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Ein Tapetenwechsel verleiht einem Wohnraum eine neue Atmosphäre und sorgt für einen neuen Look. Doch bevor die neue Tapete angebracht werden kann, muss in vielen Fällen erst einmal die alte Tapete runter. Gefühlstechnisch landen die alten Tapetenreste bei den meisten dann bereits im Altpapier. Allerdings gehören Tapetenreste dort nicht hin, auch wenn diese aus Papier bestehen. Es gilt hierbei, auf eine fachgerechte Entsorgung zu achten.
Tapeten nicht im Altpapier entsorgen
Dass Tapetenreste nicht im Altpapier entsorgt werden dürfen, liegt grundsätzlich an deren Aufbau. Denn die meisten Tapeten bestehen aus unterschiedlichen Schichten, die oftmals aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Dabei basiert eine Vielzahl der Tapeten auf einer grundlegenden Trägerschicht, die aus Papier oder Vlies besteht. Auf dieser Schicht befinden sich dann natürliche oder synthetische Textilfasern oder Naturfasern aus Holz oder Gras. Oftmals werden auch Glasperlen, Effektfolien oder Aluminium auf die Trägerschicht aufgetragen. In Abhängigkeit von der Tapetenart und dem jeweiligen Design der Tapete können darüber hinaus noch weitere Beschichtungen, Substanzen oder Veredelungen hinzukommen. Somit setzt sich eine Tapete aus einer Vielzahl verschiedener Komponenten zusammen, die eine sortenreine und fachgerechte Trennung gar unmöglich machen. Ein großes Problem ist hierbei, dass die meisten Tapetenveredelungen für Laien optisch nur schwer erkennbar sind. Daher liegt die Versuchung bei vielen nahe, eine vermeintliche Papierträgertapete in der Papiertonne entsorgen zu wollen.
Abgesehen von den unterschiedlichen Materialien, aus denen eine Tapete besteht, kommen weitere wichtige Faktoren hinzu, die gegen eine Entsorgung in der Altpapiertonne sprechen. So wurden die meisten alten Tapeten zum Aufhängen einst mit Kleister behandelt. Dieser Kleister ist auch bei den alten Tapeten noch auffindbar. Zudem bleiben beim Abmachen der alten Tapete gerne Rückstände vom darunter liegenden Putz kleben. Auch alte Farbreste, mögliche Schimmelsporen und sonstige Verunreinigungen können auf den alten Tapeten anhaften.
Diese Vielzahl von Faktoren macht ein fachgerechtes Recycling einer alten Tapete im Altpapier unmöglich. Denn durch diese Eigenschaften lassen sich alte Tapeten nicht mehr oder lediglich nur mit sehr großem Aufwand in Wasser auflösen. Allerdings ist diese Wasserlöslichkeit eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen, um Paper recyceln zu können. Daher sollten Sie alte Tapeten niemals im Altpapier entsorgen. Dasselbe gilt auch für den Verschnitt von neuen Tapeten sowie für übrig gebliebene Tapetenrollen. Auch diese sind aufgrund ihrer materiellen Zusammensetzung kein Altpapier.
Tapeten fachgerecht im Restmüll entsorgen
Die meisten Tapetenarten, wie beispielsweise Papiertapeten, Vliestapeten, Raufasertapeten, Vinyltapeten, Textiltapeten und Satintapeten, entsorgen Sie bei geringen Mengen fachgerecht in Ihrem Restmüll. Eine Entsorgung im Gelben Sack ist hingegen ebenso wenig zulässig wie das Entsorgen in der Altpapiertonne. Da die alten Tapetenreste oftmals noch über Kleisterreste verfügen, sollten Sie bei der Entsorgung darauf achten, dass Sie die Tapete so zusammenfalten, dass die Klebereste nach innen zeigen. So verhindern Sie, dass Ihnen die Tapetenreste an der Innenseite Ihrer Restmülltonne kleben bleiben. In manchen Gemeinden werden auch spezielle Abfallsäcke angeboten, in denen Sie Ihre alten Tapeten entsorgen können. Diese Säcke werden dann gemeinsam mit dem Restmüll abgeholt.
Sollten Sie größere Mengen an alten Tapeten oder Tapetenresten haben, die Sie nicht mehr in Ihrer Restmülltonne unterbringen, können Sie diese in den meisten Kommunen bei Ihrem örtlichen Recyclinghof abgeben. Je nach Gemeinde können hierfür kleine Gebühren anfallen. Da die Entsorgung größerer Tapetenreste jedoch von Kommune zu Kommune unterschiedlich gehandhabt werden kann, sollten Sie sich vorab über die verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten und entsprechenden Annahmestellen in Ihrer Gemeinde informieren.
Richtige Entsorgung von Flüssigtapeten und Glasfasertapeten
Bei der Entsorgung von Flüssigtapeten und Glasfasertapeten handelt es sich um einen Sonderfall. Eine alte Flüssigtapete, die aus natürlichen Rohstoffen hergestellt worden ist, können Sie in Ihrer Biotonne entsorgen. Sollte Ihre Flüssigtapete jedoch Kunststoffeffekte enthalten oder der Putz überstrichen worden sein, so müssen Sie diese in Ihrem Restmüll entsorgen. Eine weitere Ausnahme stellen Glasfasertapeten dar, die aus mineralischen Glasfasern hergestellt werden. Daher werden Glasfasertapeten auch den Mineralfaserabfällen zugeordnet. Als solche dürfen Sie Glasfasertapeten nicht im Restmüll entsorgen, sondern müssen diese dem Sondermüll zuordnen.
Kosten für die Entsorgung von Tapeten
Wenn Sie kleine Mengen alter Tapete über Ihren Restmüll entsorgen, fallen keine gesonderten Kosten an. Es werden hierfür lediglich die grundlegenden Gebühren fällig, die Sie für die Müllabfuhr und Ihren Restmüll bezahlen. Je nach Gemeinde und Größe der Restmülltonne variieren die Kosten hierfür zwischen monatlich fünf und 20 Euro. Sollten Sie über größere Mengen alter Tapetenreste verfügen, können Sie diese bei Ihrem örtlichen Recyclinghof entsorgen. Für 50 Liter alter Tapete müssen Sie je nach Kommune mit Gebühren zwischen drei und fünf Euro rechnen. Wollen Sie Ihre Tapetenreste über spezielle Abfallsäcke der Gemeinde entsorgen, die mit dem Restmüll abgeholt werden, so werden Gebühren in Höhe von rund drei Euro pro Sack fällig. Je nach Gemeinde besitzen die Säcke ein Fassungsvermögen von 70 bis 100 Litern. Manche Maler bieten auch an, die alten Tapeten für Sie zu entsorgen.
Entsorgungsart | Kosten |
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Restmüll | Örtliche monatliche Abfallgebühr |
Recyclinghof | 3 € für 50 Liter |
Spezielle Abfallsäcke | 3 € für 70-100 Liter |