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Lebensmittelmotten loswerden - so geht's!

Lebensmittelmotten bekämpfen in nur 4 Schritten

Letzte Aktualisierung am 16. Januar 2023 von

Titelbild von JuergenL/stock.adobe.com

Es krabbelt, es fliegt und das gesamte Küchenregal ist voll davon – Lebensmittelmotten fühlen sich vor allem im Mehl, in Getreide oder in Hülsenfrüchten besonders wohl. Man nennt sie auch Küchenmotte oder Speisemotte. Wie kann man die lästigen Tierchen in den eigenen vier Wänden vernichten? Welche Maßnahmen sind nötig, um die Lebensmittelmotten auch dauerhaft loszuwerden?

Lebensmittelmotten erkennen

Lebensmittelmotten sind quasi die Oberkategorie unterschiedlicher Mottenarten wie die Mehl-, die Dörrobst- oder die Kornmotte. Genau unterscheiden müssen Sie die Motten zur Bekämpfung jedoch nicht. Die Maßnahmen helfen bei allen Varianten.

Plodia interpunctella

  • Vorderflügel rostbraun bis kupferrot mit hellen Querbinden
  • Hinterflügel hellgrau bis grau
  • Korpus-Länge zwischen sechs und zehn Millimeter
  • Flügelspannweite zwischen 15 und 20 Millimeter 
  • Raupen weißlich mit grünlicher oder rötlicher Einfärbung, glänzend mit braunem Kopf

Ephestia kuehniella

  • Vorderflügel blau-grau bis rötlich grau mit hellen und dunklen, gezackten Linien
  • Hinterflügel hellgrau
  • Korpus-Länge circa acht bis zehn Millimeter
  • Flügelspannweite circa 20 Millimeter
  • Raupen sind weiß mit leichten Einfärbungen ins rötliche oder grünliche; brauner Kopf; werden bis zu 20 Millimeter lang

Ephestia elutella

  • Braun oder blau-graue Flügel
  • Körperlänge ca. 10 mm
  • Flügelspannweiter ca. 15 mm
  • Bis zu 300 Eier pro Weibchen
  • Larvengröße: bis zu 15 mm

Nemapogon granella

  • Vorderflügel schwarzbraun mit gelblichen Flecken; dunkel abgesetzter Fransensaum am Rand
  • Hinterflügel grau 
  • Korpus-Länge circa sechs Millimeter 
  • Flügelspannweite circa 20 Millimeter 
  • Raupen gelblichweiß; werden zwischen neun bis zwölf Millimeter lang; leicht glänzender, hellbrauner Kopf

Lebensmittelmotten finden Sie hauptsächlich in der Küche oder in Abstellräumen, wo sich ihre Nahrung befindet. Wenn Sie glauben, dass sich auch in Ihrer Wohnung diese Lebewesen tummeln, sollten Sie schnell reagieren und Küchenschränke und Regale genau prüfen. Diese Vorräte sollten Sie ganz besonders auf verklebte Körner, fadenartige Gespinste sowie kleine Motteneier untersuchen: 

Das ist nur eine kleinere Auswahl von Vorräten, wo sich die Lebensmittelmotten verkriechen. Beachten Sie, dass die Eier kleiner als einen halben Millimeter und deshalb schwer erkennbar sind. Die Larve frisst sich teilweise durch noch komplett verschlossene Verpackungsmaterialien, achten Sie also auch auf noch nicht geöffnete Lebensmittel.

  • Mehl und Getreide
  • Hülsenfrüchte
  • Müsli, Cornflakes, Haferflocken
  • Kekse, Schokolade, Chips
  • jede Art von Nüssen
  • Speisestärke
  • Gewürze
  • Reis, Nudeln, Kartoffeln
  • Soßenbinder
  • Tierfutter
  • sogar Trockendekoration, wie Blumen oder Kränze

Foto von svehlik – stock.adobe.com

Einfache Bekämpfung

Nachdem Sie die Lebewesen in Ihren Räumlichkeiten erkannt haben, geht es nun im nächsten Schritt darum, so viele Motten wie möglich aus der Wohnung zu vernichten und eine entsprechende Grundreinigung an den wichtigen Stellen durchzuführen. Grundsätzlich ist die Bekämpfung von Lebensmittelmotten bei früher Erkennung nicht schwer. Alles, was Sie brauchen, ist ein wenig Geduld, da sich die Prozedur auf ungefähr neun bis zwölf Wochen belaufen kann, bis schließlich alle Motten vernichtet sind.

  1. Staubsaugen: große Schwärme können Sie ganz einfach wegsaugen; vergessen Sie nicht, den Staubsaugerbeutel direkt im Anschluss zu entsorgen
  2. Untersuchung einzelner Lebensmittel: jede einzelne Verpackung, Dosen, Behälter müssen Sie genauestens auf Eier, Gespinste, Verunreinigungen und Motten untersuchen
  3. Lebensmittel, die befallen sind, dicht verschließen und sofort in den Müll nach draußen (!) werfen
  4. Luftdicht verpacken: Lebensmittel, die nicht befallen sind, am besten in Tupperdosen oder verschließbare Gläser deponieren
  5. Schränke und Regale gründlich säubern mit Essigreiniger 
  6. Ritzen und Bohrlöcher der Schränke mit einem Fön heiß trocknen, auch hinter dem Schrank sauber machen

Haushaltsessig können Sie 1:2 mit Wasser vermischen. Essigessenz 1:10.

Die Larven der Lebensmittelmotten sind nicht direkt giftig. Ihr Kot und ihre Gespinste sind unhygienisch und können allergische Reaktionen auslösen. Außerdem können sich Pilze und Milben nach einem Befall leichter dort ansiedeln.

Vorbeugung

Nun haben Sie eigentlich (fast) das Problem für die Bekämpfung von Lebensmittelmotten gelöst. Allerdings sollten Sie den vierten und letzten Schritt nicht ganz außer Acht lassen. Ziehen Sie es in Erwägung, Ihre Lebensmittel in Vorratsdosen aus Plastik, wie Tupperdosen oder Vorratsgläser zu verschließen. So können mit ziemlicher Sicherheit Lebensmittelmotten in Ihrem Essen vermieden werden, wenn Sie vielleicht aus dem Supermarkt wieder welche anschleppen würden. Denken Sie auch daran, Tierfutter umzufüllen sowie Trockenblumen und Kränze luftdicht zu verschließen. Fliegengitter an den Fenstern sorgen dafür, dass keine neuen Motten in die Küche kommen können.

Wie oben erwähnt, können sich die Larven durch dünnes Plastik einfach durchfressen. Deswegen sind Glasbehälter eine gute Wahl, Gefrierbeutel jedoch eher nicht.

Lebensmittelmotten komplett loswerden

Schauen Sie nochmal gründlich nach, ob Sie auch wirklich alle Motteneier und Larven losgeworden sind oder vielleicht noch etwas übersehen haben. Falls die Motten immer noch auftauchen gibt es noch weitere Möglichkeiten:

Pheromon-Klebefallen locken die Männchen an und sie bleiben an der Falle kleben. Es kann jedoch immer noch vorkommen, dass sich die Männchen vorher paaren. Da ein Weibchen in seinem Leben bis zu 400 Eier legen kann, sollten Sie das auf jeden Fall verhindern.

Insektizide sind bei Lebensmittelmotten nicht nötig und auch keine gute Idee. Immerhin kommen die Motten mit ihrem Essen in Berührung. Bei Klebefallen kann das nicht passieren.

Schlupfwespen sind nur 0,4 Millimeter groß und befallen die Eier der Lebensmittelmotten. Sobald keine Eier mehr vorhanden sind, sterben auch die Schlupfwespen. Sie haben also danach keine fliegenden Wespen in der Wohnung.

Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, erhalten Sie zunächst auf Kärtchen gelieferte Schlupfwespeneier. Je nach Hersteller erhalten Sie entweder ein paar Hunderte oder mindestens 1000 bis 3000 Eier. Empfehlenswert ist es, mindestens 1000 Eier pro Kärtchen zu kaufen, weil die Wirkung eventuell sonst nicht ausreichen könnte. Diese Kärtchen legen Sie dann schließlich an die betroffenen Stellen, wie Küchenschränke und Regale, wo es die Motten hin verschlagen hat. Pro Schrank brauchen Sie mindestens ein Kärtchen. Nach etwa 1-3 Tagen schlüpfen die Schlupfwespen aus ihren Eiern und vernaschen die restlichen Lebensmittelmotten in Ihrer Wohnung. 

Die Schlupfwespe legt nun ihre eigenen Eier in die Motteneier mit Hilfe ihres Legestachels. So können schließlich auch keine Lebensmittelmotten aus den Motteneiern mehr schlüpfen. Stattdessen wachsen neue Schlupfwespen heran, die wiederum auf Motten-Suche sind, um diese zu vernichten, bis schließlich alle verschwunden sind. Nach einiger Zeit sind die betroffenen Stellen dann von Lebensmittelmotten befreit, weil Schlupfwespen einen Aktionsradius von ungefähr 50 Zentimetern haben. Eier und Larven von Lebensmittelmotten können es trotzdem schaffen, zu überleben und sich wieder zu verbreiten und schon geht das Problem von vorne los. Achten Sie deshalb genau auf die Gebrauchsanweisung.

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