Letzte Aktualisierung am 21. Oktober 2025
Ein Umzug gehört zu den vielen Tätigkeiten im Leben, die zwar stressig, aber unausweichlich sind. Damit du dir weniger Gedanken machen musst und nichts wichtiges vergisst, haben wir eine ausführliche Checkliste für dich zusammengestellt.
Drei Monate vor dem Umzug
Kündige deinen alten Mietvertrag rechtzeitig in der allgemeinen Kündigungsfrist von drei Monaten und lies nach, was du vor dem Auszug noch alles erledigen musst. Eventuell musst du Schönheitsreparaturen vornehmen und einen Nachmieter suchen, falls du nicht mehr innerhalb der Kündigungsfrist bist. Unterschreibe den neuen Mietvertrag, überweise die Mietkaution und vereinbare die Wohnungsübergabe für beide Wohnungen.
Einen Monat vor dem Umzug
Neue Adresse mitteilen
Telefon und Internet
Du solltest dich unbedingt einen Monat vorher informieren, wie der Umzug mit deinem Internetanbieter abläuft. Im Regelfall kannst du das ganz unkompliziert über die Website des Anbieters bekannt geben. Wenn der Internetanbieter am neuen Standort nicht verfügbar ist oder nur eine 50% geringere Geschwindigkeit liefern kann, genießt du ein Sonderkündigungsrecht. Dafür solltest du unbedingt vor dem Umzug und nach dem Umzug eine Messung auf der Website der Bundesnetzagentur machen, damit du das im Zweifelsfall auch nachweisen kannst. Die Gelegenheit kannst du gleich nutzen, um auf einen besseren Tarif umzusteigen.
Energieversorger
Hier gilt Ähnliches wie für den Internetanschluss. Egal ob Strom, Gas, Wasser oder Fernwärme: Je früher du dem Energieversorger den Umzug mitteilst, desto weniger Aufwand hast du später. Schaue dazu am besten in den bestehenden Vertrag, welche Bedingungen du beachten solltest. Falls dich der Energieversorger am neuen Standort nicht beliefern kann, solltest du mindestens drei Wochen vor dem Umzug einen neuen Vertrag mit einem anderen Anbieter abschließen. Falls du das nicht tust, wirst du zwar nicht im Dunkeln sitzen, aber du musst dich mit dem Grundversorger in der Umgebung zufrieden geben, der für gewöhnlich teurer ist. Auch wenn du dort keine Kündigungsfrist hast und jederzeit in einen regulären, günstigeren Tarif wechseln kannst, zahlst du in diesen drei Wochen beim Grundversorger mehr Geld als nötig. Falls du in eine Wohnung ziehst, für die schon ein Vertrag besteht, dann teile auch das deinem Versorger mit. Der Vertrag wird dann mit dem Umzug enden.
Finanzamt
Solange du im Zuständigkeitsbereich deines vorherigen Finanzamtes bleibst, musst du einfach nur auf der Steuererklärung die neue Adresse mitteilen. Wenn du in dem Zuständigkeitsbereich eines anderen Finanzamts ziehst, kannst du auch das ganz unkompliziert online mitteilen.
Kindergarten/Schule
Kümmere dich rechtzeitig um die Anmeldung deines Kindes beim neuen Kindergarten oder der neuen Schule. Sobald du die schriftliche Bestätigung über die Anmeldung am neuen Standort hast, solltest du dein Kind von der alten Schule abmelden. Falls du im gleichen Bundesland bleibst, ist der Wechsel relativ einfach. Wenn du aber weiter wegziehst, solltest du dich möglichst früh auf der Website der Kultusministerkonferenz zum Schulwechsel informieren.
Sonstige
- Arbeitgeber
- Krankenkasse
- Versicherungen
- Bank
- Wenn von der Bank abweichend: Depots, Bausparverträge
- Rundfunkbeitrag
- Anwalt / Steuerberater
- Abonnements und Mitgliedschaften (z.B. Zeitung, Fitnesstudio)
Bei Zweifeln: Nachsendeauftrag einrichten
Auch wenn man meint an alles gedacht zu haben, irgendetwas vergisst man sicher. Für solche Fälle ist ein Nachsendeauftrag genau das Richtige. Die Post wird dir die Briefe an deine alte Adresse dann einfach direkt zur neuen Adresse schicken. Du sollten dann aber möglichst schnell die Adressänderungen nachholen, damit du für den Nachsendeauftrag nicht länger als nötig zahlen musst.
Vorbereitungen
Urlaub beantragen
Ein Umzug ist schon aufwändig genug, wer will sich dann noch zusätzlich mit Arbeit stressen? Nimm dir Urlaub falls der Umzug unter der Woche stattfindet und entlaste dich so gut wie möglich.
Umzugshelfer finden
Im Idealfall hast du wenig zu transportieren und es reicht wenn dir Freunde beim Umzug helfen. Dann solltest du dich rechtzeitig um einen Mietwagen kümmern. Falls deine zuverlässigsten Freunde an dem Tag keine Zeit haben, frage lieber zu viele Helfer als zu wenige. Schließlich wird sich kaum jemand beschweren, wenn du kurz vorher doch noch absagst. Und selbst wenn du am Ende zu viele Helfer hast, heißt das einfach nur, dass der Umzug schneller geht.
Falls du doch mehr zu transportieren hast oder einfach unabhängig von deinen Freunden sein willst, solltest du ein Umzugsunternehmen beauftragen. Die Kosten kannst du immerhin von der Steuer absetzen und zuverlässige Hilfe ist dir sicher. Professionelle Umzugsunternehmen kannst du auch in unserem Branchenbuch finden oder deinen Auftrag ausschreiben.
Halteverbotszone beantragen
Damit du beim Umzug nicht auch noch weit bis zum Auto laufen musst, solltest du eine Halteverbotszone vor beiden Wohnungen beantragen. Wie du das machst, erfährst du auf der Website der jeweiligen Stadt.
Ausmisten
Niemand schleppt gerne viel nur um dann beim Auspacken festzustellen, dass die schäbigen T-Shirts, die man eigentlich sowieso wegwerfen wollte, doch noch mitgekommen sind. Sei besonders großen und schweren Sachen gegenüber kritisch, aber vergiss auch nicht den Rest. Kleinvieh macht auch Mist.
Zwei Wochen vor dem Umzug
Richtig packen
Stelle ausreichend Umzugskartons zur Verfügung. Auch wenn du zuerst denkst, dass du weniger brauchst, könnte es am Umzugstag eine böse Überraschung geben. Daher besorge dir lieber zu viele Kartons als zu wenige. Im schlimmsten Fall hast du dadurch Kartons für deinen nächsten Umzug übrig oder kannst deinen Freunden Kartons für den nächsten Umzug schenken. Speditionen transportieren deine Sachen sogar nur, wenn sie auch eingepackt sind!
Fang an zu packen, aber packe auch nicht zu voll. Ein Umzugskarton sollte nicht zu schwer für deine Helfer sein. Kombiniere schwere Dinge wie Bücher mit leichter Kleidung, um die Umzugshelfer zu entlasten. Weitere Arbeit kannst du den Helfern abnehmen, indem du die Umzugskartons beschriftest und Räumen zuordnest. Auch den Großteil der Möbel solltest du jetzt abbauen und transportfertig machen. Denke auch daran, wichtige Dinge erst kurz vor dem Umzug einzupacken.
Vorräte aufbrauchen und Sperrmüll entsorgen
Brauche deine Vorräte auf. Bis zum Umzug sollte die Tiefkühltruhe abgetaut und der Kühlschrank so gut wie leer sein. Denke auch daran, einen Termin für die Sperrmüllabholung auszumachen, falls du alte Möbel entsorgen willst.
Mit Fotos und Übergabeprotokoll absichern
Erstelle ein Wohnungsübergabeprotokoll für beide Übergaben. Dort hältst du gemeinsam mit dem Vermieter Mängel fest und gibst somit beiden Parteien Rechtssicherheit. Außerdem solltest du Fotos von der neuen Wohnung machen, um Vorschäden im leeren Zustand zu dokumentieren.
Eine Woche vor dem Umzug
Einrichtung planen und Wohnung vermessen
Plane die Einrichtung der neuen Wohnung und fertige einen Möbelstellplan für deine Umzugshelfer an. So stellst du sicher, dass Möbel während des Umzugs nicht sinnlos im Weg stehen und fühlst dich schneller in deinem neuen Heim wohl. Auch die Treppenhäuser beider Wohnungen solltest du ausmessen, wenn größere Möbelstücke transportiert werden müssen und nicht in ihre Einzelteile zerlegt werden können.
Egal ob du es selbst erledigst oder von uns erledigen lässt: Falls du beim Auszug die neue Wohnung streichen oder Bodenbeläge austauschen willst, solltest du die Wand- und Bodenflächen berechnen. Es ist ratsam, die Arbeiten auszuführen, sobald die neue Wohnung übergeben wurde. Immerhin ist das Ganze bei unmöblierten Wohnungen sehr viel einfacher. Statte die neue Wohnung auch gerne schon mit der richtigen Beleuchtung aus, damit Handwerker und Umzugshelfer ihre Arbeit gut machen können.
Am Umzugstag
Halte Essen und Trinken für die Umzugshelfer bereit und denke auch an ausreichend Mülltüten und Reinigungsmittel. Hänge den Möbelstellplan in der neuen Wohnung auf und weise die Umzugshelfer an, was wohin soll. Um die Fußböden der neuen Wohnung zu schützen solltest du diese abdecken. Zuerst sollten die Möbel an den richtigen Stellen platziert werden und dann die Umzugskartons. Besonders wichtige und persönliche Gegenstände solltest du mit dem eigenen PKW transportieren.
Reinige das Treppenhaus der alten und neuen Wohnung und halte Schäden fest. Auch die alte Wohnung solltest du nach dem Umzug reinigen, damit sie in einem guten Zustand für die Übergabe an den Vermieter ist. Anschließend solltest du die Zählerstände in beiden Wohnungen festhalten und den Versorgungsunternehmen übermitteln. Denke auch daran, deine Namensschilder im alten Haus zu entfernen.
Nach dem Umzug
Denke an den Papierkram …
Jetzt kannst du die Wohnungsübergabe der alten Wohnung durchführen, protokollieren und wenn alles gut läuft auch deine Mietkaution zurückfordern. Das Übergabeprotokoll und die Belege für alle Kosten die beim Umzug anfielen, solltest du gut aufbewahren, damit du die Kosten von der Steuer absetzen kannst und Rechtssicherheit mit dem alten Vermieter hast.
Deinen Wohnsitz am neuen Standort musst du innerhalb von zwei Wochen nach dem Umzug anmelden. Dazu brauchst du deinen Personalausweis und das Anmeldeformular deiner zuständigen Behörde. Falls du zur Miete wohnst, brauchst du noch eine Bestätigung deines neuen Vermieters. Vorlagen für Anmeldeformular und Bestätigung findest du auf der Website deiner neuen Gemeinde. Die Zulassung für dein Fahrzeug kannst du mittlerweile zusammen mit der Anmeldung des Wohnsitzes umschreiben lassen und sogar dein altes Nummernschild kannst du behalten.
… und mache es dir in der neuen Wohnung gemütlich!
Jetzt kannst du deine Möbel aufbauen und die neue Wohnung einrichten. Je nachdem wie viel Müll beim Umzug angefallen ist, kannst du diesen direkt entsorgen oder erstmal eine Einweihungsfeier veranstalten und danach aufräumen. Das ist auch eine super Gelegenheit, um deinen Freunden die Adresse mitzuteilen und dich noch einmal bei deinen Umzugshelfern zu bedanken.






Vielen Dank für die Tipps. In jedem Fall sollte man sich gut vorbereiten. Akku-Schrauber, Kartons und Packpapier sollte man schon da haben, damit man auch gleich loslegen kann.
Hallo 🙂 Gerne doch! Ganz genau, eine gute Vorbereitung ist alles, damit der Umzug so stressfrei wie möglich über die Bühne gehen kann. Viele Grüße, das Team von Blauarbeit.
Ein Umzug verlangt immer viel Zeit, Organisation und Geduld. Ich finde, dass der Nachsendeauftrag sehr praktisch ist! Ich werde bald umziehen und habe daran schon gedacht. Ich vergesse immer irgendetwas und damit kann ich sicher sein. Danke für deine Tipps, sehr hilfreich!
Endlich habe ich eine neue Wohnung gefunden die ein wenig näher an meiner Universität ist. Es ist ein guter Hinweis schon früh mit den Vorbereitungen anzufangen. Die Wohnung muss rechtzeitig gekündigt werden, um zu vermeiden, dass man doppelt Miete zahlen muss.
Es ist ein guter Hinweis alle Freunde zusammen zu suchen, damit diese mit anpacken. Ich werde einen Transporter mieten und dann zwei Gruppen einteilen. Die an der neuen Wohnung für das Ausladen und Einräumen und die an der alten Wohnung für das Kisten packen und Ausräumen. Mit mehr Menschen geht der Umzug einfach wirklich schnell voran.