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Auch Rollläden halten nicht ewig und weisen nach einer Zeit Verschleißerscheinungen oder eine Ermüdung des Materials auf. Besonders bei älteren Rollladenmodellen sind Schäden am Antrieb oder an den Lamellen im Laufe der Zeit keine Seltenheit mehr. Aber auch bei neueren Modellen können immer wieder Defekte entstehen. Möglich sind Schäden an der Rollladenwelle, die dazu führen können, dass sich der Rollladen im Kasten nicht mehr auf- und abrollen lässt. Es kann aber auch sein, dass sich der Rollladen von dieser Welle ablöst und deshalb nicht mehr beweglich ist. Ein weiterer möglicher Defekt an einem Rollladen liegt in einem blockierten oder dreckigen Lager. Außerdem kann es sein, dass eine Lamelle des Rollladens sich verschiebt oder kaputt oder abgerissen ist. Weitere mögliche Schäden können am Rollladengurt entstehen, der von der Rolle springen oder reißen kann. Auch ein defekter Gurtwickler, der den Gurt nicht mehr einziehen kann, ist denkbar. Neben diesen technischen Schäden können auch Tiere im Rollladenkasten für einen defekten Rollladen verantwortlich sein. Demnach gibt es zahlreiche Ursachen, die für einen defekten Rollladen verantwortlich sein können und eine Reparatur nötig machen.
Welche Faktoren beeinflussen die Reparaturkosten?
Welche Kosten für die Reparatur eines beschädigten Rollladens für Sie entstehen, ist pauschal nur schwer zu sagen. Denn die Kosten sind von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Unter anderem haben die Größe, das Alter, das Material (Aluminium oder Kunststoff) sowie der Antrieb des Rollladens (Automatik-, Gurt- oder Motorbedienung) einen Einfluss auf die entstehenden Reparaturkosten. Hinzu kommt die Montageart des Rollladens, der beispielsweise als Vorbaurollladen oder als eingebauter Rollladenkasten angebracht werden kann und ebenfalls einen Einfluss auf die schlussendlichen Kosten hat. Abgesehen von diesen grundsätzlichen Eigenschaften des Rollladens spielt es im Rahmen der entstehenden Kosten auch eine besondere Rolle, ob Sie die Reparatur in Eigenregie erledigen oder diese von einem Fachbetrieb durchführen lassen. Hinzu kommt das Ausmaß der Beschädigung sowie das genaue Schadensbild, die ebenfalls einen beträchtlichen Einfluss auf die Höhe der entstehenden Reparaturkosten haben. Erst, wenn all diese Faktoren in Betracht gezogen werden, können die schlussendlichen Kosten für eine Rollladenreparatur genauer bestimmt werden.
Kosten für Material und Handwerker
In Abhängigkeit des jeweiligen Schadenbilds sowie dem Ausmaß des Schadens kommen im Rahmen einer Rollladenreparatur auf Sie unterschiedliche Material- und Handwerkskosten zu.
Schäden am Gurtband
Schäden am Gurtband sind nicht selten. Denn durch den ständigen Gebrauch der Gurtbänder wetzen sich diese mit der Zeit ab, wodurch sie brüchig werden. Entdecken Sie solche brüchigen Stellen an Ihrem Gurtband, können Sie diese ganz einfach selbst reparieren und damit ein vollständiges Durchreißen des Bandes verhindern. Sie erhalten entsprechende Reparatursets zur Stabilisation der brüchigen Stelle bereits für fünf bis zehn Euro. Sollte Ihr Gurtband jedoch vollständig gerissen sein, müssen Sie dieses austauschen. Die Kosten für ein Ersatzgurtband liegen bei circa zehn Euro. Soll dieses von einem Fachmann eingebaut werden, müssen Sie hierfür mit Kosten in Höhe von 40 bis 50 Euro rechnen.
Schäden an den Lamellen
Rollladenlamellen bestehen in den meisten Fällen aus Kunststoff und unterliegen daher dem natürlichen Verschleiß durch das UV-Licht der Sonneneinstrahlung. Demnach sind Schäden an den Lamellen im Laufe der Zeit keine Seltenheit. Allerdings lassen sich die defekten Lamellen ganz einfach austauschen. Sie erhalten einzelne Ersatzlamellen aus Kunststoff bereits für drei bis fünf Euro. Ein Austausch der Lamellen durch einen Fachmann kostet Sie etwa 60 Euro. Dabei steigen die Kosten mit jeder auszutauschenden Lamelle ebenfalls an. Ein Austausch eines gesamten Kunststoff-Rollladenpanzers liegt bei etwa 20-50 Euro pro Quadratmeter. Einen Aluminium-Rollladenpanzer erhalten Sie ab 50 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen die Arbeitskosten für den Austausch, die je nach Arbeitsaufwand bei 40-80 Euro liegen.
Schäden am Motor oder Antrieb
Ist der Motor oder Antrieb Ihres elektrisch betriebenen Rollladens beschädigt, kann es teuer werden. Austauschmotoren erhalten Sie ab 100-150 Euro. Da die neueren Antriebsformen jedoch überwiegend sehr kompliziert sind, ist ein Austausch durch den Fachmann hierbei empfehlenswert. In Abhängigkeit des jeweiligen Reparaturaufwands sowie der benötigten Ersatzteile fallen im Zuge dessen Reparaturkosten in Höhe von mindestens 150 Euro an. Handelt es sich bei Ihrem Motor jedoch um eine besondere Motorform und nicht um den üblichen Rohrmotor, können die Austauschkosten deutlich höher liegen.
Beispielrechnung für eine Standardreparatur
Sollen durch einen Fachmann einige beschädigte Lamellen ausgetauscht und im Zuge dessen auch das abgenutzte Gurtband erneuert werden, müssen Sie mit folgenden Kosten rechnen:
Posten | Kosten |
Materialkosten für Ersatzlamellen | 48 € |
Materialkosten für Ersatzgurtband | 11,50 € |
Arbeitskosten | 112,50 € |
Anfahrtskosten | 36 € |
Somit entstehen für die Rollladenreparatur der Lamellen und dem Gurtband, die von einem Fachmann durchgeführt wird, Material- und Arbeitskosten in Höhe von insgesamt 207 Euro. Da es sich hierbei lediglich um ein Praxisbeispiel handelt und die Preise von Fachbetrieb zu Fachbetrieb deutlich variieren können, bietet es sich an, vor der Reparatur bei Ihrem gewünschten Fachmann ein Angebot einzuholen.
Was muss man bei der Reparatur beachten?
In einem ersten Schritt gilt es herauszufinden, welches Teil Ihres Rollladens defekt ist. Handelt es sich um eine beschädigte Lamelle oder ein defektes Gurtband, können Sie diese ohne wenig Aufwand ganz einfach austauschen. Falls der Schaden jedoch an einem anderen Rollladenteil liegt, müssen Sie für die Ursachensuche den Rollladenkasten öffnen. Gehen Sie hierbei vorsichtig vor, da der Rollladenkasten auch von Tieren bewohnt sein könnte. Nehmen Sie das Dämmmaterial aus dem Kasten heraus, um einen Überblick über die verschiedenen Rollladenteile zu erhalten. Im Zuge dessen bietet sich auch eine Reinigung des Rollladenkastens sowie der darin enthaltenen Lager an. Haben Sie das defekte Teil gefunden, können Sie dieses austauschen. Hierfür ist jedoch handwerkliches Geschick gefragt. Da es jedoch oftmals nicht einfach ist, den Defekt überhaupt zu erkennen und die Reparaturen an neueren Rollläden teils sehr komplex sind, ist es ratsam, bei einem beschädigten Rollladen einen Fachmann zur Hilfe zu nehmen. Einen kompetenten und erfahrenen Handwerker für eine fachmännische Reparatur Ihres Rollladens aus Ihrer Umgebung finden Sie ganz einfach und schnell bei Blauarbeit.
Reparieren oder lieber Modernisieren?
Wann sich eine Reparatur eines defekten Rollladens lohnt, ist immer vom Einzelfall abhängig. Bei kleineren Gurtrollläden mit Kunststofflamellen ist eine Reparatur meist nicht empfehlenswert. Denn die anfallenden Kosten für die benötigen Ersatzteile sowie die Kosten für die Anfahrt und die Arbeitszeit des Fachbetriebes sind hierbei meist so hoch, dass Sie hierfür bereits einen neuen Rollladen einbauen können. Handelt es sich hingegen um einen hochwertigen und motorgetriebenen Rollladen, kann eine Reparatur durchaus lohnend sein. Um herauszufinden, was sich in Ihrem konkreten Fall anbietet, ist es immer ratsam, die entstehenden Reparaturkosten den Kosten für einen kompletten Rollladenaustausch gegenübersetzen. Auf Grundlage dessen können Sie dann beurteilen, ob Sie eine Reparatur oder ein Austausch günstiger kommt.
Wann zahlt der Vermieter die Reparatur?
Da Rollläden zur Gebäudefassade zählen, fallen diese in den Zuständigkeitsbereich des Vermieters. Diese Zuordnung gilt jedoch nicht für alle jene Rollladenteile, die unmittelbar vom Mieter genutzt werden, wie beispielsweise der Rollladengurt. Beschädigungen dieser Teile müssen in der Regel vom Mieter selbst übernommen werden. Hinzu kommt, dass der Vermieter hierbei auch von der sogenannten Kleinreparaturklausel Gebrauch machen kann. Diese besagt, dass die entstehenden Kosten für Kleinreparaturen um die 70 Euro vom Mieter selbst getragen werden müssen.
Wer zahlt bei Wohneigentümergemeinschaften?
Ähnlich ist es bei Wohnungseigentümergemeinschaften, wobei zwischen Sondereigentum und Gemeinschaftseigentum unterschieden wird. Auch hier zählen Rollläden als Teil der Fassade zum Gemeinschaftseigentum. Somit müssen Reparaturkosten an Rollladenkästen oder dem Rollladenpanzer von der Wohneigentümergemeinschaft getragen werden. Anders sieht es bei Rollladenteilen aus, die von den einzelnen Wohnungen aus repariert werden können. Diese werden dem sogenannten Sondereigentum zugeordnet und müssen vom jeweiligen Wohnungseigentümer selbst bezahlt werden. Hierzu zählen beispielsweise Defekte am Rollladengurt oder an der Gurtscheibe.