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Begriffserklärung: immergrün, halbimmergrün und wintergrün

Letzte Aktualisierung am 8. Juli 2024 von Alex Mroos

Die meisten Pflanzen, die wir im Garten und in der freien Natur finden, fallen unter die Bezeichnung „sommergrün“. Das bedeutet, dass die Pflanzen im Herbst und Winter ihre Blätter abwerfen und im Frühjahr neues Blattwerk bilden. Neben diesen Pflanzen gibt es zahlreiche weitere Pflanzen, die ihr Blattwerk in einem anderen Rhythmus tauschen. Diese werden mit den Begriffen „immergrün“, „halbimmergrün“ und „wintergrün“ beschrieben. Hier erfahren Sie, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, welche Pflanzen für sie typisch sind und worauf man bei der Pflege von Pflanzen dieser Art achten sollte.

Immergrüne Pflanzen

Begriffserklärung

Eine Pflanze ist dann immergrün, wenn sie zu keinem Zeitpunkt des Jahres ihr gesamtes Blattwerk abwirft. Das bedeutet nicht, dass diese Pflanzen nie ihre Blätter oder Nadeln verlieren, denn nach einigen Jahren müssen diese Organe der Pflanze erneuert werden. Anders als bei anderen Pflanzen ist dieser Austausch ein ganzjähriger Prozess, bei dem einzelne Blätter abgeworfen werden und direkt erneuert werden. Je nach Pflanze läuft dieser Prozess mehr oder weniger schnell ab. So hat die langlebige Kiefer eine Verweildauer des Blattes von bis zu 45 Jahren.

Anders als wintergrüne oder halbimmergrüne Pflanzen tragen immergrüne Pflanzen ihr Blattkleid ganzjährig.
Die meisten Tannen sind immergrüne Pflanzen

Typische Vertreter

Die meisten Nadelhölzer zählen zu den immergrünen Gewächsen. So verlieren Tannen, Kiefern und Fichten ihre Nadeln nur nach einigen Jahren. Auch Sträucher und Laubbäume kommen in immergrüner Form vor, etwa die Stechpalme, der Rhododendron, Rosmarin und Salbei. Durch ihre ganzjährig grüne Blätterpracht bieten diese Pflanzen auch im sonst grauen Winter Farbtupfer und sind deshalb ein beliebter Bestandteil vieler Gärten.

Pflanzzeit und richtige Pflege

Das Pflanzen immergrüner Gewächse kann ganzjährig erfolgen, ideal ist aber eine Pflanzung zwischen März und Oktober. Da immergrüne Pflanzen nicht in einen Ruhezustand gehen, sondern das ganze Jahr über Fotosynthese betreiben, müssen sie auch ganzjährig mit Wasser versorgt werden. Aus diesem Grund ist es in trockenen Wintern notwendig, diese Pflanzen gelegentlich zu gießen. Das Gießen muss an frostfreien Tagen erfolgen, damit keine Frostschäden an der Pflanze entstehen.

Bei starkem Schnee oder gefrierendem Nebel müssen die Blätter von der Schnee- und Eislast befreit werden, da sonst Zweige brechen können. Bei heftigen Minustemperaturen ist es sinnvoll, die Wurzeln vor der Kälte zu schützen. Außerdem dürfen die Pflanzen im nassen Herbst nicht zu nass stehen. Der Schnitt sollte im Spätherbst oder im Frühjahr, bevor die Pflanze austreibt, erfolgen.

Halbimmergrüne Pflanzen

Begriffserklärung

Während immergrüne Pflanzen niemals ohne Blätter- oder Nadelkleid dastehen, richten halbimmergrüne Pflanzen sich nach dem Wetter. In besonders milden Wintern behalten sie ihr Blätterkleid vollständig, während sie in kalten Wintermonaten ihre Blätter abwerfen und sich so vor Frost schützen. Je härter der Winter ist, desto mehr Blätter verlieren diese Pflanzen, sodass sie nur bei wirklich frostigen Wintermonaten völlig nackt sind. Die im Winter verbliebenen Blätter werden im Frühjahr abgeworfen, sobald die neuen Blätter austreiben.

Der Rhododendron ist ein typischer Vertreter halbimmergrüner Pflanzen.
Der Rhododendron zählt zu den halbimmergrünen Pflanzen

Typische Vertreter

Ein sowohl im Garten als auch im Innenbereich beliebter Zierstrauch ist die Japanische Azalee. Diese mit dem Rhododendron verwandten Pflanzen begeistern im Haus mit ihrer ganzjährigen Blätterpracht. Ein halbimmergrüner Strauch ist der Gemeine Liguster, der etwa in Form einer Hecke als Sichtschutz gute Dienste leistet.

Pflanzzeit und Pflege

In warmen, trockenen Wintermonaten benötigen halbimmergrüne Pflanzen ebenso viel Wasser wie immergrüne Pflanzen. Ansonsten unterscheiden sie sich in ihrer Pflege und Pflanzzeit nicht nennenswert von sommergrünen Pflanzen.

Wintergrüne Pflanzen

Begriffserklärung

Wie der Name schon andeutet, behalten wintergrüne Pflanzen während der Wintermonate ihre Blätter. Anders als immergrüne Pflanzen werfen diese Pflanzen sie jedoch im Frühjahr ab. Sie sind somit in ihrem Blattwechsel eng mit den halbimmergrünen Pflanzen verwandt, verfügen jedoch nicht über einen Blattabwurf in Kältemonaten.

Die Bergenie ist ein typischer Vertreter wintergrüner Pflanzen.
Die Bergenie zählt zu den wintergrünen Pflanzen

Typische Vertreter

Besonders beliebte Vertreter der wintergrünen Pflanzen sind die Christrose, die Bergenie und der Kriechende Günsel. Sie halten im Winter den Garten angenehm grün.

Pflanzzeit und richtige Pflege

Auch bei wintergrünen Pflanzen muss der Feuchtigkeitsbedarf in den Wintermonaten bedacht werden. Daneben mögen diese Pflanzen besonders einen schattigen bis halbschattigen Standort, da sie ansonsten starke Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten schädigen kann. Zudem sollten Pflanzen dieser Art nicht zurückgeschnitten werden, bevor die Frostnächte vorbei sind und der Blattabwurf vollzogen wurde. Die grünen Blätter erfüllen eine wichtige Schutzfunktion, indem sie die Kälte vor den empfindlichen Pflanzenteilen zurückhalten. Außerdem regt der Rückschnitt den Austrieb an, was zu geilen Trieben und empfindlichen Blättern führt.

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