Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Mika Lehmann
„Von O bis O“, also von Oktober bis Ostern, sollten Autos in Regionen, wo mit Schneefall zu rechnen ist, mit Winterreifen ausgestattet sein. Eine Pflicht für diese Bereifung gibt es an sich nicht, aber nur mit diesen Felgen mit besonders hohem Griff auf Schnee und Eis ist ein sicheres Fahrverhalten gegeben. Auf das Fahren in glatten Umgebungen mit Sommerreifen stehen nicht nur hohe Strafen, der Fahrer riskiert auch hohe Sach- und Personenschäden. Aus diesen Gründen müssten Sie ein Auto mit Sommerreifen bei Schneefall oder gefrierender Glätte stehen lassen. Im Sommer haben Sommerreifen eine bessere Straßenlage und verringern sowohl Benzinverbrauch als auch den Bremsweg. Aus diesen Gründen sollten Sie die Reifen Ihres Kraftfahrzeugs wechseln lassen. Diesen Service übernehmen Fachwerkstätten gerne und zu günstigen Konditionen. Ein Sichtcheck des Fahrzeugs ist im Regelfall inbegriffen. So können Sie sich auf das sichere Fahrverhalten verlassen. Hier erfahren Sie mehr darüber, mit welchen Kosten zu rechnen ist, wie diese sich zusammensetzen und wie ein Reifenwechsel im Detail abläuft.
Warum Reifen in der Werkstatt gewechselt werden sollten
Im Falle eines Reifenschadens ist es gut, wenn Sie in der Lage sind, einen Reifenwechsel selbst durchzuführen, um mit dem Reserverad in die Werkstatt zu fahren. Wenn es jedoch um die Sommer- oder Winterreifen geht, sind Sie besser beraten, Fachkräfte ans Werk zu lassen. Die Reifen müssen über mehrere Monate und viele Hundert Kilometer perfekt sitzen und die Radmuttern müssen mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden. Werkstätten verfügen zu diesem Zweck über Spezialgerät, das automatisch die richtige Kraft aufwendet. Gleichzeitig überprüfen die Mechatroniker der Werkstatt gerne die ausreichende Profiltiefe der Reifen und das gesamte Werkzeug auf Probleme, etwa auf ausgefallene Rückleuchtenlampen. Bei unruhigem Fahrverhalten kann ein Auswuchten der Räder nützlich sein und das Fahrverhalten des Autos entscheidend verbessern. Für diese Arbeit wird eine spezielle Maschine benötigt, die Unwucht im Rad erkennt und dem Kfz-Mechaniker hilft, diese mit Gewichten auszugleichen.
Zusätzlich sind bei vielen Autotypen die Reifen mit einem Drucksensor ausgestattet. Dieser warnt sie schnell, wenn im Rad nicht ausreichend Luftdruck für eine sichere Fahrweise vorhanden ist, etwa durch eine Beschädigung des Reifens oder ein undichtes Ventil. Damit der Reifen mit dem Bordcomputer des Autos Informationen austauschen kann, müssen die Sensoren im Reifen angelernt werden. Dies erfordert herstellerspezifisches Spezialwerkzeug, über das Ihre Werkstatt des Vertrauens verfügt. Ein weiterer von vielen Menschen gerne geschätzter Service der meisten Werkstätten ist ein Lagerplatz für Ihre nicht benutzten Reifen. So sparen Sie nicht nur Platz bei Ihnen daheim, sondern auch den aufwendigen und schmutzigen Transport. Die Reifen werden an einem geschützten Ort gelagert und nehmen so keinen Schaden durch Sonneneinstrahlung, Temperaturschwankungen oder Wind und Wetter.
Kosten eines Radwechsels
Ein Radwechsel ist eine schnelle und einfache Arbeit, die jeder Mechatroniker innerhalb von einer Stunde durchführen kann. Aus diesem Grund sind auch die Arbeitskosten sehr günstig. Je nach Werkstatt sind Preise von 20 bis 40 Euro normal. Häufig sind die Preise etwas höher, wenn das Anlernen von Druckmessern in den Reifen durchgeführt wird. Der genaue Preis richtet sich nach dem Fahrzeugmodell und den ortsüblichen Preisen.
Zu den 20 bis 40 Euro für den eigentlichen Wechsel kommen nochmals 20 bis 30 Euro für das Auswuchten der Reifen. Dies beruhigt das Fahrgefühl, sorgt für eine gleichmäßige Abnutzung der Reifen und erhöht so die Lebensdauer und Fahrsicherheit. Diese Arbeit dauert ebenfalls meistens etwa eine Stunde. Hinzu kommt die Lagergebühr für Ihre Reifen. Um einen Satz Reifen bis zum nächsten Reifenwechsel einzulagern, verlangen Werkstätten meistens 30 bis 50 Euro. Wenn Sie den kompletten Service einer Werkstatt in Anspruch nehmen, können Sie deshalb mit Kosten zwischen 70 und 120 Euro rechnen.
Ablauf eines Reifenwechsels
Bevor der Reifenwechsel beginnt, wird das Auto mit der Handbremse gesichert. Daraufhin werden die Reifenmuttern um eine Viertelumdrehung gelöst. Dies geschieht vor dem Anheben des Fahrzeugs, damit die Räder sich nicht mitdrehen und die Arbeit erschweren. Daraufhin wird das Fahrzeug mit einem Wagenheber angehoben. Jedes Fahrzeug verfügt dafür über eine verstärkte Region am Unterboden, die im Handbuch aufgezeigt wird. Sobald das Fahrzeug so weit angehoben ist, dass ein paar Zentimeter Luft unter dem zu wechselnden Reifen sind, werden die Radmuttern vollständig gelöst und das Rad abgenommen. Mit Kreide wird seine Montageposition am Auto (etwa „HR“ für den rechten Hinterreifen) notiert. Dies dient dazu, um das Rad beim nächsten Aufziehen an die gleiche Position zu montieren. Bei dieser Gelegenheit wird auch direkt überprüft, ob die Reifenprofile noch ausreichend tief sind. Bei Sommerreifen sollte die Profiltiefe drei Millimeter, bei Winterreifen vier Millimeter nicht unterschreiten. Ist dies nicht gegeben, so sollten Sie einen neuen Satz Reifen erwerben und auf die Felgen aufziehen lassen. Viele Werkstätten führen bei dieser Gelegenheit auch eine Sichtprüfung an den Bremsen und dem Fahrwerk durch.
Die neuen Reifen werden auf den Auflageflächen montiert und die Radmuttern aufgesteckt und angezogen. Dabei ist es wichtig, dass die Muttern in einem sternförmigen Muster (5 oder mehr Radmuttern) oder einem kreuzförmigen Muster (4 Radmuttern) aufgezogen werden, damit es nicht zu einer Verkantung des Reifens kommt. Das Auto wird wieder abgesetzt und die Radmuttern mit einem Spezialwerkzeug mit dem richtigen Drehmoment festgezogen. Auch hier wird nach dem oben genannten Muster vorgegangen. Dies ist wichtig, da zu locker sitzende Radmuttern sich lösen können, während zu fest angezogene Muttern das Gewinde beschädigen können. Dieser Vorgang wird bei allen vier Rädern durchgeführt. Sollten die Räder über Drucksensoren verfügen, werden diese zuletzt an die Bordelektronik angelernt.
Nachziehen der Radmuttern nicht vergessen!
Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, die Ihnen jede gute Werkstatt empfiehlt, ist die Kontrolle der Radmuttern nach 50 bis 100 Kilometer Fahrtstrecke. In seltenen Fällen können sich die Radmuttern durch Vibrationen lockern, etwa wenn beim Radwechsel ein Steinchen zwischen der Radmutter und der Felge eingeklemmt wurde. Dies ist nicht häufig, kann jedoch im schlimmsten Fall zu einem Lösen des Rades während der Fahrt führen. Die Monteure ziehen die Radmuttern mit dem vorgeschriebenen Drehmoment nochmals nach und sorgen so für einen langfristig sicheren Halt. Die Kontrolle des Sitzes der Radmuttern ist üblicherweise ein kostenfreier Service für Sie.