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Ein Handwerker wird den Beton schleifen.

Beton schleifen – alles über den neuen Trend

Böden und Wände aus Beton sind derzeit total angesagt und mittlerweile nicht mehr ausschließlich im gewerblichen Bereich zu finden. Vielmehr sind sie schon seit Jahren in den privaten Wohnungen angekommen. Sie sind robust, unempfindlich und langlebig. Der sogenannte Sichtbeton ist in Mode und steht zugleich für Zeitlosigkeit. Schon in der Antike und bei den alten Römern war der günstige Baustoff beliebt. 

Die Oberfläche des gegossenen Betons ist nach dem Aushärten nur selten ebenmäßig und muss daher für die trendige Optik geschliffen werden. Lange Zeit wurde Beton nur bearbeitet, um seine Oberfläche aufzurauen. Doch heute geht der Trend eindeutig hin zu glatt. Wer alte Betonflächen renovieren möchte, kommt ebenfalls nicht am Schliff vorbei. Manchmal ist aber auch der Boden nicht ganz gerade und soll durch die Bearbeitung etwas geglättet werden. Gründe für den Wunsch nach Veränderung der Oberfläche kann es viele geben. Doch Vorsicht ist geboten: Beton schleifen ist nicht ganz einfach und es gilt einiges zu beachten. 

Die richtige Vorbereitung

Stecken Sie gerade noch mitten im Hausbau, ist das ein klarer Vorteil. Denn schon bei der Verarbeitung des Betons kann für eine glattere Oberfläche gesorgt werden. Das spart später viel Zeit und Arbeit. Noch vor der vollständigen Aushärtung der Flächen können diese mit Verdichter und Rüttler glatt gezogen werden. Sobald Beton fest wird, gelingt dies bei dem stabilen Material nur noch mit grobem Gerät. Trotzdem muss ein frisch gegossener Betonboden oder eine neue Betonwand aus optischen Gründen häufig noch geschliffen werden, nur eben mit deutlich weniger Aufwand. 

Mit diesem Arbeitsschritt sollten Sie unbedingt warten, bis die Fläche vollständig ausgehärtet und ausgetrocknet ist. Das dauert in der Regel mindestens vier Wochen. An dieser Stelle ist es sinnvoll, einen sachkundigen Experten zur Rate zu ziehen. Dieser kann zweifelsfrei beurteilen, ob und wann geschliffen werden darf. Wer einen Boden vorzeitig schleift, riskiert im schlimmsten Fall sogar die Statik und Standfestigkeit des Gebäudes. 

Bei alten Betonböden müssen vor der eigentlichen Arbeit natürlich eventuelle Reste alter Bodenbeläge entfernt werden. Anschließend reicht es, diese mit einem Besen abzukehren.

Der richtige Schliff

Ist die Fläche vorbereitet, kann es losgehen. Doch bevor der erste Schliff erfolgen kann, muss die Betonschicht unter Umständen erst gefräst werden. Eine Fachkraft kann schnell beurteilen, ob die Qualität des Betons diesen Schritt erforderlich macht. Dafür ist immer eine Betonfräse erforderlich. 

Prinzipiell kann Beton mithilfe einer Betonschleifmaschine selbst bearbeitet werden. Beton ist so hart, dass die Schleifteller mit einem Kunststoff-Diamantgestein-Gemisch beschichtet sind. Falls Sie die Arbeit in Eigenregie in Erwägung ziehen, vergessen Sie nicht für Schutzbrille, Mundschutz und Gehörschutz zu sorgen! Zudem sollte die Maschine den anfallenden Staub gleich aufsaugen. Geschliffen wird in mehreren Schritten: 

  1. Zuerst können Sie mit der Schleifmaschine nun gleichmäßig über die Fläche fahren. Den ersten Schliff sollten Sie mit einer Körnung von 80 beginnen. Bei jedem weiteren Arbeitsschritt wird diese verdoppelt. In der Regel benötigt man mindestens drei Durchläufe. 
  2. Mit einer besonders feinkörnigen Schleifscheibe können Sie am Ende noch den Beton polieren. Dafür gibt es im Fachhandel auch spezielle Poliermaschinen. Dabei wird die Oberfläche mit einem Nassschliff bearbeitet. 
  3. Da die frisch bearbeiteten Betonflächen sehr empfindlich gegen Flüssigkeiten sind, sollten Sie auf diese nun eine Betonversiegelung auftragen. 

Beton schleifen: Profi engagieren?

Es ist ganz wichtig, die Flächen absolut gleichmäßig abzuschleifen. Denn wird an einer Stelle zu viel Material abgeschliffen, ist dies schwer zu beheben. Im Zweifel sollten Sie lieber eine Fachkraft engagieren. Diese bringt neben den passenden Maschinen Erfahrung und entsprechendes Fachwissen mit. Ungeübte Heimwerker können bei dieser anspruchsvollen Aufgabe schnell an ihre Grenzen stoßen. 

Auch drohen bei unsachgemäßer Ausführung des Schleifens hohe Folgekosten und große Schäden. In vielen Betonelementen ist eine sogenannte Bewährung aus Metall eingearbeitet. Diese muss immer mit etwas Beton ummantelt bleiben, da sie sonst korrodiert. Wird nun zu tief gefräst oder geschliffen, ist schnell der ganze Untergrund ruiniert. 

Was kostet der Schliff?

Es ist schwierig, pauschale Kosten zu benennen. Zu unterschiedlich können die Gegebenheiten vor Ort sein. Ein schlechter Untergrund führt zum Teil zu erheblichen Mehrkosten. Eine Orientierung kann folgende Übersicht bieten: 

  • grundlegende Schliffe beginnen bei der Fachkraft ab etwa 60 bis 70 Euro pro Quadratmeter
  • ein Feinschliff kostet etwa 75 bis 85 Euro pro Quadratmeter
  • ein Boden in Hochglanzoptik gibt es ab 90 bis 100 Euro pro Quadratmeter

Selbst schleifen ist nicht unbedingt kostengünstig. Schon eine kleine Schleifmaschine mit einem Scheibendurchmesser von 30 Zentimetern schlägt am Tag bis zu 120 Euro Miete zu Buche. Sie lässt nur die Bearbeitung sehr kleiner Flächen zu. Größere Geräte sind deutlich teurer und benötigen zudem einen 400-Volt-Stromanschluss. Zusätzliche Kosten entstehen bei der Anschaffung diverser Schleifmaterialien mit unterschiedlichen Körnungen.

Für eine eventuelle Versiegelung des Bodens fallen noch weitere Ausgaben an. Diese sind von der Art der verwendeten Produkte abhängig und daher nicht allgemein zu berechnen. Der Fachmann berät Sie dabei gerne! Beim Experten gibt es überdies spezielle Zweikomponentenimprägnierungen, die besonders hart und langlebig sind. 

Bild: nikkytok / stock.adobe.com

 

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