Schmetterlingsflieder – Herkunft und Tipps für die Pflege

Letzte Aktualisierung am 24. November 2020 von

Sommerflieder ist ein Gewächs, das bei Schmetterlingen sehr beliebt ist und besonders schön farbenfroh blüht. Es handelt sich beim Schmetterlingsbaum um eine Gattung der Familie der Braunwurzelgewächse (Scrophlariacae). Diese Pflanzenart wächst als Halbstrauch oder Strauch, seltener tatsächlich als Baum. Der Schmetterlingsflieder stammt aus den subtropischen und tropischen Gebieten Amerikas, Afrikas und Asiens. Mit dem echten Flieder (Syringa) ist diese Pflanzenart allerdings trotz offensichtlicher optischer Ähnlichkeiten nicht verwandt. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist Schmetterlingsflieder ein echter Schmetterlingsmagnet. Besonders bunte Falter wie Tagpfauenaugen lieben seine bunten Blüten, die reich an Nektar sind.

Schmetterlingsflieder ist mittlerweile in vielen verschiedenen Zuchtformen erhältlich, die sich vom ursprünglichen Buddleja davidii stark unterscheiden. Sie haben die unterschiedlichsten Blütenfarben und Wuchshöhen, sodass Sie Abwechslung in die Gartengestaltung bringen können. Je nach Sorte wachsen sie breit aufrecht oder gedrungen und haben zumeist eine trichterförmige Krone. Kennzeichnend für den Schmetterlingsbaum sind zudem kräftige Haupttriebe und lockere Seitenzweige. Die hängen unter dem Gewicht der Blüten oftmals leicht herab. Bis zu vier Meter hoch können die größeren Sorten des Schmetterlingsflieders werden, während die kleinsten eine Höhe von anderthalb Metern erreichen. Sie erkennen einen Schmetterlingsbaum an seiner hellbraunen Rinde und an den schmalen, länglichen Blättern mit graugrüner Farbgebung. Ist der Winter mild, bleibt das Laub oft das ganze Jahr erhalten. Die Blätter sterben typischerweise erst bei stärkerem Frost ab und fallen zu Boden.

Kennzeichnend für Schmetterlingsflieder sind die länglichen Blütenrispen, die an den Enden der Haupt- und Seitentriebe wachsen. Ab Juli beginnen diese zu blühen, und die Blütenpracht bleibt oftmals bis zum ersten Frost erhalten. Weiße, hellrosafarbene, rosarote, lilafarbene und dunkelviolette Blüten sind kennzeichnend für diese Pflanzenart.

Weitere Unterarten sind der Kugel-Sommerflieder (Buddleja globosa), der frostempfindlicher ist, sowie der gelbe Sommerflieder (Buddleja x weyeriana). Außerdem ist der winterharte wechselblättrige Sommerflieder (Buddleja alternifolia) sehr beliebt, der sich optisch stark von den anderen Sommerfliederarten unterscheidet. Sie erkennen ihn an seinen stark überhängenden lilafarbenen Blüten, die sich in Form kleiner Büschel an den Blattachseln zeigen. Im Gegensatz zu anderen Arten der Schmetterlingsbäume sind seine schmalen, länglichen Blätter wechselständig.

Welcher Standort passt am besten?

Schmetterlingsflieder ist ein Neophyt, der sich in der Natur immer weiter ausbreitet. Die Pflanzenart liebt trockene Standorte und ist hier besonders dominant. Sie finden Sommerflieder oftmals an Bahndämmen und Industriebrachen im innerstädtischen Bereich, wo sich Schmetterlingsflieder rasant verbreitet.

Die weltweit über 100 bekannten Arten verbreiten sich bevorzugt an sonnigen und heißen Standorten äußerst gut und gedeihen auf trockenen und kargen Böden. Im Garten können Sie sich dies zunutze machen, indem Sie Schmetterlingsflieder einzeln oder in Gruppen in warmen vollsonnigen Beeten anpflanzen. Schmetterlingsbäume sind relativ anspruchslos, was die Pflege betrifft, sodass eine Anpflanzung an trockenen Böschungen und auf kiesigen Böden kein Problem darstellt. Für ein besonders farbenfrohes Gesamtbild im Spätsommer ist es empfehlenswert, den Sommerflieder mit Pflanzen wie Astern und anderen kleinen Staudenpflanzen wie der Fetthenne zu kombinieren. Diese sind bei Schmetterlingen ebenfalls sehr beliebt. Lieben Sie eine mediterrane Gartengestaltung, ist der Schmetterlingsflieder eine hervorragende Wahl.

Einige Sorten des Schmetterlingsbaums sind für die Freilandpflanzung in Deutschland eher weniger geeignet. Hierzu gehören der gelbe Sommerflieder, der in milderen Regionen besser gedeiht, sowie der Kugel-Sommerflieder, der für das mitteleuropäische Klima nicht ausreichend winterhart ist. Pflanzen Sie diese beiden Schmetterlingsbaumarten in Kübeln an, können Sie sie auch in Deutschland problemlos in Ihren Garten integrieren. Hierbei ist es ratsam, ein durchlässiges Substrat zu verwenden, das weniger humusreich ist.

Sie können Schmetterlingsflieder das ganze Jahr hindurch anpflanzen. Es ist jedoch empfehlenswert, ihn im Frühling oder Frühsommer anzupflanzen, da das Gehölz hier besser anwachsen kann. Dadurch ist die Pflanze für den Winter bestens gerüstet.

Wie pflegt man Schmetterlingsflieder?

Bei der Pflege des Schmetterlingsbaums sollten Sie darauf achten, ihn im Frühjahr stark zurückzuschneiden. Damit vermeiden Sie, dass sich die Blütenstände nur am neuen Holz ansiedeln. Hierfür ist es ausreichend, von den letztjährigen Blütentrieben nur zwei bis vier Knospen stehenzulassen. Mit dem Schnitt bewirken Sie, dass der Schmetterlingsflieder kräftige neue Triebe bildet, die besonders große Blütenstände haben. Beim wechselblättrigen Sommerflieder sollten Sie hingegen beachten, diesen nicht komplett zurückzuschneiden. Hier ist es hinreichend, ihn lediglich auszulichten. Grund ist, dass er am Vorjahrestrieb blüht. Möchten Sie verhindern, dass der Schmetterlingsbaum sich selbst aussät, schneiden Sie die verwelkten Blütenstände bereits im Spätsommer ab. Generell ist beim Schneiden des Sommerflieders wichtig, alle Hauptäste zu fingerlangen Stücken zurückzuschneiden. Zudem ist es ratsam, die Seitentriebe komplett wegzuschneiden.

Um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, ist nur wenig Aufwand erforderlich. Alle Arten des Schmetterlingsflieders sind sehr robust. Gelegentlich können an lufttrockenen und warmen Standorten Spinnmilben auftreten. Ist der Sommer feucht, kann sich Falscher Mehltau an den pflanzen ablagern.

Generell müssen Sie Schmetterlingsflieder, den Sie im Garten angepflanzt haben, nicht düngen. Sommerflieder in Kübeln hingegen sollte alle zwei Wochen mit einem handelsüblichen Balkonpflanzendünger gedüngt werden. Wählen Sie hierfür einen Dünger, der wenig Stickstoff enthält und phosphatreich ist.

Da Schmetterlingsbäume relativ anspruchslos sind, können Sie auf regelmäßiges Gießen verzichten. Da diese Pflanzenart trockene Böden liebt, ist es sinnvoll, die Erdoberfläche ab und an einmal abtrocknen zu lassen. Mit einem simplen Fingertest sind Sie in der Lage, den Feuchtegehalt der Erde zu bestimmen. Staunässe sollten Sie bei Sommerflieder generell vermeiden.

Wie vermehrt man Schmetterlingsbäume?

Sie können Schmetterlingsbäume am Leichtesten mit Stecklingen vermehren. Zudem sät sich der Schmetterlingsbaum auf durchlässigem Boden selbst aus. Bei der Selbstvermehrung sollten Sie beachten, dass die Nachkommen nicht sortenecht sind. Die Blüten sind in den allermeisten Fällen lila.

Ab wann ist Schmetterlingsflieder winterhart?

Schmetterlingsbäume sind in den allermeisten Fällen winterhart und bedürfen nur weniger Maßnahmen für die Überwinterung. Der gelbe Sommerflieder und der Kugel-Sommerflieder sollten eher in Kübeln angepflanzt werden, um den Winter zu überstehen. Hilfreich ist es, den gelben Sommerflieder im Herbst mit einer dicken Schicht Laub zu schützen, sollten Sie sich dafür entscheiden, die Kübel noch im Herbst stehenzulassen. Im Winter bewahren Sie beide Arten am besten in Pflanzkübeln in einem trockenen Kellerraum auf.

Ist Schmetterlingsflieder giftig und wirklich gefährlich für Schmetterlinge?

Der Schmetterlingsflieder wird als wenig giftige Strauchart eingestuft, wobei die Blätter und Samen den höchsten Gehalt an Giftstoffen aufweisen. Zu den Giftstoffen gehören Glykoside Catalpol, Methylcatalpol, Aucubin und Saponine verschiedener Art.

Schmetterlinge zeigen laut dem BUND nach dem Saugen von Nektar Verhaltensänderungen, was sie zu einer leichteren Beute für Vögel macht. Für einige Schmetterlingsarten ist der Schmetterlingsbaum leider eine echte Bedrohung, wie vom Cercle des naturistes de Belgique bekannt gegeben wurde. Besonders der Nektar des lila blühenden Schmetterlingsflieders ist für einige Schmetterlingsarten unvorteilhaft, da er reich an Koffein und arm an Nährstoffen ist. Einige Tiere können süchtig nach dem Nektar werden. Da der Nektar eher nur in knappem Maße vorhanden ist, erschöpft die Suche danach einige Tiere, die sich dann nicht mehr fortpflanzen. Der Cercle des naturistes de Belgique schlägt radikale Maßnahmen vor und fordert einen Verkaufsstopp der Pflanzenart. In Belgien sind einige Gemeinden wie etwa Soignies dem Rat gefolgt und verkaufen vorwiegend andere Arten, die eine höhere Biodiversität aufweisen. Möchten Sie auf den Schmetterlingsflieder verzichten und ihn aus Ihrem Garten verbannen, sollten Sie genau prüfen, ob es sich wirklich um Buddleja davidii handelt und nicht um Syringa vulgaris, den gewöhnlichen Flieder. Botaniker und Gärtner können Sie hierzu ausführlich beraten.

Der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris) sieht dem Schmetterlingsflieder zwar ähnlich, ist aber eine eigene Gattung

Bilder: teine / stock.adobe.com

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