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Unterschied zwischen Heizwert und Brennwert. Links: Heizwertkessel mit Effizienz von 90 %. Rechts: Brennwertkessel mit Effizienz von 98 %

Unterschied zwischen Brennwert und Heizwert

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Wenn Sie sich mit dem Bereich der Heizungstechnik auseinandersetzen, werden Sie unweigerlich auf die Begriffe des Heizwertes und des Brennwertes stoßen. Dabei geben beide Begriffe die nutzbare Wärmemenge an. Doch auch wenn sie das vermeintlich Gleiche angeben, so unterscheiden sich die beiden Begriffe in ihren Eigenschaften grundlegend voneinander.

Was ist der Heizwert?

Der Heizwert (Hi) gibt die maximal nutzbare Wärmemenge an, welche infolge der Verbrennung eines Brennstoffes in Heizgeräten entsteht. Dabei wird hierbei ausschließlich auf die trockene Verbrennung Bezug genommen, sodass die dabei entstehende maximal nutzbare Wärmemenge vom jeweils eingesetzten Brennstoff abhängig ist. Demzufolge gibt der Heizwert eines Brennstoffes an, wie viel Energie bei dessen Verbrennung im Heizkessel freigesetzt wird. Die Kennzahl der entstehenden Wärmemenge beziehungsweise der dabei entstehenden Energie wird hierbei in Abhängigkeit des verwendeten Brennstoffes entweder auf die Masse oder das Volumen bezogen angegeben. Bei Heizöl wird die entstehende Energie beispielsweise in Kilowattstunden pro Kilogramm angegeben. Wird also ein Kilogramm Heizöl verbrannt, entsteht bei dessen Verbrennung eine Wärmemenge von 11,8 Kilowattstunden. Demzufolge liegt der Heizwert von Heizöl bei etwa 11,8 kWh/kg. Diese freigesetzte Energie reicht beispielsweise dafür aus, um das Badewasser für zwei Badewannen von ursprünglichen 10 Grad Celsius Wassertemperatur auf 45 Grad Wassertemperatur zu erwärmen. Von besonderer Bedeutung war der Heizwert vor allem bei früheren Heizkesseln. Denn um Feuchtigkeitsschäden im Kamin oder im Heizkessel zu vermeiden, musste der Wasserdampf, der im Abgas enthalten war, stets im gasförmigen Zustand bleiben. Dies ist bei modernen Heizungen nicht mehr der Fall, da sich diese die Brennwerttechnik zunutze machen und somit auf den Brennwert Bezug nehmen.

Was ist der Brennwert?

Der Brennwert (Hs) gibt neben der Wärmemenge, die bei der Verbrennung eines Brennstoffes freigesetzt wird, auch die Wärmeenergie an, die bei der anschließenden Abkühlung und der dabei stattfindenden Kondensation des Wassers aus den Verbrennungsgasen freigesetzt wird. Demnach befasst sich der Brennwert im Gegensatz zum Heizwert nicht nur mit der reinen Verbrennungswärme, sondern berücksichtigt zudem auch die bei der Kondensation der Verbrennungsgasse frei werdende Energie. Demnach setzt sich der Brennwert aus dem Heizwert und der Kondensationswärme zusammen. Ebenso wie der Heizwert wird auch der Brennwert in Bezug auf die Masse oder das Volumen angegeben. In Anbetracht des Heizöls ergibt sich hierbei eine Energiemenge von 12,5 Kilowattstunden, die bei der Verbrennung von einem Kilogramm Heizöl entstehen. Demzufolge beläuft sich der Brennwert von Heizöl auf etwa 12,5 kWh/kg. Dabei ist diese Energiemenge ausreichend, um 2,2 Badewannen mit Wasser zu befüllen, das von 10 Grad auf 45 Grad erwärmt wurde.

Der Heizwert und Brennwert im direkten Vergleich

Der grundlegendste Unterschied der beiden Werte stellt die Kondensationswärme dar, welche lediglich beim Brennwert Berücksichtigung findet. Dies ist auch der Grund, warum bei einer direkten Gegenüberstellung der beiden Werte der Brennwert auch stets den höheren Wert bildet. Um die Effizienz eines Heizgerätes mithilfe dieser beiden Werte bestimmen zu können, müssen Sie stets auf die gleiche Größe zurückgreifen. Denn bestimmen Sie den Aufwand des Heizgerätes mit dem Heizwert und den Nutzen mit dem Brennwert, so würde der Wirkungsgrad von modernen Brennwertgeräten bei mehr als 100 Prozent liegen. Nachfolgend sind die wichtigsten Unterschiede nochmals zusammengefasst:

HeizwertBrennwert

Gibt die Energiemenge an, die bei der trockenen Brennstoffverbrennung entsteht.

Setzt sich aus der Verbrennungsenergie und der Wärmeenergie der Abgaskondensation zusammen.

Es findet keine Kondensation des Verbrennungsgases statt.

Verbrennungsgase werden abgekühlt und kondensieren. Dabei wird Wärmeenergie frei.

Ist immer kleiner als der Brennwert.

Ist immer größer als der Heizwert.

Wie wird der Brennwert errechnet, wenn nur der Heizwert bekannt ist?

Der Brennwert und der Heizwert in Bezug auf einen Brennstoff stehen immer in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Demzufolge kann der Brennwert aus dem Heizwert ermittelt werden und umgekehrt. Zur Berechnung benötigen Sie folgende Umrechnungsfaktoren:

BrennstoffUmrechnungsfaktor

Erdgas

1,11

Flüssiggas

1,09

Heizöl

1,06

Holz

1,08

Wollen Sie vom Heizwert auf den Brennwert schließen, so müssen Sie den bekannten Heizwert einfach mit dem entsprechenden Umrechnungsfaktor multiplizieren. Die Berechnung des Brennwertes von Heizöl sieht dann wie folgt aus:

  • Heizwert = 9,8 kWh/kg
  • Umrechnungsfaktor (Heizöl) = 1,06
  • Brennwert= 9,8 kWh/kg x 1,06 = 10,4 kWh/kg

Wollen Sie hingegen vom Brennwert auf den Heizwert schließen, so müssen Sie den bekannten Brennwert mit dem entsprechenden Umrechnungsfaktor dividieren. Die Berechnung des Heizwertes von Heizöl sieht wie folgt aus:

  • Brennwert = 10,4 kWh/kg
  • Umrechnungsfaktor (Heizöl) = 1,06
  • Heizwert= 10,4 kWh/kg / 1,06 = 9,8 kWh/kg

Worauf sollten Sie achten, wenn Sie eine Brennwertheizung in einen Altbau einbauen lassen möchten?

Damit Sie die neue Brennwerttechnik auch im Altbau effizient nutzen können, sollte dieses über eine groß dimensionierte Flächenheizung verfügen. Zusätzlich gilt eine hohe Dämmleistung des Mauerwerks als eine wichtige Voraussetzung für eine effiziente Umsetzung der Brennwerttechnik. Grund hierfür ist die Rücklauftemperatur des Heizungswassers, die aufgrund dieser Grundvoraussetzungen stets niedrig gehalten werden kann. Und je niedriger diese Temperatur ausfällt, desto effektiver können Sie am Ende auch die entstehende Kondensationswärme nutzen. Demnach steht der Anwendung von Brennwerttechnik auch in Altbauten nichts im Wege, auch wenn hierbei aufgrund des Gebäudealters tendenziell höhere Systemtemperaturen für den Betrieb der Technik benötigt werden. Dennoch wird auch bei Altbauten die für den Brennwerteffekt unverzichtbare Kondensation weitestgehend ermöglicht. Lediglich bei arktischen Außentemperaturen muss die Heizungsanlagentemperatur für dessen weitere Funktion so weit erhöht werden, dass der Effekt des Brennwertes hierbei ungenutzt bleiben würde. Allerdings ist das bei uns selten der Fall. Demnach stellt die Brennwerttechnik eine attraktive Lösung für alle Eigentümer von modernisierten Altbauten dar. Gerne bauen Ihnen Expertinnen und Experten eine Brennwertheizung auch in Ihrem Altbau ein.

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