Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos
Mit der Zeit bleibt es nicht aus, dass die Wasserhähne von Badewannen oder Spül- und Waschbecken verkalken. Das sieht nicht nur unschön aus, bei starken Kalkablagerungen wird auch die Leistung des Wasserhahns beeinträchtigt. Was man dagegen tun kann und mit welchen Hausmitteln sich Kalk mühelos entfernen lässt, erklären wir hier!
Wie entsteht Kalk am Wasserhahn?
Unser Leitungswasser enthält eine Vielzahl an Mineralien wie beispielsweise Kalzium, Eisen oder Magnesium. Dabei handelt es sich um Mineralstoffe, die bei der Wanderung durch Erd- und Gesteinsschichten ins Wasser geraten sind. Diese können sich dann überall da ansammeln, wo Wasser fließt. Sobald sich genug Mineralien gesammelt haben, werden diese mit der Zeit als weiße Ablagerungen – allgemein hin als Kalk bezeichnet – sichtbar.
Wie schnell das passiert, ist abhängig von der Härte des Wassers, denn in hartem Wasser sind mehr Mineralien enthalten als in weichem Wasser. Dementsprechend kommt es in Regionen mit sehr hartem Wasser schneller zu Kalkablagerungen an Wasserhähnen.
Den Härtegrad des Wassers in Ihrer Region können Sie bei Ihrer Kommune abfragen.
Warum sollte man den Wasserhahn regelmäßig entkalken?
Wie oft man den Wasserhahn entkalken sollte, ist von der Region und der Härte des Wassers abhängig – Generell sollte man sich aber in regelmäßigen Abständen darum kümmern den Kalk an Wasserhähnen und Armaturen zu entfernen. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Optik: Die weißen Ablagerungen sehen unschön aus
- Verstopfungen: Gerade alte Rohre werden häufig durch Kalk verstopft
- Bakterien: Kalkablagerungen bieten einen optimalen Nährboden für Bakterien
- Wasserhahn tropft: Bei hartnäckigen Ablagerungen kann es zu tropfenden Hähnen kommen
- Schwächerer Wasserstrahl: Verstopfungen lassen weniger Wasser passieren
Da die Reinigung von leichtem Kalk sich deutlich einfacher gestaltet als bei sehr hartnäckigen Kalkablagerungen, ist es empfehlenswert in wiederkehrenden Abständen zu entkalken.
Als Mieter sind Sie dazu verpflichtet, das Mietobjekt in einem guten Zustand zu erhalten und größere Schäden zu vermeiden. Da es sich bei besonders hartnäckigem Kalk um eine starke Verschmutzung handelt, sind Sie als Mieter dafür verantwortlich diesen regelmäßig zu entkalken. Spätestens, wenn es zur Renovierung beim Auszug kommt, sollten die Kalkablagerungen entfernt werden.
Kalk am Wasserhahn entfernen
Wenn Sie einen verkalkten Wasserhahn entkalken wollen, stehen verschiedene Methoden und Hausmittel zur Verfügung. Welche Teile des Wasserhahns Sie entkalken sollten ist vom Grad der Verkalkung abhängig. Schritt für Schritt-Anleitungen zum Entkalken der jeweiligen Einzelteile finden Sie weiter unten. Hier zunächst die besten Hausmittel, mit denen sich Kalk entfernen lässt.
Womit kann man den Wasserhahn entkalken?
Neben chemischen Reinigungsmitteln, lassen sich Kalkablagerungen mit verschiedenen Hausmitteln entfernen. Bewährt haben sich dabei unter anderem:
- Essig und Essigessenz: Essig hat sich als einer der bekanntesten, natürlichen Kalklöser bewährt. So kann man die Einzelteile entweder in eine Essig-Wasser-Mischung einlegen oder Oberflächen mit Essig und einem weichen Schwamm reinigen.
- Zitronensäure: Nutzen Sie entweder ein Reinigungsmittel auf Basis von Zitronensäure oder fertigen Sie eine Lösung aus Zitronensäurepulver und Wasser an, in dem Sie verkalkte Bestandteile des Wasserhahns einlegen. Alternativ können Sie auch Zitrusessenz nutzen.
- Aspirin: Lösen Sie eine Aspirin-Tab in Wasser auf und legen die zu entkalkenden Teile darin mindestens für eine halbe Stunde ein.
- Entkalkungsmittel: Im Handel stehen zahlreiche Entkalkungsmittel zur Verfügung. Nutzen Sie diese gemäß der jeweiligen Gebrauchsanweisung
Aggressive, chemische Mittel sollten Sie nur bei besonders stark verkalkten Wasserhähnen verwenden.
Perlator entkalken
Häufig reicht es aus nur den Perlator – also die Mischdüse beziehungsweise den Strahlregler – von Kalk zu befreien. Dazu sollten Sie diesen vom Wasserhahn lösen und einlegen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Schrauben Sie den verkalkten Perlator ab: Das können Sie in der Regel mit der Hand tun, alternativ können Sie die Mischdüse aber auch mit einer Rohrzange abschrauben. Um das Material nicht zu beschädigen oder zu zerkratzen, können Sie ein Tuch um Ihren Wasserhahn wickeln.
- Zerlegen Sie den Perlator in seine Einzelteile: Sieb, Überwurfmutter und Dichtungsring
- Legen Sie die Einzelteile in das von Ihnen gewählte Entkalkungs- oder Hausmittel ein
- Reinigen Sie in der Zwischenzeit das Gewinde mit einem Tuch
- Hat sich der Kalk von den Einzelteilen gelöst, spülen Sie den Perlator mit klarem Wasser ab und bringen Sie ihn wieder am Wasserhahn an
Jetzt sollte es wieder zu einem freien Wasserlauf kommen.
Armaturen von außen entkalken
Im nächsten Schritt sollten Sie sich um das Äußere der Armatur kümmern. Auch hier entstehen mit der Zeit Kalkflecken. Um diese zu entfernen gehen Sie wie folgt vor:
- Tränken Sie einen handelsüblichen Lappen beispielsweise in die oben beschriebene Wasser-Essig-Mischung und wickeln diesen um die Armatur.
- Lassen Sie das Mittel über einen längeren Zeitraum einwirken – Bestenfalls sogar über Nacht. Befestigen Sie den Lappen dazu beispielsweise mit einem Gummiband
- Nehmen Sie den Lappen ab und entfernen letzte Kalkreste manuell mit einem weichen Schwamm
- Spülen Sie den Wasserhahn mit klarem Wasser sauber
Je nach Material sollten Sie gerade mit Essig allerdings vorsichtig umgehen. Einige Materialien reagieren relativ empfindlich darauf.
Tipp: Alternativ können Sie beispielsweise auch einen Ballon, ein Kondom oder einen Gefrierbeutel mit einem Lösungsmittel befüllen, dieses über den Wasserhahn stülpen und mit einem Gummiband befestigen. Mit diesem einfachen Trick sparen Sie sich auch das Abschrauben des Perlators.
Verkalkte Armaturen außen vermeiden
Um das Entstehen von Kalkflecken außen am Wasserhahn zu vermeiden, können Sie Wassertropfen nach der Benutzung mit einem trockenen Tuch abwischen.
Starke Verstopfung trotz Entkalken
Sollte der Wasserstrahl weiterhin nur sehr schwach sein, obwohl Sie den Wasserhahn gründlich entkalkt haben, kann das an hartnäckigen Verkalkungen innerhalb der Mischbatterie oder in den Rohren liegen. Auch das Innere der Mischbatterie beziehungsweise des Einhebelmischers muss dann entkalkt werden.
Bei starken Verkalkungen innerhalb der Rohre kann mitunter nur ein Austausch helfen. Gerade ältere Leitungen sind besonders anfällig für Kalk. Vereinbaren Sie bestenfalls einen Besichtigungstermin mit einem professionellen Anlagenmechaniker. Dieser kann Sie beraten, ob und inwiefern ein Austausch nötig sein kann oder, ob es einen anderen Weg gibt, um die Verstopfungen zu beseitigen.
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