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Weiden gehören mit ihren charakteristischen Weidenkätzchen zu den frühblühenden Gehölzen.

Frühblühende Bäume und Sträucher: Auswahl und Überblick

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos

Während die meisten Bäume und Sträucher noch ruhen, tragen sogenannte Frühblüher schon etwas früher im Jahr erste Knospen und erinnern uns mit ihrer Blüte an den nahenden Frühling. Wer also schon im Spätwinter Farbe in den eigenen Garten bringen und den Frühling – trotz kalter Temperaturen – schon etwas früher einläuten möchte – sollte frühblühende Gehölze pflanzen. 

In diesem Beitrag stellen wir daher eine Auswahl an Bäumen und Sträuchern vor, die zu den Frühblühern gehören. Zusätzlich geben wir noch ein paar kleine Tipps für die Pflege frühblühender Gehölze. Hier können Sie mehr Informationen zu frühblühenden Blütepflanzen erhalten. 

Was bedeutet Frühblüher?

Unter Frühblühern versteht man in der Regel nichts anderes als Pflanzen, die besonders früh im Jahr damit beginnen die ersten Blüten auszubilden und zu öffnen. Damit sind die Frühblüher den meisten Pflanzen, die erst im Frühling oder Sommer erblühen, einen großen Schritt voraus und erfreuen Betrachter schon in der kalten Jahreszeit mit ihrer Farbenpracht. Erste Knospen werden von frühblühenden Gehölzen in der Regel bereits bei den ersten wärmeren Sonnenstrahlen ausgebildet. Um zu blühen nutzen die Bäume und Sträucher häufig ihre Reserve an Nährstoffen aus dem Vorjahr aus. 

Zurückzuführen ist die frühe Blütezeit in der Regel auf die jeweilige Herkunft des Gehölzes, denn die meisten Frühblüher stammen häufig aus Regionen mit kurzen oder sehr trockenen Sommern und haben eine dementsprechend kurze Vegetationsperiode. Um sich dann vor der Kälte im Winter zu schützen haben diese Gehölze häufig bestimmte Schutzmechanismen ausgebildet. So lagern sie beispielsweise Salze als Frostschutz ein oder bilden dichtes Laub aus. 

Frühblühende Bäume und Sträucher

Wenn man von Frühblühern hört, können damit verschiedene Pflanzenarten gemeint sein. Neben niedrigen Blühpflanzen wie Schneeglöckchen, Tulpen oder Krokussen, die aus Zwiebeln hervorgehen, gibt es auch frühblühende Bäume und Sträucher. Im Folgenden eine Auswahl bekannter Frühblüher:

Erle (alnus)

Die meisten Baumarten, die zur Gattung der Erlen gehören, zählen auch zu den bereits früh im Jahr blühenden Bäumen. In Mitteleuropa kommen die drei Erlenarten Grünerle, Grauerle und Schwarzerle vor. Ihre Blütezeit kann bei einigen Arten wie der Schwarzerle unter günstigen Bedingungen bereits im Dezember beginnen. In der Regel liegt die Blütezeit von Erlen aber zwischen Februar und April. Gerade für Allergiker kann diese Zeit schwierig sein, wenn die Erlenpollen-Belastung sehr hoch ist. 

Forsythie (forsythia)

Je nach Standort setzt die Garten-Forsythie zwischen etwa Ende Februar und Mitte März ein Zeichen für die nahende Ankunft des Frühlings und erblüht in leuchtend gelber Farbenpracht. Ihre schönen gelben Blüten haben ihr auch die Namen Goldflieder und Goldglöckchen eingebracht. Diese Sträucher gelten in der Regel als verhältnismäßig anspruchslos und dementsprechend pflegeleicht für Gärtner. Für Insekten wie Bienen oder Hummeln ist die Forsythie im Gegensatz dazu allerdings recht uninteressant, denn sie bildet nur selten Nektar oder Pollen. 

Die Blüte der Forsythie markiert auch den optimalen Zeitpunkt für den Rückschnitt von Rosen. Die Forsythie selbst kann direkt nach ihrer Blüte ebenfalls stark zurückgeschnitten werden. 

Hasel (corylus avellana)

Bevor man im Herbst leckere Haselnüsse aufsammeln kann, die reif vom Haselnussstrauch gefallen sind, bildet dieser bereits im Februar erste kleine, rote Blüten aus. Vor dem ersten Laubaustrieb schieben diese sich als Fäden aus den Knospen hervor. Zuvor hat die Hasel im Herbst bereits Kätzchen, also männliche Blütenstände, ausgebildet. Diese präsentieren sich allerdings weniger farbenfroh als das bei den Blüten der Fall ist. Als Frühblüher stellt die Hasel zusätzlich einen wichtigen Pollen- und somit Nahrungslieferanten für Bienen dar. Für Allergiker hingegen kann sich die Blütezeit schwierig gestalten, da die Bestäubung über den Wind abläuft. 

Japanische Zierkirsche (prunus serrulata)

Mit den ersten warmen Apriltagen beginnt auch die Blüte der Japanischen Blütenkirsche. Die Kulturformen bilden dann üppige, rosafarbene Blätter aus, bei Wildformen sind diese hingegen meist weiß und nur sehr selten rosafarben. In Japan feiert man das Erblühen der Zierkirsche mit dem traditionellen, japanischen Brauch Hanami, was ins Deutsche übersetzt etwa “Blütensehen” bedeutet. Das sogenannte Kirschblütenfest erfreut sich medial großer Aufmerksamkeit, sodass der Weg der Kirschblüte durch das Land in Richtung Norden detailliert begleitet wird.

Bereits Anfang Mai endet die Blütezeit der japanischen Zierkirsche dann schon wieder. Von Mai bis Juli reifen dann ihre purpurfarbenen Früchte. 

Kornelkirsche (cornus mas)

Meist sogar noch vor der Forsythie präsentiert die Kornelkirsche ab März ihre goldgelbe Blütenpracht. Noch vor dem ersten Laubaustrieb dient die Kornelkirsche so Insekten wie Bienen als Nährpflanze. Während des Sommers bilden sich aus den Blüten dann kleine, rote Beeren. In heimischen Gärten wird der Strauch der Kornelkirsche häufig als Hecke eingesetzt.  

Tulpen-Magnolie (magnolia soulangeana) 

Ist in Mitteleuropa von Magnolien die Rede, meint man in der Regel die Tulpen-Magnolie. Bereits im Herbst legt diese Sorte der Magnolie erste Blütenknospen an. Im April erfreuen blühende Magnolien viele Gartenbesitzer dann mit ihren je nach Sorte weißen, rosaroten oder violetten Blütenblättern. Die Blätter der Magnolie sprießen dann erst nach der Blütezeit. Tulpen-Magnolien können entweder als Strauch oder als Baum vorkommen. 

Zur Gefahr für die schönen Blüten dieses Baumes kann spät einsetzender Frost werden. Sobald es zu kalt wird, sterben die Blütenblätter ab und fallen zu Boden. Auch beim Rückschnitt sollte man vorsichtig sein. Fällt dieser zu stark aus, bildet die Magnolie im nächsten Jahr deutlich weniger Blüten aus. 

Pflaume (prunus domestica)

Die sogenannte Kulturpflaume gehört ebenfalls zu den frühblühenden Gehölzen und zeigt selten ab März, meist zwischen April und Mai ihre schönen, weißen Blütenblätter mit gelb leuchtenden Staubblättern. Pflaumenbäume können in verschiedenen Arten und Größen vorkommen und stellen so den optimalen Gartenbaum dar. Auch bei ihren Früchten kommt es auf die Sorte an – von blau über gelbgrün bis hin zu rot beziehungsweise purpurrot können sie verschiedene Farben annehmen. Im Herbst kann man die süßen oder herben Pflaumen dann verzehren oder zu Kuchen sowie Marmelade verarbeiten. 

Ulme (ulmus)

In Mitteleuropa kommen etwa drei Arten der Ulme vor, nämlich die Flatterulme, die Feldulme und die Bergulme. Als frühblühendes Gehölz können die verschiedenen Arten der Ulme bereits im März Blüten tragen. Die Pollen der Ulme übertragen sich über den Wind und können mitunter für allergische Reaktionen bei Allergikern sorgen. Ulmen bilden nach ihrer Blütezeit Früchte in Form einer flachen Nussfrucht aus. In Europa sind viele Ulmen durch das Ulmensterben bedroht. 

Weide (salix)

An den Zweigen einiger Weiden kann man mitunter bereits im Februar die ersten, flauschigen Weidenkätzchen beobachten. Je nach Art beginnt ihre Blüte jedoch meist im März, bei spät blühenden Arten liegt die Blütezeit hingegen erst zwischen Mai und Juni.

Insgesamt erblühen Weiden zwar eher unauffällig, für Bienen und andere Insekten wie Schmetterlinge oder Schwebefliegen bietet sie aber eine wichtige Nahrungsquelle, wenn sie im März oder April dann völlig aufblüht. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich nach der Bestäubung Kapselfrüchte. In heimischen Gärten findet man häufig kleinere Weidenarten wie zum Beispiel die Öhrchenweide. 

Je nach Standort und Region können die oben genannten Blühzeiten früher oder später ausfallen. Zusätzlich verschiebt sich die Blüte bei manchen Bäumen und Sträuchern aufgrund klimatischer Veränderungen in den letzten Jahren. 

Wie pflegt man frühblühende Sträucher und Bäume?

Die meisten früh blühenden Sträucher und Bäume gelten unter Gärtnern in der Regel eher als pflegeleicht, da sie nicht nur wenig Dünger benötigen, sondern auch auf normalen Böden gedeihen und Rückschnitte meist gut vertragen. Letzterer sollte bei den meisten frühblühenden Gehölzen kurz nach der Blüte erfolgen, damit die Pflanzen ausreichend Zeit haben, um neu auszutreiben. Beachten Sie allerdings, dass sehr starke Rückschnitte aufgrund der Brut- und Nistzeit nur bis Ende Februar möglich und erlaubt sind. Zusätzlich kann die benötigte Pflege und Zuwendung je nach Pflanzenart natürlich deutlich anders ausfallen. Informieren Sie sich also bestenfalls bereits vor der Pflanzung darüber, ob und wie viel Pflege der jeweilige Baum beziehungsweise der jeweilige Strauch benötigt. 

Bild: Evgeny / stock.adobe.com

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