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Kirschholz – Kosten und Eigenschaften

Letzte Aktualisierung am 23. November 2023 von Mika Lehmann

Foto von Hakan Tanak – stock.adobe.com

Kirschbaumholz zählt neben Nussholz und Birnbaumholz zu den beliebtesten heimisch wachsenden Edelholzarten und wird vor allem im Innenausbau, als Furnier und als Massivholz für Möbel verwendet. Es besticht durch seine angenehme Maserung und seine rötliche Farbgebung, die im Laufe der Zeit nachdunkelt. Hier erfahren Sie mehr über diese Holzart, ihre Verwendungsmöglichkeiten, ihren Preis und ihre Eigenschaften.

Technische Eigenschaften

Kirschbaumholz zeichnet sich durch eine geringe Widerstandskraft gegenüber Pilzen und Schädlingen aus und ist deswegen nur für den Innenausbau geeignet. Es ist relativ fest und kompakt, allerdings nicht übermäßig hart. Die folgenden technischen Daten beziehen sich auf das Holz der Vogelkirsche (Prunus Avium).

EigenschaftWert
Rohdichte0,60 – 0,63 g/cm³
Mittlere Raumdichte491 kg/m³
Druckfestigkeit45 – 55 N/mm²
Biegefestigkeit85 – 110 N/mm²
Scherfestigkeit15 N/mm²
Dauerhaftigkeitsklasse3 (mittel bis schlecht)

Kirschholz stellt bei der Verarbeitung große Ansprüche an die richtige Trocknung, denn bei unsachgemäßer Lagerung neigt es zum Reißen und Werfen. Ein Brett aus Kirschholz benötigt pro cm Dicke etwa ein Jahr zum Trocknen auf 15 % Restfeuchtigkeit. Die Stirnflächen werden häufig mit Wachs versiegelt, um eine zu rasche Trocknung zu unterbinden. Die weitere Trocknung auf sechs bis sieben Prozent Feuchtigkeit, welche für den Möbelbau notwendig ist, erfolgt schonend maschinell oder in speziellen Trockenkellern.

Kirschbaumarten

Die für den Kirschbaumholzanbau wirtschaftlich relevanten Arten sind die Vogelkirsche (Prunus Avium) und die von diesem Baum abstammenden Süßkirschen. In Amerika werden außerdem spät blühende Traubenkirschen (Prunus Serotina) angebaut und als Holzbaum verwendet. Während die amerikanischen Kirschbäume vor allem als Holzlieferanten angebaut werden, da ihre Kirschen einen bitteren Nachgeschmack haben und weniger nachgefragt werden, steht bei europäischen Plantagen die Nutzung als Obstbaum im Vordergrund. Das so knappe Angebot steht einer hohen Nachfrage gegenüber, was die Preise für Kirschbaumholz in die Höhe treibt. Andere Kirschbaumarten wie die Japanische Blütenkirsche (Prunus Serrulata) spielen im Holzanbau keine wesentliche Rolle.

Erkennungsmerkmale von Kirschbaumholz

Kirschbaumholz zeichnet sich vor allem durch seine optisch beeindruckende Farbgebung aus. Das Splintholz ist rötlich-grau, während das Kernholz heller ist und eine gelbliche, selten auch grünliche Tönung besitzt. Die Maserung ist sehr fein, gut sichtbar und eng gebündelt. Alle Holzarten des Kirschbaums neigen unter Sonneneinstrahlung zum Nachdunkeln und nehmen einen goldgelben bis dunkelroten Farbton an, der von den Besitzern von Kirschbaummöbeln sehr geschätzt wird. Durch chemische Behandlung kann Kirschbaumholz so stark eingedunkelt werden, dass es fast wie Mahagoni aussieht. Es ist an sich geruchsfrei, verbreitet als Brennholz aber einen angenehmen Duft.

Verwendung

Durch seine hohe Anfälligkeit gegenüber Schädlingen und Feuchtigkeit eignet sich Kirschholz nur für den Innenausbau. Hier wird es als Furnierholz oder Massivholz für Möbel jeder Art verwendet. Von Stühlen und Tischen über Regale bis hin zu Schreibtischen ist es sehr beliebt und findet sich auch in historischen Möbeln aus Epochen wie dem Biedermeier oder dem Jugendstil in dieser Verwendung. Die attraktive Färbung macht es auch zu einer repräsentativen Holzart für Wandverkleidungen, Decken und Parkett. Neben Möbeln aus reinem Kirschholz werden gerne auch Möbelstücke hergestellt, die das gelblich-rote Kirschholz als gestaltendes Element einfügen. Weitere wichtige Verwendungen für Kirschholz sind der Instrumentenbau (Pianos, Holzblasinstrumente, Xylofone) und die Herstellung von Zier- und Gebrauchsgegenständen wie Kästchen, Bürsten und Messergriffen.

Preis

Die hohe Nachfrage, verbunden mit dem geringen Angebot dieser Edelholzsorte, sorgen für entsprechend hohe Holzpreise. Nicht zuletzt aus diesem Grund werden viele Kirschholzmöbel nur mit Kirschholzfurnier und nicht in Massivholzausführung hergestellt. Heimisches Kirschholz kostet, je nach Qualitätsmerkmalen wie Maserung, Astigkeit und Farbgebung, 1000 bis 1200 Euro pro Kubikmeter. Amerikanisches Kirschholz schlägt sogar mit 1500 bis 1700 Euro pro Kubikmeter zu Buche.

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