Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
Ein Umzug gehört zu den vielen Tätigkeiten im Leben, die zwar stressig, aber unausweichlich sind. Damit Sie sich weniger Gedanken machen müssen und nichts wichtiges vergessen haben wir eine ausführliche Checkliste für Sie zusammengestellt.
Drei Monate vor dem Umzug
Kündigen Sie Ihren alten Mietvertrag rechtzeitig in der allgemeinen Kündigungsfrist von drei Monaten und lesen Sie nach, was Sie vor dem Auszug noch alles erledigen müssen. Eventuell müssen Sie Schönheitsreparaturen vornehmen und einen Nachmieter suchen, falls Sie nicht mehr innerhalb der Kündigungsfrist sind. Unterschreiben Sie den neuen Mietvertrag, überweisen Sie die Mietkaution und vereinbaren Sie die Wohnungsübergabe für beide Wohnungen.
Einen Monat vor dem Umzug
Neue Adresse mitteilen
Telefon und Internet
Sie sollten sich unbedingt einen Monat vorher informieren, wie der Umzug mit Ihrem Internetanbieter abläuft. Im Regelfall können Sie das ganz unkompliziert über die Website des Anbieters bekannt geben. Wenn der Internetanbieter am neuen Standort nicht verfügbar ist oder nur eine 50 % geringere Geschwindigkeit liefern kann, genießen Sie ein Sonderkündigungsrecht. Dafür sollten Sie unbedingt vor dem Umzug und nach dem Umzug eine Messung auf der Website der Bundesnetzagentur machen, damit Sie das im Zweifelsfall auch nachweisen können. Die Gelegenheit können Sie gleich nutzen, um auf einen besseren Tarif umzusteigen.
Energieversorger
Hier gilt Ähnliches wie für den Internetanschluss. Egal ob Strom, Gas, Wasser oder Fernwärme: Je früher Sie dem Energieversorger den Umzug mitteilen, desto weniger Aufwand haben Sie später. Schauen Sie dazu am besten in den bestehenden Vertrag, welche Bedingungen Sie beachten sollten. Falls Sie der Energieversorger am neuen Standort nicht beliefern kann, sollten Sie mindestens drei Wochen vor dem Umzug einen neuen Vertrag mit einem anderen Anbieter abschließen. Falls Sie das nicht tun, werden Sie zwar nicht im Dunkeln sitzen, aber sie müssen sich mit dem Grundversorger in der Umgebung zufrieden geben, der für gewöhnlich teurer ist. Auch wenn Sie dort keine Kündigungsfrist haben und jederzeit in einen regulären, günstigeren Tarif wechseln können, zahlen Sie in diesen drei Wochen beim Grundversorger mehr Geld als nötig. Falls Sie in eine Wohnung ziehen, für die schon ein Vertrag besteht, dann teilen Sie auch das Ihrem Versorger mit. Der Vertrag wird dann mit dem Umzug enden.
Finanzamt
Solange Sie im Zuständigkeitsbereich Ihres vorherigen Finanzamtes bleiben, brauchen Sie einfach nur auf der Steuererklärung die neue Adresse mitteilen. Wenn Sie in dem Zuständigkeitsbereich eines anderen Finanzamts ziehen, können Sie auch das ganz unkompliziert online mitteilen.
Kindergarten/Schule
Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Anmeldung Ihres Kindes beim neuen Kindergarten oder der neuen Schule. Sobald Sie die schriftliche Bestätigung über die Anmeldung am neuen Standort haben, sollten Sie Ihr Kind von der alten Schule abmelden. Falls Sie im gleichen Bundesland bleiben, ist der Wechsel relativ einfach. Wenn Sie aber weiter wegziehen, sollten Sie sich möglichst früh auf der Website der Kultusministerkonferenz zum Schulwechsel informieren.
Sonstige
- Arbeitgeber
- Krankenkasse
- Versicherungen
- Bank
- Wenn von der Bank abweichend: Depots, Bausparverträge
- Rundfunkbeitrag
- Anwalt / Steuerberater
- Abonnements und Mitgliedschaften (z.B. Zeitung, Fitnesstudio)
Bei Zweifeln: Nachsendeauftrag einrichten
Auch wenn man meint an alles gedacht zu haben, irgendetwas vergisst man sicher. Für solche Fälle ist ein Nachsendeauftrag genau das Richtige. Die Post wird Ihnen die Briefe an Ihre alte Adresse dann einfach direkt zur neuen Adresse schicken. Sie sollten dann aber möglichst schnell die Adressänderungen nachholen, damit Sie für den Nachsendeauftrag nicht länger als nötig zahlen müssen.
Vorbereitungen
Urlaub beantragen
Ein Umzug ist schon aufwändig genug, wer will sich dann noch zusätzlich mit Arbeit stressen? Nehmen Sie sich Urlaub falls der Umzug unter der Woche stattfindet und entlasten Sie sich so gut wie möglich.
Umzugshelfer finden
Im Idealfall haben Sie wenig zu transportieren und es reicht wenn Ihnen Freunde beim Umzug helfen. Dann sollten Sie sich rechtzeitig um einen Mietwagen kümmern. Falls Ihre zuverlässigsten Freunde an dem Tag keine Zeit haben, fragen Sie lieber zu viele Helfer als zu wenige. Schließlich wird sich kaum jemand beschweren, wenn Sie kurz vorher doch noch absagen. Und selbst wenn Sie am Ende zu viele Helfer haben, heißt das einfach nur, dass der Umzug schneller geht.
Falls Sie doch mehr zu transportieren haben oder einfach unabhängig von Ihren Freunden sein wollen, sollten Sie ein Umzugsunternehmen beauftragen. Die Kosten können Sie immerhin von der Steuer absetzen und zuverlässige Hilfe ist Ihnen sicher. Professionelle Umzugsunternehmen können Sie auch in unserem Branchenbuch finden oder Ihren Auftrag ausschreiben.
Halteverbotszone beantragen
Damit Sie beim Umzug nicht auch noch weit bis zum Auto laufen müssen, sollten Sie eine Halteverbotszone vor beiden Wohnungen beantragen. Wie Sie das machen, erfahren Sie auf der Website der jeweiligen Stadt.
Ausmisten
Niemand schleppt gerne viel nur um dann beim Auspacken festzustellen, dass die schäbigen T-Shirts, die man eigentlich sowieso wegwerfen wollte, doch noch mitgekommen sind. Seien Sie besonders großen und schweren Sachen gegenüber kritisch, aber vergessen Sie auch nicht den Rest. Kleinvieh macht auch Mist.
Zwei Wochen vor dem Umzug
Richtig packen
Stellen Sie ausreichend Umzugskartons zur Verfügung. Auch wenn Sie zuerst denken, dass Sie weniger brauchen, könnte es am Umzugstag eine böse Überraschung geben. Daher besorgen Sie sich lieber zu viele Kartons als zu wenige. Im schlimmsten Fall haben Sie dadurch Kartons für Ihren nächsten Umzug übrig oder können Ihren Freunden Kartons für den nächsten Umzug schenken. Speditionen transportieren Ihre Sachen sogar nur, wenn sie auch eingepackt sind!
Fangen Sie an zu packen, aber packen Sie auch nicht zu voll. Ein Umzugskarton sollte nicht zu schwer für Ihre Helfer sein. Kombinieren Sie schwere Dinge wie Bücher mit leichter Kleidung, um die Umzugshelfer zu entlasten. Weitere Arbeit können Sie den Helfern abnehmen, indem Sie die Umzugskartons beschriften und Räumen zuordnen. Auch den Großteil der Möbel sollten Sie jetzt abbauen und transportfertig machen. Denken Sie auch daran, wichtige Dinge erst kurz vor dem Umzug einzupacken.
Vorräte aufbrauchen und Sperrmüll entsorgen
Brauchen Sie Ihre Vorräte auf. Bis zum Umzug sollte die Tiefkühltruhe abgetaut und der Kühlschrank so gut wie leer sein. Denken Sie auch daran, einen Termin für die Sperrmüllabholung auszumachen, falls Sie alte Möbel entsorgen wollen.
Mit Fotos und Übergabeprotokoll absichern
Erstellen Sie ein Wohnungsübergabeprotokoll für beide Übergaben. Dort halten Sie gemeinsam mit dem Vermieter Mängel fest und geben somit beiden Parteien Rechtssicherheit. Außerdem sollten Sie Fotos von der neuen Wohnung machen, um Vorschäden im leeren Zustand zu dokumentieren.
Eine Woche vor dem Umzug
Einrichtung planen und Wohnung vermessen
Planen Sie die Einrichtung der neuen Wohnung und fertigen Sie einen Möbelstellplan für Ihre Umzugshelfer an. So stellen Sie sicher, dass Möbel während des Umzugs nicht sinnlos im Weg stehen und fühlen sich schneller in Ihrem neuen Heim wohl. Auch die Treppenhäuser beider Wohnungen sollten Sie ausmessen, wenn größere Möbelstücke transportiert werden müssen und nicht in ihre Einzelteile zerlegt werden können.
Egal ob Sie es selbst erledigen oder von uns erledigen lassen: Falls Sie beim Auszug die neue Wohnung streichen oder Bodenbeläge austauschen wollen, sollten Sie die Wand- und Bodenflächen berechnen. Es ist ratsam, die Arbeiten auszuführen, sobald die neue Wohnung übergeben wurde. Immerhin ist das Ganze bei unmöblierten Wohnungen sehr viel einfacher. Statten Sie die neue Wohnung auch gerne schon mit der richtigen Beleuchtung aus, damit Handwerker und Umzugshelfer Ihre Arbeit gut machen können.
Am Umzugstag
Halten Sie Essen und Trinken für die Umzugshelfer bereit und denken Sie auch an ausreichend Mülltüten und Reinigungsmittel. Hängen Sie den Möbelstellplan in der neuen Wohnung auf und weisen Sie die Umzugshelfer an, was wohin soll. Um die Fußböden der neuen Wohnung zu schützen sollten Sie diese abdecken. Zuerst sollten die Möbel an den richtigen Stellen platziert werden und dann die Umzugskartons. Besonders wichtige und persönliche Gegenstände sollten Sie mit dem eigenen PKW transportieren.
Reinigen Sie das Treppenhaus der alten und neuen Wohnung und halten Sie Schäden fest. Auch die alte Wohnung sollten Sie nach dem Umzug reinigen, damit sie in einem guten Zustand für die Übergabe an den Vermieter ist. Anschließend sollten Sie die Zählerstände in beiden Wohnungen festhalten und den Versorgungsunternehmen übermitteln. Denken Sie auch daran, Ihre Namensschilder im alten Haus zu entfernen.
Nach dem Umzug
Denken Sie an den Papierkram …
Jetzt können Sie die Wohnungsübergabe der alten Wohnung durchführen, protokollieren und wenn alles gut läuft auch Ihre Mietkaution zurückfordern. Das Übergabeprotokoll und die Belege für alle Kosten die beim Umzug anfielen, sollten Sie gut aufbewahren, damit Sie die Kosten von der Steuer absetzen können und Rechtssicherheit mit dem alten Vermieter haben.
Ihren Wohnsitz am neuen Standort müssen Sie innerhalb von zwei Wochen nach dem Umzug anzumelden. Dazu brauchen Sie Ihren Personalausweis und das Anmeldeformular Ihrer zuständigen Behörde. Falls Sie zur Miete wohnen, brauchen Sie noch eine Bestätigung Ihres neuen Vermieters. Vorlagen für Anmeldeformular und Bestätigung finden Sie auf der Website Ihrer neuen Gemeinde. Die Zulassung für Ihr Fahrzeug können Sie mittlerweile zusammen mit der Anmeldung des Wohnsitzes umschreiben lassen und sogar Ihr altes Nummernschild dürfen Sie behalten.
… und machen Sie es sich in der neuen Wohnung gemütlich!
Jetzt können Sie Ihre Möbel aufbauen und die neue Wohnung einrichten. Je nachdem wie viel Müll beim Umzug angefallen ist, können Sie diesen direkt entsorgen oder erstmal eine Einweihungsfeier veranstalten und danach aufräumen. Das ist auch eine super Gelegenheit, um Ihren Freunden die Adresse mitzuteilen und sich noch einmal bei Ihren Umzugshelfern zu bedanken.
Vielen Dank für die Tipps. In jedem Fall sollte man sich gut vorbereiten. Akku-Schrauber, Kartons und Packpapier sollte man schon da haben, damit man auch gleich loslegen kann.
Hallo 🙂 Gerne doch! Ganz genau, eine gute Vorbereitung ist alles, damit der Umzug so stressfrei wie möglich über die Bühne gehen kann. Viele Grüße, das Team von Blauarbeit.
Ein Umzug verlangt immer viel Zeit, Organisation und Geduld. Ich finde, dass der Nachsendeauftrag sehr praktisch ist! Ich werde bald umziehen und habe daran schon gedacht. Ich vergesse immer irgendetwas und damit kann ich sicher sein. Danke für deine Tipps, sehr hilfreich!
Endlich habe ich eine neue Wohnung gefunden die ein wenig näher an meiner Universität ist. Es ist ein guter Hinweis schon früh mit den Vorbereitungen anzufangen. Die Wohnung muss rechtzeitig gekündigt werden, um zu vermeiden, dass man doppelt Miete zahlen muss.
Es ist ein guter Hinweis alle Freunde zusammen zu suchen, damit diese mit anpacken. Ich werde einen Transporter mieten und dann zwei Gruppen einteilen. Die an der neuen Wohnung für das Ausladen und Einräumen und die an der alten Wohnung für das Kisten packen und Ausräumen. Mit mehr Menschen geht der Umzug einfach wirklich schnell voran.