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Ebenholz ist besonders dunkel und gilt als seltene Holzart.

Ebenholz – ein kostbarer und wunderbarer Rohstoff

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von

Ebenholz stammt von tropischen Holzgewächsen der Gattung Diospyros ab – Gewächse, die in Mittel- und Südamerika, Asien und Afrika zu finden sind. Leider sind heute nur noch zwei der ursprünglich über 100 Sorten nicht gefährdet, da die Nachfrage nach dem edlen Holz riesig war. Illegale Rodungen waren die Folge. Das nahezu mythische Ebenholz spielt selbst in Märchen eine Rolle, wie etwa in Schneewittchen, deren schwarze Haarfarbe mit dem Edelholz verglichen wird.

Für die Holzproduktion wird nur das Kernholz verwendet. Bis zu 70 Prozent des Stammes der tropischen Holzgewächse der Gattung Diospyros sind nämlich hell. Nur 30 bis 45 Prozent des Kerns der Pflanze dürfen überhaupt nur als Ebenholz bezeichnet werden, was nicht zuletzt an der besonderen Optik liegt: Der schwarzen Farbgebung. Diese verleiht Intarsien, Zierelementen und hochwertigen Möbelstücken von Designern eine unvergleichliche Optik und einen sehr hohen Wert.

Maserung und Farbe von Ebenholz

Für Ebenholz charakteristisch ist die dunkle Farbgebung, die zwischen Schwarz und Dunkelbraun changiert. Das Holz an sich ist schwarz und von einer schönen, dunkelbraunen Maserung durchzogen. So dürfte denn auch Schneewittchens Haar nicht komplett schwarz gewesen sein, wenn der Vergleich stimmen soll. Optisch sticht das Edelholz hervor und hebt sich von anderen Holzarten optisch deutlich ab. Das Holz galt in früheren Zeiten geradezu als mystisch. Heute ist es dank seiner Seltenheit ein reiner Luxusartikel, der im hochpreisigen Möbel- und Holzbausegment zum Einsatz kommt.

Ebenholzgewächse unterscheiden sich in ihrer Farbgebung deutlich voneinander. Einige Sorten haben rosafarbenes Holz, während andere feinporig und dunkelbraun sind. Das begehrte Kamerun-Ebenholz (Diospyros crassiflora) und das Ceylon-Ebenholz (Diospyros ebenum) sind tiefbraun bis pechschwarz. Auch hier gelten die Farbangaben stets für das Kernholz, das weichere Splintholz ist oftmals gelblich-grau. In den Handel kommt nur das schwarze Holz, das nur einen geringen Anteil des Stamms ausmacht. Für Möbel wird oftmals das Ceylon-Ebenholz benutzt, während das Kamerun-Ebenholz das Begehrteste ist. Das liegt daran, dass es am dunkelsten ist.

Ebenholz kann also rabenschwarz sein, dies muss aber noch lange nicht der Fall sein. Viele Ebenhölzer sind eher dunkelbraun oder können eine gänzlich anders gefärbte Maserung haben. Besonders interessant ist das Makassar-Ebenholz, das von gelben und braunen Streifen durchzogen ist. Es ist nicht nur sehr dekorativ, sondern auch lichtecht und damit äußerst haltbar und beständig. Das Holz stammt aus Indonesien und kommt bevorzugt im Möbelbau zum Einsatz. Hierbei entstehen kostbare Möbelstücke, die im Luxussegment angesiedelt sind.

Leider gibt es viele Fälschungen, bei denen vergleichsweise minderwertige Hölzer zum Einsatz kommen, die lediglich die Farbe imitieren. Sind solche Imitationen als solche gekennzeichnet, sind sie eine hervorragende Alternative zu echtem Ebenholz.

Typische Eigenschaften von Ebenholz

Damit Ebenholz fachgerecht bearbeitet und verwendet werden kann, ist es wichtig, sich einen Überblick über die Eigenschaften des Luxusholzes zu verschaffen. Das kostbare Holz sollte dabei stets von einem Profi verarbeitet werden, der im Umgang mit dieser seltenen Holzart erfahren ist.

Einige Arten von Ebenholz gelten als besonders robust, schwer und hart – und suchen ihresgleichen. Dementsprechend langwierig ist der Bearbeitungsprozess. Bei der Verarbeitung muss darauf geachtet werden, die Holzstücke langsam und mit äußerster Sorgfalt zu trocknen. Nur so geht man sicher, dass das Holz nicht reißt. Oberflächenrisse wirken sich negativ auf die Optik, Haptik und Stabilität aus und mindern den Wert.

Da die Härte des Holzes dazu führt, dass beim Schleifen, Drechseln und Bearbeiten ein hoher Kraftaufwand erforderlich ist, sollten selbst kleinste Reparaturen und Nachbesserungen von einem Profi vorgenommen werden. Erfahrene Tischler sind mit den Eigenschaften dieser seltenen und kostbaren Holzart vertraut und verfügen zudem über die erforderlichen Werkzeuge, um eine professionelle Holzbearbeitung vorzunehmen.

Die Hölzer aus Ebenholz sind generell gut leimbar und widerstandsfähig gegen Schädlingsbefall.

Anwendungsmöglichkeiten von Ebenholz

Ebenholz war schon immer begehrt und wird es immer bleiben – schon allein, weil es immer seltener wird. In historischen Zeiten wurden Möbelstücke von Königen aus den schwärzesten Ebenholzarten gefertigt. Es diente rein repräsentativen Zwecken und war ein Ausdruck von Macht und Herrlichkeit. Selbst besondere Jagdwaffen und Gewehre wurden früher mit Griffen aus Ebenholz versehen. Hier spielte die mystische Bedeutung des Holzes eine Rolle, denn das Holz sollte den Waffen die Macht verleihen, Dämonen und Geister zu bekämpfen.

Heute kommen die edlen Hölzer hauptsächlich für Musikinstrumente, Furniere und Intarsien zum Einsatz, da ein Möbelstück aus diesen raren Ebenholzarten schier unbezahlbar wäre. Seltener kommen sie auch im Holzbau zum Einsatz, vor allem für Zierelemente.

Im Luxussegment finden Sie die Vollholz-Variante bei Spazierstöcken, Billard­ Queue und Griffen für technische Geräte. Aber auch Messerhefte, Griffschalen und Knöpfe bestehen zuweilen noch aus massivem Ebenholz. Kämme, Bürsten­rücken und Einlegearbeiten für Musikinstrumente sind nach wie vor beliebte Anwendungsbereiche im höherpreisigen Segment und im Kunstgewerbe.

Holzpflege und Behandlung

Ebenholz ist besonders empfindlich in Hinblick auf Nässe. Es sollte deshalb stets trocken bleiben, damit es nicht rissig wird. Dies passiert oft, wenn feuchtes Holz trocknet und dabei zu schnell trocken wird. Bitte beachten Sie, dass dies auch für Intarsien aus Ebenholz gilt. Diese können, wenn sie besonders fein gearbeitet sind, beim Trocknen zerbrechen! Verzichten Sie zudem auf chemische Reinigungsmittel, wenn Sie Ebenholz reinigen möchten. Hierfür gibt es spezielle Pflegeprodukte, die an diese kostbare Holzart angepasst sind.

Kostbares Ebenholz

Ebenholz gilt als selten und exklusiv, was sich auch im Preis widerspiegelt. Handelt es sich um eine günstige Ebenholzart, kostet der Kubikmeter bis zu 20.000 Euro. Möchten Sie Ebenholz in perfekter Qualität erwerben, schlägt dies mit bis zu 30.000 Euro zu buche. Es ist also wenig verwunderlich, dass selbst kleinste Schnitzereien und Intarsien zu hochwertigen Kunstobjekten avancieren, wenn sie aus Ebenholz bestehen.

Möbelstücke, die komplett aus Ebenholz bestehen, sind äußerst selten und sehr hochpreisig. Besonders das tiefschwarze Ceylon-Ebenholz ist praktisch unbezahlbar, denn es wird mit über 45.000 Euro pro Kubikmeter gehandelt. Leider findet man es oft auf dem Schwarzmarkt, wobei es häufig von Arten stammt, die vom Aussterben bedroht sind.

Günstiger ist das Makassar-Kernholz mit seiner braun-schwarzen Färbung. Es ist dennoch im Luxussegment angesiedelt. Generell wird Ebenholz aufgrund seiner Seltenheit nur in geringen Mengen importiert. Dies ist auch dem Umweltschutz geschuldet, da viele Ebenholzarten vom Aussterben bedroht sind und geschützt werden müssen.

Da das Holz so rar ist, wird es auch gerne imitiert und als echt verkauft. Besonders häufig findet man gebeizten Birnbaum oder gebeiztes Buchenholz. Diese beiden Holzarten sind nicht annähernd so haltbar und haben generell andere Eigenschaften als echtes Ebenholz.

Ebenholzmöbel, die Sie im Handel finden, sind zumeist Nachbildungen oder Antiquitäten, die aus echtem Ebenholz gefertigt wurden. Einige Künstler und Designer benutzen noch heute echtes Ebenholz und fertigen die Möbel in Kleinstserie. Beim Kauf sollten Sie unbedingt auf ein entsprechendes Zertifikat achten, das Auskunft über die Echtheit und die legale Herkunft des Holzes gibt.

Bild: PhenomenalPhoto / stock.adobe.com

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