auf Dächern, sondern auch an Hauswänden verbaubar und können dort für umweltfreundlichen Strom sorgen. Dabei sind spezielle Solaranlagen für Fassaden nicht nur effizient, sondern können dank unterschiedlicher Designs auch für moderne und angenehme Akzente in der Außengestaltung des Hauses sorgen. An zahlreichen öffentlichen Gebäuden, aber auch an Privatwohnungen erfreuen sich deshalb Solarfassaden einer immer größeren Beliebtheit. Hier können Sie mehr über Solarfassaden, ihren Aufbau und ihre Eigenschaften lesen. Außerdem erfahren Sie nützliche Informationen zu den Kosten und zu möglichen Fördermitteln für diese umweltfreundliche Stromerzeugung. Auf blauarbeit.de finden Sie zahlreiche Fachbetriebe aus Ihrer Region, die Ihnen nicht nur diese ökologisch sinnvolle Fassade planen und einrichten, sondern Sie auch bei der Antragsstellung für Fördermittel unterstützen.
Aufbau einer Solarfassade
Im Allgemeinen entspricht die Funktionsweise einer Solarfassade dem von Solarmodulen, die auf Flach- oder Satteldächern montiert werden. Solarmodule werden an die Hauswand montiert, fangen Sonnenlicht auf und wandeln dieses durch ihren Aufbau in Elektrizität um. Diese kann dann im Haus für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt, in speziellen Speicherzellen gelagert oder in das Stromnetz eingespeist werden. Der Unterschied besteht darin, dass die Module vertikal auf der Fassade angebracht werden. Die Montage erfolgt entweder über spezielle Trägersysteme (Kaltfassade) oder direkt an die Hauswand (Warmfassade). Da Solarmodule mit maximaler Effizienz arbeiten, wenn die Sonne möglichst senkrecht auf sie scheint, werden Solarfassaden deshalb vorrangig an der Südseite des Hauses angebracht.
Um auch das auf die West- und Ostfassade scheinende Sonnenlicht maximal einzufangen, werden in Solarmodulen für Solarfassaden vor allem Dünnschichtsolarmodule verwendet. Sie sind günstiger und eignen sich daher eher für größere Flächen. Ihr Wirkungsgrad ist jedoch niedriger. Alternativ können Sie auch kristalline Solarmodule verbauen lassen. Diese werden mit speziellen Aufständerungen an der Fassade befestigt und können für einen optimalen Winkel auch angeschrägt angebracht werden. Die Schaltweise der Solarmodule hängt vor allem von der Umgebung ab. Sollte mit Schattenwurf durch Bäume oder andere Gebäude zu rechnen sein, so werden die Module parallel verschaltet. Hierdurch bleibt die Stromproduktion auch bei einer teilweisen Beschattung der Solarpanele stabil. Ist dies nicht gegeben, so können die Solarmodule in Reihe geschaltet werden und so auch bei geringem Sonnenlichteinfall die für Haushaltsgeräte notwendige Spannung liefern. Eine Alternative ist Solarthermie, die ebenfalls an der Fassade verbaut werden kann. Mehr Infos zum Aufbau von Solaranlagen finden Sie hier:
Gestalterische Möglichkeiten für Solarfassaden
Wer seine Fassade mit Solarzellen verkleidet, der möchte deshalb trotzdem nicht auf ein gutes Aussehen des Hauses verzichten. Hier hat die Entwicklung von Solarmodulen in den letzten Jahren einen echten Quantensprung vollzogen und wartet mit zahlreichen gestalterischen Möglichkeiten auf. So können Sie etwa Glas-Glas-Solarmodule verbauen lassen, die eine besonders große Lebensdauer und pflegeleichte Oberfläche haben. Transparente Solarmodule lassen die unterhalb von ihnen liegende Fassade zur Geltung kommen und sorgen für interessante gestalterische Akzente, ohne viel von ihrem Wirkungsgrad zu verlieren. Wenn Sie es gerne farbig haben und einen echten Hingucker suchen, dann sind gefärbte SIS-Solarzellen die richtige Entscheidung. Mit faszinierenden Lichtreflexionen und einer großen Farbauswahl findet sich für jedes moderne Haus die richtige Solarzelle. Nicht zuletzt gibt es auch bedruckbare Solarmodule, die fast jede Optik an Ihre Fassade bringen können. Ihr Fachbetrieb zeigt Ihnen gerne Beispiele für die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten und berät Sie zu dem optimalen Aussehen Ihres Heimes.
Vorteile
Die Vorteile einer Solarfassade im Allgemeinen liegen auf der Hand – mit ökologisch erzeugtem Solarstrom können Sie erhebliche Kosten bei der Stromrechnung sparen oder sogar bares Geld verdienen. Aber welche Vorteile hat eine Solarfassade gegenüber einer Dachanlage? Zum einen lässt sich eine Solarfassade sowohl mit einer Dachanlage kombinieren und so die Sonnenenergie zusätzlich nutzen. Aber auch als alleinige Fotovoltaikanlage macht die Solarfassade Sinn, etwa wenn das Dach falsch ausgerichtet ist. Zusätzlich ersetzt eine Solarfassade zu bestimmten Teilen Dämmung und Putz und kann so beim Neubau Geld sparen. Außerdem haben Solarfassaden gegenüber Dachanlagen im Winter, also in der dunklen Jahreszeit, Vorteile. Da in den Wintermonaten die Sonne tiefer steht, ist der Einfallswinkel des Lichtes auf den Fassaden günstiger als auf dem Dach. So können Sie Wärmepumpen und Haushaltselektronik günstig betreiben.
Nachteile
Solarfassaden haben gegenüber Solarmodulen auf dem Dach den Nachteil, dass ihr Wirkungsgrad in den Sommermonaten geringer ist. Je nach Umgebung kann eine Solarfassade einen um 30 % niedrigeren Wirkungsgrad als eine Dachanlage haben. Außerdem ist die Montage von Solarfassaden komplexer und kostspieliger, weil die Module nicht von der Dachkonstruktion getragen werden. Zusätzliche Gerüstsysteme und zahlreiche Bohrungen sind notwendig, damit die Fotovoltaikanlage für die Hauswand sicher sitzt. Zudem ist bei allen vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten für moderne Solarmodule das Aussehen einer Solarfassade etwas, mit dem sich nicht jeder Hausbesitzer anfreunden kann.
Kosten für eine Solarfassade
Die Kosten für eine Solarfassade setzen sich aus den Materialkosten für die Trägersysteme und für die eigentlichen Solarmodule und den Arbeitskosten zusammen. Hinzu kommen die in vielen Fällen sinnvollen Speicherzellen und Wechselrichter für die Einspeisung des Fotovoltaikstroms ins Stromnetz. Da die Trägersysteme erhebliches Gewicht halten und auch bei Sturm solide sein müssen und es außerdem um Strom führende Komponenten geht, gehören alle Arbeiten rund um diese Projekte in Expertenhand. Insgesamt müssen Sie für eine Solarfassade mit Kosten von etwa 500 Euro je Quadratmeter rechnen. Dies ist etwa doppelt so teuer wie die gleiche Fläche Solarmodule bei Dachanlagen. Bei Neubauten ist eine Solarfassade etwa 20 % teurer als eine herkömmliche Fassade und dank der Stromproduktion langfristig die erheblich günstigere Variante. Sollten Sie Solarthermie in Ihre Fassade integrieren lassen, so kostet Sie dies etwa 700 Euro je Quadratmeter. Bedenken Sie bei der Planung der Solarfassade auch, dass der Wirkungsgrad der Solarfassade über das Jahr verteilt geringer ist als bei Dachsystemen und Sie deshalb für eine vollständige Selbstversorgung mehr Quadratmeter Fläche einplanen müssen.
System | Kosten pro m² |
---|---|
Photovoltaik | 400 – 600 € |
Solarthermie | 300 – 1000 € |
Gerade bei eher seltenen Anlagen wie Solarfassaden sollten Sie sich nicht auf ungefähre Angaben wie hier verlassen. Stattdessen lohnt es sich, mehrere Angebote von Handwerkern aus Ihrer Nähe einzuholen. Das können Sie zum Beispiel hier kostenlos erledigen:
Förderung von Solarfassaden
Genau wie Photovoltaikanlagen für das Dach werden auch Solarfassaden auf verschiedene Arten gefördert. Neben regionalen Förderungen für Solaranlagen, die etwa Beratungsgespräche oder Zuschüssen zu Stromspeichern oder Ladepunkten für Elektrofahrzeuge, unterstützt Sie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit günstigen Krediten aus dem Programm 270. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bietet alternativ erhebliche Förderungen mit bis zu 30 % Kostenübernahme für Fotovoltaikanlagen in Neubauten sowie bei energetischen Sanierungen. Voraussetzung für die Förderung ist immer, dass Sie den Antrag auf die Fördergelder vor der Auftragserteilung einreichen und bewilligt bekommen. Auch die Durchführung durch eine Fachfirma ist Pflicht. Die auf blauarbeit.de vertretenen Experten im Bereich Solarfassaden unterstützen Sie bei diesem Prozess gerne.