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Nahaufnahme von Photovoltaikanlage, Sonne im Hintergrund

Lebensdauer von Photovoltaik-Anlagen

Letzte Aktualisierung am 22. November 2023 von Mika Lehmann

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Sie möchten eine neue PV-Anlage kaufen, sind sich jedoch nicht sicher, ob sich dies für Sie lohnt? Vor allem zweifeln Sie daran, dass die Anlage ein langes Leben hat und hierdurch die Anschaffungskosten wieder reingeholt werden? Wir möchten Ihnen nachfolgend verraten, wie lange eine Photovoltaikanlage normalerweise lebt und wie Sie die Lebensdauer positiv beeinflussen können.

Photovoltaik-Lebensdauer – das Wichtigste auf einen Blick:

  • Die Solaranlage besteht aus verschiedenen Komponenten, die alle unterschiedliche Lebensdauern erreichen können
  • Weist eine Solaranlage frühzeitig einen Defekt auf, können entweder die Produktgarantie oder die Leistungsgarantie des Herstellers greifen
  • Wird die Anlage regelmäßig gewartet, kann sie unter Umständen ein höheres Alter erreichen
  • Es ist normal, dass die Leistungsfähigkeit im Laufe der Jahre abnimmt
  • Um einen frühzeitigen Ausfall oder einen Schaden zu verhindern, sollte die gesamte Anlage durch einen Experten installiert werden

Die Lebensdauer der Solaranlage

Die Photovoltaikanlage besteht aus unterschiedlichen Komponenten. Einige sind anfälliger für Probleme als andere, sodass wir nicht pauschal sagen können, wie lang die Lebensdauer einer Solaranlage ist. Die Komponenten Wechselrichter, Stromspeicher, Photovoltaik-Module und Montagegestell altern unterschiedlich schnell. Nachfolgend erfahren Sie alles, was Sie diesbezüglich wissen sollten.

Wie lange leben Solarzellen?

Damit die Solaranlage auch noch in vielen Jahren den gewünschten Ertrag bringt, müssen die einzelnen Module reibungslos funktionieren. Nach Angaben der meisten Hersteller wird eine sogenannte Leistungsgarantie auf die Solarzellen geboten. Diese liegt in der Regel bei 20 bis 30 Jahren. Allerdings garantiert der Hersteller keine hundertprozentige Leistung, sondern nach 20 Jahren nur noch etwa 80 Prozent der Ursprungsleistung, also einen 20 Prozent verminderten Anteil. Erreicht die Anlage folglich nach dieser Zeit nicht mehr die versprochenen 80 Prozent, können Sie die Leistungsgarantie in Anspruch nehmen.

Wichtig: Diese Garantie bezieht sich unter anderem auf Schäden durch Temperaturschwankungen oder Feuchtigkeit, nicht aber auf Folgeschäden, die beispielsweise dadurch entstanden sind, dass die Anlage nie sauber gemacht wurde. Außerdem wird der Hersteller niemals den Neubetrag erstatten, sondern lediglich einen Zeitwert. Als kaputt wird die Anlage dann betrachtet, wenn die Module entweder gar keinen oder deutlich weniger Solarstrom als üblich produzieren.

Warum altern Solarzellen?

Um Strom produzieren zu können, sind die Solarzellen permanent der Sonneneinstrahlung sowie anderen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Dies sorgt natürlich dafür, dass das Material im Laufe der Jahre anfälliger für Schäden wird und hierdurch weniger Strom erzeugt wird.

Effizienz der Solarzelle im Laufe des Lebens

Das Fraunhofer ISE hat eine Studie durchgeführt, die die Lebensdauer der Solarmodule unter die Lupe nimmt. Hierbei konnte ermittelt werden, dass die Leistungsfähigkeit der Module pro Jahr um ca. 0,15 Prozent abnimmt.

Wie kann man die Lebensdauer einer Solarzelle verbessern?

Direkt kann die Lebensdauer der Solaranlage natürlich nicht beeinflusst werden. Es gibt jedoch einige Dinge, die Sie unternehmen können, damit die Leistung nicht zu stark abnimmt und die PV-Anlage von größeren Schäden verschont bleibt.

Eine der Grundvoraussetzungen ist beispielsweise, dass die Anlage durch einen Experten installiert und korrekt verkabelt wird. Gerade Probleme mit der Verkabelung können die Leistung schließlich erheblich reduzieren und dafür sorgen, dass zu wenig Strom für den Eigenverbrauch oder zum Einspeisen erzeugt wird.

Eine regelmäßige Wartung trägt außerdem dazu bei, potenzielle Störungsquellen der Anlage frühzeitig aufzudecken und zu beheben und sorgt für eine längere Lebensdauer. So können beispielsweise Undichtigkeiten durch Glasbruch oder im Bereich der Anschlussdosen erkannt werden. Einzelne Verschleißteile sollten regelmäßig erneuert werden. Außerdem ist es wichtig, die Photovoltaikanlage regelmäßig zu reinigen, damit sich beispielsweise die dringend notwendige Hinterlüftung nicht mit Schmutz zusetzt.

Kann ich die Lebensdauer durch eine korrekte Ausrichtung der Anlage beeinflussen?

Nein, die Ausrichtung der PV-Anlage hat keine Auswirkung darauf, wie alt die Anlage werden kann. Allerdings sollten Sie dennoch auf die bestmögliche Ausrichtung achten, denn diese wirkt sich erheblich auf die Leistung aus. Anlagen, die zur Sonne ausgerichtet werden, produzieren im Laufe des Lebens deutlich mehr kWh Strom als Module, die keine Sonne abbekommen.

Wie lange hält ein Wechselrichter?

Damit die Solarmodule ausreichend Energie produzieren, muss die Installation eines Wechselrichters erfolgen. Dieser wandelt die aus den Modulen kommende Gleichspannung in Wechselspannung um. Die meisten Hersteller garantieren eine Lebensdauer des Wechselrichters von ca. zehn bis 15 Jahren. Gemessen an der Lebenserwartung der Solarzellen bedeutet dies also, dass Sie mindestens ein- oder sogar zweimal den Wechselrichter erneuern müssen, damit die Anlage weiterhin reibungslos funktioniert. Zu beachten ist hierbei, dass die Herstellergarantie für Wechselrichter in der Regel zwei bis fünf Jahre beträgt.

Wie lange hält ein Stromspeicher?

Einen Stromspeicher benötigen Sie, wenn Sie den erzeugten Strom komplett selbst verbrauchen und nicht in das öffentliche Netz einspeisen möchten. Jedoch ist ein Speicher nichts anders als eine große Batterie bzw. ein Akku. Wahrscheinlich kennen Sie es von Ihrem Handyakku. Am Anfang funktioniert er zuverlässig, doch dann nimmt die Leistung rapide ab, bis letztendlich gar nichts mehr geht. Ähnlich sieht es auch bei den Stromspeichern aus. Deshalb dürfen Sie laut Angaben der meisten Hersteller auch hierfür nur von einer Lebensdauer von 10 bis maximal 20 Jahren ausgehen. Entsprechend muss auch der Stromspeicher im Laufe des Lebens der PV-Anlage ein- bis zweimal erneuert werden. Wie alt genau ein Speicher wird, hängt jedoch auch davon ab, aus welchen Komponenten dieser besteht.

Lithium-Ionen

Die Nutzungskapazität für Lithium-Ionen-Akkus liegt bei 70 bis 100 Prozent, wobei die volle Leistung nur unter idealen Bedingungen erreicht wird, die nahezu niemals geboten sind. Mit einer Entladungstiefe von 90 Prozent ist diese Variante den Blei-Säure-Batterien deutlich überlegen. Grundsätzlich können bei dieser Variante zwischen 5.000 und 7.000 Ladezyklen realisiert werden. Geht man von ca. 250 bis 300 Zyklen pro Jahr aus, ergibt sich für Lithium-Ionen-Speicher also eine Lebensdauer von ca. 20 bis 23 Jahren.

Blei-Säure

Im Gegensatz zur oben genannten Variante liegt die Nutzungskapazität der Blei-Säure-Speichern gerade einmal bei 50 bis 60 Prozent. Im Laufe der Zeit sinkt die Entladungstiefe immer weiter, sodass selbst bei modernen Modellen nur bis zu 4.000 Ladezyklen erreicht werden. Ältere Varianten erreichen sogar nur ca. 1.500 bis 2.000 Zyklen. Ausgehend von 250 bis 300 Zyklen pro Jahr können Sie mit einer Lebensdauer von ca. 6 bis 13 Jahren ausgehen.

Fazit

Die durchschnittliche Lebensdauer einer Photovoltaikanlage liegt laut Angaben der meisten Hersteller zwischen 20 bis 30 Jahren. Zu bedenken ist jedoch, dass sowohl Wechselrichter als auch Speicher eine deutlich geringere Lebensdauer aufweisen und daher unter Umständen im Lebenszyklus der Solaranlage mehrfach ausgetauscht werden müssen. Eine fachmännische Installation sowie die regelmäßige Wartung können sich positiv auf den Erhalt der Anlage auswirken.

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