Letzte Aktualisierung am 17. November 2021 von Mika Lehmann
Sobald wir die Heizung zu Beginn der kalten Jahreszeit wieder einschalten, ist es oft vorbei mit der Ruhe: Denn viele Heizkörper entwickeln ein Eigenleben und eine rege Geräuschkulisse. Das hat zunächst einmal nicht immer etwas zu bedeuten – Es ist vollkommen normal, dass Heizkörper im regulären Betrieb einige Geräusche wie beispielsweise ein leises Rauschen von sich geben. Bis zu einem gewissen Grad müssen Sie sich also keine Sorgen um den Zustand Ihrer Heizung machen. Manche Geräusche können jedoch auch auf Probleme der Heizungsanlage zurückzuführen sein, beispielsweise zu viel Luft im Heizsystem.
Erfahren Sie im Folgenden mehr über Heizungsgeräusche, wie diese zustande kommen und was man dagegen tun kann. Wir erklären außerdem, wann Sie definitiv einen Heizungsprofi engagieren sollten.
Typische Heizungsgeräusche
Von Brummen über Rauschen bis hin zum Klopfen: Eine Heizung kann viele verschiedene Geräusche von sich geben. Zwar sind vereinzelte Geräusche vollkommen normal, die meisten sind jedoch auf eine Ursache zurückzuführen und können mitunter ein Signal für Probleme der Heizungsanlage sein. Diese Probleme können einfache Ursachen wie zu viel Luft im Heizsystem haben, jedoch auch auf falsche Einstellungen oder sogar einen fehlerhaften Einbau hindeuten. Dabei können geübte Heimwerker einige Probleme zwar leicht selbst lösen, bei anderen hingegen ist es sinnvoll, einen Fachbetrieb zu informieren.
In der folgenden Tabelle finden Sie die typischen Geräusche von Heizkörpern, mögliche Ursachen und was man dagegen tun kann:
Geräusch | Mögliche Ursachen | Lösung |
---|---|---|
Heizung blubbert oder gluckert | Überschüssige Luft in der Heizungsanlage Wasserdruck reicht nicht aus | Heizung entlüften Wasserdruck überprüfen und ggf. anpassen Wasser nachfüllen |
Heizung klopft | In Aufheiz- und Abkühlphasen unbedenklich Falsche verlegte Rohre Überströmventil falsch eingestellt | Bei konstantem Klopfen: Heizungsprofi kontaktieren Überströmventil richtig einstellen lassen Umbau der Leitungen |
Heizung knackt | In Aufheiz- und Abkühlphasen unbedenklich Vor- und Rücklauf sind vertauscht Hohe Spannung auf den Heizungsrohren Überströmventil falsch eingestellt | Bei Knacken außerhalb von Aufheiz- und Abkühlsystem: Heizungsprofi kontaktieren Heizungsprofi kann einen Schnelltest durchführen, ob Rohre falsch verlegt sind Ggf. Umbau der Leitungen oder Ventil austauschen Überströmventil richtig einstellen lassen |
Heizung brummt | Rohrleitungen sind locker Schaden am Lager der Umwälzpumpe Defekt am Brenner | Heizungsprofi kontaktieren, Fehlerortung durchführen lassen und Austausch defekter Bauteile |
Heizung pfeift | Niedriger Wasserdruck Zu viel Luft im Heizkreislauf Umwälzpumpe ist zu hoch eingestellt | Heizung entlüften Wasserdruck überprüfen und ggf. anpassen Umwälzpumpe drosseln |
Heizung rauscht | Leises Rauschen unbedenklich Bei lautem Rauschen: Ggf. Umwälzpumpe zu hoch eingestellt | Umwälzpumpe drosseln Kontrolle durch einen Heizungsprofi |
Ölheizung kreischt und jault | Unzureichende Ölzufuhr zum Brenner | Heizung abschalten und Heizungsprofi kontaktieren |
Die meisten Geräusche entstehen also im regulären Betrieb der Heizung. Treten ungewöhnliche Geräusche jedoch über einen längeren Zeitraum oder kontinuierlich auf, kann das auf einige der in der Tabelle geschilderten Probleme hindeuten. Generell sollten Sie rechtzeitig Maßnahmen wie zum Beispiel die Entlüftung der Heizung ergreifen oder aber einen Fachbetrieb für Heizungsinstallation hinzuziehen. Langfristig können durch Fehler der Heizsystems nicht nur störende Geräusche entstehen, sie können auch zu höheren Heizkosten und geringerer Effizienz führen.
Heizungsanlage macht keine Geräusche
Es kann übrigens auch auf einen fehlerhaften Betrieb hindeuten, wenn Ihre Therme oder Ihr Heizkessel gar keine Geräusche von sich geben. So ist es beispielsweise vollkommen normal, wenn der Brenner nach dem Einschalten ein kurzes Brummen erzeugt. Auch leises Rauschen, wenn das Wasser durch die Heizungsrohre fließt, gehört zum Normalbetrieb der Heizungsanlage dazu.
Bleibt Ihre Gastherme allerdings permanent still, kann das folgende Gründe haben:
- Gasanschluss ist geschlossen
- Zu wenig Wasser im Heizkreislauf
- Gasaustritt, Sensor verhindert das Einschalten
- Falsche Einstellungen der Therme, beispielsweise wenn der Betrieb von der Innentemperatur abhängig ist
Sobald Sie die Einstellungen von Temperaturregler oder Timer korrigiert haben oder zusätzliches Wasser nachgefüllt haben, sollte Ihre Therme wieder normal arbeiten. Ist das nicht der Fall und es entstehen weiterhin keine Geräusche, sollten Sie einen Heizungsprofi rufen und mit der Heizungswartung beauftragen.
Regelmäßige Heizungswartung durchführen lassen
Mit einer regelmäßigen Heizungswartung lassen sich die meisten Probleme der Heizungsanlage vorbeugen und sofort beheben. Nur so kann die Heizung fachgerecht arbeiten und für eine optimale Raumtemperatur in Ihrem Zuhause sorgen.
Da das vor allem in den kalten Jahreszeiten und Herbst und Winter entscheidend ist, bietet es sich an die Anlage vor Beginn der Heizperiode warten zu lassen. Ein Heizungsprofi kann dabei falsche Einstellungen an Thermostaten oder der Therme ausmachen und korrigieren, Probleme beheben und Ihnen Fragen zu dem Heizsystem in Ihrem Haus beantworten. Schildern Sie zuvor die Geräusche, die Ihre Heizkörper von sich geben, wird der Heizungsprofi das System auf mögliche Gründe untersuchen. Sofern es sich nicht um falsch verlegte Rohre handelt, sondern beispielsweise nur um zu viel Luft oder zu wenig Wasser im Heizkreislauf, kann der Handwerker das Problem sofort lösen. Auch ein hydraulischer Abgleich als Sofortmaßnahme kann die Leistung der Heizkörper verbessern.
Durch richtiges Heizen lassen sich mitunter Heizkosten sparen und die Effizienz erhöhen. Dementsprechend sollte eine Heizungswartung mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden. Als Hausbesitzer müssen Sie sich selbst darum kümmern, einen passenden Fachbetrieb mit der Heizungswartung zu beauftragen. Leben Sie als Mieter in einem Einfamilienhaus oder einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus ist Ihr Vermieter für die Heizungswartung verantwortlich.
Mietminderung bei Lärmbelästigung durch Heizkörper
Wenn weiterhin störende Heizungsgeräusche auftreten, obwohl Maßnahmen ergriffen wurden – beispielsweise die Heizung entlüftet, der Wasserdruck überprüft oder die Pumpe gedrosselt wurden und der Heizungsprofi alle Einstellungen korrigiert hat – kann das beispielsweise darauf hindeuten, dass bauliche Maßnahmen oder eine größer Sanierung nötig sind, um die Geräusche zu beseitigen. Es könnte unter anderem an alten Heizungspumpen oder -rohren liegen oder aber auf einen fehlerhaften Einbau hindeuten.
Da eine Heizung zur Grundausstattung jeder Wohnung gehört, ist der Vermieter für die Instandhaltung zuständig. Sofern es nicht sofort möglich ist, die Heizungsgeräusche zu beseitigen, haben Mieter mitunter Anspruch auf eine Mietminderung, bis der Vermieter dieses Problem in den Griff bekommen hat. Allerdings kommt es dabei auf die Geräusche selbst, deren Intensität und ihre Häufigkeit an. Unregelmäßiges kurzes Brummen oder leises Gluckern sowie reguläre Fließgeräusche gelten als zumutbar und mindern die Gebrauchstauglichkeit der Wohnung im juristischen Sinne nicht. Sind die Geräusche jedoch sehr laut, treten häufig auf und schmälern die Wohnqualität kann eine Mietminderung erfolgen.
Informieren Sie Ihren Vermieter auf jeden Fall über die von Ihnen geplante Mietminderung. Hier können Sie mehr Informationen dazu finden, wann Mieter eine Mietminderung bei handwerklichen Mängeln vollziehen können.
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