Handwerker gesucht? Handwerksprofis aus der Region finden

Handwerker gesucht? Handwerksprofis aus der Region finden

Kinderbesteck mit Gravur

Bild von MicrovOne – iStock

Gravierungen – eine ausgezeichnete Wahl, um mit persönlicher Note bedeutungsvolle, einzigartige Geschenke zu machen. Gerade zur Weihnachtszeit steigt die Nachfrage für individuelle Gaben wieder.

Das Gravieren gehört dabei zu einem spezialisierten Handwerk, bei dem Metall durch feine, präzise Arbeit verziert oder personalisiert wird. Auch Goldschmiede oder Metallbearbeiter bieten dies teilweise an.

Doch wo findet man heute noch Graveure und Graveurmeister?

Zwar sind diese seltenere Berufe geworden, aber sie sind nicht völlig ausgestorben!

Die Nachfrage hat durch industrielle Graviermaschinen und Lasergravuren abgenommen, doch handwerkliche Gravuren bleiben für hochwertige, personalisierte Arbeiten und traditionelle Kunst gefragt. 

Besonders in Nischenbereichen wie Schmuckherstellung, Denkmalpflege oder Kunsthandwerk haben diese Berufe weiterhin Bestand.

Um vom Graveur zum Graveurmeister zu werden, benötigt man eine fundierte Ausbildung und anschließend Berufserfahrung im Graveurhandwerk.

1. Schritt: Die Ausbildung zum Graveur

In Deutschland beginnt man mit einer 3-jährigen dualen Ausbildung zum Graveur. In Betrieb + Berufsschule lernt man dabei, Metalle, Glas oder andere Materialien zu bearbeiten und zu gravieren.

2. Schritt: Berufserfahrung sammeln

Nach der Ausbildung sammelt man mehrere Jahre Praxiserfahrung, um die Techniken zu vertiefen und Spezialgebiete zu entwickeln, wie etwa Schmuck- oder Werkzeuggravuren.

3. Schritt: Meisterprüfung im Graveurhandwerk

Um den Titel “Graveurmeister” zu erlangen, absolviert man die Meisterprüfung. Diese wird von der Handwerkskammer organisiert und umfasst theoretische Kenntnisse, praktische Fertigkeiten und betriebswirtschaftliche Inhalte. Der Meistertitel erlaubt auch die Ausbildung von Lehrlingen und die Leitung eines eigenen Betriebs.

Gute Graveurmeister findet man anschließend in spezialisierten Werkstätten, Goldschmiede-Ateliers, oder Kunsthandwerksbetrieben. Auch Juweliere bieten oft Gravurdienste an oder arbeiten mit erfahrenen Graveuren zusammen. 

Alternativ kann man online nach lokalen Handwerkskammern, Branchenbüchern oder Bewertungen für Graveurmeister in der Region suchen. Für besondere Anforderungen lohnen sich zudem spezialisierte Kunsthandwerksmessen oder Empfehlungen aus dem eigenen Umfeld. Ob Kinderbesteck mit Gravur, Ehering oder Klingelschild – auch Google Reviews geben genügend “Insights”.

Wer nun aber zur Weihnachtszeit im Stress ist und nicht persönlich derartige Ortschaften aufsuchen kann, findet in gut aufgestellten Online-Shops oft die Möglichkeit, Geschenke direkt graviert liefern zu lassen.

Besonders beliebt hierbei sind Anhänger, hölzerne Weihnachtsdeko oder festliches Besteck mit Gravur. 

Doch nicht nur zur Weihnachtszeit verschaffen derart personalisierte Geschenke den “all-in-one” Online-Shops gute Umsätze. Auch Taufkreuze und Verlobungsringe, welche online ausgewählt und direkt graviert werden können, werden immer beliebter.

Genau diese Innovationen jedoch tragen dazu bei, dass Gravurmeister auch zunehmend “verdrängt” werden. Technische Innovationen wie Lasergravurmaschinen und computergesteuerte Fräsen bieten schnellere, günstigere und massentaugliche Gravuren, die besonders in der Industrie und im Massenmarkt bevorzugt werden.

Dennoch scheint es bleibt die Arbeit eines Gravurmeisters in bestimmten Nischen lohnenswert.

Gravur im Luxus- und Kunsthandwerk

Kunden, die Wert auf handgefertigte, einzigartige Gravuren legen (z. B. bei Schmuck, Gedenktafeln oder Kunstobjekten).

Gravur, Restaurierung und Denkmalpflege

Historische und handwerkliche Gravuren sind gefragt bei der Pflege von Kulturgütern.

Personalisierungstrends mit Gravierungen

Individualisierte Geschenke und hochwertige Produkte schaffen weiterhin Nachfrage für professionelle Graveure.

Auch zusätzliche Kurse, wie z. B. in moderner Lasergravurtechnik oder Kunstgravuren, können die Qualifikation weiter steigern. Ein Graveurmeister, der sich so auf exklusive, künstlerische oder restaurative Arbeiten spezialisiert und modernste Technologien einsetzt, kann den Beruf auch heute noch erfolgreich ausüben.

Vor allem der Meistertitel setzt dem ganzen die Krone auf – schließlich gilt er als Zeichen für handwerkliche Exzellenz und wird besonders in spezialisierten Werkstätten und bei anspruchsvollen Kunden geschätzt.

Neuesten Gravurtrends spiegeln dabei den Wunsch nach Individualität und Ästhetik wider, oft kombiniert mit modernen Technologien und Materialien. Dazu gehören:

  • Lasergravuren auf ungewöhnlichen Materialien
  • 3D-Gravuren
  • Personalisierte Schmuckgravuren
  • Nachhaltige Produkte mit Gravuren
  • Micro-Gravuren
  • Gravuren für Lifestyle-Gadgets
  • Florale und geometrische Designs
  • Gravuren mit Farbeinlage

Im Detail sind dies zum Beispiel Gravuren auf Materialien wie Leder, Holz, Acrylglas oder sogar Stein. Sie ermöglichen einzigartige Designs auf Alltagsgegenständen oder Dekoration.

Mit moderner Lasertechnik sind darüber hinaus dreidimensionale Gravuren möglich, z. B. in Glasblöcken, bei denen das Design “im Inneren” des Materials schwebt.

Besonders gefragt sind zudem feine, minimalistische Gravuren wie Fingerabdrücke, Soundwellen (z. B. von gesprochenen Worten), Koordinaten oder Handschriften.

Gravierte Produkte aus nachhaltigen Materialien (z. B. Bambus, recyceltes Holz) liegen ebenfalls im Trend, oft als personalisierte Geschenke.

Sehr feine Gravuren, die Details in kleiner Schrift oder winzigen Symbolen erlauben, werden vor allem bei Schmuck und Uhren geschätzt. Ähnlich wie der “Fine Line Art” Tattoo Trend.

Smartphone-Hüllen, Kopfhörer, Laptops und andere technische Geräte werden personalisiert graviert – oft mit Namen, Monogrammen oder kreativen Mustern.

Auch setzen moderne Gravuren auf elegante florale oder geometrische Muster, die vor allem bei Deko-Artikeln und Schmuck sehr beliebt sind.

Gravuren, die mit farbigen Harzen oder Lacken gefüllt werden, geben Produkten eine zusätzliche, auffällige Note.

Gravuren sind also lange nicht nur auf klassische Objekte beschränkt, sondern beziehen mehr und mehr innovative Designs und Technologien mit ein, um den modernen Geschmack zu treffen.

Diese Entwicklungen im Gravurhandwerk, doch insbesondere der Einsatz moderner Technologien und veränderter Marktanforderungen, haben die Nachfrage nach traditionellen Graveur-Ausbildungsplätzen beeinflusst.

Die Zahl der Ausbildungsplätze für Graveure ist in den letzten Jahren zurückgegangen, was auf die zunehmende Automatisierung und den Einsatz von Lasergravurtechniken zurückzuführen ist. Dennoch gibt es weiterhin Ausbildungsangebote in diesem Bereich, insbesondere in spezialisierten Werkstätten und bei Unternehmen, die Wert auf handwerkliche Präzision legen.

Für das Jahr 2024 waren Ausbildungsplätze zum Graveur in begrenzter Anzahl verfügbar.

Wer also nach wie vor interessiert ist, sollte sich frühzeitig informieren und bewerben, um einen der begehrten Plätze zu erhalten. Die Ausbildung dauert wie oben aufgegriffen in der Regel 3 Jahre und umfasst sowohl praktische als auch theoretische Inhalte.

Die Ausbildungsvergütung liegt durchschnittlich bei über 800 € monatlich, wobei die genaue Höhe je nach Betrieb und Bundesland variieren kann.

Trotz all der modernen Herausforderungen durch technologische Fortschritte bleibt das Gravurhandwerk ein wichtiger Bestandteil des Kunsthandwerks und der industriellen Fertigung. Die Ausbildung zum Graveur bietet daher weiterhin interessante Perspektiven für diejenigen, die sich für präzises Handwerk und kreative Gestaltung interessieren!

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