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Bauschaum entfernen: So einfach geht’s!

Letzte Aktualisierung am 21. November 2022 von

Bild: Yevhenii / stock.adobe.com

Bauschaum ist bei Sanierungsarbeiten oder im Rahmen des Hausbaus der praktische Allrounder zum Abdichten, Dämmen und Kleben. Allerdings kann es bei Bauschaumarbeiten immer wieder vorkommen, dass etwas Schaum daneben geht und auf Ihrer Haut, Ihrer Kleidung oder sonstigen Oberflächen landet. Ist dies der Fall, ist ein schnelles Handeln gefragt. Denn der Bauschaum quillt nach einiger Zeit immer weiter auf, erhärtet und lässt sich dann nur noch sehr schwer entfernen. Grund hierfür ist der Kunststoff Polyurethan, der den Hauptbestandteil des Bauschaums bildet. Dieser Kunststoff härtet je nach Art des Bauschaums innerhalb von 30 Minuten (Zweikomponentenschaum) beziehungsweise nach vier bis fünf Stunden (Einkomponentenschaum) aus. Nach dem Aushärten ist der Bauschaum sowohl gegen Wasser als auch gegen verschiedene Lösungsmittel, Öle und Laugen widerstandsfähig. Somit ist eine Reinigung mit klassischen Reinigungsmitteln nicht mehr möglich.

Daher sollten Sie danebengegangen Bauschaum so schnell wie möglich entfernen. Denn je frischer und weicher der Schaum ist, desto einfacher lässt sich dieser beseitigen. Mithilfe eines Tuches können Sie den frischen Schaum leicht abwischen. Allerdings sollten Sie darauf achten, den Schaum nicht zu verschmieren und weiter auf der Oberfläche zu verteilen. Noch besser funktioniert es, wenn Sie das Tuch vorher in herkömmliches Pflanzenöl tränken.

Doch was tun, wenn der Bauschaum bereits angetrocknet beziehungsweise vollständig ausgehärtet ist? In diesem Fall bietet sich je nach Materialart der betroffenen Oberfläche eine mechanische oder chemische Entfernung an.

Mechanische Entfernung von Bauschaum

Bei der mechanischen Entfernung werden die ersten Schichten des festen Bauschaums mithilfe eines Spachtels, eines Cutters oder eines scharfen Messers vorsichtig entfernt. Ist die erste, grobe Schicht des Bauschaums abgetragen, können Sie anschließend die untere Schicht lösen. Mit welcher Methode Sie hierbei am besten vorgehen, ist vor allem von der Beschaffenheit und Art der betroffenen Oberfläche abhängig:

  • Bei weichen, empfindlichen Oberflächen wie beispielsweise Glas, Fliesen oder Kunststoff bietet sich die vorsichtige Anwendung von feinem Schleifpapier oder feiner Stahlwolle an. Eine besonders sanfte Methode stellt die Verwendung eines Küchenschwamms dar, den Sie mit Wasser und etwas Spülmittel versehen. Mit der rauen Schwammseite können Sie dann versuchen, die Schaumreste behutsam abzureiben.
  • Harte Oberflächen wie Fensterbretter oder Kunststofffenster können Sie mithilfe einer feinen Drahtbürste behandeln.
  • Bei sehr harten Oberflächen können Sie zur Reinigung auch einen Ceranfeldschaber verwenden.

Grundsätzlich sollten Sie bei all diesen Reinigungsmethoden stets darauf achten, dass Sie die zu behandelnde Oberfläche zu keiner Zeit verkratzen. Anderenfalls würden nach der Reinigung unschöne Stellen an der Oberfläche zurückbleiben.

Chemische Entfernung von Bauschaum

Sollten sich nach der mechanischen Entfernung noch letzte Bauschaumrückstände auf der bereits behandelten Oberfläche befinden, können Sie diese mithilfe der chemischen Entfernung vollständig entfernen. Vor allem bei harten Oberflächen wie Glas, Kunststoff, Stahl, Putz oder Hartgestein können Sie dieses Prinzip ohne Bedenken anwenden. Dabei können Sie bei Oberflächen aus Glas oder Metall, die unempfindlich auf Säure reagieren, auf die Verwendung von Lösungsmitteln zurückgreifen. Lassen Sie hierfür Lösungsmittel wie Aceton oder Isopropanol etwa fünf bis zehn Minuten auf der Oberfläche einwirken, bevor Sie die aufgelösten Bauschaumreste mithilfe eines Tuches entfernen. Bei allen anderen, säureempfindlichen Materialien bietet sich die Verwendung von Spülmittel an. Vorsicht ist bei allen lackierten Oberflächen, sich verfärbenden Kunststoffen und eloxierten Aluminiumoberflächen geboten. Bei diesen Materialien sollten Sie ausschließlich auf eine mechanische Behandlung zurückgreifen, da eine chemische Entfernung die Oberfläche zu stark angreifen würde.

Abgesehen von diesen besonderen Reinigungsmethoden der chemischen Entfernung gibt es auch weiche und empfindliche Oberflächen, bei denen sich die Anwendung von speziellen PU-Schaumentfernern in Pasten- oder Sprayform anbietet. Hierzu zählen beispielsweise Oberflächen wie Stoff, Holz oder Tapeten. Diese speziellen PU-Schaumentferner, wie Sie diese im Baumarkt oder bei Baustoffhändlern erhalten, setzen sich aus Lösemitteln und synthetischen Stoffen zusammen. In Kombination sorgen diese Stoffe dafür, dass sich der Bauschaum von der Oberfläche ablöst und sich anschließend mühelos entfernen lässt. Bevor Sie jedoch zur Anwendung von PU-Schaumentferner greifen, sollten Sie vorab alle groben Bauschaumreste mit einem scharfen Messer entfernen. Außerdem bietet sich vor der vollflächigen Anwendung des PU-Schaumentferners die Durchführung eines kleinen Verträglichkeitstest an. Diesen führen Sie idealerweise an einer nicht sichtbaren Stelle der betroffenen Oberfläche durch. So können Sie vorab prüfen, ob sich die Oberfläche auch wirklich nicht durch die Anwendung des PU-Schaumentferners verfärbt.

Bauschaumentfernung von der Haut

Bauschaum, der auf die Haut gelangt, lässt sich mit viel Geduld, einiges an Wasser und einem ausgiebigen Schrubben entfernen. Für eine möglichst schonende Entfernung sollten Sie die betroffene Hautstelle für einige Zeit in Wasser einweichen. Danach bietet sich die Verwendung eines Bimssteins, eines Peelings oder Scheuermilch an, mit deren Hilfe Sie die Bauschaumreste abreiben. Ist lediglich eine kleine Stelle betroffen, können Sie zur Bauschaumentfernung auch auf die Verwendung von herkömmlicher Handwaschpaste zurückgreifen.

Bauschaumentfernung von Kleidung und sonstigen Textilien

Die Königsdisziplin ist die Entfernung von Bauschaum aus Textilien und Kleidungsstücken. Denn trifft der Schaum auf Ihre Kleidung, verklebt dieser beim Austrocknen die Textilfasern. Ein Entfernen des Schaums in der Waschmaschine ist aufgrund seiner nicht vorhandenen Wasserlöslichkeit unmöglich. Bei glatten Textilien besteht jedoch die Möglichkeit, den Bauschaum mithilfe von einem Schwamm mechanisch zu behandeln. Je nach Textilart können Sie auch die chemische Entfernung mithilfe von Aceton probieren. Allerdings sollten Sie vor der Anwendung an einer kleinen Stelle testen, ob das Aceton die Kleidung ausbleicht oder gar verfärbt.

So entsorgen Sie Bauschaum richtig

Getrockneten und ausgehärteten Bauschaum können Sie aufgrund seiner gesundheitlichen Unbedenklichkeit jederzeit in Ihrem Restmüll entsorgen. Dies gilt allerdings nicht für die leeren Bauschaumdosen. Denn in diesen befinden sich nach der Verwendung immer noch Rückstände des flüssigen Bauschaums, der gesundheitsbedenkliche Stoffe enthält. Daher werden leere Bauschaumdosen dem Sondermüll zugeordnet. Als Sondermüll müssen Sie die leeren Dosen daher auf dem Wertstoffhof abgeben. Eine weitere Entsorgungsmöglichkeit stellen die Baumärkte dar, welche gesetzlich zur Rücknahme leerer sowie angefangener Bauschaumdosen verpflichtet sind.

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