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Maler steht auf einem Gerüst und streicht eine Hausfassade rot

Fassade streichen – Kosten und Ablauf

Letzte Aktualisierung am 26. Juli 2022 von Mika Lehmann

Bild: miss_mafalda / stock.adobe.com

Ob aufgrund von Schäden durch Abnutzung oder weil Sie Lust auf ein neues Erscheinungsbild Ihres Hauses haben – eine Fassade zu streichen sollte immer gut geplant und organisiert sein. Zuallererst sollte der Zustand der Fassade genauestens geprüft werden. Liegt der letzte Anstrich schon einige Zeit zurück, dann werden durch Witterungsbedingungen und natürliche Abnutzung sicherlich Risse und möglicherweise sogar abgebröckelte Flächen an den Wänden zu finden sein. Somit geht es in der Vorbereitungsphase zunächst darum, die Schäden auszubessern und die Außenfläche zu reinigen. Es ist ganz normal, dass sich nach einiger Zeit Ablagerungen absetzen. Um diese nicht mit einzuarbeiten, wird mit verschiedenen Werkzeugen wie Hochdruckreiniger und Bürsten gereinigt. Indem mit einem Bohrer oder Hammer der Zustand des Putzes getestet wird, kann herausgefunden werden, ob dieser erneuert werden sollte oder weiter verwendet werden kann.

In den meisten Fällen wird im nächsten Schritt die Fassade grundiert. Das sorgt für zusätzlichen Schutz des Putzes und festigt. Je nachdem, welche Grundierung verwendet wird, muss eine Trocknungszeit von zwei Tagen bis hin zu sechs Wochen in dem gesamten Prozess mit eingeplant werden. Auch auf die weiteren Anstriche wirkt sich eine passende Grundierung positiv aus, da somit weniger Anstriche notwendig sind.

Im dritten und letzten Schritt wird nun die Fassade gestrichen. Wie oft die Fassade gestrichen werden sollte, hängt hierbei ganz von dem Untergrund, dem Farbton und der Art der Farbe ab. Es gibt Farben, die sich besser für kräftige Anstriche eignen und diejenigen, die besonders gut für poröse Flächen gemacht sind. Die Abstimmung der Farbe auf den Untergrund ist entscheidend für ihre Haltbarkeit. Im Normalfall wird die Fassade in drei Schichten gestrichen. Bei den ersten beiden Schichten wird meist eine Flüssigkeit für den Schutz vor Algen und vor Schimmel hinzugefügt. Erst in der dritten und letzten Schicht wird mit der reinen und komplett deckenden Farbe gestrichen.

Die Fassade streichen – Kosten

Die Kosten für das Streichen einer Fassade zu kalkulieren, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Preise variieren zunächst stark je nach Ihrem Wohnort. In ländlichen Regionen fallen die Stundenlöhne für Maler und Handwerker um einiges geringer aus als in urbanen Ballungszentren.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Art des Hauses. Handelt es sich um ein eingeschossiges Gartenhaus, so entfallen die Kosten für Gerüste. Ein weiter wichtiger Faktor ist die Größe der Fläche, denn die Malertätigkeit an sich wird pro Quadratmeter berechnet. Auch der Zustand der jeweiligen Fassade ist ausschlaggebend für den Umfang der Arbeit. Ist Ihre Fassade sehr porös, müssen mehrere und aufwendigere Schichten aufgetragen werden als bei einer festen Putzschicht.

Auch die Farbwahl hat einen großen Unterschied auf die Endrechnung. Handelt es sich um einen unifarbenen Anstrich mit einer Standardfarbe, so werden die Kosten gering bleiben. Wünschen Sie jedoch einen individuellen Farbton, der speziell angemischt wird, so wird sich dies preislich bemerkbar machen. Auch die Gestaltung in mehreren Farben bis hin zu Motiven oder Mustern wird ihren Preis haben.

Ganz besonders wirkt sich das Streichen des Hauses auf die Kosten aus, wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Haus handelt. Hier müssen zunächst Genehmigungen für das Streichen der Fassade eingeholt werden und die Art und Weise sowie das Material müssen abgestimmt werden. Häufig sind die geforderten Materialien um einiges teurer.

Das Haus streichen – konkrete Kosten

Was kostet es aber nun konkret, eine Hausfassade zu streichen? Für ein zweistöckiges Einfamilienhaus sollten Sie sich auf folgende Punkte einstellen:

  • der Aufbau und Abbau der Gerüste – 500 bis 800 Euro
  • die Miete der Gerüste für eine Woche – 200 bis 300 Euro
  • die Vorarbeiten bei einer Fassade in schlechtem Zustand – 400 Euro
  • die Grundierung der Fassade pro Quadratmeter – ungefähr 5 Euro
  • das Anmischen eines individuellen Farbtons – 60 bis 100 Euro
  • Arbeitskosten für den Anstrich pro Quadratmeter – 10 bis 15 Euro
  • sollte das Gerüst auf dem Bürgersteig stehen –  100 Euro
  • farbliches Absetzen an Türen und Fenstern – 300 bis 500 Euro

Bei den aufgelisteten Punkten handelt es sich um die grundlegenden Kosten, mit denen Sie rechnen sollten. Detailreiche Faktoren, die hinzukommen, sind beispielsweise die Fenster. Obwohl diese nicht überstrichen werden, werden Sie mitberechnet, da das Überkleben mit Schutzfolie ebenso aufwendig ist. Sollten Sie durch die aufgelisteten Kosten abgeschreckt sein, besteht auch die Möglichkeit, einige Tätigkeiten selbst in die Hand zu nehmen und dadurch die Kosten für das Hausstreichen zu senken.

Fassadengerüst – Genehmigung für Gehwege nötig

In den meisten Fällen steht das Gerüst auf öffentlichen Flächen, zum Beispiel Gehwegen. Damit das möglich ist, muss man vor dem Gerüstbau eine Genehmigung bei der Gemeinde einholen. Die Genehmigung kann 100 bis 200 Euro kosten. Weitere Kosten können dadurch entstehen, dass Schilder aufgestellt werden müssen. Bei Fragen zum Antrag kann Ihnen ein professioneller Gerüstbauer weiterhelfen.

Vorschriften nach GEG (ehemals EnEV)

Nach dem Gebäudeenergiegesetz muss man bei einer größeren Erneuerung des Außenputzes auch die Fassade dämmen. Das ist jedoch nur der Fall, wenn dabei über zehn Prozent des Putzes komplett entfernt werden muss. Wird vorher nur ausgebessert oder neuer Putz ohne Entfernung aufgetragen, gibt es auch keine Dämmpflicht.

Häufig gestellte Fragen zum Fassadenanstrich

Bei welcher Temperatur kann man Fassaden streichen?

Die Fassade kann man zwar auch im Winter streichen, man sollte aber nur bei über fünf Grad Celsius streichen und Farben nie unter dieser Temperatur lagern. Achtet man nicht darauf, können die Farben verdicken und bei niedrigeren Temperaturen auch gefrieren und reißen. Abgesehen davon ist die Verletzungsgefahr bei Glätte auch für die Maler größer.

Auch bei zu hohen Temperaturen sollte man die Fassade nicht streichen, denn ab 25 bis 30 Grad Celsius trocknet die Farbe zu schnell.

Wie oft muss eine Fassade gestrichen werden?

Eine Fassade sollte man ungefähr alle zehn Jahre neu streichen. In manchen Fällen braucht sie aber schon nach fünf Jahren einen neuen Anstrich. Der genaue Zeitraum hängt von der Belastung, Verschmutzung und dem Zustand des Putzes ab.

Warum muss man die Fassade grundieren?

Die Grundierung wird bei einer Fassade meistens dafür genutzt, um die Haftung zu verbessern. Sie kann aber auch andere Funktionen erfüllen, zum Beispiel die Saugfähigkeit des Untergrunds reduzieren, Wasser abweisen oder Korrosion verhindern.

Kann man die Fassade auch bei Regen streichen?

Nein, das sollte man auf gar keinen Fall machen. Die Fassade sollte bis zu 10 Stunden nach dem Streichen nicht mit Wasser in Berührung kommen. Auch Nebel und Tau können den Anstrich beschädigen.

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