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Heizöl wird in einem grünen LKW geliefert

Ölheizung – Alle wichtigen Infos zum Verbot und Alternativen

Letzte Aktualisierung am 2. Juni 2021 von Alex Mroos

In Deutschland erfreuen sich Ölheizungen einer weiten Verbreitung und somit auch einer großflächigen Nutzung, wodurch sie ein Viertel aller Wärmeerzeuger bilden. Denn grundsätzlich sprechen viele Gründe für die Verwendung einer Ölheizung, die sich unter anderem durch eine hocheffiziente Öl-Brennwerttechnik auszeichnet. Zudem lässt sich diese Heizung optimal mit erneuerbaren Energien kombinieren. Durch diese Kombination mit regenerativen Brennstoffen biete die Ölheizung sogar langfristig betrachtet eine klimaneutrale Perspektive. 

Doch trotz dieser positiven Gründe hat sich über die letzten Jahre eine heiße Debatte unter Politikern, Umweltschützern und Energieexperten entfacht, die sich mit möglichen Modernisierungsmaßnahmen für diese Heiztechnik befasst. Im Zuge dessen überschlagen sich teils die Meldungen bezüglich des weiteren Vorgehens mit Ölheizungen. Folglich sind viele Nutzer verunsichert, was sie mit ihrer Heizung nun machen sollen. Denn auch von einem Ölheizungsverbot war die Rede, das Teil eines neuen Klimapaktes ist. Dieses Klimapaket wurde im Oktober 2019 von der Bundesregierung beschlossen und sieht Energieeinsparungen vor, um die klimaschädlichen Abgase bis 2030 um 55 % zu verringern. Doch was steckt hinter diesem angekündigten Verbot?

Die Ölheizung und ihr Verbot – was steckt dahinter?

Grundsätzlich sieht das Klimapaket der Bundesregierung ein Verbot von Ölheizungen ab 2026 vor. Allerdings bezieht sich dieses Verbot dabei nur auf den Kauf und nicht auf den Betrieb von Ölheizungen. Demnach können diese Heizungen auch über das Jahr 2026 hinaus weiterhin betrieben werden. Auch ein Neukauf einer Ölheizung ist bis Ende 2025 weiterhin ohne Probleme möglich. Abgesehen von diesen Änderungen kommen ab 2026 sogenannte Hybridsysteme neu hinzu, bei denen eine herkömmliche Ölbrennwertheizung mit alternativen Energieerzeugern kombiniert wird. Hierzu kommt unter anderem die Anwendung von Photovoltaik oder Solarthermie als alternative Energieerzeuger infrage.

Allerdings stellen diese Vorgaben kein allgemeingültiges Verbot von Ölheizungen dar. So wurden im Klimapaket besondere Ausnahmen definiert, in denen eine technische Umrüstung auf eine alternative Energieerzeugung nicht möglich ist. Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn über eine alternative Wärmeerzeugung nicht ausreichend Energie genutzt oder erzeugt werden kann. Eine Ausnahme dieser Verbotsregelung greift zudem, wenn kein Anschluss an das Gas- und Fernwärmenetz vorhanden sein sollte oder eine Installation von Solarmodulen nicht in der ausreichenden Zahl möglich ist. Eine weitere Ausnahmeregelung stellt die nicht vorhandene Möglichkeit eines Wärmepumpenbaus dar. Folglich ist in diesen besonderen Fällen ein Neueinbau einer Ölheizung auch nach 2026 weiterhin möglich. Sollte bei Ihnen bereits eine Ölheizung mit Anteilen an erneuerbaren Energien vorliegen, ist ein Austausch des Kessels auch nach 2026 jederzeit möglich.

Welche Alternativen gibt es zur Ölbrennwertheizung und was kosten diese?

Unabhängig von den Beschlüssen des Bundes lohnt es sich, über einen Tausch des eigenen Ölheizkessels nachzudenken. Dieser kostet zwischen 6.000 und 10.000 €. Dies ist besonders bei älteren Modellen ratsam, wobei sich ein Umstieg auf moderne Brennwerttechniken meist deutlich lohnt. So können Sie je nach Alter der Heizung mit einer neuen Ölbrennwertheizung bis zu 30 % der Energiekosten einsparen. Denn dank der neuen Technik werden bei modernen Ölbrennwertheizungen bis zu 98 % des Heizöls in Nutzwärme umgewandelt.

Abgesehen von diesem einfachen Austausch bestehen weitere Möglichkeiten, die bei dem Gedanken eines Heizungstausches ebenfalls berücksichtigt werden sollten. Denn es besteht derzeit eine große Auswahl an alternativen Heizsystemen, die als Alternative für eine alte Ölheizung infrage kommen. Im Zuge dessen bieten sich unter anderem Hybridsysteme an, wobei der herkömmliche Öl-Brennwertkessel mit einer Solarthermieanlage kombiniert wird. Dabei werden die beiden Systeme so aufeinander abgestimmt, dass eine reibungslose Zusammenarbeit möglich ist. Dies entlastet nicht nur die Umwelt, sondern spart auch bis zu 35 % der Heizenergie ein. Die Kosten für diese Alternative belaufen sich etwa auf 9.000 – 11.500 € und lohnt sich vor allem bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Allerdings müssen für die Umsetzung dieses Heizsystem sowohl die Dachneigung als auch die Dachausrichtung bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um für die Anbringung von Solarthermieanlagen geeignet zu sein.

Wem diese Alternative zwar zusagt, aber sich an der grundlegenden Nutzung von Öl als Brennstoff stört, der kann eine Solarthermieanlage auch mit Gas-Brennwertheizungen kombinieren. Diese sind für 8.000 – 16.000 € erhältlich und sparen bis zu 50 % der Heizkosten ein. Allerdings setzt die Umsetzung dieser Alternative das Vorhandensein eines Gasanschlusses am Haus voraus. Zudem müssen auch hier die Neigung sowie die Ausrichtung des Daches bestimmten Parametern entsprechen, um darauf eine Solarthermieanlage anbringen zu können. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, eignet sich auch dieses Heizsystem vor allem für Ein- und  Mehrfamilienhäuser.

Eine weitere Alternative bilden Pelletkessel und Hackschnitzelheizungen, die beide auf Holz als Brennstoff setzen. Hierbei handelt es sich um umweltschonende Heizarten, die durch die Verbrennung von Holz nicht mehr CO2 freisetzen, als bei der eigentlichen Holzverrottung entstehen würde. Zwar sind Pelletkessel mit Anschaffungskosten von 14.000 bis 21.000 € etwas teurer als die anderen Alternativen. Da diese jedoch durch besondere Fördermöglichkeiten unterstützt werden, relativieren sich diese Kosten wieder. Diesbezüglich sind teils bis zu 45 % der Kosten förderfähig. Zudem sind Holzpellets beim Heizen deutlich günstiger als vergleichsweise Gas und Öl. Dasselbe gilt auch für Hackschnitzelheizungen, die sich in der Anschaffung auf Kosten zwischen 17.000 und 36.000 € belaufen. Allerdings sind auch hier Förderungen vom Bund vorhanden, welche die Kosten um bis zu 35 % senken können. Abgesehen von den höheren Anschaffungskosten und den niedrigeren Unterhaltskosten benötigen vor allem Hackschnitzelheizungen ausreichend Platz für die Lagerung der Holzschnitzel. Daher bietet sich diese Variante vor allem bei Häusern an, denen ausreichend Lagerplatz zur Verfügung steht.

Des Weiteren können auch strombasierte Wärmepumpen als Alternative zur Ölheizung angewandt werden. Diese Alternative ist dabei vor allem für Neubauten von Einfamilienhäusern geeignet. Die Anschaffung der Pumpe liegt bei etwa 12.000 – 15.000 € und stellt eine äußerst klimafreundliche Alternative der Wärmeerzeugung dar. Denn für die Erzeugung der Wärme wird hierbei lediglich Strom benötigt.

Demnach stehen für den Austausch einer Ölheizung verschiedene Alternativen zur Verfügung, wie sie in nachfolgender Tabelle mit ihren jeweiligen Anschaffungskosten nochmals zusammenfassend dargestellt sind:

HeizsystemKosten

Moderne Ölbrennwertheizung

6.000 – 10.000 €

Öl-Brennwertkessel mit Solarthermie

8.000 – 16.000 €

Gas-Brennwertheizung mit Solarthermie

9.000 – 11.500 €

Pelletheizung

14.000 – 21.000 €

Hackschnitzel

17.000 – 36.000 €

strombasierte Wärmepumpe

12.000 – 15.000 €

Welche Alternative dabei die richtige für Sie ist, ist stets von unterschiedlichen, individuellen Gegebenheiten und Wünschen abhängig. Gerne beraten Sie Experten zu den verschiedenen Möglichkeiten und stellen Ihnen die Vor- beziehungsweise Nachteile des jeweiligen Heizsystems in Bezug auf Ihre persönlichen Voraussetzungen genauer dar.

Gibt es Förderungen für den Einbau einer neuen Heizung?

Grundsätzlich ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seit Anfang 2020 für die Verteilung von Förderungen zuständig, die sich mit dem Einbau von neuen Heizungen befassen. Allerdings sind die Förderungen für den Einbau von Ölheizungen sowie Gasheizungen bereits ausgelaufen, sodass diese nicht mehr vom Bund bezuschusst werden. Zuschüsse sind aktuell nun nur noch im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien möglich. Demnach können auch für Öl-Hybridanlagen weiterhin staatliche Fördergelder beantragt werden.

Die Höhe der Förderungen ist vom jeweiligen Heizsystem abhängig und kann bis zu 45 % der Investitionskosten betragen. Nachfolgende Tabelle liefert eine Übersicht über die Förderungshöhen der einzelnen Heizsysteme:

HeizsystemFörderung

Öl-Brennwertkessel mit Solarthermie

30 %

Gas-Brennwertheizung mit Solarthermie

40 %

Pelletheizung

30-45 %

Hackschnitzel

35-45 %

Strombasierte Wärmepumpe

35-45 %

Um eine solche Förderung zu erhalten, muss der entsprechende Antrag vor der Projektumsetzung beim BAFA eingereicht werden. Denn nur Anträge, die vor Baubeginn eingereicht werden, können eine Förderung auf die entstehenden Investitionskosten erhalten.

Bild: VRD / stock.adobe.com

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